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»Der Zoll-Assistent, Herr Schnipfel, hatte einst nicht so ganz allein in der Welt gestanden: er hatte nämlich einen Vater gehabt und zwei Mütter, d. h. eine rechte Mutter und eine Stiefmutter. Der Ersteren, vor langen, langen Jahren verstorben, war die Stiefmutter gefolgt, nach einem längeren Wittwenstand des seligen Herrn Schnipfel. Warum dieser Ehrenmann sich eigentlich so spät wieder verheirathete, bin ich nicht im Stand anzugeben,« sagte der Portier, »ich weiß wirklich keinen Grund hiefür, denn sein Sohn, der Held meiner Geschichte, war damals schon sechszehn Jahre alt; auch brachte die Stiefmutter ein kleines Töchterchen von vier Jahren mit in die Ehe; mir scheint aber, die Vorsehung hatte diese Heirath eben dieses Mädchens wegen eingerichtet, denn einige Jahre nachher starb der alte Herr Schnipfel, ihm folgte kurz darauf seine zweite Frau und so blieb das Töchterchen der Obhut des jungen Herrn Schnipfel anvertraut, der sich ihrer auch auf's Väterlichste und Brüderlichste annahm. Das Bildniß aber, was der Zoll-Assistent in seinen Mußestunden vor sich auf dem Tische aufstellte, war das Portrait eben dieser Stiefschwester, nachdem sie zu einem hübschen sechszehnjährigen Mädchen herangewachsen war.
Der Zoll-Assistent hatte, wie schon gesagt, etwas weniges Vermögen von seinem Vater, war bald bei der Steuerpartie angestellt worden, und war solchergestalt im Stande, für die Erziehung jenes Mädchens, das ihm mit jedem Tage lieber wurde, auf's Beste zu sorgen. Die kleine Rosine wurde ein allerliebstes Mädchen und wuchs heiter und fröhlich auf. Herr Schnipfel, ihr Stiefbruder, ließ sie in Allem unterrichten, was ihm nützlich erschien, und lehrte sie sogar in den Freistunden selbst Einiges, was ihm selbst sehr wichtig war, aber für ein junges Mädchen nie von großem Nutzen sein konnte. Er brachte ihr z. B. einige Anfangsgründe im Lateinischen bei und bemühte sich, ihr einen Begriff zu geben von der verwickelten und höchst complicirten Zoll-Einrichtung des Staates.
In diesen Privatlehrstunden dagegen lernte Herr Schnipfel etwas kennen, was ihm noch von viel wenigerem Nutzen war, als ihr das Latein und das Zollwesen – die Liebe nämlich, und als er darauf an einem schönen Morgen bemerkte, er fühle für seine Schwester Rosine mehr als brüderliche Zuneigung, so machte er einen verzweiflungsvollen Spaziergang und hielt sich für ein entsetzliches Ungeheuer. Auch bekämpfte er kräftigst und mit bestem Erfolg diese Liebe, was ihm um so leichter war, da Rosine nicht im Geringsten etwas davon zu verstehen schien. Aber er bewachte jetzt das Mädchen wie seinen Augapfel, er hütete ihre Blicke, ja wo möglich ihre Gedanken, wie der Greif die verzauberten Schätze. Er träumte von einem immerwährenden Zusammenleben, von einem freundlichen Wandel durch das Diesseits und von einem endlich geläuterten Wiedersehen in dem Jenseits. Wenn dagegen entfernte Verwandte von der Zukunft seiner Stiefschwester sprachen, von einer guten Heirath, die man für sie suchen müsse, so pflichtete er dieser Ansicht seufzend bei und war edelmüthig genug, sein ganzes Ererbtes und Erspartes für einen solchen Fall zu einer Mitgift Rosinens zu bestimmen.
