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Während der letzten Wochen hatte der ehrwürdige Nußbaum, der vor meinem Arbeitsfenster stand, behäbig durchs Fenster gewinkt, mit seinen grünen Fingern an die Scheiben gepocht und mich daran gemahnt, daß es herbsten wollte, denn seine Blätter begannen schon hier und da zu falben, die Fruchtummantelung bekam Risse und Sprünge, und ab und zu taumelte eine Nuß mit dumpfem Geräusch auf das lockere Erdreich.
Die Schlußkapitel meines neuen Romanes hatte ich auf unserem kleinen Sommersitz an der Mosel geschrieben. Es war ein vergnügliches und reges Schaffen gewesen. Tief unten flutete das ruhige Wasser vorüber, grüne Matten, mit Nußbäumen bestanden, zogen die Ufer entlang, zu tausend und abertausenden gereiht kletterten die Rebstöcke von Felsen zu Felsen, während die Brause-Ley mit ihren schroffen und zerfressenen Wänden fast senkrecht in den verschleierten Himmel emporsteilte. Droben säuselte in weichen Akkorden der Bergwald. Es war so, als hätte sich ein großer, dunkler Vogel mit gebreiteten Schwingen dort niedergelassen. Es war seltsam da oben. In stillen Sommernächten hatte ich sie oftmals gesehn, die schöne, bleiche Frau mit den gespenstischen Augen, wie sie so mutterseelenallein saß, ihre Schleier wallen ließ und von den Wundern des Mosellandes erzählte. Und dann stand der Mond über den Bergen, und die Eifelkuppen glitzerten auf, und die Rebenhänge standen kopfüber in dem silbernen Wasser, und zahllose Sterne lagen dazwischen wie triefende Perlen. In solcher Stunde ließen sich die Begebenheiten fassen und halten, die ich zum Ausklang bringen mußte, und sie wurden mit der Feder gebannt, wenn die liebe Sonne vom Himmel sah, und die kleinen Schiffe zu Tal und zu Berg gingen.
Und der alte Nußbaum rauschte dazu, und ein kleiner, putziger Vogel mit gebändertem Stutzschwänzchen und bräunlichem Wams saß dann tagtäglich in den hängenden Zweigen, woselbst er seine Dideldidel-Strophe über Gottes schöne Erde und in den Morgen hinaussang.
Der winzige, fahrende Sänger, der Schnorrant in den Hecken – der Zaunkönig dichtete zwischen den säuselnden Blättern. Drollig-naiv, schwermütig-lustig, pudelnärrisch und dann wieder betrübt bis zum Tode reimte und leierte er seine Stollen und Abgesänge zusammen, daß es mir ordentlich seltsam ums Herz wurde. Ich vermeinte die ganze Liebes- und Leidensgeschichte, die ich mittlerweile niedergeschrieben hatte, noch einmal durchleben zu müssen. Ich fühlte aus dem anspruchslosen Gesinge die Seelenstimmung Pittjes heraus. Ich hörte ihn sprechen und lachen, weinen und schluchzen. Ich vernahm die Stimme Wilm Henselers und diejenige vom Nelken-Sally, und Säkchen Reiß bammelte mit seinen Beinen vom Drehstuhl stützte den Kopf in die Hand, legte die Ohren an und dachte an Rosalie Leifmann. In dem Schnurrig-Pathetischen des winzigen Sängers trat mir alsdann der Puppenspieler leibhaftig entgegen. Jan und kein Ende! – Horch, wie es fuselselig daher kam:
»Lirum larum – didel didel! –
Kirmesgäste und Gefiedel,
Kümmelkringel, Pfeifenschmurgel! –
Rutscht auch alles durch die Gurgel,
Mir egal –
Himmel Sapperment noch mal! –
Didel didel! –
Kirmesgäste und Gefiedel! –
Hier 'ne Penning, dor 'ne Penning –
Vöran, Baas! –
Jantje Klaas – Jantje Klaas!«
Dann noch ein Abgesang, ein Leiern, ein süßseliges, träumerisches Hinquinquelieren – und fort war der König.
