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Nachwort

Lest noch einmal das letzte Stück, da hat Josef Gangl, bevor er verschied, sein schönes Selbstbildnis gemalt. Ja, er war ein Narr, aber ein seliger, der sein Leben lang den Menschen suchte: den Menschen der ganz uneigennützigen Liebe, der nur schenken und mitteilen will – sich selbst. Von dieses Suchens Schmerz und Lust hört er nicht auf zu reden, und wir müssen ihn, dieses kleine Buch in der Hand, belauschen, wollen wir ihn, seine geheime Seele, kennen lernen.

Wer weiß um ihn? Wie viele hören erstmals seinen Namen? Und doch zählt er zu den besten deutschen Meistern, dieser Böhmerwalddichter, der am 25. August 1868 zu Deutsch-Beneschau die Erde betrat als reicher Sohn eines Bauern und Wirtes und am 6. September 1916 zu Wien die Erde verließ als armer Schriftsteller, selber kochend, waschend, putzend und mit fast eifersüchtiger Liebe allein die kranke Mutter pflegend, »die Alte, die nicht sterben kann«, wie er mir einmal erschüttert schrieb. Sein Werk wird jetzt neu entdeckt, ähnlich wie ein unbekanntes oder verschollenes Bild eines großen Malers plötzlich aufgefunden wird.

Ihm, an der Grenze zweier Rassen geboren, eignete eine Liebe zum deutschen Boden von höchster Glut. Sie bricht am heißesten hervor in einem unveröffentlichten Frühwerk, dessen Druck ich vorbereite; diese umfangreiche Erzählung schrieb der Bauernbursch teilweise beim Pflügen nieder, gerade wie ihm die Gedanken vom Himmel herunterfielen, das Blatt Papier auf einen Feldstein oder auf den Ochsenrücken legend.

Einen weiteren Schatz von Geschichten aus dem Böhmerwald und aus der Wiener Vorstadt bin ich zu heben beschäftigt.

Freiburg im Breisgau.

Heinrich Mohr.


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