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83. Im Kreuz, wenn Gott die Hilfe lange verzeucht.

Mel.: Durch Adams Fall ist ganz verderbt.

1. Barmherz'ger Vater, höchster Gott,
Gedenk an deine Worte!
Du sprichst: Ruf mich an in der Not,
Und klopf an meine Pforte,
So will ich dir
Errettung hier
Nach deinem Wunsch erweisen,
Daß du mit Mund
Und Herzensgrund
In Freuden mich sollst preisen.

2. Befiehl dem HErren früh und spat
All deine Weg und Sachen,
Er weiß zu geben Rat und Tat
Kann alles richtig machen.
Wirf auf ihn hin,
Was dir im Sinn
Liegt und dein Herz betrübet.
Er ist dein Hirt,
Der wissen wird
Zu schützen, was Er liebet.

3. Der fromme Vater wird sein Kind
In seine Arme fassen,
Und die gerecht und gläubig sind,
Nicht stets in Unruh lassen.
Drum, lieben Leut,
Hofft allezeit
Auf den, der völlig labet;
Dem schüttet aus,
Was ihr im Haus
Und auf dem Herzen habet.

4. Ach, süßer Hort! wie tröstlich klingt
Was du versprichst dem Frommen:
Ich will, wenn Trübsal einherdringt,
Ihm selbst zu Hilfe kommen.
Er liebet mich,
Drum will auch ich
Ihn lieben und beschützen.
Er soll bei mir
Im Schoße hier
Frei aller Sorgen sitzen.

5. Der HErr ist allen denen nah,
Die sich zu ihme finden.
Wann sie ihn rufen, steht Er da,
Hilft fröhlich überwinden
All Angst und Weh,
Hebt in die Höh
Die schon darniederliegen?
Er macht und schafft,
Daß sie viel Kraft
Und große Stärke kriegen.

6. Fürwahr, wer meinen Namen ehrt,
Spricht Christus, und fest gläubet,
Des Bitte wird von Gott erhört,
Sein Herzenswunsch bekleidet;
So tret heran
Ein jedermann:
Wer bittet, wird empfangen,
Und wer da sucht,
Der wird die Frucht
Mit großem Nutz erlangen.

7. Hört, was dort jener Richter sagt:
Ich muß die Witwe hören,
Dieweil sie mich so treibt und plagt.
Sollt denn sich Gott nicht kehren
Zu seiner Schar,
Die hier und dar
Bei Nacht und Tage schreien?
Ich sag und halt,
Er wird sie bald
Aus aller Angst befreien.

8. Wenn der Gerecht' in Nöten weint,
Will Gott ihn fröhlich machen,
Und die zerbrochnes Herzens seind,
Die sollen wieder lachen,
Wer fromm will sein,
Muh in der Pein
Und Jammerstraße wallen.
Doch steht ihm bei
Des Höchsten Treu,
Und hilft ihm aus dem allen.

9. Ich habe dich ein'n Augenblick,
O liebes Kind, verlassen,
Sieh aber, sieh! mit großem Glück
Und Trost ohn alle Maßen
Will ich dir schon
Die Freudenkron
Aufsetzen und verehren;
Dein kurzes Leid
Soll sich in Freud
Und ewges Heil verkehren.

10. Ach, lieber Gott! ach, Vaterherz!
Mein Trost von so viel Jahren!
Wie läßt du mich so manchen Schmerz
Und große Angst erfahren?
Mein Herze schmacht't,
Mein Auge wacht
Und weint sich krank und trübe!
Mein Angesicht
Verliert sein Licht
Vom Seufzen, das ich übe.

11. Ach, HErr! wie lange willst du mein
So ganz und gar vergessen?
Wie lange soll ich traurig sein
Und mein Leid in mich fressen?
Wie lang ergrimmt
Dein Herz und nimmt
Dein Antlitz meiner Seelen?
Wie lange soll
Ich sorgenvoll
Mein Herz im Leibe quälen?

12. Willst du verstoßen ewiglich
Und kein Guts mehr erzeigen?
Soll dein Wort und Verheißung sich
Nun ganz zugrunde neigen?
Zürnst du so sehr,
Daß du nicht mehr
Dein Heil magst zu mir senden?
Doch, HErr, ich will
Dir halten still,
Dein' Hand kann alles wenden.

13. Nach dir, o HErr, verlanget mich
Im Jammer dieser Erden!
Mein Gott, ich harr und hoff auf dich!
Laß nicht zuschanden werden,
HErr, deinen Freund,
Daß nicht mein Feind
Sich freu und jubiliere!
Gib mir vielmehr,
Daß ich zur Ehr
Erhoben triumphiere!

14. Ach, HErr! du bist und bleibst auch wohl
Getreu in deinem Sinne;
Darum, wenn ich ja kämpfen soll,
So gib, daß ich gewinne.
Leg auf die Last,
Die du nur hast,
Beschlossen aufzulegen,
Leg auf, doch daß
Auch nicht das Maß
Sei über mein Vermögen.

15. Du bist ja ungebundner Kraft,
Ein Held, der alles stürzet;
Du hast ein' Hand, die alles schafft,
Die ist noch unverkürzet,
HErr Zebaoth
Wirst du, mein Gott,
Genannt zu deinen Ehren;
Bist groß von Rat,
Und deiner Tat
Kann keine Stärke wehren.

16. Du bist der Tröster Israel
Und Retter in Trübsalen:
Wie kommt's denn, daß du meine Seel
Jetzt sinken läßt und fallen?
Du stellst und hast
Dich wie ein Gast,
Der fremd ist in dem Lande,
Und wie ein Held,
Dem's Herz entfällt
Mit Schimpf und großer Schande.

17. Nein, HErr! ein solcher bist du nicht,
Des ist mein Herz gegründet:
Du stehest fest, der du dein Licht
Hier bei uns angezündet.
Ja, hier hältst du,
HErr, deine Ruh
Bei uns, die nach dir heißen,
Und bist bereit,
Zur rechten Zeit
Uns aus der Not zu reißen.

18. Nun, HErr, nach aller dieser Zahl
Der jetzt erzählten Worte,
Hilf mir, der ich so manchesmal
Geklopft an deine Pforte!
Hilf, Helfer, mir!
So will ich hier
Dir Freudenopfer bringen,
Auch nachmals dort
Dir fort und fort
Im Himmel herrlich singen.


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