Ich klappte die Blätter meines Manuskriptes zusammen. –
Etliche Wochen später kamen die Aushängebogen bis auf das Schlußkapitel geflattert. Draußen hatte inzwischen der Herbst seinen Einzug gehalten. Die Sonnenblumen spannten ihre schwefelgelben Feuerräder aus, in den Ebereschen lärmten die Drosseln, und die Dahlien streckten so steifnackig und grellfarbig ihre Blumensträuße empor, als wollten sie das arme Menschenherz über das große Sterben in der Natur gutmütig hinwegtäuschen. Die Nächte gaben sich klar und sternenhell; am Morgen jedoch schleppten weiße Tücher durchs Moseltal, aus denen die Berge nur mit ihren felsigen Mützen hervorsahn. Aber der Wein reifte unter der feuchten Umhüllung; strotzend beerten sich allgemach die falbenden Stöcke. –
Eines Abends klangen die Glocken besonders feierlich. Sie erinnerten mich an das niederrheinische Geläut. Ich mußte unwillkürlich an die Glocken von Sankt Nikolai denken. Ein wehmütiger Ton mischte sich ein – und dieser Ton zog mich, wie eine dringende Mahnung, in die engere Heimat. Ich war doch Pittje verpflichtet. –
Anderen Tages dampfte ich ab. Es war ein sonniger Herbstmorgen. Moseldörfer, ganz in Nußbäumen und Rebenstöcken gebettet, tanzten vorüber. Polternd raste der Zug durch die prächtige Landschaft; Koblenz, Andernach, Bonn wurden passiert – dann stieg Köln mit dem ewigen Dom auf. – Fünfzehn Minuten Aufenthalt! – Der niederrheinische Zug stand schon bereit. Ein Gepäckträger, der mir Handkoffer und Mantelsack abnahm, geleitete mich dorthin. Ich hatte noch Zeit, die internationalen Passanten zu mustern, die buntscheckig unter der mächtigen Glashalle auf- und niederfluteten. Die Ohren gellten mir von dem Gezisch und Gestampf der aus- und einfahrenden Züge. Ich setzte mir eine Zigarre in Brand, sah den Rauchwolken nach, ließ eilen und jagen, was Gefallen daran fand, und promenierte behaglich die Wagenzeile entlang, in deren Nähe bereits niederrheinische und holländische Laute mein Ohr angenehm berührten. So auf- und abschreitend harrte ich geduldig und in behaglicher Stimmung der Abfahrtszeit, als die am äußersten Ende der Bahnhalle auftauchende Gestalt eines hastigen Mannes meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
Mit langen Beinen durch die Menge stakelnd, drängte er vorwärts. Er strebte dem niederrheinischen Train zu. Bald war ich imstande, ihn näher aufs Korn zu nehmen. Ich wußte nicht warum und weshalb, aber der neue Ankömmling verstand es, mein reges Interesse immer mehr in die Höhe zu schrauben. Ein faltiger Überrock von tieffchwarzer Farbe umhüllte den oberen Menschen; ein grasgrüner Rucksack war mit Gurten von ebensolcher Kulör um die Schultern geachselt, und taktmäßig, jedesmal den Schritt des rechten Fußes alkompagnierend, stieß er den allmächtigen Regenschirm auf den hallenden Estrich. Das fesselte mich weniger. Aber die Beine – alle Wetter! – die Beine, gravitätisch und viel zu weit durch die aufgekrempten Hosenröhren gestoßen! – Und weiter da oben, unter dem Schlapphut: das liebe Gesicht, das Gesicht mit der Denkerstirn und dem attischen Zug um die Lippen...! Das kannte ich doch – das hatte ich doch schon lange gekannt!
»Himmlischer Vater! – Das kann doch kein anderer sein, das ist ja...«
Ich war mit meinen Folgerungen noch nicht ganz zu Wort gekommen, als er auch schon auf mich lossegelte und, unbekümmert um Bahnbeamte und Passagiere, die sich keinen Vers auf unser klassisches Begegnen machen konnten, etliche Hexameter beim Kragen faßte und auf mich losfuhr:
»Ha, beim Zeus im Donnergewölk, bei seiner honetten,
Hellblauäugigen Tochter Pallas Athene –
Äfft mich bei lichtem Tag, bei sehender Sonne ein Trugbild?! –
Sind denn alle Schleusen der Überraschung geöffnet,
Wie sie es waren, da einst Hephästos die Chlamys geachselt
Und mit hinkendem Fuß um Aphrodite gefreit hat?!
Bist Nu es, bist Du es nicht?! – Ich staune, ich fall' aus den Wolken! –
Ha, Du bist es wahrhaftig! – Menschenskind, komm' an die Brust mir! –
Aber bei allem, was groß und gewaltig, bei allen Planeten –
Jupp, mein Jugendgenoss', poeta – wohin geht die Reise?
Etwa nach Rotterdam, nach Utrecht oder nach Brüssel,
Oder etwa sogar auf salziger Meerflut gen London? –
Schnell mit der Sprache heraus, ich warte, ich harre auf Antwort.«
Der lateinische Heinrich hatte mit ausgebreiteten Armen gesprochen, wobei er den stattlich bekrückten Regenschirm, wie ein Kartenkünig sein Zepter, majestätisch aufwärts streckte. Da nun aber bekanntlich die Versifiziererei wie Masern und Röteln ansteckt, ich mich ihm gegenüber auch nicht lumpen lassen durfte, so hexameterten wir uns, trotz des neugierigen und gaffenden Publikums, auf dem Bahnsteig derart an, daß der alte Homer seine helle Freude dran gehabt hätte.
