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Sechszigstes Capitel.
Das Schaffot.


Drei Tage später warf der Mond, der eben um Mitternacht hinter den Gebäuden auf der Piazza dem alten Palaste gegenüber emporstieg, nicht das gewöhnliche helle Licht und den tiefen Schatten auf das Straßenpflaster. Man sah auf diesem keine Handbreite Steine, sondern lediglich eine sich eifrig drängende Menge. Statt des Hintergrundes voll Schweigen, in welchem die stampfenden Tritte und summenden Stimmen, das Lauteklimpern oder die eilenden Schritte der vielen nächtlichen Wanderer in Florenz auffallend laut hervortraten, war jetzt ein Hintergrund von Toben, von Geschrei und Flüchen, Stampfen und Stoßen und von Zeit zu Zeit von Geklirr von Waffen, aus welchem Allem heraus man nichts als dann und wann einen gellenden Schrei oder den tief verklingenden Ton einer Glocke hörte.

Fast Alles, was sich zum Publikum von Florenz zählen konnte, war um diese Stunde wach und entweder innerhalb dieser Piazza eingepfercht oder sich drängend, um dahin zu gelangen. Innerhalb des Palastes selbst waren im Rathszimmer noch alle ersten Magistratspersonen, die achtzig Senatoren und die übrigen Mitglieder des Bürgerausschusses versammelt, welche stundenlang beim Lichte des Tages und der Fackeln in heftigen Verhandlungen begriffen gewesen waren, ob die Appellation gewährt oder das Todesurteil alsbald an den Gefangenen vollstreckt werden soll, um den gefährlichen Folgen des Aufschubs vorzubeugen. Diese Verhandlungen hatten so sehr den Charakter eines wilden Streites gehabt, daß der Lärm aus dem Rathszimmer bis zu den Ohren des Volks draußen gedrungen war. Erst in der letzten Stunde war die Frage entschieden worden. Die Signoria war getheilter Meinung gewesen; vier von ihnen erklärten sich standhaft zu Gunsten der Appellation, trotz des sehr kräftigen Grundes, daß, wenn sie nicht nachgäben, ihre Häuser geplündert werden würden, bis endlich Francesco Valori in einer kurzen, aber wüthenden Rede die Entschlossenheit seiner Partei in schrecklicher Deutlichkeit durch die Erklärung darthat, daß, wenn die Signoria nicht die Freiheiten des florentinischen Volks schütze, indem sie diese fünf verrätherischen Bürger hinrichten ließe, es wol nicht an Anderen fehlen würde, welche die Sache, zum Verderben Derer, die sich widersetzten, in die Hand nähmen. Der florentinische Cato siegte. Als die Stimmen von Neuem gezählt wurden, kamen die vier widerspänstigen weißen Bohnen nicht wieder zum Vorschein, sondern alle neun waren verhängnißvoll schwarze und entschieden den sofortigen Tod der fünf Gefangenen – sie entschieden aber auch zugleich, wiewol stillschweigend und für spätere Zeit, den Tod Valori's.

Und jetzt wurden, während die acht Richter zum Bargello gingen, um die Vorbereitungen zur Hinrichtung anzuordnen, die fünf Verurteilten barfuß und in Eisen mitten durch den versammelten Rath geführt. Ihre Freunde hatten dieses bewirkt; mußten die Florentiner nicht durch die sichtbare Zusammenstellung so grausamer Schmach und zwei so ehrwürdiger Männer wie Bernardo del Nero und Niccolo Ridolfi, die ihrer Partei längst zugethan waren, ehe die neue Ordnung der Dinge die Medicäer verdrängt hatte, oder zwei so glänzender, allgemein beliebter junger Männer, wie Tornabuoni und Pucci, die in Zukunft überall, wo die erste florentinische Gesellschaft beisammen sein würde, nothwendig fehlen mußten, von Mitleid bewegt werden? Es war aber vergebens, denn das Mitleid, das jetzt noch erregt werden konnte, war von der hoffnungslosen Art, welche nicht zu befreien, sondern später zu rächen vermag.

