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Das Schicksal ist ein Arzt, Ein großer Anatom, Denn es zerschnitt mein Herz Im vollen Lebensstrom. Zerschnitt es blos darum, Damit die Menschheit lern', |
Da oben wandern Sterne, Sie wandern ohne Zaudern, Da unten wandern Flüsse, Sie wandern und sie plaudern; Dazwischen wandern Wolken, Die Sterne und die Flüsse, Ich aber wand're einsam, Ich wand're und ich singe |
Um das Haupt von theuern Todten, Auf der schwarzbehängten Bahre, Flechten wir die schönsten Rosen Um die Schläfe, in die Haare. An die Brust, die nicht mehr athmet, Meine Liebe ist die Todte, Lieblich liegt die schöne Leiche Lieblich liegt die schöne Leiche, Und ich will nun Rosen flechten, Wilde Rosen, abgebrochen Wilde Rosen, nicht verzärtelt Will sie meiner Liebes-Leiche Will sie legen auf den Busen, Und die Leiche, so geschmücket, Bis zu Ende ist mein Leben, |
Grub in Sand ich ihren Namen, Ward verweht er bald vom Winde; Schnitt' in Baum ich ihren Namen, Wuchs darüber neue Rinde. Schrieb in Wasser ihren Namen, Schnitt in's Herz mir ihren Namen, |
Ein Stern war mir mein Lied Im Herzen aufgegangen, Als ich zuerst sie sah, Von süßem Reiz umfangen. Zur Blume ward mein Lied, Zur Perle ward mein Lied, Zur Waise ward mein Lied, Zum Echo ward mein Lied, Zum Seufzer ward mein Lied, Zum Schwane wird mein Lied, |
Schenkt der Himmel eine Thräne, Ist's, daß sie zum Heil uns werde, Denn sie wird zum hellen Demant Fällt sie in den Schooß der Erde. Denn sie wird zur hellen Perle, Solche Thräne ist die Liebe, Und sie wird zur schönsten Perle, Doch sie wird zum reinsten Ambra, |
Zu ihren Füßen sank herab ein Blatt, Es war vom Glanz und Schein der Sonne satt; Zu ihren Füßen sank dahin mein Herz, So satt von ihrem Glanz, so satt vom Schmerz. Sie hebt das Blatt empor mit zarter Hand, |
Heißt es leben, wenn im Herzen Der Geliebten man nicht lebt? Heißt es todt sein, wenn im Herzen Der Geliebten man doch lebt? Heißt es nah sein, wenn ihr Sehnen Eh' ich lebe solches Leben, |
Schmerzlich ist es stumm zu sitzen, An des Freundes Sterbebette, Doch ein Trost ist's, wenn wir wissen, Was der Kranke gerne hätte. Doch zu sitzen an dem Lager Solch ein Kind ist meine Liebe, |
Hohe Herrin, dir zu dienen Bin ein Knecht ich und Serviler, Dein Leibeigner, Untergebner, Bin dein Sklav', dein Zitherspieler. Holde Herrin, dir gehorchen, Schöne Herrin, dir zu folgen Kluge Herrin, selbst dein Bannstrahl, Süße Herrin, auch die Sorge, Einz'ge Herrin, auch dein Wille, Und dieweil ich Tag und Nächte |