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… Wo eine Werbung unmöglich ist, kommt die Botin zur Anwendung: so wird nun gehandelt von den »Taten der Botin«.
Eine Frau, deren Gebärden und Äußeres man erkannt hat, die sich aber nur sehr selten sehen läßt und eine, die einem noch unbekannt ist, beschleiche man vermittelst einer Botin.
Manche Frau, die ihre Gebärden und ihr Äußeres offenbart, läßt sich selbst nicht sehen, aus irgend einem Grunde: eine solche, und »eine, die einem noch unbekannt ist«, die man noch nicht kennt, d. h., deren Gebärden und Wesen man noch nicht erkannt hat, »beschleiche man«, bringe man in seine Nähe, »durch die Botin«.
Der hauptsächlichsten Botinnen sind drei: die bevollmächtigte, die beschränkte und die Briefträgerin. Hier nennt (der Verfasser) im allgemeinen deren Befugnisse:
Nachdem sie bei ihr durch ehrbares Wesen Zutritt gefunden hat, ergötze sie sie durch erdichtete Erzählungen, durch die Mittel, den Mann zu bezaubern, durch weltliche Geschichten, Erzählungen der Dichter, Abenteuer von fremden Frauen und durch Lobpreisung ihrer Schönheit, ihres Wissens, ihrer Liebenswürdigkeit und ihres Charakters. Sie lasse sie Reue empfinden, indem sie sagt: »Wie kommst du so Treffliche zu einem solchen Gatten? Liebe, er ist nicht würdig, dir auch nur einen Sklavendienst zu leisten!« Sie erwähne in ihrer Gegenwart, bei Vorhandensein des rechten Wesens, nachdrücklichst sein mattes Temperament, seine Eifersucht, Falschheit, Undankbarkeit, Unlust zum Liebesgenusse, seinen Geiz, seine Unbeständigkeit und andere geheime Fehler an ihm; und über welches Gebrechen sie sie empört sieht, vermittelst dieses dringe sie vor. Wenn sie eine »Gazelle« ist, dann ist es kein Fehler, wenn der Mann ein »Hase« ist. Damit ist das Thema der Stute und Elefantenkuh mit abgetan.
»Durch ehrbares Wesen«, auf Grund ihres guten Benehmens verschafft sie sich zuerst Zutritt: um ihr Vertrauen zu gewinnen, sei sie ehrbar. – »Erdichtete Erzählungen«, bunt ausgeschmückte Erzählungen mit Bezug auf ihn. – »Mittel, um den Mann zu bezaubern«, die später angegeben werden. – »Weltliche Geschichten«, die in den Purāṇa's stehen. – »Erzählungen der Dichter«, von den Dichtern verfaßte, wie die Bindumatī usw. »Abenteuer von fremden Frauen«: Erzählungen von dem Raube der Frauen des Gotama, Bṛhaspati usw. durch Indra, Candra usw. – Was soll sie nun tun, nachdem sie Zutritt gefunden hat? – Darauf antwortet (der Verfasser): »Ihre«, der Liebhaberin, »Schönheit«, Aussehen und Haltung; »Wissen«, in Lehrbuch und Kunst; »Liebenswürdigkeit«, Entgegenkommen, »Charakter«, gutes Naturell: das alles preist sie. – »Wie kommst du so Treffliche«, mit den genannten Vorzügen Versehene, »zu einem solchen Gatten«, der Häßlichkeit und andere Arten (von Mängeln) besitzt? – »Sie lasse sie Reue empfinden«, Bedauern, (so daß sie denkt): ›Ich habe kein Glück gehabt, daß ich diesen geheiratet habe!