Gustav Falke
Der Mann im Nebel
Gustav Falke

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5.

Randers überlegte, ob es nicht besser wäre, er reiste ab. Wollte er warten, bis er sich wirklich in sie verliebt hatte? Heiraten konnte er sie doch nicht.

Er würde sie auch nicht heiraten, selbst wenn er sicher wäre, keinen Korb zu bekommen. Er hatte seinen Stolz, und er hatte seine ganz besonderen Ansichten über Mesalliancen. Er hatte Grundsätze, die eine Ehe mit ihr ausschlossen.

Also nur ihr nachlaufen, wie ein verliebter Gymnasiast? Er dankte.

Vorläufig war das ja auch noch keine Liebe, nur ästhetisches Gefallen, Hochachtung und alles andere. Aber die Gefahr hatte um die Ecke gesehen.

Gestern, zwischen den Ähren, als sie vor ihm herging, ganz in Sonne getaucht, von Zeit zu Zeit den Kopf nach ihm wendend, dass er den warmen, leuchtenden Sammet ihrer weichen Wangen sah, die graziöse Biegung des Halses – er hatte eine Ähre nach der andern gerupft und die Körner durch die Finger gleiten lassen, um die Regung zu unterdrücken.

Ja, er wollte weg. Die ganze Geschichte hatte keinen Zweck.

Aber in ein paar Tagen sollte die Jagd eröffnet werden, der Graf hatte ihn dazu eingeladen, und er hatte sich so darauf gefreut.

»Kindisch,« wie er zu Fides gesagt hatte. Wenn er nun so plötzlich abreiste, welchen Grund sollte er angeben? Nun, hundert Gründe. Da gab es allerlei, was ihn abrufen konnte. Aber vielleicht sah es doch nach Flucht aus, oder nach Gleichgültigkeit. Also noch ein paar Tage, ein paar Jagdtage. Dann aber weg von hier!

Er hatte nun doch ernstlich Sehnsucht nach der Nordsee. Dies alles lag ja so gar nicht in seinem Plan. Ein paar Wochen hatte er schon in Grashof verloren.

Und schliesslich musste sie doch denken, es sei nur ihretwegen. Denn war es nicht Wahnsinn, sich ohne vernünftigen Grund in diesen Krug einzupferchen?


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