»Nichts von alledem,« begann ich, ihm herzhaft die Hand drückend.
»Nichts von alledem! – Was gelten mir London und Brüssel,
Was Rotterdam und sonst die übrigen Städte in Holland?
Nein, mein Freund – mich zieht das Herz in die frühere
Heimat.«
Er:
»Ha, das trifft ja famos, wie aus der Pistole geschossen,
Wenn die entlassene Kugel das Aß aus der Karte herausnimmt
Grade was mich beseelt, beseelt auch die herrliche Brust Dir!
Und so wisse hiermit: ich ließ mein Klärchen zu Hause,
Ließ ihrer Obhut daheim inferner das krabbelnde Vierblatt,
Das sie mir im Laufe der Jahre geschenkt und erzogen.
Frei von Weib und Kind und allem politischen Hader
Will ich den Urlaub genießen, dort wo wir Komödie spielten
Pomphaft mit Jan und Franz und dem trefflichen Dores-Elvira,
Wo die Pappeln gähnen, behäbig die Mühlen sich drehen,
Und am Turm von Sankt Nikolai schwebt Dohlengeflatter,
Dort wo die Wiesen belebt das schwerhinwandelnde Rindvieh,
Und unter zupfender Hand das milchaufstrotzende Euter
Spritzt das köstliche Naß in den Zuber von blinkendem Messing:
Dort will ich des Tags mich freu'n in behaglicher Ruhe.
Aber Du – was treibt Dich anjetzt in die Stadt Deiner Jugend?
Ich:
»Wie, Lateiner, Du fragst und siehst die geschwollene Tasche,
Die, wie'ne Fettgans gespickt, die Paletotnähte mir aufsprengt?!
Hier – sein sauber gedruckt auf Velin, gefalzt und geheftet
Birgt sich mein neuer Roman, den Pittje zulieb' ich geschrieben.
Finis corant opus! – Drum auf zu Pittje – das will ich –
Daß ich das Werk ihm behände in Treuen und würdiger Andacht.«
Er:
»Ha, nun singet dem Herrn ein nagelneues Te Deum!
Jubilate! – das imponiert mir, das tut mir gefallen!
Und wie Mirjam einst das rasselnde Tamburin aufnahm,
Tanzenden Fußes alsdann und knöchelnd das Kalbsfell berührte.
Daß ihr die Jungfrauen alle folgten mit Pauken am Reigen –
Also möcht' ich Dich feiern, Dich preisen, beloben und heben
Dithyrambisch empor zu jenen beglückten Gefilden,
Wo da klingen seit ewiger Zeit harmonisch die Sphären.
Aber was seh' ich?! – Gleichwie die rosige Eos emporsteigt,
Naht sich anjetzt die feurige Mütze des Bahnhofverwalters,
Würdig die Abfahrt verkündend; still rückt der Zeiger auf viere.
Horch! – schon gellte der Pfiff der stampfenden Lokomotive;
Rasch in den Abteil, mein Freund, und setze bequem Dich anjetzo
Auf den federnden Plüsch – in Treuen wir fahren gemeinsam.«
Ein zweiter gellender Pfiff, ein Fauchen und Prusten, und gemeinsam mit dem lateinischen Heinrich fuhr ich aus der hochgegurteten Halle, ließ das heilige Köln mit seinen köstlichen Gassen und dem ewigen Dom hinter mir und dampfte durch kahle Stoppelfelder, endlose Furchen, und ab und zu ein weißes Segel auf dem langsam schleichenden Rhein gewahrend, weiter stromabwärts. Das Hexameterfieber legte sich während der Bahnfahrt. Wir unterhielten uns von alten Zeiten und Dingen, von dem Herrn Polizeidiener Brill, der trotz seiner fünfundsiebzig Jahre noch immer amtierte, von der langen Kanders, die, obschon hochbetagt, genau in derselben Weise wie früher noch stets als Lichtjungfer die Toten bediente, den langen Gänsehals reckte und den Gästen an Begräbnistagen in hergebrachter Würde und mit dem historischen ›Schlicks‹ behaftet den obligaten Schnaps präsentierte. An der Endstation vertrauten wir uns dem schwerfälligen Postwagen an, kutschierten durch das weite Flachland, bis wir nach anderthalbstündiger Fahrt und gehörig durchrüttelt die kleine Stadt erreichten, in deren Mauern unsere Jugenderinnerungen wurzelten mit all ihren Masern und Fasern. Und als wir einfuhren, deklamierte der lateinische Heinrich:
»Sei mir gegrüßt, Du heimischer Boden, Du trauliche Stätte,
Wo wir als Kinder gespielt, die große Linde umtanzten
Und patriotischen Sinns, dem großen Seydlitz zu Ehren,
Dessen Denkmal in Sandstein gefügt sich hebt auf dem Marktplatz,
Frisch, fromm, frühlich und frei die Purzelbäume geschlagen.
