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»Es ist kein Buch so bös, es steckt was Gutes drin«, hat der gelahrte Heidelberger Poet und Landschreiber Herr Julius Wilhelm Zincgref in seinem 1626 zu Straßburg gedruckten und noch von Goethe gern gelesenen Werke »Der Teutschen scharfsinnige kluge Sprüch, Apophthegmata genannt« des alten Plinius Diktum vom Nutzen der Bücher verdeutscht. Ich weiß: wenn ich das hier als eine Art von Motto an die Spitze stelle, so klingt das wie eine » oratio pro domo«, eine »Rede fürs Haus«, was ich mir ja als höchst sinnreiche Anspielung auf den Titel meines Buches gefallen lassen könnte, wäre mit solcher Bezeichnung nicht zumeist ein fataler Nebensinn verbunden, eine Mischung von Selbsterkenntnis und Eigenlob gemeint, die trotz der kritischen Verdünnung durch erstere Substanz noch immer genug von dem eben doch nicht allgemein geschätzten Dufte (»Mystikum«, »Khasana«, »Turf«?) der letzteren Essenz an sich hat. Aber, lieber Leser und Reisekamerad, du vermagst dir gewiß nicht vorzustellen, welch süßen Trost und wie frohe Hoffnung ich während des Schreibens täglich aufs neue aus diesem frommen teutschen Sprüchlein römischer Nation geschöpft habe! Wenn wirklich keines »so bös« ist, wie man eigentlich nach Lichtenbergs summarischem Urteil über den Wert der Bücher annehmen sollte – du weißt ja: gedruckt, gebunden, rezensiert, gelesen und »gar geschrieben von Leuten, die sie nicht verstehen« –, dann steckt wohl auch in meinem mir unbewußt »was Gutes drin«, wiederholte ich mir Seite für Seite. Und doch: trotz Plinius und Zincgref traue ich mir selber nicht so recht, und deshalb will ich in meinen Teig an dieser Stelle rasch noch eine Handvoll Sultaninen tun, »Lesefrüchte«, wie man solche aus andrer Leute Kuchen geklaubten Rosinen zu nennen pflegt, »scharfsinnige kluge Sprüch«, für die Reise durchs Zimmer bestimmt.
»Alle Arten von Bequemlichkeit sind eigentlich ganz gegen meine Natur. Sie sehen in meinem Zimmer kein Sofa; ich sitze immer in meinem alten hölzernen Stuhl und habe erst seit einigen Wochen eine Art von Lehne für den Kopf anfügen lassen. Eine Umgebung von bequemen, geschmackvollen Möbeln hebt mein Denken auf und versetzt mich in einen behaglichen passiven Zustand. Ausgenommen, daß man von Jugend auf daran gewöhnt sei, sind prächtige Zimmer und elegantes Hausgeräte etwas für Leute, die keine Gedanken haben und haben mögen.«
»Welch ein Reiz liegt in der traulichen Geselligkeit eines gebildeten Hauses! Kein Patschuli oder Moschus und doch ein eigner Duft; keine strahlenden Lüsters und doch ein heller Glanz! Die Ordnung und Pflege verbreiten überall eine Wärme und Behaglichkeit, die neben den äußeren Sinnen auch das Gemüt ergreift. Die kleinen Arbeitstische der Frauen am Fenster, die Nähkörbchen mit den kleinen Zwirnrollen, nebenan das Piano mit den Noten, Hyazinthen in Treibgläsern am Fenster, ein Vogel in schönem Messingbauer, ein Teppich im Zimmer, der jedes Auftreten mildert, an den Wänden die Kupferstiche, die Beseitigung alles nur vorübergehend Notwendigen auf entfernte Räume, die Begegnungen der Familie unter sich voll Maß und Ehrerbietung, kein Schreien, kein Rennen und Laufen, die Besuche mit Sammlung empfangen, abends der runde, von der Lampe erhellte Tisch, das siedende Teewasser, die Ordnung des Gebens und Nehmens, das Bedürfnis der geistigen Mitteilung … im Zusammenklang aller dieser Akkorde liegt eine Harmonie, ein sittliches Etwas, das jeden Menschen ergreift, bildet und veredelt.«
