Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Vorbericht [zur ersten Auflage]
Vorrede zu dieser neuen Ausgabe Erstes Capitel Peters Herkunft und erste Erziehung. Zweytes Capitel Er wird Bedienter bey einer adeligen Dame. Was er dort erlebt, und warum er diesen Dienst verlassen muß. Drittes Capitel Was Peter Clausen in der *** Garnison begegnet; wen er dort antrifft, und wie er lebt. Viertes Capitel Bild des französischen Commissairs, mit welchem der Herr von Redmer in Streit geräth. Peter desertiert nebst zwey Cameraden. Fünftes Capitel Peter Claus und seine Gehilfen wandern nach Braunschweig. Wie sie sich unterwegens und dort auf eine ehrliche Art durchhelfen. Sechstes Capitel Schleunige Abwechselung von Peters Glücksumständen. Haudritzens Schicksal. Siebentes Capitel Peter wird Bedienter bey verschiednen Herrschaften. Achtes Capitel Peter wird in höherer Weisheit eingeweyht und bekömmt einen andern Führer. Neuntes Capitel Die Welt weiß ihre Philosophen und Propheten nicht zu schätzen. Zehntes Capitel Peter und sein Freund suchen Civil- oder Militairdienste, müssen aber einen andern Glücksweg einschlagen. Elftes Capitel Peter wird Schriftsteller. Zwölftes Capitel Wie es Petern unterwegens bis Hamburg geht, und welche alte Bekanntschaften er antrifft. Dreyzehntes Capitel Wie es in Hamburg mit der Ausgabe der Operum omnium geht. Vierzehntes Capitel Beschreibung des edeln Schauspielerlebens. Fünfzehntes Capitel Auf welche Art Peter wieder erlöst wird. Inhalt des zweyten TheilsErstes Capitel Woher die Irrung entstanden ist, welche dem armen Peter das neue Abentheuer zugezogen hat. Zweytes Capitel Peter Claus hat das unvermuthete Glück, in den Stand der heiligen Ehe zu gerathen. Drittes Capitel Seereise. Er erinnert sich seines Manuscripts, findet es in der Rocktasche, erbricht es und fängt an zu lesen. Viertes Capitel Anfang des Manuscripts. Sturm auf der See. Sie werden nach Dänemark verschlagen. Fünftes Capitel Erneuerte alte Bekanntschaft. Entdeckung durch dieselbe. Fortsetzung des Manuscripts. Sechstes Capitel Er schreibt an Reyerberg. Ein kleines Abentheuer. Abreise nach Holland. Siebentes Capitel Auf der Reise wird das Manuscript wieder hervorgesucht. Achtes Capitel Fortsetzung des Manuscripts. Ankunft in Amsterdam. Neuntes Capitel Aufenthalt in Amsterdam. Unerwartete Zusammenkunft. Bekanntschaften im Gasthofe. Zehntes Capitel Abreise von Amsterdam. Rest des Manuscripts. Rückkunft nach Hamburg. Elftes Capitel Was unterdessen dem armen Ludwig von Reyerberg widerfahren ist. Signor Clozetti läßt sich in einigen Städten Teutschlands hören. Was ihm dort begegnet, bis er Secretair wird. Zwölftes Capitel Der Secretair Clozetti reiset mit seinem Herrn Gesandten, sieht die teutschen Höfe und kömmt an einem derselben zu hohen Ehren. Dreyzehntes Capitel Signor Clozetti macht herrliche Fortschritte im bürgerlichen Leben, wird mit einem Adelsbrief versehn und dirigiert die Finanzen. Inhalt des dritten TheilsVorrede zu der ersten Auflage Erstes Capitel Etwas von Heyrathsangelegenheiten. Zweytes Capitel Claus von Clausbach holt seine Frau Gemahlin aus Riga ab. Unvermuthete Zusammenkunft auf der Reise. Drittes Capitel Wie sie bey ihrer Rückkunft von Hof- und Stadtleuten empfangen werden. Reyerberg kömmt in den Dienst. Politische Lage des Herrn Cammerdirectors. Sein Glanz. Viertes Capitel Fortsetzung. Der Fürst hat gute Entschlüsse. Des Herrn Ministers von Clausbach Excellenz bekommen einen Orden und gehen mit Serenissimo auf Reisen. Fünftes Capitel Bemerkungen und Begebenheiten auf der Reise. Sechstes Capitel Fortsetzung. Allerley Abentheuer. Siebentes Capitel Zurückkunft von der Reise. Hofcabalen. Gespräch darüber. Achtes Capitel Das Ding fängt an, schief auszusehn. Neuntes Capitel Unsers Herrn Ministers Actien fallen merklich. Wie man gegen ihn