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Siebentes Kapitel: Februar

Bogner an Georg

Böhne, am 6. II.

Mein Lieber!

Da ich höre, daß Du noch auf Deiner Insel bist, möchte ich Dich für den Fall Deiner – hoffentlich mit dem Frühjahr erfolgenden – Abreise bitten, nicht an mir vorüberzugehn. Ich bin nämlich dahier geblieben. Es kam so, daß ich während der zwei Stunden, die ich auf den Anschlußzug zu warten hatte, einen Spaziergang über die schönen alten Stadtwälle machte und im Nordwesten – in der Richtung auf Helenenruh – unweit im Wiesengelände ein Gebäude liegen sah, dessen runde, flachgedeckte Gestalt – wie ein Panorama – mich anzog. Es war die Reitbahn eines Tattersalls, dessen Unternehmer, ein ehemaliger Offizier, kürzlich mit Spielschulden flüchtig wurde; die Pferde sind verkauft, der Tattersall – mit der Reitbahn hängt ein hübsches kleines Haus zusammen – war verkäuflich. Mein guter Stern wollte, daß ich die Tante des Unternehmers, eine angenehme alte Dame, verwaist und betrübt zurückgeblieben fand, – und so habe ich denn das Ganze, Haus, Atelier und Wirtschafterin erworben. Die Reitbahn hat gutes Oberlicht, und in mir war das Fieber der Arbeit, so daß ich glücklich war, nicht erst weiter zu müssen. Leinwand und alles sonst Nötige gab es im Ort zu kaufen, ich ließ mir dann meine Habe aus Altenrepen kommen, und kurz: seit ich anfing zu arbeiten, habe ich noch keinen Augenblick aufgehört; hatte, wie es scheint, den Vesuv in der Brust und stehe nun verschüttet vom Ausbruch. Du kannst dann einiges sehn, wenn Du kommst. Mir ist wohl. Ich wünsche Dir das gleiche, mein Lieber, und bin Dein guter Freund

Bogner

Magda an Georg

am 15. Februar

Georg, oh mein Georg! Ich habe sie wieder! Lieber Georg, denke doch nur, wir haben sie! Renate, sie lebt, ach sie ist freilich krank nun, sehr krank, der Arzt will mir nicht sagen, was es ist, aber das Leben, sagt er, sei nicht gefährdet. Sie liegt in Fieber, schon Tage, schreit und – ach nein, wozu davon reden, es ist ja Hoffnung! Georg, es werden viele Fehler in diesem Brief sein, ich treffe ja kaum die Tasten überhaupt, wie sollt ich die richtigen treffen?

Ja, und weißt Du denn, wem wir dies zu verdanken haben? Denke bloß! Jason! Er ist selber ganz ratlos vor Verwunderung und schüttelt den Kopf beinah wie damals, als er das Schütteln hatte. Daß er, Jason, etwas tun konnte, etwas Richtiges tun, – das wäre ein völliger Umsturz, sagte er, und er könnte nur Gott danken, daß er keine Weltanschauung gehabt hätte, denn was wäre aus der sonst geworden? Aber nun höre, wie es gekommen ist! Es war ja so einfach, es war, sagt Jason, sogar noch einfacher als das Kolumbusei.