Da kam das Schicksal in Gestalt eines jungen Handlungsbeflissenen, welcher Rosinen zuerst auf der Straße, dann bei einer Verwandten, dann oft zufällig in der Kirche, später nicht mehr zufällig in der Kirche, kurz an vielen Orten sah, ohne daß der gute Schnipfel die geringste Ahnung davon hatte. Als er einige Zeit darauf durch einen guten Freund von dieser Angelegenheit unterrichtet wurde, gerieth er zum ersten Mal in seinem Leben in einen unbändigen Zorn, verbot dieses Verhältniß auf das Bestimmteste und schloß seine Schwester in ihrem Zimmer ein, um dasselbe mit einem Male abzubrechen. Doch war dies nicht so leicht wieder zu lösen und die beiden Liebenden blieben durch obwaltende Umstände fest an einander gekettet.
Der Zoll-Assistent wurde von einer alten Tante hievon unterrichtet mit dem Bemerken, daß man Alles anwenden müsse, um eine Heirath zwischen den beiden jungen Leuten zu Stande zu bringen. Die alte Tante meinte, das Geld des Herrn Schnipfel sei das beste Mittel zu diesem Zweck, dieser aber mit gebrochenem Herzen dachte anders, verschaffte sich irgendwo eine alte rostige Pistole, lud sie mit überflüssigem Pulver und Blei, und machte so bewaffnet dem jungen Kaufmann einen freundschaftlichen Besuch. Er schwur dabei den gräßlichsten Eid, ihn – sei es heute oder morgen – todtzuschießen, im Fall er nicht gesonnen sei, seine Stiefschwester augenblicklich zu heirathen, und der unglückliche Liebhaber fand sich durch diese Gründe und auch, weil er das Mädchen wirklich liebte, bewogen, in die Verbindung zu willigen. Die Hochzeit ging vor sich, von der alten Tante besorgt, der Zoll-Assistent aber weder mit auf's Rathhaus, noch in die Kirche, noch sagte er seiner heißgeliebten Stiefschwester ein Wort zum Abschied; unter Thränen verließ sie seine Wohnung und er blieb allein zurück, ganz allein.
Lange spielte er an dem Abend mit der alten rostigen Pistole, doch legte er sie nach langem Kampfe still bei Seite, packte seine Staatspapiere und das Portrait Rosinens in jenes Kästchen, und begann von jenem Augenblick das Menschengeschlecht im Allgemeinen auf's Nachdrücklichste zu hassen.
»So vergingen einige Jahre. Umsonst gab sich die alte Tante, bevor sie starb, alle Mühe, eine Aussöhnung zwischen den Beiden zu Stande zu bringen, umsonst versuchte Rosine dasselbe: Herr Schnipfel war unbeugsam und behauptete, er habe auf der ganzen weiten Welt keinen Bekannten und Verwandten als sich selbst.
Dem jungen Paar ging es unterdessen nicht nach Wunsch, ihre Ehe wurde freilich mit zwei Kindern beglückt, aber sonst mit wenig Erfreulichem. Das Einkommen des Mannes war zu gering, um seine Familie anständig zu ernähren, er fiel zuerst in Schulden, dann in eine schwere Krankheit, und als er in Folge derselben starb, besaß die Frau mit ihren beiden Kindern nur das, was sie auf dem Leibe trug.
Das war eine freudige Nachricht für das verhärtete Gemüth des Zoll-Assistenten, an diesem Tage hörte man ihn seit längerer Zeit zum Erstenmal wieder ein lustiges Lied pfeifen. Rosine aber nahm sich zusammen, arbeitete Tag und Nacht, und erhielt sich und ihre Kinder durch hartes Schaffen, wenn auch armselig doch ehrlich. Häufig machte sie Versuche zu einer Aussöhnung mit Herrn Schnipfel, aber nicht in der Absicht, um etwas von ihm zu verlangen, sondern nur, um ihn seinem trostlosen und menschenscheuen Wesen zu entreißen. Er war ordentlich zum Stadtgespräch geworden. Doch dauerte auch das nicht lange, man vergaß ihn endlich, wie man Alles vergißt, und das war ihm sehr lieb. Sein früheres freundliches Bureau auf dem Hauptzollamte hatte er verlassen, und um Versetzung nach seiner halbdunklen Kasematte gebeten, einem höchst unangenehmen Aufenthalt, den die Angestellten als eine Art Fegefeuer betrachteten, durch das sie hindurch mußten, um zu etwas Besserem zu gelangen.