»Ich lasse mir's nicht ausreden: an der Einrichtung eines Wohnzimmers will ich den Menschen erkennen – vorausgesetzt, daß er sich irgend in der Lage, in den Verhältnissen befindet, sich überhaupt einrichten zu können, sei's auch nur auf die einfachste Weise. Läßt sich mit diesem oder jenem verkehren; werden wir uns insofern zusagen, daß wir zutraulich nebeneinander hergehen und manche gute Stunde mitsammen verleben mögen, ohne uns abzustoßen? Das entnehm ich aus seiner häuslichen Einrichtung, aus seinen Bräuchen, Gewohnheiten, täglichen Bedürfnissen. Ich habe Männer in Gesellschaft angetroffen, die mir gefällig entgegenkamen, die mir wohlbehagten, die mich aufforderten, sie zu besuchen, bei denen ich mich einstellte … einmal und nicht wieder. Weshalb nicht? Ganz einfach, weil ich auf den ersten Blick entnahm, daß sie, ganz und gar auf Äußerlichkeiten gerichtet, weder das Geschick noch das Bedürfnis hegten, sich daheim wohlzufühlen, sich ein behagliches Dasein in ihrer Wohnung zu schaffen. Daß ihr Sinn nur darauf ging, draußen zu leben. Solche waren mitunter hübsch eingerichtet; sie besaßen elegante, moderne Möbel, es sah sehr sauber bei ihnen aus; aber ich fühlte, sie vermieden dennoch, mit sich, bei sich allein zu sein. Sie brauchen leere Zerstreuungen, sie verstehen nicht, sich mit sich selbst zu beschäftigen; folglich verstehen sie auch nicht mit andern geistigen Umgang zu pflegen. Ihr Gemach sieht nicht nach einem Bewohner aus, der den stillen Aufenthalt darin liebt. Sie wünschen und empfangen nur Besuche, um eine Stunde zu töten, mit der sonst fertig zu werden ihnen beschwerlich fallen würde.«
Holtei, »Simmelsammelsurium«
»Und hier war ich denn nun und wartete. Unter Umständen nichts angenehmer als solche Warteviertelstunden, in denen man die Geschichte des Hauses oder den Charakter seiner Bewohner von den Wänden liest. Denn nichts spricht deutlicher als Zimmereinrichtungen, und selbst die nichtssagenden und modisch-indifferenten machen keine Ausnahme. Sie weisen dann eben auf nichtssagende und modisch-indifferente Leute hin.«
Fontane, »Wanderungen durch die Mark«
»Er macht ein Haus – das ist ein Ausdruck, der erst in unsern Tagen zum Sprachgebrauch geworden, und die Sache hat ihr Schlimmes. Vorzeiten, wenn ein junger Mann und ein Mädchen den Ehebund schlossen und einen Hausstand gründeten, hatten sie ein eigen Haus oder suchten es sobald als möglich zu erwerben; Familie und Haus waren verwandte Begriffe. Heutigentags, zumal in den Städten, wo die meisten Familien zur Miete wohnen, ist das nicht mehr der Fall. Bei mäßigem Wohlstand und Erwerb wird bald eine Führung eingerichtet, in welcher Gesellschaften gegeben werden, aber keine Geselligkeit mehr heimisch ist; man ordnet Gastereien an und hat doch keine Gastlichkeit. Da gibts Tage und namentlich Abende, wo das Haus einen ganz fremden Charakter annimmt. Köche, Bediente, ja, Möbel und Eßgeschirr sind auf einen Tag gemietet, und wenn die geladenen Gäste das Haus verlassen, halten sie böse Nachrede, und die zurückgebliebenen Wirte sind fremd in ihrer eigenen Häuslichkeit, wenn die vielen Lichter gelöscht werden.«
Auerbach, »Neue Stücklein vom Gevattersmann«