Jason kam, um Adieu zu sagen. Irene hat ihn nämlich gebeten, sie in Dresden zu treffen, es scheint ihr nicht gut zu gehn, Jason machte ein paar Andeutungen, sie schrieb ja auch kein Wort die ganze Zeit, und das Kloster scheint sie also wieder verlassen zu wollen. – Nun wollte er versuchen, Renate noch einmal zu sehn, und da ich dachte, daß sie seinen Anblick vielleicht ertragen könnte, so ging ich mit ihm hinauf, sie war eben in ihrem Zimmer. Er trat allein ein und ließ die Tür offen, aber gleich gab es drinnen einen Aufschrei, und sie floh so schnell an mir vorüber, daß ich mich wunderte, wo sie gleich hergekommen war, aber Jason sagte, sie hätte dicht an der Tür gesessen, und das ist ja nun ein glücklicher Zufall gewesen, nämlich daß sie nach draußen und nicht ins Schlafzimmer gelaufen war, wie Du gleich sehn wirst. Jason sah sich nämlich im Zimmer um und fragte sofort: Wo ist denn der Ech-en-Aton? Ist er nicht da? frage ich; dann hat sie ihn wohl weggestellt. Aber warum denn? fragt er wieder und hat sich gleich etwas gedacht, während ich gar nichts ahnte, aber so ist Jason. Er fing nun an im Zimmer zu suchen, ich mußte ihm auch den Schlüssel zum Schreibtisch geben, den ich selber abgezogen hatte seinerzeit, aber der Kopf war nicht zu finden. Wir klingelten nach Franziska, aber sie wußte nichts zu sagen. Jason ließ sich nicht irremachen, behauptete steif und fest, sie müßte ihn versteckt haben, und suchte im Schlafzimmer, und nun – dort hat er ihn denn wirklich gefunden, ganz unten im Wäscheschrank, unter einem Stoß Kissenbezüge, die »so eigentümlich dagelegen hätten«, wie er sagte.

Ja, und als er ihn dann hatte, wußte er sich im Grunde auch keines Rats mehr; nur daß es irgendeine Bewandtnis mit dem Kopf haben müsse, das könne er ihm überall abfühlen, erklärte er und meinte schließlich, das Richtige würde zweifellos sein, ihn wieder auf sein Postament zu stellen, und das tat er.

Wir haben dann hinter dem Vorhang der Schlafzimmertür auf Renates Wiederkehr gewartet, und kaum war sie eingetreten, so höre ich einen lauten Aufschrei und dann einen Fall. Als wir hinzukamen, war sie bewußtlos, sie ist aber bald wieder zu sich gekommen und hat mich erkannt, auch ein paar Worte mit mir gesprochen, ganz klar, obschon sie nicht wußte, was mit ihr geschehen war. Dann schlief sie ein, und dann kam leider das Fieber.

Jason sagt: Weißt du was? Sie hat sich vor ihm gefürchtet und hat ihn versteckt, und dann hat sie sich gefürchtet, er könnte doch irgendwo sein, und die Gesichter von uns für seines gehalten. – Jason ist immer genügsam, also war ers auch mit dieser Erklärung, und wir Alle müssen uns zufriedengeben, bis wir vielleicht einmal mehr erfahren. Ach, mir genügts ja auch, ich hab ja genug an meiner Glückseligkeit, und je weniger ich weiß, um so mehr kann ich an ein Wunder glauben, und ist es nicht jedenfalls über alle Vernunft wunderbar? Wüßtest Du nur recht, wie sehr es mich auch wieder für Dich tröstet! Mein Glaube an Dein Heil ist noch einmal so stark geworden!

Sieh, mein Georg, es war ja so ganz ein Wunder, wie wir in der Nacht zu Dir kamen, und wie Du da saßest und schliefest! Schliefest, Georg, so tief, so schwer, – glaubst Du, daß ich es nicht gesehen habe an Deinen Atemzügen? mit der Waffe in der Hand, anstatt tot zu sein! Wenn Du das an einem Andern erlebt hättest wie ich an Dir – all die vielen Worte nachher hättest Du nicht mehr gesprochen, sondern wie ich gewußt, daß hier ein Ende war und keine Pause! Und war das kein Wunder, daß Dir der Schlaf geschenkt wurde in dem Augenblick, wo Du Dir das Leben nehmen wolltest? Den Tod nehmen, wollte ich sagen, der Ausdruck führte mich irre. Das sah ich so deutlich wie mit beiden Augen: wie Du in Deiner Müdigkeit die Hand des Todes zu fassen meintest, und wie statt seiner der Bruder sich dazwischenschob und Dir lächelnd seine Hand hinhielt. Und ich habe lange Zeit ganz allein im Zimmer gesessen und mich nicht gesorgt um Dein Erwachen, und erst nach Stunden, wie immer wieder die Andern kamen, um zu sehn, ob Du wach seist, und was Du dann tun würdest, da wurde ich freilich ängstlich durch sie und bat sie zu bleiben.