wirkt. Zehntes Capitel Des Fräuleins von Mehlfeld Concerte thun sonderbare Wirkung. Elftes Capitel Clausbach trägt nicht wenig dazu bey, seinen Sturz zu beschleunigen. Zwölftes Capitel Er verreist, um eine reiche Erbschaft in Besitz zu nehmen, besieht unterwegens ein Landgut bey Urfstädt, woselbst er sich ankauft. Beschreibung desselben und der Leute, die dort leben. Dreyzehntes Capitel Das Ungewitter bricht los, und das Fräulein von Mehlfeld erscheint in einer neuen Rolle. Vierzehntes Capitel Ein sonderbarer Casus, wie zuweilen alte Bekannte zur ungelegenen Zeit auftreten können. Fünfzehntes Capitel Des Herrn von Clausbach Excellenz kommen noch mit halbem Ohre davon und halten ihren Einzug in Ruhethal. Sechzehntes Capitel Brief an den Fürsten. Schluß. |
Dieser ziemlich leichtfertige Roman ist eine meiner Jugendarbeiten. Ich fand ihn beynahe fertig unter meinen Papieren liegen, las ihn durch und dachte, er verdiene nicht, ganz unterdrückt zu werden. Er ist mit einiger Laune geschrieben, und da man jetzt im Geschmack von Romanen ist, so wird auch diesen das Publicum vielleicht nicht ohne Vergnügen lesen. Viel Zeit an die Ausfeilung zu wenden, dazu habe ich weder Muße noch Lust gehabt. Bey Schriften von der Art, die flüchtig gelesen und leicht vergessen werden, erwartet man auch das nicht. Genug, wenn das Ganze nicht ganz leer von Interesse, wenn die Schreibart nicht schlecht, die Ausführung nicht langweilig ist, und wenn man hier getreue Bilder aus dem gemeinen Leben findet.
zu dieser neuen Ausgabe
Die gütige Nachsicht, womit das Publicum seit mehr als zehn Jahren meine literarischen Arbeiten aufgenommen hat, ist vorzüglich auch diesem im Jahre 1783 zuerst gedruckten Roman, wovon hier eine neue Ausgabe erscheint, zu Statten gekommen. Er ist in Teutschland mit Beyfall gelesen worden, und es würde schon früher eine neue Auflage davon erschienen seyn, wenn nicht die Nachdrucker dafür gesorgt hätten, daß es nie an Exemplaren fehlte.
Eine Übersetzung dieses Buchs, welche unter dem Titel: le Gil Blas allemand, ou avantures de Pierre Claus, à Paris, hôtel de Bouthillier, rue des Poitevins, 1789, herauskam, machte auch in Frankreich ihr Glück, obgleich, wie es mir scheint, die mehrsten Züge in Peter Clausens Geschichte einem Franzosen, der nicht sehr bekannt mit teutschen Sitten ist, wenn nicht ganz unverständlich, doch wenig interessant vorkommen müssen.
In das Holländische ist dieser Roman erst neuerlich übersetzt und der erste Theil in einem Jahre dreymal aufgelegt worden (Pieter Klaus, te Haarlem, by François Bohn, 1792.) Die Übersetzung ist aber auch vorzüglich gut gerathen, und die holländische Sprache hat, soviel ich davon verstehe, besondre Kraft im Ausdrucke zu Darstellung comischer Scenen von der Art, wie man sie hier antrifft.
Auch eine englische Übersetzung ist kürzlich von diesem Roman erschienen. Sie führt den Titel: The German Gil Blas; or the Adventures of Peter Claus. Translated from the German of Baron Kniegge. London 1793. 12. 3 voll. Kearsley. Fast sollte man glauben, sie sey nach dem Französischen verfaßt, weil auch hier dem Buche der Titel des »teutschen Gil Blas« beygelegt ist.
Da nun dies Buch schon in so viel Händen ist, habe ich es nicht für schicklich gehalten, bey der neuen Ausgabe wesentliche Veränderungen damit vorzunehmen, obgleich ich wohl fühle, daß sich viel daran verbessern ließe. Nur hier und da ist an Styl und Rechtschreibung ein wenig gefeilt worden.
Das ist alles, was ich dem geneigten Leser bey der neuen Auflage dieses Werks zu sagen habe. Über Plan und Zweck bey Verfertigung dieses Romans und zweyer andrer, die demselben gleichsam zu Gegenstücken dienen, habe ich mich in der Vorrede zu dem dritten Theile der Geschichte des armen Herrn von Mildenburg erklärt.
Geschrieben in Bremen
am 20. August 1793
Adolph, Freyherr Knigge