Ha! mich beseelt dasselbe Gefühl, das Odysseus beseelte,
Als er nach männermordendem Streit und bänglicher Irrfahrt
Ithaka wieder betrat, das meerumflutete Eiland.
Sei mir gegrüßt – mein Herz ist bewegt, schon quillt mir die Träne.
Raus aus dem Wagen – und dann: beim göttlichen Sauhirt Eumäos
Trinken wir anjetzt den Abendschoppen gemeinsam,
So, in Treuen vereint, den sinkenden Tag zu beschließen.«
Das sollte denn ein Wort sein. Wir gingen also zu Dores Küppers, bei dem ich außerdem mein Losament zu nehmen gedachte, und betraten den Wirtsraum, in welchem sich vorderhand nur wenige Stammgäste befanden, die Karten spielten, mit Dominosteinen hantierten oder auf Grund des ausgelegten, niederrheinischen Kreisblattes politisierten und die Raps- und Roggenpreise besprachen, meistens unbekannte Menschen, die uns nur blutwenig zu interessieren vermochten.
Aber ein stiller Gast saß einsam und ganz allein für sich in einer Ecke des Zimmers. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt, die Beine übereinander geschlagen und rauchte aus einer kurzen Meerschaumpfeife, die er mit den Zähnen gefaßt hielt. Stur und wie von einem tiefen Brüten befangen sah er ins Bierglas.
»Franziskus!« sagte der lateinische Heinrich – und als der Angeredete aufsah, da präsentierte er sich in der Tat als unser Mitkomparent und Jugendgenosse, als der ehrliche Franz Dewers, nunmehriger Dachdeckermeister hiesigen Kirchspiels.
»Heinrich, Jupp...! – Wenn das noch meine alte Großmutter erlebt hätte...!«
Die Begrüßung war herzlich. Schon wollte der Lateiner eine passende Rede vom Stapel lassen, wozu er dieses Mal das asklepiadische Versmaß anzuwenden gedachte, als auch schon eine Pulle ›Langkork‹ erschien, der wir sofort den Hals brachen, und die das projektierte Poem in den Orkus versenkte. Allein so 'ne rechte Fidelität wollte nicht aufkommen. Ich wußte nicht, woran es lag, aber etwas Befremdliches war in unsere Mitte getreten. Es war mir schon aufgefallen, daß Franz uns beim Empfang nicht mit dem fröhlichen ›Kärrekiek‹ begrüßt hatte, daß er betrüblich ins Glas sah, und selbst die Pulle ›Langkork‹ das Traurige von seinem Gesicht nicht zu scheuchen vermochte. Franz Dewers war nicht wiederzukennen. Die Gläser klinkten zwar so heiter wie in früheren Zeiten zusammen, Dores Küppers, wenn auch schon vornübergebeugt und auf dem Gangwerk angekratzt, hofierte um uns herum und machte mit seiner Schmalzperücke noch immer den jovialsten Wirt von der Welt, und dennoch: ich konnte mir nicht helfen – unser heutiges Begegnen hatte so einen ganz andern Anstrich und Firnis erhalten; das duftete nach Begräbnis und Totenlade, und daher, um den drückenden Alp von der Brust zu laden, wandte ich mich kurzerhand an den betrübten Jugendgefährten und stellte ihm die kategorische Frage: »Nun aber von der Leber gesprochen, mein Junge. Was ist Dir, was hast Du? Sind Dir etwa Fliegen in die Buttermilchsuppe gefallen?«
»Das schon nicht,« meinte Franz mit traurigem Augenaufschlag, »aber mir fehlt was.«
»Herr Jerum ...! – Und was denn?«
»Ich kann kein Sechsundsechzig mehr spielen.«
»Das ist doch keine so unmögliche Sache, das läßt sich doch wieder einrenken.«
»Bei mir aber nicht,« kam es leise von den Lippen des braven Gesellen.
»Warum denn nicht?«
»Der zweite Mann fehlt.«
»Wer war's denn?«
»Jan Höfkens.«
Wir rutschten ungemütlich auf unferen Stühlen herum. Sollte der Dachdeckermeister was haben, was er nicht aussprechen wollte? »Was ist denn passiert?« drängte ich heftig.
Da sah uns Franz Dewers mit tränenfeuchten Blicken an und sagte: »Vor vierzehn Tagen ist Jan Höfkens gestorben.«
»Was...?!«
»De profundis ...!« meinte der lateinische Heinrich und legte die Hände zusammen.
Auf leisen Zehenspitzen entfernte sich Dores Küppers. Er wollte unsere Trauer um den abgeschiedenen Jugendgeführten nicht stören.