Ich hatte, als ich da in Deiner Nähe saß und Dich atmen hörte, immer ein sehr trauriges Bild vor Augen, und ich will Dir davon sagen. Nämlich damals, an Deinem letzten Geburtstag, als mir das in dem Tempel geschehen war, versuchte ich zu gehn, weil ich gehört hatte, daß Du in das Wasser stürztest, aber ich glitt auf den Stufen aus und habe dann dort gesessen und nicht gewußt, was nun kommen würde. Nach langer Zeit hörte ich dann Schritte und daß jemand bei mir stand und leise jammerte und fragte, was mir wäre. Das war jene Frau, Georg, ich weiß nicht, wie sie heißt, sie kauerte sich dann zu mir, zitterte und schluchzte, – ihr Gesicht war überschwemmt von Tränen, ach, und sie roch so nach Wein, ich dachte fast, es wäre Wein, wovon ihr Gesicht so naß war.

Das war meine dunkelste Stunde, Georg, ich dachte immer, ich müßte es Dir einmal sagen. Ich war nicht gut darin, ich habe die Andre mehr als einmal von mir gestoßen, bevor ich sie ertrug. Ich weiß nicht, warum gerade dieser Augenblick in meinen Gedanken war, als Du saßest und schliefst; es ist ja auch gleich, und nun habe ich es gesagt.

Ein Wunder, heißt es, würde mit den Gesetzen der Natur in Widerspruch stehn, das wäre sein Wesen, und eben deshalb könne es nicht geschehn. Und das Wunderbare, Georg, steht es nicht mit den Gesetzen der Vernunft im tiefsten Widerspruch, wenn auch nicht mit der Natur, und wäre es wunderbar, wenn es sich gleich einfügen wollte? wenn es nicht selber sein Gesetz gäbe und uns nötigte, uns ihm zu fügen?

Nun lebe wohl, lieber Georg, ich hoffe, recht bald eine gute Nachricht von Dir in Händen zu haben, und küsse Dich als Deine alte

Anna

Georg an Magda

Hallig Hooge, am 20. II.

Anna!

Du hast sie wieder! Ja, welch ein Glück für Dich und für sie, das mitzuempfinden ich mich nach Kräften bemühe. Zwar habe ich keine Ahnung, was für ein »Elch-in-Atomen« das sein mag, der in Deinem Brief umgeht und auch die arme Renate so entsetzte, aber was liegt daran? Ich hoffe vor allem, daß auch die Krankheit, von der Du schreibst, sich als so ungefährlich erweise, wie der Arzt versprach, und dazu, daß der erweckerische Jason so gut das Richtige getroffen habe, wie jener Christus mit dem Lazarus.

Was Du mir von Dir geschrieben hast, nahm ich in mein Herz auf. Danken kann ich Dir nicht dafür, aber ich kann Dir nun etwas von mir schreiben – nichts aus neuer Zeit! –, das mir lange Zeit für zu heilig galt, um es selber mit Dir teilen zu können, – allein wer weiß? es giebt mehr solche Dinge, die man in Heiligkeit hüllt – als Vorwand, um sie für sich allein zu behalten.

In jener Nacht, als Du schlafen gegangen warst, beruhigt, wie ich nun wohl glauben darf, durch andres als durch meine Versicherung, daß »alles eingereiht« sei, denn sie war mir leider nicht Ernst, – in jener Nacht war ich noch jenseit des Deiches, an der See. Was ich dort wollte, kannst Du Dir denken. Auch dieses Mal wurde ich verhindert. Von wem? Von meinem Vater.

