Clemens Brentano
Gedichte
Clemens Brentano

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        Sprich aus der Ferne
        Heimliche Welt,
        Die sich so gerne
        Zu mir gesellt.

Wenn das Abendrot niedergesunken,
Keine freudige Farbe mehr spricht,
Und die Kränze still leuchtender Funken
Die Nacht um die schattigte Stirne flicht:

        Wehet der Sterne
        Heiliger Sinn
        Leis durch die Ferne
        Bis zu mir hin.

Wenn des Mondes still lindernde Tränen
Lösen der Nächte verborgenes Weh;
Dann wehet Friede. In goldenen Kähnen
Schiffen die Geister im himmlischen See.

        Glänzender Lieder
        Klingender Lauf
        Ringelt sich nieder,
        Wallet hinauf.

Wenn der Mitternacht heiliges Grauen
Bang durch die dunklen Wälder hinschleicht,
Und die Büsche gar wundersam schauen,
Alles sich finster tiefsinnig bezeugt:

        Wandelt im Dunkeln
        Freundliches Spiel,
        Still Lichter funkeln
        Schimmerndes Ziel.

Alles ist freundlich wohlwollend verbunden,
Bietet sich tröstend und traurend die Hand,
Sind durch die Nächte die Lichter gewunden,
Alles ist ewig im Innern verwandt.

        Sprich aus der Ferne
        Heimliche Welt,
        Die sich so gerne
        Zu mir gesellt.

 


 


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