Mackay
Der Schwimmer
Mackay

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Seine Fortschritte waren rapide und setzten selbst seine neuen Lehrer in Erstaunen. Bei all seinen Fähigkeiten und all seiner unvergleichlichen Liebe zur Sache war es doch ein rohes Material, das hier in Ausbildung genommen wurde.

Dieses jüngste Mitglied der Jugend-Abteilung – zu der die jungen Leute meist aus der Knabenabteilung mit ihrem vierzehnten Jahr kamen und in der sie etwa bis zu ihrem siebzehnten blieben – war bei seinem Eintritt ein guter Schwimmer gewesen, aber sonst auch nichts. Stil und Form bekam sein Schwimmen erst jetzt unter der steten und strengen Bewachung an den Übungsabenden. Aber wie bald wurde die Form schön und sein Stil sicher! – Nach ein paar Wochen schon war Felder der anerkannt beste Schwimmer seiner Abteilung.

Auf dem internen Wettschwimmen des Klubs, das alljährlich im Winter in der Schwimmhalle des Volksbades stattfand und auf dem mit Ausnahme eines Gastschwimmens befreundeter Klubs nur Klubmitglieder schwammen, holte sich Franz seinen ersten Preis: den im Junioren-Schwimmen über 50 Meter. Es war ein kleiner, einfacher Lorbeerkranz mit bedruckter Schleife, den er nach Hause trug.

Es war nicht das erstemal, daß er ein Schwimmfest sah, denn er war in letzter Zeit oft zu solchen mitgenommen und hatte mit tiefer, innerer Erregung den Wettkämpfen zugesehen, an denen er sich noch nicht beteiligen durfte. Nun schwamm er zum ersten Male mit. Er wußte, daß er siegen würde, denn er kannte ja alle seine Gegner und hatte jeden einzelnen bei den Übungen wieder und wieder geschlagen. Dennoch war er aufgeregt und freute sich, als es vorbei war.

Befangen, wie damals, als ihm der Rektor das Rettungszeichen an die Brust heftete, nahm er seinen ersten, kleinen Siegerpreis in Empfang.

Aber im Grunde war er doch mächtig stolz, als er den Kranz zu Hause in dem gemeinschaftlichen Schlafzimmer über dem schmalen Bett aufhing, in dem er mit einem jüngeren Bruder den festen, traumlosen Schlaf der gesunden Jugend schlief, und bei Strafe unermeßlicher Schläge verbot er der ganzen Gesellschaft, auch nur ein Blatt zu berühren.

Der Kranz wurde erst angestaunt, blieb hängen und wurde dann über höheren und reicheren Ehrungen vergessen, verdorrte und verstaubte, und war doch der erste Lorbeer der diese junge Stirn berührt hatte.


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