Noch kaum vor Jahresfrist hatte ich den Semmelblonden gesehen und gesprochen, hatte mit ihm an genau dieser Stelle gesessen – und nun...
Wir saßen schweigend um den Tisch. Der Lateiner wiegte den Kopf hin und her, während ich in das grelle Licht der Lampe sah, die inmitten des Zimmers von der Decke herabhing – und wir dachten alle an den armen Jan, der so frühzeitig sein Tagewerk getan hatte und von hinnen mußte.
Endlich brach ich das Schweigen.
»Aber wie kam das so plötzlich?« fragte ich kleinlaut.
»Je, wie das Sterben so ist,« meinte Franz Dewers. »Heute rot und morgen 'nen Saltomortale geschossen, wie ich das so als Ehrenmitglied des Turnvereins gewohnt bin zu nennen. Er hatte sich auf der Mühle verkühlt, denn so'n kalter Wind hatte in die Flügel gepustet, kloppte aber des Abends noch Sechsundsechzig mit mir, legte sich dann am zweiten Tage hin, um nicht wieder auf die Beine zu kommen. Der wird nicht wieder, meinte der Doktor, dem ist's auf die Lunge geschlagen. Und so ist's richtig gewesen; denn als ich zu ihm kam, drehte er das Gesicht so'n bißchen zur Seite und meinte: Ich tät' es nich gerne – aber ich müßte doch sterben. – Und dann hat er sich still auf die Strümpfe gemacht und ist nicht wiedergekommen. Neben Kathie Peerenboom liegt er begraben. Und nun sitze ich hier und kann den zweiten Mann nicht mehr finden.«
Der Lateiner hatte sich in seiner ganzen Lange erhoben. Etwas unsagbar Trauriges lag auf seinen Zügen gebreitet.
»Gott gebe ihm die ewige Ruhe,« sagte er tonlos. »Ein stilles Glas dem braven Johannes.«
Und wir erhoben uns und tranken ein stilles Glas auf den Mann, der nicht mehr unter uns weilte.
»Und das nämliche können wir auch bald auf Pittje besorgen,« meinte Franz Dewers, nachdem wir uns wieder gesetzt hatten.
Ich glaubte nicht recht gehört zu haben
»Was sollen wir können...?«
»Ein stilles Glas trinken,« sagte der Dachdeckermeister, ohne im geringsten aus der Fassung zu kommen.
Ich war aufgesprungen.
»Pittje, was ist denn mit Pittje?!«
»Es steht schlimm mit ihm, sehr schlimm. Aber er ist schon an die achtzig heran, und da ist so was 'ne ganz natürliche Sache. Er hat schon die letzte Zehrung bekommen.«
Ich glaubte vom Schlage getroffen zu werden.
»Stimmt,« bestätigte Dores Küppers, der langsam geschlurft kam, »'ne ähnliche Sache wie vorhin. Er hat sich erkältet, das Brustfieber ist darüber gekommen, und der Doktor hat nur wenig Hoffnung gegeben.«
»Cita mors ruit!« sagte der lateinische Heinrich mit tiefernster Gebärde.
Es schien so, als wenn ein Geist durch die Wirtshausstube ginge und die Lichter ausbliese.
Es war Nacht um mich geworden. Die Erinnerung stürmte auf mich ein, und der Lateiner saß da, als müßte er erst wieder zum Bewußtsein des Vernommenen gelangen. Ein tiefer Riß ging durch das heutige Begegnen, und das Gefühl einer dumpfen Betäubung teilte sich auch den übrigen Gästen mit, die sich noch im Laufe des Abends eingefunden hatten und unfreiwillige, aber mitfühlende Zuhörer an unserem Gespräche geworden. Nichts wollte mehr verfangen, eine gehobenere Stimmung in die Wege zu leiten, selbst die frische Bouteille nicht, die Dores Küppers in hochherziger Weise auf seine eigene Rechnung traktierte.