»Ich fand, wohin ich kam, schlechte, gräßlich gemusterte Tapeten vor, bunte Teppiche und jenen alten Sünder, das Roßhaarsofa, dessen dumme, gleichgültige Miene stets so etwas Niederdrückendes hat. Ich fand ausdruckslose Kronleuchter und fabrikmäßig hergestellte Palisandermöbel. Ich traf den kleinen eisernen Ofen an, den man stets mit mechanisch hergestelltem Zierat – wo man außergewöhnlicher Verschwendung frönt, sind es zwei Totenurnen – auszustatten beliebt, und der etwas ebenso Verdrießliches darstellt wie ein Regentag oder irgendeine andre besonders scheußliche Einrichtung … Man muß immer im Auge behalten, daß Möbel und Geräte, die von einem ehrlichen Arbeiter gut und sorgfältig nach einem verständigen Plane hergestellt sind, mit den Jahren noch an Schönheit und Wert gewinnen … Der Mangel, den ich an den meisten Räumen beobachtet habe, ist das augenscheinliche Fehlen eines bestimmten Planes für die Farbengebung. Es ist nicht alles auf einen Grundton abgestimmt, wie es sein sollte. Die Zimmer sind gedrängt voll von niedlichen Dingen, die aber keine Beziehung zueinander haben. Whistler hat einmal ein Frühstückszimmer in Blau und Gelb entworfen. Die Decke war in lichtem Blau, die Möbel waren aus gelbem Holze, die Fenstervorhänge weiß und gelb durchwirkt, und wenn die Tafel zum Frühstück mit zierlichem blauem Porzellan gedeckt wurde – etwas Schlichteres und zugleich Freudigeres kann man sich kaum vorstellen … Wenn man in ein Haus kommt, darin alles roh ist, stößt man überall auf beschädigten, zerbrochenen und unansehnlichen Hausrat; niemand geht hier schonend mit den Dingen um. Wenn aber jedes Stück erlesen und schön ist, eignet man sich ganz von selber und unbewußt verfeinerte Lebensart und Vornehmheit an.«
Oscar Wilde, »Die Ausstattung des Hauses«
»Unser Heim ist unser letzter heiliger Schlupfwinkel vor der Barbarei des Mitbürgertums. Wer in Wahl und Gestaltung seines Heims fehlgreift, verdirbt sein Leben. Alles ärgert uns: der Übermut der Ämter und der Lärm der öffentlichen Beförderungsmittel, die Verteuerung der Lebenshaltung und das Unwesen der Reklame, das geschändete Stadtbild und die erzwungene Lustigkeit der ›Vergnügungsetablissements‹ (auch ein Terminus teutonicus!), die falsche Prüderie und die törichte Zote, Staub, Gestank, Bettelei und Bauernfang –: das Verlangen nach einer behaglichen, die Sinne beruhigenden Wohnung ist wahrhaftig Selbsterhaltungstrieb. Aber auch hier lauert der Feind in der dreifachen Gestalt des Hauswirts, des Tapezierers, des Künstlers und betrügt uns um unser mühsam heimgeborgenes Quentchen an Lebensfreudemöglichkeit.
» Der Hauswirt besitzt Häuser, die er gern um teures Geld vermietet. Herstellungen sind ihm verhaßt. Er will sein Anlagekapital gut verzinst sehen. Alles andre ist ihm gleichgültig oder lästig. Er bietet dem Wohnungsbedürfnis des Großstädters das dürre Schema seiner Mieträume, ›ausgestattet mit allem Komfort der Neuzeit‹: Wasserleitung und elektrischer Beleuchtung. Etwa noch Lift oder Luftheizung, Vakuumreiniger (dies bei märchenhaften Preisen). Der Aspekt der Wohnung ist nach der Devise ›öder Prunk‹ gestaltet, d. h. Türen und Fenster überlebensgroß, (falsche) Stuckorgien auf dem Plafond, Parkettfußboden, Milchglas- oder reichverzierte Renaissancetüren, Ofenburgen, Tapeten mit viel Gold. Eigentlich gehörte in die Hand des Mieters ein Beil –. Leider geht das nicht an, sondern man muß sich aufs Verhandeln legen …
» Der Tapezierer. Der Gesamtbegriff deckt alle die ruchlose Tätigkeit, die man unter ›fertiger Wohnungseinrichtung‹ versteht. Der Tapezierer: damit ist ausgedrückt, was seit vierzig Jahren unser Elend heißt – falscher Glanz, staubbedeckter Firlefanz, geleimte Pracht, genagelte Vorhänge, gepreßte Stoffe, alles ›artige‹ (lederartig, Holzpapier), jeder Schwindel des bloß Äußerlichen. Vom Tapezierer datiert die schier unausrottbare Krankheit des ›Salon‹, alles, was unpraktisch, ordinär und bald ›hin‹ ist.