‹ – Die Anrede »Liebe« steht da, um anzudeuten, daß sie den Leuten lieb ist. – »Auch nur einen Sklavendienst«, wie viel weniger, dein Gatte zu sein! – »Sie erwähne sein mattes Temperament«, wenn sie selbst feurig ist. Das ist eine elliptische Bezeichnung: sein schnelles Feuer, wenn sie selbst langsam ist. – »Unlust zum Liebesgenusse«: seinen Mangel an Neigung zum Genusse der Sinnenlust. – »Geiz«, sein Verlangen nach Reichtum; »und andere Fehler«: Roheit, Hartherzigkeit, Heuchelei usw.: »an ihm« dem Gatten. – »In ihrer Gegenwart«, in der Nähe der Liebhaberin, damit es niemand anders hört. – »Bei Vorhandensein des rechten Wesens«, von Gewandtheit. – Sie erwähne das »nachdrücklichst«, damit sie dadurch gewonnen wird. »Und über welches« offen zutage liegende »Gebrechen« jenes sie empört ist, »vermittelst dieses dringe sie vor« gegen sie: »Ich habe erzählt, daß jener eine Fülle von Fehlern besitzt«. – Es ist nicht als Fehler zu nennen, wenn der Mann ein »Hase« ist, wohl aber, wenn er ein »Hengst« wäre. – »Damit«, mit dem eben gesagten, auch hierfür geltenden Grundsatze: »Stier« oder »Hengst« zu sein ist kein Fehler, wenn das Objekt eine »Stute« oder »Elefantenkuh« ist: wohl aber wäre es hier ein Fehler, ein »Hase« zu sein.
Es wurde ganz allgemein gesagt: »Man beschleiche vermittelst einer Botin«: hier gibt nun der (Verfasser) die Ansicht des Goṇikāputra:
Nachdem man das Vertrauen der Liebhaberin gewonnen hat, nähere man sich ihr durch eine Botin, wenn sie zum ersten Male Ehebruch treiben will und von zartem Wesen ist, sagt Goṇikāputra.
»Nachdem man das Vertrauen gewonnen hat, nähere man sich ihr durch eine Botin.« Bei welchen Arten? – Darauf antwortet (der Verfasser): »Wenn sie zum ersten Male Ehebruch treiben will«, wenn sie zum ersten Male ihren guten Wandel aufgibt, »und von zartem Wesen ist«, von nicht offen gezeigter Neigung. – Dies ist übernommen, da es nicht verboten ist.
Sie berichte über des Liebhabers Wandel, entsprechendes Wesen und sein Lieben. Ist sie in der richtigen Verfassung, dann erörtere sie listig ihren Hauptzweck in folgender Weise: »Höre diese merkwürdige Begebenheit, Liebe. Jener Liebhaber dort, ein so feiner junger Mann, befindet sich in geistiger Umnachtung, nachdem er dich kaum gesehen hat. Von Natur sehr zart, hat er nun Qualen zu dulden, er, der vorher nie von einer anderen Seite gequält worden ist. Daher ist es möglich, daß er heute noch den Tod erleidet.« So schildert sie. Hat sie das glücklich erreicht, so führe sie am nächsten Tage die Erzählung weiter, nachdem sie an der Stimme, dem Gesichte und den Augen ihre gnädige Gesinnung gemerkt hat. Vor ihren Ohren erzähle sie von Ahalyā, Avimāraka, Śakuntalā usw. und noch andere hierher passende landläufige Geschichten. Sie spreche von der Manneskraft, der Kenntnis der vierundsechzig Künste und Beliebtheit des Liebhabers. Sie schildere seinen heimlichen Liebesgenuß mit einer angesehenen Frau, mag er stattgefunden haben oder nicht; und sie beachte ihr Äußeres.
