Der Poet im Dorfschulhause

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Sommer

Vorbei ist nun das Blühen,
Die Zeit der Reife winkt,
Am wolkenschattigen Himmel
Die Sonne ernster blinkt.
Vorbei die seligen Tage
Der gold'nen Maienzeit!
Im Glanz der Reife prangen
Die Fluren weit und breit.

Soweit die Blicke gleiten
Wallt stolz das Ährenfeld.
Ein ahnungsreicher Segen
Geht durch die ganze Welt.
Die Wälder ernster rauschen
Im heißen Sonnenstrahl –
Der Sommer kam gezogen
Durch Wald und Berg und Tal. –

Ein Gleichnis echten Mannes
Däucht mir der reiche Gast:
Auf krafterprobten Schultern
Trägt der des Lebens Last.
Des Lenzes leichtes Tändeln,
Der Jugend heit'res Spiel –
Vorbei! – Ihm winkt ein ernst'res,
Des Lebens höchstes Ziel!

Im Vollbesitz der Kräfte,
Der Reife strebt er nun.
Sein Leben, erst ein Tändeln,
Ist nun ein emsig Tun!
Der Jugend Wunderblüte,
Der Kindheit Märchenduft,
Sie müssen still verwehen,
Wenn ernst das Leben ruft.

Das ist die Zeit der Reife,
Die Zeit, wo Ehr' und Pflicht
Mit deutungsreichem Worte
Ins Herz des Mannes spricht.
Drum folge diesem Worte,
Und strebe rastlos zu,
Dann bringt des Lebens Winter
Dir wohlverdiente Ruh'! –

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Sommer