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Hundert wilde Rosen sind gesprossen Aus den Ritzen meiner Herzenswunden, Und ich band sie ihr zum Liederkranze In des Wundenfiebers heißen Stunden. Jede dieser hundert wilden Rosen Denn so tief sind diese Herzenswunden, Doch die Liebe zählt nicht ihre Thränen, Ungezählt, wie süßes Liebeswünschen, |
Tausend Schmerzen fühl' ich stündlich, Ungestüm an's Herz mir schlagen: »Laß' hinaus uns in das Leben, Gib uns Wort zu lauten Klagen!« – Und ich kleide sie in Töne, Denn ein Schmerz erträgt sich leichter, Nur ein einz'ger Schmerz, ein großer, Sitzt allein, vom Krampf gefesselt, Wie ein Krebs, mit scharfen Scheren, Und ich möchte seinen Namen Wie der Mann mit Eisen-Maske, |
Zum Geburts- und Namenstage Des geliebten holden Kindes, Ist es süß, sich auszusinnen Neuen Reiz des Angebindes; Sei's ein Bildchen, sei's ein Blümchen, Sei's ein Buch, das zart gebunden, Solches süßes Liebesinnen Nur des Nachts steh' ich am Fenster, |
Ich besitz' ein Blatt der Holden, Wie hab' ich das Blatt bekommen? Sie hat mir es nicht gegeben, Ich hab' ihr es nicht genommen. Auf dem Blatte steht ihr Name, Nein, fällt doch kein Blatt vom Baume, |
Winter bringt ihr Tanz und Freuden, Winter bringt mir Weh und Kummer, Kurze Tage, lange Sehnsucht, Lange Nächte, kurzen Schlummer! Lange Nächte wie die Riesen, Wagen rollen, Wagen rasseln, Seh' umgeben sie von Gecken, Seh' sie fliegen durch die Kreise, Frische Rosen auf den Wangen, |
Abends treiben weiß und eisig, Wilde Rosen aus den Scheiben, Die aus Fenstern und aus Herzen Glut und Frost verbunden treiben! Schlingen um das Glas die Stengel, Und ich gehe, sie zu pflegen, |
Wie der Busch einst stand in Flammen, Und sich dennoch nie verzehrte, Weil er brannte für ein Wesen, Als das Einz'ge, Hochverehrte; So auch steht mein Herz in Flammen, |
Wie ich Gott verehre innig, Nicht nur wenn er Glück mir sendet, Wie ich liebend zu ihm schaue, Wenn er Weh und Schmerz mir sendet; Wie ich aus dem Staub' ihn liebe, Wie ich dennoch vor ihm kniee, Wie ich stets, gestärkt im Glauben, So verehr' ich sie, die Hohe, So auch lieb' ich sie mit Inbrunst, So mein Beten und mein Singen So auch, weinend, auf den Knieen, |
Zarte Früchte, Rosenknospen, Will man lange frisch sie hegen, Muß in Essig und in Säure Und in Salze man sie legen. Zarte Neigung, Liebesknospe, |
Reich an Schmerzen ist die Liebe, Und an Leiden, die uns quälen; Wer vermag es, sie zu nennen? Wer vermag es, sie zu zählen? Schmerzlich ist es, heiß zu lieben Schmerzlich ist es, von der Theuren Schmerzlich ist es, von der Holden Schmerzlich ist es, zu erfahren, Schmerzlich ist's, wenn sie aus Kummer Doch das Schmerzlichste der Schmerzen, Und bei ihr nicht weilen können, Fragend alle Augenblicke: Ihren Schlummer zu bewachen, Ihr den Labtrunk selbst zu reichen, Ferne sein, wenn krank die Theure, |