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Es ist ein Merkmal der wahren Religion von uns Liebe zu Gott zu fordern. Das ist nicht mehr wie billig; und doch stellt nur unsere Religion diese Forderung. Ferner muß sie die Sündhaftigkeit des Menschen, und seine Ohnmacht, aus eigener Kraft zur Tugend zu gelangen, erkannt haben. Sie muß Heilmittel dafür darbieten, vor allen das Gebet. – Unsere Religion thut alles dies; keine andere hat je geboten, Gott zu lieben und ihm nachzufolgen. Epictet der Sclave und Marc Aurel der Kaiser sprechen beständig davon, Gott zu lieben und ihm zu folgen.
Um eine Religion als die wahre geltend machen zu können, muß sie unsere Natur erkannt haben. Denn die wahre Natur des Menschen, sein wahres Glück, die wahre Tugend und die wahre Religion sind Dinge, deren Erkenntnis man nicht von einander trennen kann. Sie muß die Größe und Niedrigkeit des Menschen erkannt haben, und den Grund von beiden. Welche Religion, außer der christlichen, hat all' dies erkannt? –
Andere, z. B. heidnische Religionen sind volksthümlicher, denn sie bestehen nur in Äußerlichkeiten: aber sie passen nicht für gebildete Völker. Eine rein geistige Religion würde für Gebildete passender sein; aber sie würde dem Volke nichts nützen. Die christliche Religion paßt für alle, denn sie verbindet äußeren Schein mit innerem Gehalte. Sie hebt das Volk empor zum Verständnis des inneren Gehaltes, und erniedrigt die Stolzen zu dem äußeren Scheine; ohne beides wäre sie nicht vollkommen. Denn das Volk muß den Geist des Buchstabens verstehen, die Gebildeten ihren Geist dem Buchstaben unterwerfen, wenn die äußere Erscheinung wirksam sein soll.
Wir sind hassenswerth: das lehrt uns die Vernunft. Keine andere Religion, als die christliche, macht die Anforderung sich zu hassen. Diejenigen, welche wissen, daß wir nur Haß verdienen, können also auch keine andere Religion annehmen. Keine andere Religion, als die christliche, hat den Menschen als das ausgezeichnetste und zugleich elendeste Geschöpf erkannt. Diejenigen, welche seine thatsächliche Vorzüglichkeit völlig anerkannten, hielten das den Menschen natürliche Gefühl von Niedrigkeit für Feigheit und Undankbarkeit; diejenigen dagegen, welche die ganze Macht dieser Niedrigkeit vollständig verstanden, hielten das den Menschen ebenso natürliche Gefühl von Größe für lächerlichen Stolz. Keine Religion, als die unsrige, hat gelehrt, daß der Mensch als Sünder geboren wird. Keine Philosophenschule hat dies ausgesprochen. Keine hat also die Wahrheit.