Da kam einmal wieder im Laufe des Jahrs jener Abend heran, dem tausend Herzen mit Freuden entgegensehen, jener Abend voll Lust und Vergnügen, voll Tannengeruch und Lichterglanz – der Weihnachtsabend, einer der traurigsten für Herrn Schnipfel, denn wenn er an diesem Abend durch die Straßen nach Hause schlich, so sah er überall die Fenster beleuchtet, hörte jubilirende Kinderstimmen und wußte, daß sich jetzt auch der Aermste auf's Herzlichste freute. An solchen Abenden arbeitete er länger, als gewöhnlich in seiner Kassematte und suchte die finstersten und entlegensten Gassen auf, um zu seinem Hause zu gelangen. Aber auch hier bei den Wohnungen der Armuth schimmerte ihm durch niedrige Fenster, durch zerbrochene Laden das heilige Christfest entgegen. – Ach, wie war auch er früher an solchen Abenden glücklich gewesen, wie hatte er ihre Wünsche belauscht, die kleinsten Anspielungen erfaßt, um eine Gabe zu finden, die ihr Freude mache!
Jetzt kam er an sein entlegenes Haus, auch da vernahm er aus allen Stockwerken Töne des Jubels, der Freude.
Er eilte die Treppen hinauf und als er seine Thür erreichte, sah er auf einem Stuhle vor derselben ein kleines Laternchen stehen und beim Scheine desselben drei Tannenbäume auf dem Boden, ein größerer, zwei kleinere. An allen dreien waren Lichtchen aufgesteckt und vergoldete Nüsse angehängt, aber die Lichtchen waren herabgebrannt und man sah nichts mehr, als die Tropfen des Wachses, die wie schwere Thränen an den Zweigen hiengen – wirkliche Thränen waren auf die Zweige geflossen und vielleicht da erstarrt. – Es sah in der That aus, als weinten die Bäumchen selbst zu ihm empor, und streckten ihre Zweige wie ebensoviele Aermchen stehend in die Höhe, als wollten sie sagen: »Nimm uns freundlich auf!«
Herr Schnipfel aber beachtete diese rührende Bitte nicht, er öffnete seine Thür und da ihm die drei Tannenbäume im Wege standen, so stieß er sie mit dem Fuße rechts und links von sich ab, daß die Nüsse auf dem Boden klapperten und die Zweige wehmüthig rauschten. – Gott sei Dank, jetzt war er zwischen seinen vier Wänden, und da sah man nichts von Weihnachtsfreude: hier war es still und betrübt wie immer, und diese Stille that dem Zoll-Assistenten so wohl.