»Das war also die ganze Ernte des heutigen Tages gewesen!« mußte ich unwillkürlich denken, als ich von meinen Freunden für heute Abschied genommen und mein Kämmerlein aufgesucht hatte. –
Ich konnte nicht einschlafen; verfiel aber endlich in einen lethargischen Zustand. Ich hörte auf das Brummen der Turmuhr und zählte die ganzen, halben und Viertelstunden, die, in meinen fieberartigen Visionen gleichsam verkörpert, mit langen Spinnenbeinen über die Häuser stelzten und doch nicht vom Platze kommen wollten. Ein turmhohes Seil spannte sich quer über den Markt. Es verband das Rathaus mit der Helmspitze von Sankt Nikolai. Wagehalsige Seiltänzer waren darauf beschäftigt. Der vorderste hatte große Ähnlichkeit mit dem lateinischen Heinrich. Eine große Balancierstange in den Händen führend, schritt er totensicher des gefährlichen Weges. Der folgende wollte es ihm gleichtun, stürzte aber mit gellendem Aufschrei kopfüber aus der luftigen Höhe. Jan Höfkens hatte den Hals bei seinen schwindelnden Künsten gebrochen. Und dann war es mir wieder, als galoppierte ich über eine schnurgerade Straße. Hastige Bäumchen jagten vorüber. Hui, wie das ging! – Das Gefühl des Losgelöstseins von Zeit und Raum überkam mich. Nur der Mond war so flüchtig wie ich. Die mattbeglanzte Chaussee schien sich aufzurollen unter den polternden Hufen – und dennoch war ich nicht imstande, dem eiligen Lichtchen, dem armen Seelchen, näher zu kommen, das in geraumer Entfernung von mir über die Straße geisterte. Und ich mußte es doch haben, greifen, festhalten, daß es mir nicht auf den Friedhof entwischte. Ich verdoppelte die Anstrengungen des verzweifelten Rittes. Jetzt rückte ich naher. Das scheue Lichtchen wollte seine Kraft verlieren. Schon glaubte ich den Sieg in Händen zu haben, als eine lange Mauer erschien, über welche düstere Lebensbaume aufragten, und ein ernstes Kruzifix emporstieg. Ich hatte vergebens geritten: die arme Seele war auf den Kirchhof gegangen. – War das die Seele von Pittje gewesen ... ?! – Und die Nacht verging, und es ward Tag. – Am Morgen so gegen elf ging ich zögernd, beklommen und mit den Aushängebogen unterm Arm in Richtung der Kefselstraße. Das Gras wuchs zwischen den Pflastersteinen wie früher, die mohnblauen Tauben rucksten auf den Straßen wie immer, das Rathaus, das Standbild des Reitergenerals Seydlitz, die alte Linde mit der wuchtigen Auslage und den Hökerweibern darunter – alles hatte sich im Laufe des Jahres nicht um ein Iota geändert; nur mit Pittje war das anders geworden. Dort lag schon sein Häuschen. Die schmale Frontseite hatte erst kürzlich einen frischen Anstrich bekommen. Schön gepflegte Astern standen in roten Blumentöpfen und in schnurgerader Reihe auf den vorspringenden Fensterborten. Auch das Messingschild neben der Klingel, auf welchem die Worte standen: 'Peter Pittjewitt, Barbier, Schwemestecher und Leichenbitter' war noch immer vorhanden. Alles dasselbe, alles dasselbe ...! Und die blankgescheuerten Barbierbecken hingen darüber, klingelten gemächlich im Wind und ließen sich von den warmen Sonnenstrahlen bescheinen.
Ich zögerte lange, bis ich den Mut fand, die Schelle in Bewegung zu setzen. Fast ängstlich nahm ich den Griff, und als ich anzog, da ließ sich ein wimmerndes Tönen vernehmen.
Gleich darauf wurde geöffnet.
Vorgebeugten Leibes, die seidene Schirmmütze im Nacken, das Gesicht von den korrekt geputzten, eisgrauen Hasenpfötchen eingerahmt, blanke Silberringe in die Ohrläppchen gekneipt – in dieser Erscheinung konnte ich Wilm Henseler die Hand drücken, und ich tat es herzlich und bewegt, wußte ich doch, daß ich in Wilm ein Stück unseres gemeinschaftlichen Freundes begrüßte.
»Ah!« sagte Wilm, »haben wir auch mal wieder die Ehre. Das is äußerst nobel von Dir, mehr wie nobel, mein Junge. Gut so, schön so. – Mit ihm is das leider bis zum höchsten Maxusstandpunkt gekommen. Da oben scheuern sie schon die gute Stube für Pittje, denn ihm muß in seiner Eigenschaft als edler Mensch ein piekfeines Zimmer gebohnert werden. Nu komm' man; ich werde Dir mellen.«
Der betagte Schreinermeister ging auf weichen, weißen Lammfellstrümpfen voraus, drückte geräuschlos die Klinke – und als wir ins Zimmer traten, da saß Pittje zwischen hohen Kissen aufrecht im Lehnstuhl.
Ein seniles, aber liebes Kindergesicht sah mir entgegen. Wie eine Verklärung ging es über die verfallenen Züge. Eine weiße Nachtmütze war ihm tief über die Ohren gezogen. Bläuliche Schatten spielten um die Fingernägel der zusammengefalteten Hände. Die Nase war länger und schmaler geworden. Sie machte den Eindruck des Porzellanartigen. Der Schein eines hellen Lichtes hätte hindurchgehen können. Ich mußte an die Vision denken, die ich ungefähr vor Jahresfrist im Postwagen hatte, als ich um die Weihnachtszeit in Gedmeinschaft des geistlichen Herrn von Kleve nach hier fuhr. Genau so wie heute hatte Pittje damals vor mir gesessen.