Gott ist verborgen, und jede Religion, die etwas anderes lehrt ist nicht die wahre; Wozu denn immer wollen, daß Gott verborgen sei? Man sähe es lieber, er wäre offenbar. und jede Religion, die dies nicht begründet, ist nicht instructiv. Die unsrige thut alles dies. Diese Religion, die in dem Glaubenssatze gipfelt: der Mensch ist aus einem Zustande ruhmvoller Gemeinschaft mit Gott herabgesunken in einen Zustand der Trübsal, der Reue und der Gottentfremdung, wird aber dereinst durch den kommenden Messias wieder erhöht werden: sie hat stets auf Erden existirt. – Alle Dinge sind vergangen, sie aber, für welche alles geschaffen ist, hat ewig bestanden. Denn Gott, der sich ein heiliges Volk auswählen, es von allen anderen Nationen aussondern, es von seinen Feinden befreien, und an einen Ort der Ruhe leiten wollte, hat verheißen deshalb auf Erden zu erscheinen; er hat durch seine Propheten Zeit und Art seines Kommens vorher verkündigen lassen. Um aber die Hoffnung seiner Auserwählten zu allen Zeiten zu kräftigen, ließ er sie stets Gesichte und Träume schauen; und niemals ließ er ihnen seinen mächtigen Heilswillen unbezeugt. Denn bei der Schöpfung war Adam der Zeuge und Erbe der Verheißung des Heilandes, der vom Weibe geboren werden sollte. Und obgleich die Menschen, ihrem Ursprunge noch so nah, ihre Erschaffung und ihren Fall so wie auch die Verheißung Gottes von einem Erlöser nicht vergessen haben konnten; so gab es, wenn auch jenes erste Zeitalter der Welt sich zu allen Arten Greuel fortreißen ließ, doch zugleich Heilige wie Enoch, Lamech und andere, welche die Ankunft Christi, der von Anbeginn der Welt verheißen war, in Geduld erwarteten. In der Folgezeit sandte Gott Noah, der die Bosheit der Menschen auf ihrer höchsten Stufe sah; er errettete ihn aus der Sündflut durch ein Wunder, welches ein genügender Beweis war von seiner Macht die Welt zu retten, und von seinem Entschluß, es zu thun und vom Weibe geboren werden zu lassen, den er verheißen. Dies Wunder genügte, die Hoffnung der Menschen wieder aufzurichten; und als das Andenken hieran unter ihnen noch vollkommen frisch war, machte Gott Abraham, der rings von götzendienerischen Völkern umgeben war, seine Verheißungen und offenbarte ihm das Mysterium vom kommenden Messias. Zur Zeit Isaacs und Jacobs war die ganze Welt voller Greuel; diese Heiligen aber lebten ihres Glaubens; und als Jacob im Tode seine Söhne segnete, rief er, seine Rede unterbrechend, in Entzückung aus: »O, mein Gott, ich erwarte den von Dir verheißenen Heiland: Salutare tuum expectabo, Domine.« (Gen. 49, 18.)
Die Egypter waren der Götzendienerei und der Magie zugethan; selbst das auserwählte Volk Gottes wurde durch ihr Beispiel angesteckt. Moses aber und andere sahen gleichzeitig auf den, den sie nicht sahen, und beteten ihn an im Hinblick auf die ewigen Heilsgüter, die er ihnen bereitete.
Die Griechen und Römer sodann erhoben falsche Götter auf den Thron; die Dichter schufen verschiedene Theologieen; die Philosophen zerfielen in tausend Schulen: indessen verkündigten im Herzen Judas stets auserwählte Männer das Kommen des nur ihnen bekannten Heilandes.
Schließlich ist er erschienen in der Fülle der Zeiten: und, soviel Schismen und Häresien auch entstanden, soviel Staaten auch zusammengestürzt sind, so sehr sich alles verändert hat: diese Kirche, die denjenigen anbetet, der stets angebetet ist, hat seitdem ohne Unterbrechung bestanden. Wunderbar aber, ohne Gleichen und durchaus göttlich ist, daß diese Religion, die stets bestanden, stets bekämpft ist. Tausendfach hat sie vor allgemeinem Untergange gestanden, und ebenso oft hat Gott sie durch außerordentliche Machterweise wieder erhoben. Das muß man bewundern, und zugleich daß sie, ohne sich dem Willen des Tyrannen zu beugen und zu bücken, stets aufrecht dagestanden.
Die Staaten gingen zu Grunde, wenn nicht häufig sich die Gesetze der Nothwendigkeit fügten. Die Religion hat dies nie geduldet, nie angewandt. Und doch bedurfte auch sie der Anbequemung oder der Wunder. Es ist nichts Ungewöhnliches, daß man sich durch Fügsamkeit erhält; das heißt aber nicht eigentlich sich aufrecht erhalten; und schließlich gingen sie doch vollständig zu Grunde; es giebt nichts, was 1500 Jahre gedauert hätte. Aber daß diese Religion sich stets und zwar ungebeugt erhalten hat, das ist göttlich.