Er hatte zum Erstenmal wieder am heutigen Tage eine behagliche Stunde; er zündete sein Feuer an, verzehrte sein mitgebrachtes Abendessen und versank in tiefes Nachsinnen. Stunde um Stunde verrann, der Lärm auf den Straßen und in den Häusern hörte auf, die Lichter wurden ausgelöscht und endlich kam die Mitternachtsstunde, und als die klingenden Glockenzungen sie laut und tönend ansagten, traf jeder Schlag sein Herz, wie ein Keulenstreich, denn nun begann von dem Hauptthurme der Stadt, dicht bei seiner Wohnung, jene sanfte erhebende Musik, die er schon vor langen, langen Jahren, in schönen frohen Zeiten so oft gehört, jener Psalm, der jubilirend die Geburt des heiligen Christ verkündet. Wenn er als Kind jene feierlichen Klänge in der stillen Nacht gehört, so hatte er andächtig seine Händchen gefaltet, indem er geglaubt, es seien die himmlischen Heerschaaren selbst, welche über die Erde dahinschwebten, um der Menschheit jenes freudige Ereigniß singend und klingend zu verkünden. Später hatte sich die kleine Rosine auf den Sang eben dieser Engel innig gefreut, und in der Christnacht, nachdem sie auf dem alten Lehnstuhle eingeschlummert, die dunklen großen Augen schlaftrunken geöffnet, wenn die himmlischen Klänge erschallten. – Jetzt war er allein, ganz allein: es blickte kein freundliches Auge blinzelnd zu ihm auf, auf dem Tische lag kein weißes Tuch mit freundlichen Gaben, die ihm die Liebe gespendet, es stand da kein Christbaum mit herabgebrannten Lichtern, mit glitzernden Nüssen, mit rauschendem Golde. Er war allein, o so allein, ganz allein in der Mitternachtsstunde – ach, und daß er allein war, so ganz allein – war seine größte Lust. –
Die Musik draußen hatte geendigt, da – nein, es war keine Täuschung – glaubte er draußen auf dem Gange vor seiner Zimmerthür ein leises Klingen und Singen zu vernehmen. Er horchte auf, unwillig, verdrießlich und wollte schon hinausfahren, um sich zu erkundigen, wer sich erlaube, vor seiner Wohnung einen so dummen unzeitigen Scherz zu machen. Doch hielten ihn die Töne, die er vernahm, unwillkürlich auf seinem Lehnstuhle gefesselt – es war ein Lied, das dort erklang, von feinen Kinderstimmen gesungen, wie ein leises Echo vom Thurme und jetzt – ging das mit rechten Dingen zu? – öffnete sich langsam seine Stubenthür, und er sah nicht nur jene drei Tannenbäume, die er so unbarmherzig bei Seite gestoßen, nein zehnmal so viel, hundertmal so viel, den langen Corridor und die Treppe bedeckt mit Hunderten von Tannenbäumen, alle mit unzähligen Lichtern besteckt, und von den Zweigen derselben tönte jenes geheimnißvolle Lied. – Entsetzlich, was konnte das sein? – Die Bäume schoben sich langsam vorwärts und immer weiter vorwärts und füllten jetzt das ganze Zimmer aus, und umgaben seinen Lehnstuhl und ihn, der auf demselben saß, und ehe er es sich versah, ehe er recht etwas denken konnte, war er ringsum von den Tannenbäumen umgeben, und es war ihm, als sitze er in einem weiten unabsehbaren Tannenwald, gebildet aus lauter glänzenden und glitzernden Weihnachtsbäumen. Der Gesang in den Zweigen dauerte noch eine Zeitlang fort, dann erstarb er allmälig, und man vernahm zuletzt nichts mehr, als das Rauschen des Goldes und der Nadeln. – Fernhin im Walde aber bemerkte nun der Zoll-Assistent einen lichten Punkt, der sich immer mehr zu vergrößern schien, und nach und nach die Gestalt eines holdseligen Kindes annahm, und obgleich dieses Kind, als es nun anfing zu sprechen, mit leise klingender Stimme sprach, so vernahm er doch jedes Wort, als werde es ihm mit Posaunen in die Ohren gerufen.