Das konnte nicht lange mehr dauern mit seiner irdischen Sendung. Das ging so ganz leise und sacht in das andere Leben hinüber. Ich mußte mich zusammennehmen, als ich diese Überzeugung gewann und setzte ein heiteres Gesicht auf, um mir nichts anmerken zu lassen, obgleich ich nahe daran war, konvulsivisch zu schluchzen.
»Tag, Pittje ...«
»Je, Jupp – das ist lieb von Dir; solche Freunde kann man gebrauchen im Leben und Sterben, denn mit mir ist das nun alle geworden. Schlimm ist das nicht; ich habe mein Leben ausgelebt – aber mit dem armen Jan Höfkens ist das schlimmer gewesen. Der mußte zu früh die Windsegel einziehn und von der Mühle herunter.«
»Aber, Pittje ...!«
Ich hatte mich umgewendet und sah auf die Straße.
»Pittje, bekriege Dir doch,« suchte ihn Wilm Henseler zu trösten, »Du bist doch nu über den schwersten Stand« Punkt herüber.«
Der Kranke lächelte trüb.
»Du glaubst mir nich, Pittje? – Würde ich mir sonst noch ein Priemchen vergönnen?«
Mit Ostentation schob er sich ein saftiges Röllchen hinter die Backe.
»Nein, nein, nein,« lächelte Pittje, und sein Kopf begann nach vorne zu sinken, »es hat alles seine Zeit – und an mich ist nun die Reihe gekommen. – Jupp,« sagte er hierauf mit schwacher Stimme, »siehst Du das?«
Er deutete auf seine vorgeschobenen Füße.
»Was denn, Pittje?«
»Die Filzschuhe. – Auf diesen geht es vielleicht noch heute in 'ne andere Gegend. Ich habe sie angezogen, damit niemand mich hört, wenn ich fort muß.« Eine traumhafte Sehnsucht ergriff mich. Ich war nähergetreten.
Plötzlich sah er mich mit großen Augen an.
»Und das Buch – hast Du daran gedacht ...? – Das wäre denn doch noch so 'ne Herzenssache vor dem Sterben gewesen.«
Er hatte kaum hörbar gesprochen.
»Hier, Pittje, hier ist es.«
Ich schob ihm das Verlangte zwischen die Hände.
»Ich danke Dir, Jupp, ich danke Dir vielmals.«
Mit steifen Fingern begann er mechanisch zu blättern.
»Es wird schon richtig sein; da wird schon das nötige drin stehn: von mir und ihr und den andern – alles. Hier kann ich's nun doch nicht mehr lesen, aber da drüben: hinter dem dunklen Tor, durch das ich hindurch muß – da in dem ewigen Licht, da liest sich das alles besser und tiefer. Aber jetzt wissen die Leute, daß ich es nicht war, der sie verlassen hat und sie hinausgestoßen ins Elend. Nun wissen die Leute, nun wissen die Leute ... Ich danke Dir vielmals.«
Die letzten Worte waren nur ein verschwommenes Sprechen gewesen.
Er tastete nach meiner Hand und sagte zu Wilm: »Du, Wilm, gib mir doch mal die Kaffeetasse herüber. Die da mit dem goldenen Rand und dem doppelten Henkel.«
Und als dieser sie brachte, griff er hinein und gab mir den großen Siegelring, von dem er in seinen Aufzeichnungen gesprochen hatte.
»Es ist mein Wille; ich möchte so gern, daß Du ihn ... daß Du ihn ...«
Flüsternd von sich gegeben, ging das Gesprochene schließlich in ein wirres Gerede über, in welchem wir keinen Zusammenhang mehr auffinden konnten.
Die Hände umfaßten die Griffe des Lehnstuhls; immer mehr senkte sich das schmale Gesichtchen nach vorne.
Pittje hatte die Lider geschlossen.
Jetzt saß er wie ein Mann, vor dessen geistigen Blicken noch einmal die ganze Geschichte seines Lebens vorbeizieht.
»Er schläft,« meinte Wilm Henseler, »möglich, daß er vergißt ...«
Wilm wischte sich mit dem dicken Daumen über die Augen.
Die Fliegen fummelten im Zimmer, und einförmig ging der Perpendikel im Uhrgehäuse. Er tickte und tackte.
Ich versprach, gegen Abend wiederzukommen; erschüttert verließ ich die Stube.
Draußen lachte fröhlich die Sonne. Nachdem ich den lateinischen Heinrich aufgesucht hatte, machten wir einen gemeinschaftlichen Spaziergang in die benachbarten Weiden, um in Gottes freier Natur unseren Schmerz etwas niederzukämpfen. Wir besuchten die Stätten, wo wir als Jungen gespielt und geschwärmt hatten, aber das dritte Wort war immer nur: Pittje und Pittje.
