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Der Dichtung Bergwerk.

Du meinst, o Freund der »Neugedanken-Richtung«,
Was irgend noch des Sehens würdig war,
Sei längst gehoben in dem Reich der Dichtung,
Nun böten leere Gruben nur sich dar? –

Dann mangelt's wohl an Tiefe deinem Schachte! –
Ich stieg ins eig'ne Bergwerk schon gar oft –
Nicht lauter Kiesel ich nach oben brachte.
Und manches fand ich, das ich kaum erhofft ...

Ich steige stets hinab mit reinem Herzen;
Da seh' ich funkeln manchen edlen Stein
Und Goldgeäder schimmern in den Erzen;
Erbebend frag' ich: »Ist dies alles mein?«

Umfängt mich auch ein rätselvolles Schweigen –
Ich seh' ein mildes Leuchten um mich her ...
Und mag ich tiefer – immer tiefer steigen,
Gewinnt das Licht an Klarheit immer mehr ...

Und will mich oft ein Bangen heiß durchbeben –
Kein Zagen ist's fürwahr vor Nacht und Sturz!
Doch bin ich's wert, das Beste noch zu heben?
Und sind des Bergmanns Stunden nicht zu kurz? ...