»Wandel, entsprechendes Wesen«, natürliches Auftreten »und Lieben«: dieses ist von dreierlei Art: zu Beginn des Liebesgenusses, in seinem Fortgange und an seinem Ende. – »Ist jene in der richtigen Verfassung«, die Liebhaberin; sonst, wenn davon vorher die Rede ist, dürfte es Nachteil bringen. – »Listig«, nicht aufs Geratewohl. »Der Hauptzweck« ist der, um dessentwillen die Botin da ist. – »In folgender Weise«, wie es nun angegeben wird. – »Diese merkwürdige Begebenheit«, daß er, wiewohl er von anderen Frauen geliebt wird, »sich in geistiger Umnachtung befindet, nachdem er dich kaum gesehen hat.« – So ist die Anrede »Liebe« dem Sinne entsprechend. – »Kaum«: er sagt, daß er dich gesehen habe, das sei ihm selber nicht ganz klar! »Ein so feiner junger Mann«, nicht der Sohn irgend eines beliebigen Menschen. – (Der Verfasser) zeigt nun die Wichtigkeit der Sache, indem er sagt: »Von Natur«. – »Von einer anderen Seite«, von einer anderen Frau. Er ist »vorher nie gequält worden«, da die Frauen nach seinen Worten handeln. – Er »hat nun Qualen zu erdulden«: um Mitleid zu erregen. – »Es ist möglich, daß er den Tod erleidet«, d. h., er wird zugrunde gehen. – »Hat sie das glücklich erreicht«, wird sie bei dieser Erzählung nicht zurückgewiesen, »so führe sie die Erzählung weiter«, eine allgemeine, »nachdem sie an der Stimme, dem Gesichte und den Augen«, allen drei, »ihre gnädige Gesinnung«, gute Laune, »gemerkt hat«. – »Vor ihren Ohren«, während sie auf ihre Erzählung hört. – »Ahalyā« war die Gattin des Gotama: von dieser Verliebten ward der Götterkönig geliebt. – Als diese Frau von dem Gehilfen des Feuerpriesters bei dem Umwandeln des Feuers angestellt worden war, wurde sie von dem leibhaftig aus der Opferstätte hervorbrechenden Agni genossen. Als sie schwanger geworden war, ließ sie ihr Schwiegervater aus Furcht vor einer Beschimpfung der Familie im Walde aussetzen. Sie gebar einen Sohn, den der General der Śabara's als sein Kind aufzog. Dieser Sohn zog spielend, entsprechend seinem Kindesalter mit Ziegen- und Schafherden umher und bekam, da er Milch trank, gewaltige Kräfte, so daß er als kleines Kind durch bloßes Anfassen Ziegen und Schafe tötete; und der General gab ihm den entsprechenden Namen »Avimāraka«. Als er aufgewachsen war, beschützte er einstmals die Tochter des im Walde weilenden Königs, die von einem Elefanten bedroht war, indem er diesen tötete. Da empfand sie Liebesverlangen und heiratete ihn aus eigner Wahl. – »Hierher passende«, zu dem Kapitel von den fremden Weibern gehörige. – »Manneskraft«, Fähigkeit, den Koitus auszuüben; »Kenntnis der vierundsechzig Künste« des Pāñcāla, Gesang usw.; »Beliebtheit«: selbst von Männern wird er ersehnt. (?) »Mit einer angesehenen Frau«, einer Frau, die man hochachtet. »Heimlich«, ohne daß die Welt darum weiß. – So erzähle sie etwas, was nicht stattgefunden hat, als habe es stattgefunden, als sei es geschehen. – (»Äußeres«:) Wodurch die Liebe sich äußert, erfaßt wird; darin wird die Funktion der Stimme und des Leibes zusammengefaßt.