»Der Mann wird uns fehlen,« sagte der lateinische Heinrich.
Als wir heimkehrten, war es spät Mittag geworden. Von der Dores Küpperschen Wirtschaft aus verfolgte ich bangen Sinnes die großen Zeiger der Turmuhr. Ruckweise gingen sie vorwärts. Endlich war es schummerig und dann ganz allmählich dunkel geworden. In den gegenüberliegenden Giebelhäusern hellten die Fenster auf.
Ich schickte mich an in das Sterbehaus zu gehen, als auch schon ein Bote von Wilm Henseler vorsprach, der mich ersuchte, so schnell wie möglich in die Kesselstraße zu kommen.
Als ich eintrat, hatte sich scheinbar nicht vieles verändert.
Aber der Dokter war dagewesen und hatte Kampfer verordnet.
Das Herz wollte nicht mehr.
Zwei Kerzen standen auf dem Tisch und erhellten spärlich die nächste Umgebung.
Pittje lag friedlich zwischen den Kissen.
Wilm Henseler und ich hatten uns stumm bei ihm niedergelassen. Ab und zu begann er zu reden. Er sprach von seiner Mutter, von Wilm Henseler und Kathje. Auch Jan Peerenbooms wurde gedacht, und dann rief Pittje mit einmal: »Iantje Klaas – Iantje Klaas!«
Die Kerzen waren merklich tiefer gebrannt.
Pittje war still geworden.
Gegen zehn Uhr trat jemand leise ins Zimmer.
Wir hörten und sahen es nicht, aber Pittje hörte und sah es.
Er riß die Augen auf; dann ging so ein heiteres und inniges Lächeln über die sich verklärenden Züge.
Wilm Henseler folgte aufmerksam den weiteren Vorgangen. Er hielt die rechte Hand seines Freundes lang in der seinen.
Plötzlich stand er auf und begab sich auf seinen weichen Socken zur Standuhr. Dort hielt er den Perpendikel an.
Lautlos kam er zurück.
»Ich melle gehorsamst, daß unser lieber Freund ...«
Er sprach nicht weiter.
Noch eine Weile stierte er stumm und stumpf vor sich hin, dann stieß er einen dumpfen Laut aus und schlug die Hände vor das Gesicht.
Pittje Pittjewitt war von uns gegangen. – – –
Zwei Tage später kam die lange Kanders in das Haus auf der Kesselstraße, wo die Läden vorgelegt waren, um die letzten Anordnungen zu treffen. Mit der ihr eigenen Ruhe und Sachkenntnis waltete die hochbetagte Lichtjungfer ihres traurigen Amtes. Sie richtete alles aufs beste.
Am dritten Tage nachmittags, gegen fünf Uhr, wurde Pittje zur letzten Ruhe geleitet. Die allgemeine Trauer, die rege Beteiligung, die stillen Tränen, die ihm nachgeweint wurden, bekundeten sattsam, wie schwer es allen wurde, von Pittje scheiden zu müssen.
Die Glocken von Sankt Nikolai läuteten den letzten Gang ein.
Mit Wilm Henseler, Franz Dewers und dem lateinischen Heinrich schritt ich dicht hinter dem Sarge.
Der Lateiner hatte einen hohen Kreppbesatz um den Zylinder gewunden. Von den Responsorien der Geistlichkeit begleitet, ging es zum nahegelegenen Friedhof. Am Torgatter salutierte Herr Brill.
Neben der Grube, wo Pittje ruhen sollte, stand ein einfaches Holzkreuz.
Ich schreckte leise zusammen, als ich die Aufschrift las: »Jan Höfkens – geboren am 15. Januar 1857, gestorben am 29. September 1903.«
»Ich tät´ es nich gerne – aber ich müßte doch sterben.«
Diese Worte, die er noch kurz vor seinem Tode gesprochen hatte, traten mir wieder in den Sinn.
»Armer Jan ...!«
An seiner Seite, in unmittelbarer Nähe wo Kathje Peerenboom ruhte, wurde Pittje beerdigt.
Auf einem mulmigen Holzkreuz saß ein Zaunkönig.
Fern im tiefen West stand das Abendrot. Sein Schein warf eine milde Aureole über Gräber und Kreuze.
Als Pittje eingesenkt wurde, als die ersten Schollen niederfielen – sang der Zaunkönig leise, wehmütig ...
Ich konnte mich nicht mehr halten.
»Es ist bestimmt in Gottes Rat,« flüsterte der lateinische Heinrich.
Der Zaunkönig sang und dichtete weiter.
»Lebe wohl, Pittje ...!«
Die Sonne war untergegangen.