Es hat überlange gedauert, bis ich ihn erkannte, und was er gewollt hat, wurde mir erst manchen Tag später klar. Ich hielt ihn für den Dränger, für jenes Gespenst, das hier umgehn soll und die Menschen in die See drängen, und grausige Minuten lang glaubte ich mich von ihm verfolgt. Am Ende ging ich doch auf ihn zu, mit meiner äußersten Kraft, und als ich dann sah, wer es war, der vor mir stand, und seine Stimme vernahm: Es ist genug! – da, Magda, da erst bin ich gestorben.

Ich erinnerte mich später deutlich, vor langer Zeit einmal geträumt zu haben, ich stürbe. Es war ein weiches Stürzen ins Bodenlose, aber während alles an mir sich auflöste und ich, noch in tausend Ängsten, wußte, daß ich starb, überwehte mich schon eine linde Verwunderung, mit der ich dachte: so leicht ist es? – Und nicht anders war es jetzt, als ich zu seinen Füßen erlosch.

Als ich wieder zu mir kam – das kann ich Dir noch sagen –, sah ich, daß ich im ganzen keine zweihundert Meter weit bei meiner Flucht gekommen war, denn ich hatte von der Treppe aus noch nicht die nächste Buhne erreicht. Es gab noch viel Seltsames, von dem ich schreiben könnte – wie ich mich auf den Namen Waldemar Montanus besinnen wollte und es um keinen Preis konnte, (mir fiel später die Geschichte vom Bruder Ali Babas ein, in der ich als Junge nie begriff, wie er das einfache Wort Sesam vergessen konnte) – aber wir wollen dies gut sein lassen; nur eins wollte ich Dir noch sagen, was mir erst Tage später deutlich ward.

Wo nämlich hätte der Dränger erscheinen müssen, Anna, wenn er einen Menschen in die See drängen wollte? Doch wohl in der Nähe des Deiches, nicht wahr? Dieser aber, der mir erschien, stand am Wasser, auf das ich zuging, und er erwartete mich; um mich nicht hineinzulassen! Es ergreift mich heute nichts mehr so, wie das, daß ich, als ich zum Wasser ging, nicht einmal wußte, ob ich wirklich hineingehn würde, – er aber besorgt war auf alle Fälle und mir den Weg verlegte. Dann folgte er mir, und ich floh, und da merkte er wohl, daß ich durchaus nicht ins Wasser ging, sondern daran her, und nun wollte er sich zu erkennen geben und verstellte mir die Richtung zum Deich. Ach, nun ist alles begreiflich und klar, und nur dies, daß ich, der noch Stunden zuvor entschlossen zum Tode war, nicht mehr daran dachte, nein, mit keinem fernsten Gedanken mehr daran dachte, als ich in die See getrieben zu werden glaubte, – das erscheint mir noch einigermaßen sonderbar, obwohl die Sache vermutlich so liegen wird, daß ich mich freilich nicht vor der See fürchtete, sondern – vor dem Grauen, und daß dieses alles in mir verkehrte, – als worin wiederum eine kleine Erkenntnis enthalten ist, indem ich mich früher stets gewundert habe, wenn ich las oder hörte, daß bei einer Feuersbrunst jemand aus Angst durch das Fenster gesprungen sei, aus Furcht vor dem Tod in den Tod, denn auch solch einer springt nicht aus Todesfurcht, sondern bloß aus Grauen, das ihn verkehrte und Wege sehn ließ, wo keine waren.

Siehst Du wohl die feine Klugheit, die rechteckigen Gedanken in dem Vorstehenden, kleine Anna, siehst Du sie gut und bist höchlich zufrieden und denkst: er ist gänzlich der Alte?