Während jener Auftritt oben stattfand, stand Romola unten an einen der massiven Pfeiler im Hofe des Palastes gelehnt, den Augenblick erwartend, wo ihr Pathe auf seinem Wege zum Richtplatze erscheinen würde. Sie hatte durch kräftige Verwendung die Erlaubniß erhalten, ihn am Abende dieses Tages zu besuchen und bei ihm zu bleiben, bis das Gericht seinen endgültigen Entschluß gefaßt hatte; und jetzt wartete sie mit seinem Beichtvater, um der Wache zu folgen, die ihn nach dem Bargello führen sollte. Ihr Herz war entschlossen, bei dem alten kinderlosen Manne bis zum letzten Augenblicke auszuhalten, wie ihr Vater dies gleichfalls gethan haben würde, und sie hatte alle Gegenvorstellungen überwunden. Giovanni-Battista Ridolfi, ein Schüler Savonarola's, der voll Bitterkeit des Herzens den Tod seines älteren Bruders Niccolo ansehen wollte, hatte ihr Schutz versprochen und stand jetzt neben ihr.

Auch Tito war im Palast, aber Romola hatte ihn nicht gesehen. Seit dem Abende des siebenzehnten hatten sie einander vermieden, und Tito schloß nur aus dem Berichte über die Neutralität des Mönchs, daß ihre Verwendung nutzlos gewesen war. Er war aber jetzt von florentinischen und fremden Beamten und Anderen, welche den Ausgang des so lange dauernden Gerichts abwarteten, umgeben, und hatte, ausgenommen wenn er angeredet wurde, die zerknirschte Miene und das ernste Schweigen eines Menschen angenommen, den die Begebenheiten in die peinliche Lage eines Streites zwischen öffentlichen Pflichten und den eigenen Empfindungen bringen. Wenn man seiner Frau mit Beziehung auf diese Begebenheiten erwähnte, so gab er zu verstehen, daß in ihrer gewaltsamen Geistesaufregung die einfache Thatsache: daß er sein Amt unter einer, bei ihres Pathen Verurteilung betheiligten Regierung weiter behalte, in ihr eine krankhafte Feindseligkeit gegen ihn erregt habe, so daß er in ihrem Interesse für das Beste halte, sich ihr nicht zu nähern.

»Ah, das alte Blut der Bardi!« sagte Cennini achselzuckend, »es soll mich nicht wundern, wenn diese Begebenheit sie so wie nicht minder mehre Andere, die ich nennen könnte, der Partei des Mönchs abtrünnig macht.«

»Es ist bei einer Frau, die sicherlich schön sein muß, da sie Messer Tito's Gattin ist, verzeihlich,« bemerkte ein junger französischer Gesandter lächelnd und sich gegen Tito verneigend, »wenn sie glaubt, daß ihre Zuneigung dem Wohle des Staates vorgeht, und daß Niemand geköpft werden darf, der Jemandes Vetter ist; aber eine solche Ansicht darf bei der männlichen Bevölkerung nicht ermuthigt werden. Mir scheint, als ob Eure Verfassung in Florenz dadurch sehr geschwächt wird.«

»Das ist wahr,« sagte Niccolo Macchiavelli, »aber wo persönliche Bande so stark sind, muß man den Feindseligkeiten, die sie veranlassen, Rechnung tragen. So manche dieser halbstrengen Maßregeln sind weiter nichts als heißblütige Irrthümer. Die einzig sicheren Schläge, die man Individuen und Parteien beibringen darf, sind solche, die so gewaltig sind, daß sie nicht mehr gerächt werden können.«

»Niccolo!« rief Cennini, »in Deinen Reden liegt oft eine kluge Schlechtigkeit, welche mir Mißtrauen gegen Dein angenehmes junges Gesicht einflößt, als wäre dasselbe weiter nichts als eine Teufelslarve.«