Wir würden zu sehr im Dunkeln tappen, wenn wir nicht einige sichtbare Erkenntniszeichen der Wahrheit hätten. Eins der wunderbarsten ist, daß sie in einer Kirche und einer sichtbaren Gemeinschaft sich stets erhalten hat. Es wäre zuviel Licht für uns, wenn in der Kirche nur eine gemeinsame Überzeugung herrschte; aber um die Wahrheit zu finden, braucht man nur das zu suchen, was immer dagewesen: denn es ist klar, die Wahrheit ist ewig, etwas Falsches aber niemals. Der Glaube an den Messias ist ewig. Die Tradition von Adam war noch lebendig in Noah und Moses. Seitdem verkündigten ihn die Propheten, indem sie stets andere Ereignisse vorhersagten, deren jeweiliges Eintreffen den Menschen deutlich die Echtheit ihrer Sendung und folglich auch die ihrer messianischen Weissagungen bezeugte. Übereinstimmend halten alle ihr dermaliges Gesetz nur für ein dem messianischen vorangehendes; bis dahin halten sie es allerdings für beständig, das folgende aber für ewig, so daß also ihr Gesetz, oder das messianische, dessen Vorbote es war, ewig auf Erden bestehe. Es hat in der That immer bestanden: und Jesus Christus ist erschienen unter allen vorherverkündigten Verhältnissen. Er that Wunder, ebenso die Apostel, die Heidenbekehrer, und diese Erfüllung der Weissagungen ist eine immerwährende Bezeugung des Messias.
Es giebt viele einander entgegengesetzte Religionen, die also mit Ausnahme einer einzigen alle falsch sind. Jede verlangt ihres eigenen Werthes wegen Glauben und droht den Ungläubigen. Trotzdem traue ich ihnen nicht, denn jede kann das verlangen und jede sich prophetisch nennen. Nur in der christlichen Religion finde ich erfüllte Prophetieen, eine Unzahl so gut bezeugter Wunder, daß man vernünftiger Weise nicht daran zweifeln kann; und gerade dies ist in keiner anderen Religion der Fall.
Die Religion allein ist gegen die Natur, wie sie dermalen ist, sie streitet wider all' unsere Neigungen, ist zudem scheinbar im Gegensatz gegen den gesunden Menschenverstand, und doch ist sie das Einzige, was immer bestanden hat.
Alles Werden und Geschehen muß sich im Grunde auf die Machtentfaltung der Religion richten; die Menschen müssen eigentlich in ihrem inneren Bewußtsein sich mit den Religionslehren im Einklang befinden, und diese selbst müßte schließlich so sehr Ziel und Mittelpunkt aller Dinge sein, daß wer ihre Grundlagen kennte, sowohl die menschliche Natur im Besonderen, als auch den Lauf der Welt im Allgemeinen durch Schlußfolgerungen daraus müßte ableiten können.
Auf diese Grundsätze stützen sich die Ungläubigen, wenn sie die christliche Religion lästern; und sie thun dies, weil sie sie schlecht kennen. Sie bilden sich ein, daß sie nur in der Anbetung eines als groß, mächtig und ewig erkannten Gottes bestände: das ist der eigentliche Deismus und dieser hat mit der christlichen Religion fast ebenso wenig gemein wie der Atheismus, ihr vollständiges Gegentheil. Von da aus folgern sie dann, daß diese Religion nicht die wahre sei, denn sei sie es, so müßte Gott sich den Menschen so deutlich und unwiderleglich offenbaren, daß es jedermann unmöglich sei, ihn zu mißkennen.
Mögen sie indeß gegen den Deismus daraus folgern, was sie wollen, sie werden nichts gegen die christliche Religion beweisen, welche sehr wohl weiß, daß Gott seit dem Sündenfalle sich den Menschen nicht mehr mit voller Klarheit offenbart; und welche hauptsächlich in dem Geheimnis von dem Erlöser besteht, der, zwei Naturen, die göttliche und die menschliche, in sich vereinigend, die Menschen aus ihrer Sündenverderbnis erlöst hat, um sie in seiner göttlichen Person mit Gott zu versöhnen.
