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Ich nahm von ihr ein Röschen mit, Weiß nicht, wie ich's bekommen, Sie gab mir dieses Röschen nicht, Ich hab' es nicht genommen; Und doch kam es aus ihrer Hand, Und stand vielmal vom Schreiben auf, Da senkte traurig es sein Haupt Es sehnte nach der Holden sich, So haucht es aus den letzten Duft, |
In ihrem Garten, in der grünen Wiege Des Frühlings, wieget sich die Holde, Um ihre Locken wiegen sich die Blüten, Um ihren Fuß wiegt sich die Dolde. Gleich einer Rose in smaragd'ner Schale, Gleich einer Knospe, die, nur halbgeöffnet, Gleich Vestaflamme, die aus Jaspisampel So sing' ich, wenn ich von der Holden singe, Der Lenz ist kalt, doch muß er wärmer werden, |
Ein Mann geht durch die Wüstenei, Da trifft ihn an die schönste Fei, Verschmachtend fleht der arme Mann Die schöne Fei um Labung an. Sie führt ihn d'rauf in ihr Geschloß, Wo Silber in den Bächen floß. Sie sperrt ihm auf ihr Prunkgemach, Da schimmert Gold in Schrein und Fach: Sie führt ihn in des Gartens Raum, Da trägt Demanten jeder Baum. Sie führt in eine Laube ihn, Da sieht er grün Smaragden blühn; Jedoch der Mann verschmachtend spricht: »Mir stillt den Durst dein Steinreich nicht, Für Gold und Demant habe Dank, Mich rettet nur ein Labetrank!« – Jedoch die schöne, schöne Fei, Bringt stets nur Edelstein' herbei, Bis bei dem Schimmer alsodann Verschmachtet lag der arme Mann! – 32 Der Mann bin ich, sie ist die Fee, |
Es steht der Berg im grünen Kleid, Mit Blüten ist sein Haupt beschneit; In seinem Innern volle Adern klingen, Sie drängen sich an's Tageslicht zu springen. Es schlitzt der Bergmann dies Gewand, Dem Berg fällt ab sein grünes Kleid, Der grüne Berg ist Jugendlust, Der Berg zerriß, die Brust zersprang, |
Wenn sich die Wolke bricht mit Schauern, Der Last entladend sich in Wettern, Wenn Meere, aufgepeitscht vom Sturme, Die Wogen an das Ufer schmettern, Da faßt's den Menschen an mit Grauen, Entsetzt ist er, dieß Schauspiel anzuschauen. Wenn sich der Waldstrom stürzt vom Gipfel, Wenn durch die Nacht ein Haus in Flammen Doch wenn ein Auge bricht in Thränen, |
Soll ich fliehen? Soll ich weilen? Von ihr eilen? Nach ihr ziehen? – Tollkühn ist's, Gefahr zu suchen, Feigheit ist's, Gefahr zu fliehen. Soll ich reden? Schweigsam bleiben? Soll ich hoffen? Resigniren? Soll sie's wissen? Nicht erfahren? Ob ich rede, ob ich schweige, |
Die Ros' ist schön, doch ist sie schöner, Wenn eine Thrän' im Kelche glänzet, – Die Hoffnung ist so süß, doch süßer Wenn sie von Furcht wird rings begränzet. Das Aug' ist hold, doch ist es holder, Das Morgenroth ist mild, doch milder, Die Sonn' ist hell, doch scheint sie heller |
Wie in einer kleinen Knospe Rosenblätter enggebettet liegen, Im Gedränge unbeschädigt, Freundlich kosend, schwesterlich sich schmiegen; So in meinem tiefsten Herzen Soll der Strahl denn niemals kommen Soll denn keines dieser Blätter Sollen die Gedanken sterben, |
Gerne möcht' ich Lieder singen, So unsterblich wie die Liebe, Daß der Name der Geliebten Mit Lied und Lieb' unsterblich bliebe. Möchte flechten lauter Lieder, Daß ihr Name späten Tagen Daß ihr Name dien' in Zukunft, Daß ihr Name sei gepriesen Daß man ihren Name nenne, |
Wie lang der Mensch wohl leben könnte, Wenn ohne Luft er müßte leben? Wie lang der Mensch wohl leben könnte, Wenn seiner Welt kein Licht gegeben? Ich weiß es nicht, doch glaub' ich: lange, |