»Durchaus nicht, mein guter Domenico,« entgegnete Macchiavelli lächelnd und seine Hand auf die Schulter des älteren Mannes legend, »der Teufel war ein Tölpel, ein Neuerer, der ein ungeheures Versehen beging. Hätte er seine Sache durchgesetzt, so würden wir Alle ihn angebetet haben und sein Bild wäre geschmeichelter gewesen.«

»Nun gut,« meinte Cennini, »ich sage nicht, daß Deine Philosophie nicht zu gescheidt für den Teufel sei, sondern nur, daß sie scheußlich genug für ihn ist.«

»Ich sage Euch,« erwiderte Macchiavelli, »meine Philosophie ist die aller Menschen, welche einen Endzweck etwas weiter als ihre Nase suchen. Fragt unsern Mönch, unsern Propheten, wie seine allgemeine Verjüngung zu Stande gebracht werden soll. Er wird Euch antworten: Zuerst dadurch, daß wir eine freisinnige und reine Regierung bekommen; und da es scheint, daß dieses nicht geschehen kann, indem man allen Florentinern die Liebe zu einander einflößt, so muß es dadurch geschehen, daß man jeden Kopf abschlägt, der durchaus im Wege ist. Nur wenn ein Mensch sich verhaßt macht, indem er eine Strenge gutheißt, die nicht so groß ist, daß sie Alles niederschlägt, begeht er einen Fehler, und ich ahne, daß der Frate etwas dem Aehnliches begangen hat. Es war eine Gelegenheit da, in der er hohen Ruhm hätte gewinnen können, wenn er alles Mögliche gethan hätte, die Appellation durchzusetzen, so aber hat er den Ruhm verloren und keine Macht gewonnen.«

Ehe Jemand antworten konnte, kam die erwartete Anzeige, daß die Gefangenen im Begriff ständen, das Rathszimmer zu verlassen, und der größte Theil der Anwesenden eilte der Thür zu, um am leichtesten nach dem Bargello zu gelangen, indem sie sich der Wache der Gefangenen anschlossen; denn die Scene der Hinrichtung zog Diejenigen, welche von den tiefsten Leidenschaften, so wie Die, welche von der kältesten Neugierde bewegt wurden, an.

Tito war einer von Denen, die zurückblieben. Er besaß eine angeborene Abneigung gegen den Anblick von Leiden und Tod, und fünf Tage zuvor hatte er stets, so oft er an diese Hinrichtung als an ein mögliches Ereigniß dachte, gehofft, daß sie nicht stattfinden und daß Verbannung das höchste Ausmaß der Strafe sein würde; denn mehr verlangte seine persönliche Sicherheit nicht. Jetzt aber fühlte er, daß es eine sehr willkommene Bürgschaft für seinen Schutz sei, wenn er erfahren haben würde, daß Bernardo del Nero seinen Kopf nicht mehr auf den Schultern trüge. Die neue Kunde über, und die neue Haltung gegen ihn, welche Romola ihm am Tage seiner Rückkehr gezeigt hatte, flößten ihm eine neue Furcht vor der Gewalt ein, die sie besaß, seine Stellung unsicher zu machen. Wenn irgend eine ihrer Handlungen es dahin brachte, ihn verdächtig oder verhaßt zu machen, so ahnte er nicht nur eine Vereitlung aller seiner Pläne, sondern sogar eine Vereitlung unter unliebsamen Umständen. Ihr Glaube an Baldassarre hatte ihre schwankenden Gefühle gegen fernere Unterwürfigkeit gepanzert, und wenn ihr Pathe am Leben blieb, so würde sie ihn leicht dahin bringen, ihre Ansicht zu theilen. Romola schien ihm mehr als je ein nicht zu handhabender Gegenstand in seinen Lebensschicksalen. War aber Bernardo del Nero todt, so würden muthmaßlich die Schwierigkeiten, die sie finden dürfte, sich ihrem Gatten zu widersetzen, ihrem scheuen Stolz unübersteiglich sein. Deshalb hatte Tito leichter aufgeathmet, als er erfuhr, daß die Acht zum Bargello gegangen waren, um die augenblickliche Errichtung des Schaffots anzuordnen. Außer Bernardo del Nero sollten noch vier Menschen, Tito's genaue Freunde und Verbündete, sterben. Aber die persönliche Sicherheit ist eine Gottheit, die zuweilen schlimme Anforderungen macht, und Tito fühlte, daß dieselben scheußlich waren; selbst bei seinem Trachten nach dem Angenehmen zwang ihm dies ungewöhnliche Leben den Wunsch nach Unangenehmem auf. Er hatte aber andere Erfahrungen dieser Art gehabt, und als er durch den offenen Thorweg das Schlürfen vieler Schritte und das Klirren des Eisens auf den Treppen hörte, war er im Stande, die Fragen des jungen französischen Gesandten zu beantworten, ohne Anzeichen irgend einer anderen Empfindung als der, trauriger Ergebung in die Staatsnothwendigkeit zu verrathen.