» Der Künstler. Die moderne Maske des Erbfeindes. Der Künstler tritt zu dem, der den Tapezierer hinausgeworfen hat, und bietet seine Dienste an. Er will ›individuell‹ einrichten. Alles, was schon da ist, erfindet er. Alles, was gut ist, entfernt er, aus künstlerischem Prinzip. Er komponiert immer Gesamteindrücke. Sein Materialienkasten enthält, was die Wilden ködert: Glas, Metall und bunte Farbstoffe. In jedes Spind schneidet er einen Spiegel ein, jede Fläche erhält drei, vier Beschläge, alles Holz wird gebeizt. In der ganzen Wohnung verstreut er Bibelots. Wenn er weggegangen ist, spiegelt ihn noch jede Politur. Wer dem ›Künstler‹ einmal die Hand gereicht hat, dem bleibt sie lange verrenkt. Vor seinen geschlossenen Augen wirbeln Farbenflecke einen Schlängeltanz, seine Kinder sieht er nur mehr als künstliches Spielzeug. Er denkt nichts mehr, ohne sichs vom Berater entwerfen zu lassen. Selbst die Bartbinde erhält ein schwarzweißes Würfelmuster. Der Mann geht elend zugrund an Gehirnarabesken.«
Schaukal, »Vom Geschmack«
»
Die stumme Stube, drin durch Groll und Zwist
Gespräch, Gesang verschüchtert ängstlich schweigen,
Gleicht einem Dorfe, das geplündert ist.
Es hat der harte Feind zu eigen
Sich der Bewohner Hab und Gut gemacht,
Ja, selbst die Glocken hat er mitgenommen.
Nun ist es tot, bei Tage wie bei Nacht
Ein ödes, düstres Einerlei.
Der Turm ist stumm, als wäre weggekommen
Sogar die Zeit – und alles wär' vorbei.«
Jean Paul-Holtei, »Sechshundert Sprüche«
»Die ärmste Häuslichkeit, in der eine tugendhafte, sparsame, heitere und ordentliche Frau herrscht, kann eine Stätte der Bequemlichkeit, der Tugend und des Glückes werden, der Schauplatz jeder edlen Beziehung im Familienleben. Sie kann dem Manne durch viele süße Erinnerungen teuer werden. Sie ist ein Heiligtum für das Herz, ein Zufluchtsort in den Stürmen des Lebens, ein süßer Ruheplatz nach der Arbeit, ein Trost im Unglück, ein Stolz im Gedeihen und eine Freude zu allen Zeiten.«
Smiles, »Die Kraft des Hauses«
»Ein jedes Ding im Zimmer sei an seinem Platze und erfülle seinen Zweck, und nichts sei da, was sein Dasein nicht rechtfertigen kann. Der Aufputz und die Dekorationen an den Möbeln, an den Wänden und sonstwo tun es nicht; denn Dekorationen und Putzmacherei sind in der Regel von nichtigem Gehalt, nur zum Schein und zur Täuschung da. Jede Art von Schundproduktionen ist mit Ornamenten überladen. Die Möbelbasare halten billige und schleuderhafte Möbel feil, die mit einem täuschenden Plunder von Zieraten überkleistert sind. Die meisten dieser Möbel sollen als verhunzte Gotik, verhunzte Renaissance, verhunztes Barock und verhunzte Moderne einen unechten Anstrich von Kunst und Herrschaftlichkeit oder Feinheit geben. Aber in diesen verhunzten Stilformen und in diesem herrschaftlichen Anstrich, in dieser vermeintlichen Feinheit liegt nichts andres als eine völlige Verständnislosigkeit des Wesens echter Kunst, eine gemeine, niedrige, verlogene Gesinnung, die nur danach strebt, möglichst vielem gleich zu sehen und den Mangel an Wahrhaftigkeit, an Schlichtheit, Ordnung und Sauberkeit durch nichtigen Tand zu verdecken. Diese gefährliche Neigung hat etwas von einer ansteckenden Krankheit, von der nur wenige verschont bleiben.«
