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»Frag' die Amagerfrau.«.

Die Insel Amager versorgt Kopenhagen mit Gemüse.

Es war eine uralte Rübe,
– So knollig, so dick und so zähe –
Die zeigte entsetzlichen Mut,
Begehrte noch einmal zur Ehe.

Ein Fräulein jung und gut
Vom feinsten Wurzelblut,
Das Hochzeitsfest war.
Unzahlbar gut war die Bewirtung
Und kostete nicht einen Pfennig.
Sie naschten Mondschein, tranken Tau
Und aßen Blütenfäden
Aus Feld und Au,
Der Rübenalte verneigte sich tief,
Und grüßte die Braut mit fröhlichem Mut.
Die Worte quollen hervor Gluck auf Gluck,
Das Fräulein, es sagte nicht einen Muck,
Saß stumm und still unter schwerem Druck,
So jung und gut.

Ja, so war's genau,
Frag' die Amagerfrau.

Ein Kohlkopf segnete ein ihren Bund
Und Weißwurzeln stellten Brautjungfern vor.
Und Gurke und Spargel die Trauzeugen sind,
Kartoffeln sangen den Hochzeitschor,
Und's Tanzen ging los
Bei Klein und Groß.
Der Wurzelgreis sprang ohne Strümpfe und Schuh,
Juch hu! da platzt er am Rücken
Und fiel zur Erde, war mausetot;
Das Fräulein nicht weint sich die Augen rot,
Es lachte nur still.
Wie seltsam es ihr sollte glücken.
Nun war sie Witwe, war frank und frei;
Nun konnte sie fassen das Leben beim Schopf,
Nun konnte sie schwimmen im Suppentopf
Als Jungfer frank und frei.

Ja, so war's genau.
Frag' die Amagerfrau.


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