Im Übrigen ist zu sagen, daß ich bereits an mancherlei wieder Gewöhnung gefunden habe, zum Beispiel an gebackener Flunder. Ferner begann ich zu arbeiten, habe mir staatswissenschaftliche Bücher kommen lassen, auch Geschichte (Notabene, wie steht es mit der amerikanischen von Saint-Georges? erscheint sie oder nicht?), ich lese mit dem Hauptmann französisch den kunstvollsten und dürrsten Roman der Welt, Flauberts Education sentimentale, und arbeite am Abend mit ihm den Zweifrontenkrieg aus, denn er ist eine strategische Leuchte und giebt an, es daure nicht so lange, bis Rußland und Frankreich und vielleicht noch sieben Völker über uns herfallen (im Ernst, Anna, es giebt sonst vernünftige Menschen, die sowas glauben!). Schließlich versuche ich, die Schriften, die mir täglich von Birnbaum vorgelegt werden, nicht nur zu unterzeichnen, sondern auch zu lesen und, was mehr, zu verstehn. Kurzum: ich bin am Leben.

Siehst Du, Anna, Du bist zufrieden mit so etwas! Ein Kind wird geboren, und wenn es nur lebt, ist die Mutter schon froh, gleichviel zu welcher Alraune an Häßlichkeit und Bosheit es sich auswachsen mag. Ach, ihr Mütter, ihr Mütter! Wege finden sich immer, meint ihr, und: kommt Zeit kommt Rat, wie all die Sprüche heißen, aber: wenn nun bloß ein Weg ist?

Du weißt den Weg, Anna, und – ich kann ihn nicht gehn. Und dies ist das Elend, daß, wenn ich denke, ich kann es vielleicht doch, ich es schon aus Gewohnheit denke und nicht aus Willen, und es einmal aus Gewohnheit tun werde und nicht aus Kraft.

Siehe den Fluch der Gewohnheit: Du schreibst von Wundern, vom Wunderbaren immerhin, und selbst dieses, wie sehr bildete es sich in Dir, wie sehr warst Du selber der Wundertäter! Ich, Anna, ich sah das Wunder leibhaft, mit meinen Augen, sah meinen toten Vater wiederkehren um meinethalb, und schon als ich hinterdrein erwachte, riet mir eine sogenannte Stimme, es nicht anzuerkennen. Ich erkenne es an, ich halte daran fest, aber – es ist so: es muß uns immer alles wahrscheinlich sein und berechenbar. Wir versagen, so wie wir nicht mehr messen können. Wir sind die vollkommenen Narren, als welche das Wunder immer ersehnen, und in der Not ihrer Sehnsucht das Wunder selbst zum Maß aller Dinge machen und sie gewöhnlich, alltäglich und minder heißen. Und kommt das Wunder mit seinem eigenen Maß, wie Du sagst, so sehen wir uns zu nichts genötigt, als in möglichster Hurtigkeit ein andres Maß zu ergreifen, und so ertappen wir jetzt das Gewöhnliche, das Natürliche. Nun ging längst alles wieder in mich ein, und ich glaube zu fühlen, wie die Erscheinung des Toten, aus meiner Todesnot entsprungen, meiner eigenen Brust entstiegen vor mich hintrat. Wie sollte da mein Einschlafen mit der Pistole mir genügen, das mir freilich ein Zeichen hätte sein sollen, daß mir der Tod nicht bestimmt war? Noch glaube ich, Anna, an das erste Wunder, aber schon arbeitet dieses zweite an seiner Wurzel, es umzuhacken, und mit Stricken von oben am himmlischen Wipfel zerrt die uralte Riesin: Gewohnheit …

Ach, und warum dies alles? Es liegt am Blut. Es war immer kalt, oder es ist nun so kalt geworden, daß es nicht wieder erwärmen kann. Mir scheint, es ist Februar. Das ist der schlimmste Monat, der, wo alles schon möchte, und wo alles noch eingefroren ist. Umsonst, kleine Sonnenseele, umsonst!

Genug! Du hast Deinen Willen: ich lebe. Gebe Dir Gott dazu, daß ich Dir einmal so dankbar dafür sein kann, wie Du es – nach üblicher Rechnung – verdienst. Wie immer Dein

Georg


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