Das zeigt (der Verfasser), indem er sagt:
Sie unterhält sich, indem sie sie lächelnd ansieht; sie ladet sie zum Sitzen ein; sie fragt, wo sie gewesen, geruht, gegessen, sich herumgetrieben oder was sie sonst getrieben hat; am einsamen Orte zeigt sie sich; sie läßt kleine Geschichten erzählen, in Gedanken dasitzend seufzt und gähnt sie; sie spendet Liebesgaben; an hohen Festen gedenkt sie ihrer; sie entläßt sie unter der Bedingung, daß sie wiederkommt. ›Da du gute Worte im Munde führst, wie kannst du da so Unschönes sagen?‹ Mit diesen Worten läßt sie weiter erzählen. Sie gibt die Fehler des Liebhabers zu, die in Hinterlist und Wankelmut bestehen. Sie trägt Verlangen, daß sie von dem früher stattgehabten Sehen jenes und der Anknüpfung der Unterhaltung erzähle, während sie selbst davon nicht spricht. Wenn die Wünsche des Liebhabers aufgezählt werden, lacht sie geringschätzig, ohne Unmut zu äußern.
»Lächelnd«: das ist das Besondere bei der Führung der Unterhaltung. – »Sie ladet ein«: ›Auf diesen Sitz setze dich!‹ »Herumgetrieben«, umhergelaufen. »Was sie sonst getrieben hat«, sie fragt nach ihren notwendigen Verrichtungen: ›Auf diese Weise wird sie etwas sagen, was mit dem Liebhaber in Verbindung steht!‹ – »Am einsamen Orte zeigt sie sich«, (in der Hoffnung), jene werde irgend ein Geheimnis erzählen. – »Sie läßt kleine Geschichten erzählen«: in der Meinung, daß sie, um vom Wankelmute zu berichten, von dem Liebhaber erzählen werde. – »In Gedanken dasitzend«, ihren Geist auf ihn gerichtet haltend, »seufzt und gähnt sie«, nach Liebe verlangend. – »Liebesgaben«: was man aus Liebe verschenkt, Armspangen oder Gewänder, »spendet« sie ihr. – »An hohen Festen«, die zu feiern sind, »gedenkt sie ihrer« mit den Worten: »Warum kommst du heute nicht?« »Unter der Bedingung, daß sie wiederkommt«: sie entläßt sie mit dem Wunsche, sie wieder zu sehen. – »Da du gute Worte im Munde führst«, indem sie sagt: ›Dein Anblick, ja das bloße Vernehmen deines Namens beglückt jenen‹: wenn die Botin die Erzählung in dieser Weise weiter führt, so sagt der Verfasser nun: »Da du gute Worte im Munde führst, wie kannst du da so etwas Unschönes sagen«, Unschickliches? Mit diesen Worten »läßt sie weiter erzählen«, fortfahren. – »Sie gibt die Fehler zu«, daß er hinterlistig ist, vor den Leuten nicht ohne Trug redet und daß er unbeständig ist, nicht nur eine einzige liebt. – »Sehen jenes«, das Sehen des Liebhabers, was »früher« mit ihr »stattgehabt«: wo, wann und wie; »und die Anknüpfung der Unterhaltung«, wie er früher immer wieder eine Erzählung anfing: »daß sie davon erzähle«, die Botin davon berichte, danach »trägt sie Verlangen«, daran findet sie Gefallen, »während sie selbst davon nicht spricht«: aus Scham. – »Die Wünsche des Liebhabers«: daß der Tag kommen möge, an dem er sie durch Fußfälle günstig stimmen und ihre Lippen trinken werde, und andere. Wenn diese »aufgezählt werden« von der Botin, »lacht sie geringschätzig« gleichsam: ›Das ist eine falsche Hoffnung dieses hinterlistigen Betrügers!‹ – »Ohne Unmut zu äußern«: in Gedanken sagt sie: ›Sein Wunsch wird in Erfüllung gehen.‹
Was ergibt sich nun für ein Gewinn, wenn man das Wesen der Liebhaberin genau beobachtet hat? – Darauf antwortet (der Verfasser):
Die Botin bestärke sie, deren Wesen sie durchschaut hat, durch die Erinnerungen an den Liebhaber. Ist sie aber noch nicht vertraut, dann gewinne sie sie durch die Erzählung von den Vorzügen und die Berichte von der Leidenschaft desselben.