Sie predigt also den Menschen diese beiden Wahrheiten: einerseits giebt es einen Gott, den sie begreifen können, und andererseits macht die Größe der natürlichen Verderbnis sie dessen unwürdig. Beide Punkte sind für die Menschen von gleicher Wichtigkeit, und die Erkenntnis Gottes, ohne die seines eigenen Elends ist dem Menschen ebenso gefährlich, wie die Erkenntnis seines Elends, ohne die des Erlösers, der dasselbe heilt. Eine von diesen Erkenntnissen vereinzelt führt entweder zu dem Stolze der Philosophen, welche Gott erkannt haben, aber nicht ihr Elend, oder zu der Verzweiflung der Atheisten, welche zwar ihr Elend kennen, aber nicht ihren Heiland. Und wie es für den Menschen nothwendig ist beide Punkte gleich gut zu kennen, so ist es von Gott barmherzig, sie uns beide gleicherweise geoffenbart zu haben. Die christliche Religion thut es: das ist der Kern ihres Wesens. Darauf hin möge man die Einrichtung der Welt prüfen und zusehen, ob nicht alles darauf hinausläuft die beiden Hauptstücke dieser Religion darzuthun.
Wer nicht einsieht, daß wir voller Stolz, Ehrgeiz, Sündhaftigkeit, Schwachheit, Elend, Ungerechtigkeit: der ist völlig blind. Und wer es einsieht, ohne sich nach Erlösung zu sehnen – was soll man zu einem so thörichten Menschen sagen? Kann man einer Religion gegenüber, die so genau die Fehler der Menschen kennt, ein anderes Gefühl haben, als Achtung; und kann man etwas anderes empfinden, als den Wunsch, diese Religion, welche so wünschenswerthe Heilung verheißt, möchte wahr sein? –
Wenn man alle Beweise für die christliche Religion sich in ihrer Gesammtheit vor Augen führt, so kann man unmöglich einer Macht gegenüber unempfindlich sein, welcher kein vernünftiger Mensch widerstehen kann. Glücklicher Weise lag in dem Rathschlusse der göttlichen Vorsehung, daß Diocletian unsere heilige Religion achtzehn Jahre lang beschützte, ehe die Verfolgung durch Galerius begann, und daß in der Folge Constantius Chlorus und schließlich Constantin sie auf den Thron erhoben.
Möge man doch ihre Entwicklung betrachten, und bedenken, daß eine Religion, die der Natur zuwider ist, sich durch sich selbst verbreitet hat in aller Milde und ohne Anwendung irgend welcher Zwangs- und Gewaltmittel, zugleich aber auch in einer so unbeugsamen Standhaftigkeit, daß keine Qual der Welt die Märtyrer abhalten konnte, sie zu bekennen; und daß alles das sich vollzogen hat, nicht nur ohne die Hilfe irgend eines Fürsten, nein! trotz allen Fürsten der Welt, die sie als Feinde bekämpften.
Man betrachte die Heiligkeit, Erhabenheit und Demuth einer Christenseele. Die heidnischen Philosophen haben sich durch ein geregelteres Leben und einige an das Christliche anklingende Ideen hin und wieder über den großen Haufen erhoben. Nie aber haben sie die christliche Demuth als Tugend erkannt, Plato empfiehlt sie; Epictet noch mehr. ja sie würden dieselbe sogar mit den übrigen, zu denen sie sich bekannten, für unverträglich gehalten haben. Nur die christliche Religion hat bis dahin unverträgliche Dinge friedlich mit einander zu verbinden gewußt; sie hat die Menschen darüber belehrt, daß die Demuth nicht nur mit den übrigen Tugenden nicht unvereinbar, sondern daß vielmehr ohne sie alle übrigen Tugenden nichts weiter sind als Laster und Fehler.