Lux, »Geschmack im Alltag«
» Damengesellschaften und Damenkränzchen sind keineswegs eine Errungenschaft der Neuzeit. In feinster Toilette, das sorgfältig frisierte Haar mit Lotusblumen geschmückt, das unentbehrliche Salbennäpfchen umgestülpt auf dem Scheitel, die ihnen von schlanken, hübschen Dienerinnen des Hauses gebotenen Lotusblumen an die Nase führend, sehen wir die jungen ägyptischen Damen und Hausherrinnen auf den Gräberwänden Thebens in langen Reihen nebeneinandersitzen. Die mit süßen Weintrauben und Feigen, Broten, Bratenstücken und Weinkrügen überladenen Tische geben dem verwöhnten Zünglein süße Labe, wenn einmal die lebhafte Unterhaltung stockt. Worüber die Damen sich unterhalten? Auch das erfahren wir mehrfach aus den die Bilder begleitenden Hieroglyphentexten. Sie kritisieren die Toiletten, plaudern über ihre Ohrringe und sonstigen Schmucksachen und stimmen das ewige Klagelied über unberechtigte Ansprüche der Dienstboten und den von ihnen getriebenen Luxus an.«
Wönig, »Am Nil«
»Ein Lehnstuhl ist ein ausgezeichnetes Möbel. Vor allem ist er für jeden denkenden Menschen von größtem Nutzen. An den langen Winterabenden ist es zuweilen süß, immer aber klug, sich bequem darin auszustrecken, fern vom Lärm der großen Gesellschaften. Ein gutes Feuer im Kamin, Bücher, Federn: was für Hilfsmittel gegen die Langeweile! Und welch noch größeres Vergnügen, Bücher und Federn zu vergessen und ins Feuer zu schauen, während man sich seinem Träumen überläßt. Die Stunden gleiten über uns hin und fallen schweigend in die Ewigkeit, ohne uns ihr trauriges Schwinden fühlen zu lassen.«
de Maistre, »Die Reise um mein Zimmer«
»Beiläufig bemerkt: Warum eigentlich wollen die Eltern, daß ihre Kinder Klavier spielen?
Weil sie im Besitze eines Klaviers sind.
Und warum sind sie im Besitze eines Klaviers?
Weil sich ein Klavier im Salong hervorragend gut ausnimmt.«
Hans Reimann, »Tyll«
*
Genug der Rosinen. Mein Buch ist, dünkt mich, nun genugsam »amelioriert«, und dein Magen, lieber Reisegenoß, verträgt vielleicht auch nicht noch mehr solcher »Gutsel« – ich habe drum schon (im Vertrauen gesagt) wie eine kluge Hausfrau in den Königskuchen ein paar bittre Mandeln dazwischen gerieben. Solltest du aber ein unersättlicher Schlecker sein, solltest du – auf deutsch gesagt – mein Buch noch immer zu »bös« finden, dann … Kennst du den Spruch, den der alte Logau seinen »Sinngedichten« mit auf den Weg gab:
»Leser, wie gefall ich dir?
Leser, wie gefällst du mir?«!
»Schmecks!« pflegte Wolfgang Amadeus Mozart in ähnlichem Falle seine Briefe zu schließen.