Auch Romola vernahm jene Töne, als ob ihre Gehörnerven und alle Empfindungen in ihr wunderbar geschärft wären. Sie bedurfte keines Arms, der sie stützte; sie vergoß keine Zähren. Sie fühlte jene erhöhte Lebenskraft, welche über Kummer wie Freude gleich erhaben ist, und in welcher der Geist sich älteren Kräften verwandt fühlt, welche das Dasein vor dem Entstehen von Lust und Wehe in Bewegung setzten. Seitdem das Loos ihres Pathen entschieden war, hatten die früheren Gefühlskämpfe einer Verschmelzung ihres Ich's mit ihm in diesen entscheidenden Augenblicken Platz gemacht; ihr Inneres sprach für ihn, daß, wenn er auch die Strafe des Verraths erduldete, er doch nicht den Namen eines Verräthers verdiene; er war nur das Opfer eines Zusammenstoßes zweier entgegengesetzter Arten von Treue. Es war ihm nicht bestimmt, für die edlere Sache zu sterben, und doch war er wegen seines Edelmuthes gestorben. Er hätte ein minder hoher Charakter sein und es leichter finden können, diese Schuld nicht auf sich zu laden. Romola fühlte die volle Kraft jener Sympathie mit dem Geschick des Einzelnen, welche stets in Widerspruch zu den Vorschriften ist, nach denen Handlungen und Parteien beurteilt werden. Sie ging mit ihrem zweiten Vater den Weg zum Schaffot und stärkte sich, der Schande Trotz zu bieten durch das Bewußtsein, daß diese Schande unverdient war.

Der Weg war von dreihundert auf Francesco Valori's Befehl bewaffneten Wachen eingeschlossen, denn unter den offenen, bei dieser Begebenheit sich zeigenden Widersprüchen war einer der auffallendsten die angeblich einerseits herrschende Besorgniß über die Wuth des Volks gegen die Verschwörer, und die andererseits behauptete Unruhe wegen eines Versuchs, sie, inmitten einer feindseligen Menge, mit Gewalt zu befreien. Als sie im Hofe des Bargello angekommen waren, erhielten Romola und Bernardo's Beichtvater die Erlaubniß, einige Augenblicke zu ihm zu treten und Abschied von ihm zu nehmen. Viele Augen waren trotz des tumultuarischen Gedränges auf sie gerichtet, als der Greis, vergessend, daß seine Hände von Eisen gefesselt waren, dieselben gegen das goldhaarige, ihm zugeneigte Haupt ausstreckte, dann aber, diese Bewegung unterdrückend, sich vorüberbeugte und sie küßte. Sie ergriff die gefesselten Hände, als sie wieder herabsanken, und küßte sie wie ein Heiligthum.