Man betrachte doch die unzähligen Wunder der heiligen Schrift, die übermenschliche Größe und Erhabenheit ihrer Erzählungen, und die bewunderungswürdige Einfachheit ihres Stiles, welcher nichts Gekünsteltes, nichts Gesuchtes hat, der aber unläugbar das Gepräge der Wahrheit trägt.
Man betrachte doch die Person Jesu Christi im Besonderen. Wie man auch sonst über ihn denken mag, jedenfalls muß man zugestehen, daß er eine sehr bedeutende und erhabene Geistesstärke besessen und davon seit seiner Kindheit vor den Schriftgelehrten Proben abgelegt habe: anstatt nun aber sich der Ausbildung seiner Anlagen durch Studium und gelehrten Umgang zu widmen, verbringt er dreißig Jahre seines Lebens in Handarbeit und völliger Zurückgezogenheit von der Welt; während der drei Jahre seiner öffentlichen Verkündigung beruft er zu Jüngern und wählt zu Aposteln Menschen ohne wissenschaftliche Kenntnisse, ohne Bildung, ohne öffentliches Ansehen; er macht sich zu Feinden diejenigen, welche für die Gelehrtesten und Weisesten ihrer Zeit galten. Ein sonderbares Benehmen für einen Menschen, der die Absicht hat eine neue Religion zu verbreiten.
Man betrachte doch die von Jesus Christus erwählten Apostel im Besonderen, diese Männer, die ohne Kenntnisse und Bildung plötzlich gelehrt genug sind, um die klügsten Philosophen in Verlegenheit zu setzen, und mächtig genug, um Königen und Tyrannen zu widerstehen, welche sich der Ausbreitung der christlichen Religion, die sie verkündigten, entgegenstellten.
Man betrachte doch diese wunderbare Reihenfolge von Propheten, welche 2000 Jahre hindurch beständig aufeinander folgten, Aber man betrachte auch jene lächerliche Reihenfolge angeblicher Propheten, die alle das Gegentheil von Jesus Christus verkünden, gemäß den Juden, die allein die Sprache jener Propheten verstehen. und welche in verschiedenster Weise bis auf die geringfügigsten Umstände weissagten von dem Leben Jesu Christi, von seinem Tode, von seiner Auferstehung, von der Sendung der Apostel, von der Predigt des Evangeliums, von der Bekehrung der Nationen und von verschiedenen anderen Dingen, welche zu der Ausbreitung der christlichen Religion und zum Sturz des Judenthums hinzugehören.
Man betrachte doch die wunderbare Erfüllung dieser Weissagungen, die so vollständig auf die Person Jesu Christi passen, daß es unmöglich ist, ihn nicht zu erkennen, außer wenn man absichtlich blind dagegen ist.
Man betrachte doch die Lage des jüdischen Volkes vor und nach der Ankunft Jesu Christi: seine Blütezeit, ehe der Heiland erschien und seine jammervolle Lage, nachdem es ihn verworfen: denn noch heutiges Tages sind sie ohne irgend welchen Religionsmittelpunkt, ohne Tempel, ohne Opfer über die ganze Erde zerstreut, der Haß und Abscheu aller Nationen.
Man betrachte doch die Stetigkeit der christlichen Religion, welche seit Anbeginn der Welt stets bestanden hat, sei es in den Heiligen des alten Testamentes, welche ihr Lebenlang die Ankunft Jesu Christi erwarteten; sei es in denen, welche seit seiner Ankunft ihn aufgenommen und an ihn geglaubt haben: keine andere Religion hat eine solche Beständigkeit, das Hauptkennzeichen des Wahren, aufzuweisen.
Schließlich betrachte man doch die Heiligkeit dieser Religion, ihre Lehre, welche alles bis zu den Widersprüchen in der menschlichen Natur begründet und erklärt, und all' die andern einzelnen Dinge, übernatürliche und göttliche, welche in ihr überall hervortreten.
Und dann möge man urtheilen, ob es nach alledem möglich ist daran zu zweifeln, daß die christliche Religion die einzig wahre sei, und ob jemals eine andre sich ihr in irgend einem Punkte genähert habe.