»Du bist allein, so ganz allein,« sagte das Kind, »an diesem Abend, wo die übrige Menschheit vergnügt bei einander ist, und sich eines an der Lust des andern erfreut.«
»Das ist wahr,« entgegnete Herr Schnipfel, »ich bin ganz allein, und es ist so mein Wille und mein Vergnügen; ich habe diese Zimmer für mich gemiethet und es soll mich Niemand darin stören, und ich begreife eigentlich nicht, wer dieser ganzen Weihnachtsbescheerung das Recht gibt, sich hier einzudringen.« »Du hast uns gerufen,« sagte das Kind; »als du vorhin jener nächtlichen Musik zulauschtest, gelang es einigen Tönen derselben, in die Tiefe deines Herzens zu dringen und da ein Sehnen zu erwecken nach der Lust längst vergangener Tage.«
»Nicht, daß ich wüßte,« antwortete Herr Schnipfel, »und wenn mein Herz wirklich einen Augenblick schwach gewesen wäre, so fühle ich, daß es jetzt wieder erstarkt und fest verschlossen ist.«
»Du hast an vergangene Tage gedacht,« fuhr das Kind fort, »und hast mit tiefem Schmerze gesehen, wie einsam und allein du hier bist, wie verlassen von aller Welt.«
»Mit meinem besten Willen.«
»Ich bin das heilige Christfest,« sagte das Kind, »das umherzieht mit einem freundlichen Gefolge, um namentlich die zu beglücken, deren Herz mit Kummer und Schmerz erfüllt ist.«
»Mein Herz ist wirklich in diesem Augenblicke mit Schmerz erfüllt,« sagte hohnlachend der Zoll-Assistent, »denn ich sehe, daß es mir nicht einmal bei verschlossenen Thüren gelingt, allein zu bleiben, laßt mich ungeschoren und geht zu denen hin, die euch rufen, ich verlange nichts vom Christfest, denn was ich von ihm verlange, kannst du mir doch nicht bewilligen.«
»Also hast du einen Wunsch?« fragte das Kind mit froher Stimme, »o wenn dein Herz zu wünschen anfängt, so wird es auch wieder die schweren Fesseln brechen, mit denen es sich freiwillig umgeben. Nenn' mir deinen Wunsch, ich werde gewiß im Stande sein, ihn zu erfüllen.«
Da rieb sich der Zoll-Assistent vergnügt die Hände und lächelte zum Erstenmal in dem Jahre. »Nun denn,« sagte er, »wenn du in der That mächtig bist und im Stande, mir jeden Wunsch, auch den kühnsten, zu erfüllen, so will ich dir ihn nennen.«
»Laß hören!« sagte das Kind mit trauriger Stimme.
»So laß' mich denn,« sagte der Zoll-Assistent, »allein sein, nicht blos für heute Abend und in diesem Zimmer, nein, auch für morgen, für das nächste Jahr, für mein ganzes übriges Leben, und nicht blos allein sein in diesem Zimmer, in diesem Hause, nein auch draußen auf der Straße, in dieser Stadt, ja laß mich allein sein auf der ganzen Welt!
Ich kann nicht behaupten, ob dieser Wunsch des Herrn Schnipfel sein vollkommener Ernst war, oder ob er ihn blos aussprach, um einer ihm lästigen Gesellschaft los zu werden, aber kaum hatte er ihn ausgesprochen, so verlöschte an den Weihnachts-Bäumen um ihn her ein Licht nach dem andern, und es blieb zuletzt keine Helle mehr übrig, als der Schein, der von dem Kinde ausging, und der sah blutig aus, wie die untergehende Sonne, verschwand auch wie diese nach und nach, und als es so in seinem Zimmer vollkommen dunkel geworden war, – denn auch die Talgkerze des Herrn Schnipfel war herabgebrannt, vernahm er von weither eine leise, schmerzerfüllte Stimme, die ihm deutlich sagte: »dein Wunsch ist erfüllt, sei allein auf der Welt!«
Das Feuer in dem Ofen war ausgebrannt und es fröstelte den Zoll-Assistenten, doch wußte er nicht recht, ob in Folge der Kälte, die um ihn herrschte, oder in Folge jener Worte, die ihn seltsam erschüttert. Er trat an's Fenster und sah in die Nacht hinaus: da war Alles todt und still. »Das ist ja immer so um diese Zeit,« sagte er zu sich selber, – »ein merkwürdiger Traum! – Und wenn es am Ende kein Traum wäre!« setzte er hinzu und rieb sich die Hände, »so glaube ich, es müßte außerordentlich vergnügt sein, keinen Spektakel der Menschen zu vernehmen, nie mehr all' die lachenden Gesichter zu sehen, überhaupt – allein auf der Welt zu sein.«
Mit diesen Worten ging er zufrieden zu Bette, wie Jemand, der ein gutes Tagewerk vollbracht.«