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Jetzt muß ich mich manierlich geben Und etwas sinnig angebleicht, So etwa, wie durch junge Reben Des Weges ein Verliebter schleicht. Nicht aber soll mein Lied euch tragen Gespenstisch über Moor und Torf; Nein, singen will ich jetzt und sagen Wie Meister Joseph Eichendorff. Es steht mir zwar zu dieser Stunde Kein Horn zu Dienst auf stillem Pfad, Auch geht in einem kühlen Grunde Mir just zupaß kein Mühlenrad; Ich blase keine Trauerweisen, Kein Ringlein springt bei mir entzwei; Jedoch als Spielmann will ich reisen Bis in den Bann der Brauselay. Von zwei Beglückten will ich singen, Von einer »Sie« und einem »Er« . . . Und schlage die geweihten Schwingen Der Liebe selig um sie her. Ich suche zarte, weiche Worte, Wie sich's für Liebende gebührt; So süß, wie eine Sahnentorte Mit Kandiszucker angerührt. Ach! gleich den marmelweißen Schwänen, Mein Lied, erhebe dich zum Flug Und weine stille Freudentränen Vernünftig in dein Taschentuch! So sing' ich denn: Wie klar die Welle, Das Firmament wie hehr und groß! Und kichernd hielt der Junggeselle Die Wasserfee auf seinem Schoß. Sie war nicht spröde, tat nicht geizen, Sie glühte wie ein Rosenstrauch, Und von den auserwählten Reizen Er machte sichtlichen Gebrauch. Ein dreimal hochbeglückter Freier, In Liebeslust und Liebesqual, Er warf die silberhellen Schleier Verschwendrisch über Berg und Tal. Der Mond in stetigem Entzücken, Er lichterte durch alle Welt Und baute tausend goldne Brücken Weit über Strom und Wald und Feld. Und dieses Licht, als sein Verweser, Er um ein trautes Häuschen spann . . . Und wisse, vielgeliebter Leser, Auf dieses grade kommt mir's an. O stilles Heim, o trautes Häuschen, Du liegst am Bergeshang geschmiegt, Gleichwie ein zartes Knuspermäuschen Sich auf 'ner Käsekruste wiegt! Der argen Welt verderbte Schäden, Sie weichen scheu vor dir zurück, Denn hinter deinen grünen Läden Da herrscht die Eintracht, wohnt das Glück. Und außerdem . . . Was soll ich sagen? Ha, die Begeisterung reißt mich fort! Die Laute muß ich voller schlagen Zu einem preisenden Akkord; Denn rings, umblüht von Feuerbohnen, Umzirkt von weißem Gartenkies, Ließ Gott ein schönes Mädchen wohnen Und Hermann Joseph wußte dies. Auf raschen Zehen trat er näher, Ein weidgerechter Jägersmann, Und pirschte sich als leiser Späher Bis an ihr Fensterlein heran. Er schnupperte um Sims und Riegel, Er fühlte es: Du bist ihr nah; Dann rief er, ein verliebter Igel: »Mariechen, öffne, ich bin da.« Er hörte drinnen ein Erschrecken, Wie jemand auf die Strümpfe sprang, Ein Rascheln wie von leichten Decken Und dann noch, wie der Riegel klang, Und sieh: o himmlisches Verlangen! – Mit unsrem Schiller muß ich gehn: Mit züchtig und verschämten Wangen Sieht er die Jungfrau vor sich stehn. Bei Gott im Himmel, welch ein Mädchen! Ein Krönchen ihr geflochten Haar, Die Augen blaue Feuerrädchen, Ihr Mund ein Weichselkirschenpaar! Vom Knöchel bis zur Augenbraune Geschmeidig wie ein Reh im Feld, Als hätte Gott in bester Laune Dies Kind ins Moseltal gestellt. So stand sie da im Fensterrahmen, Ein menschgewordner Lautenklang, Und zwei beherzte Hände nahmen Sie überglücklich in Empfang. Und sie, sie streckte auch die Arme Verhimmelt aus – mehr sag' ich nicht, Und an die junge Brust, die warme, Barg sich ein strahlendes Gesicht. »Wo kommst du her?« – »Aus froher Runde, Wo alle puppenlustig sind.« »Was willst du jetzt?« – »Aus deinem Munde Das Jawort, vielgeliebtes Kind.« »Und das so schnell?« – »Ich muß beenden, Was mich bei Tag und Nacht geplagt; Heut muß es sich zum Guten wenden . . . Auch Meister Wieprecht hat's gesagt.« »Was sagt denn der?« – »O der ist weise,« Hub Hermann Joseph schmunzelnd an. »Er zog um mich geheime Kreise, Und also sprach der kluge Mann: Hermann Joseph, merke dir Die im Traum dir gut gefiel, Wähle ferner, wenn's beliebt, Gerne führt auch hinters Licht Naht jedoch auf flinkem Lauf »Und das bin ich!« so rief sie heiter. |