»Meine arme Romola!« sagte Bernardo mit leiser Stimme, »ich sterbe ja nur, Du aber mußt leben, und ich bin nicht bei Dir, um Dir beizustehen.«

»Ja,« rief Romola hastig, »Ihr werdet mir beistehen – immer, immer! denn ich werde stets an Euch denken.«

Man entfernte sie und führte sie die Treppen hinauf, welche zu der den weiten alten Hof umgebenden Loggia führten. Dort nahm sie, fest entschlossen zuzusehen bis zu dem Augenblicke, in welchem ihr Pathe sein Haupt auf den Block legen würde, ihren Platz ein. Während den Gefangenen einige Augenblicke mit ihren Beichtigern gestattet wurden, drängten sich die Zuschauer in den Hof, bis die Menge dicht um das schwarze Schaffot herum stand, und die in eisernen Klammern an den Pfeilern angebrachten Fackeln warfen ein unruhiges, unheimliches Licht, bald auf die theilnahmlosen steinernen Sculpturen, bald auf irgend ein vor unterdrückter Wuth oder unterdrücktem Schmerz bleiches Gesicht – das Gesicht irgend eines unter den vielen Verwandten der zum Tode Verurteilten, die zugegen waren, um ihre Todten in Empfang und mit sich nach Hause zu nehmen.

Romola's Antlitz zeichnete sich wie ein Marmorbild gegen den dunklen Bogen ab, als sie den Augenblick erwartete, wo ihr Pathe am Fuße des Schaffots erscheinen würde. Er sollte zuerst den Tod erleiden, und Battista Ridolfi, der neben ihr stand, hatte ihr versprochen, sie durch eine hinter ihnen befindliche Thüre fortzuführen, sobald sie den letzten Blick des Mannes gesehen haben würde, der der Einzige in der Welt gewesen war, welcher ihre mitleidsvolle Liebe zu ihrem Vater getheilt hatte. Und noch lag im Hintergrunde ihrer Seele die Möglichkeit, welche sich so gern zur Hoffnung gestaltet hätte, daß irgend eine Hülfe kommen, daß sich irgend etwas ereignen möchte, wodurch dieses Schaffot unbefleckt vom Blute bleiben würde.

Eine geraume Zeit hindurch herrschte eine unaufhörliche Bewegung. Flackernde Lichter, wogende Häupter, verworrene Stimmen innerhalb des Hofes, und von außen her in denselben dringend. Es schien Romola, als befände sie sich in einem Sturm oder auf einem tobenden Meere, ohne sich um den Orkan zu kümmern, sondern ein Merkzeichen haltend, bis die Augen, die danach blickten, es nicht mehr suchen konnten.

Plötzlich trat eine Stille ein, und die Kerzen selbst schienen ruhig zu beben. Der Scharfrichter stand bereit auf dem Schaffot, das Bernardo del Nero mit langsamem, festem Schritt betrat. Romola machte keine sichtbare Bewegung, gab nicht den leisesten Ton von sich; sie stand fester da, um seine Festigkeit besorgt. Sie sah ihn stehen bleiben, das weiße Haupt aufgerichtet, während er mit lauter vernehmlicher Stimme sagte:

»Es ist nur eine kurze Spanne Lebenszeit, die mir meine Mitbürger genommen haben.«

Sie bemerkte, daß er langsam um sich blickte, während er so sprach. Sie fühlte, wie seine Augen auf ihr ruhten und wie sie die Arme nach ihm ausstreckte. Dann sah sie nichts mehr, bis – wie es ihr schien, eine lange Zeit nachher – eine Stimme sagte: »Meine Tochter, es ist jetzt Alles in Frieden; ich kann Euch nach Hause geleiten.«

Sie entblößte ihr Haupt und gewahrte in einem Gemach, in welchem noch andere ernste Männer mit gedämpfter Stimme flüsterten, den Beichtiger ihres Pathen neben ihr stehen.

»Ich bin bereit,« antwortete sie emporschreckend »laßt uns keine Zeit verlieren.«

Sie glaubte, daß für sie alle Anhänglichkeit vorbei sei; ihre ganze Kraft mußte jetzt aufgeboten werden, einer Gewalt zu entfliehen, unter der sie schauderte.



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