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Rittergruß an Fridrich Wilhelm von Bredow,

königlich Preußischen Major.

Wenn so wie jetzt, von Schnee die Luft erschauert,
Das altgewordne Jahr bergunter wallt,
Gedenkt man, ob das Herz auch leise trauert,
Gern mancher treuen bleichenden Gestalt.
Man fühlt getrost, daß alles Echte dauert,
Man wird wehmüthig, doch nicht lebensalt;
So laß uns heut einander recht im Innern
An einen alten guten Freund erinnern.

Manch eine Lust bey festlich hellen Tagen
Hat er mit Dir sehr freudiglich getheilt:
Auch scheut' er nimmermehr ein kühnes Wagen,
Bis ihn ein rühmlich Todesloos ereilt.
Da hör' ich Dich im heitern Lachen sagen:
»Gält's keinen Todten, dächt' ich unverweilt,
Du sprächst von Dir, mein lieber Fouque, selber!« –
Nein. Der, von dem ich sprech', ist unser Gelber.

Ja: unser Gelber. Weißt du noch die Stunde,
Wo Du mir ihn in Waffenbrüderschaft
Froh übergabst ein Zeichen unserm Bunde,
Ein Zeichen unsrer Preuß'schen Ritterkraft?
»Reit' ihn, sprachst Du, hinein in Tod und Wunde!
Sey kühn voran! Daß er Dir nie erschlafft,
Verbürg' ich Dir. Ich kenn' den guten Alten,
Und hätt'ihn gern wohl selbst zum Kampf behalten!« –

Du sprachst es in den schönen, ernsten Tagen,
Wo du uns führtest an Held Fridrichs Grab,
Um ein Fahr'wohl dem Erdentand zu sagen;
Und Eylert segnete; der Tand fiel ab.
Die Herzen fühlten wir fast hörbar schlagen,
Wir Alle hatten ew'gen Pilgerstab,
Wir Alle hatten ew'ge Pilgerweihe, –
Dein wack'rer Sohn stand mit mir in der Reihe.

Dann draußen ward sich froh auf's Roß geschwungen,
Und hell ergetzlich sah die Sonne drein,
Und rings ein jubelnd Rufen war erklungen,
Und jedes Auge strahlt' im Hoffnungsschein.
Da ward der Gelb' auch rüstig angesprungen,
Und fröhlich fühlt' ich's: »der ist wahrlich mein!«
Ich rief ein kräftig »Marsch!« den jungen Scharen,
Ich ahnte nahe, rühmliche Gefahren.

Es kam , was ich geahnt. In Feindesmitten
Lag unser Gelber blutend über mir.
Nicht hat er Schmerz, nicht Todeskrampf erlitten:
Er fiel, wie ein durchschoss'nes Siegspanier.
Du sprachst nachher: »Freund, hast ihn recht geritten;
So hätt' ich's selbst gethan im Schlacht-Revier.« –
Das zeigtest Du am blut'gen Strand der Elbe.
Du fielst, wie ich, warst blutig, wie der Gelbe.

Laß immer uns des wackern Gauls gedenken,
Und an das schöne, schlachtenreiche Jahr,
Das uns gedroht in Todesgruft zu senken,
Und uns mit Sieg und Orden freundlich war.
Was künftig wird, – das mag der Herr Gott lenken.
Doch stets, mein Bredow, bleiben wir ein Paar,
Und finden auf begeistertem Gefieder,
Bey Festen uns, wie unter Waffen wieder.

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