»Durch die Erinnerungen an den Liebhaber«: durch die früheren Erlebnisse des Liebhabers mit ihr »bestärke sie« sie, mache sie außerordentlich verliebt. – »Ist sie aber noch nicht vertraut«, unbekannt, da kein Wiedererinnern möglich ist, »dann gewinne sie sie durch die Erzählungen von den Vorzügen und die Berichte von der Leidenschaft desselben«.
Hier nennt nun (der Verfasser) die verschiedenen Ansichten der Meister:
Auddālaki lehrt: die Funktion der Botin bezieht sich nicht auf solche, die noch nicht vertraut sind und deren Wesen man noch nicht durchschaut hat; die Anhänger des Bābhravya sagen: sie findet Anwendung bei solchen, die zwar noch nicht vertraut sind, aber ihr Wesen offenbart haben; bei solchen, die zwar vertraut sind, aber ihr Wesen noch nicht offenbart haben, sagt Goṇikāputra; bei solchen, die noch nicht vertraut sind und deren Wesen noch nicht durchschaut ist, weil hier die Botin Vertrauen erweckt, lehrt Vātsyāyana.
»Nicht auf solche, die noch nicht vertraut sind und deren Wesen noch nicht durchschaut ist«: bei denen noch keine Bekanntschaft besteht und kein Durchschauen des Wesens stattgefunden hat, bei einem solchen Objekte gibt es keine Anwendung oder Tätigkeit der Botin. Wie denn gesagt worden ist (p. 269): »Nachdem er ihre Bekanntschaft gemacht und ihre Gebärden und ihr Äußeres erkannt hat, umwerbe er sie wie ein Mädchen auf listige Weise«. – »Bei solchen, die ihr Wesen offenbart haben«, wenn sie auch »noch nicht vertraut sind«, findet die Verwendung der Botin statt, weil das dem Wesen ihres Zustandes entspricht, wie es denn heißt (p. 275): »Die Frau, welche durch ihr Äußeres ihre Neigung früher zur Erscheinung bringt, die ist schnell zu umwerben bei dem ersten Sehen«. – »Bei solchen, die ihr Wesen noch nicht offenbart haben«: wegen ihrer mannigfaltigen Neigungen ist ihr Wesen noch frei von inniger Beziehung. Daher ist auch bei diesen eine Botin anzuwenden; wie es denn dort heißt (p. 276): »Bei einer festen, unentschlossenen« usw. – »Weil die Botin Vertrauen erweckt«, etwas vermag bei solchen, die auch noch nicht bekannt sind. In dieser Klasse findet die Botin Verwendung, wenn auch die Autorität jener Drei dafür fehlt. So sagt (der Verfasser) weiter unten (p. 283): »Aus Neugierde, wenn beide einander entsprechen und füreinander passen, auch bei solchen, die sich noch nicht kennen«. –
Diesen zeige sie herzerfreuende Geschenke, Betel, Salben, Kränze, Ringe oder Kleider, die er gesandt hat. An denselben seien, wie es sich gehört, die Spuren der Nägel und Zähne des Liebhabers und mannigfache andere Male. Auf das Kleid lege er die mit Saffran gefärbten ineinander gelegten Hände. Sie zeige eingeritzte Blätter mit den Bildnissen verschiedener Gedanken; mit Briefen versehene Ohrgehänge und Diademe. In diesen deute er seine Wünsche an. Sie ermahne sie zum Spenden von Gegengeschenken. – Nachdem die beiden auf diese Weise gegenseitig sich gewonnen haben, erfolgt die Zusammenkunft im Vertrauen auf die Botin.
»Diesen«, die noch nicht vertraut sind. – »Herzerfreuende Geschenke«, Gaben: »Betel« usw. – »An denselben«, den Geschenken, sei, »wie es sich gehört«, wie es seinem Zwecke entspricht, ein Mal, welches die geschlechtliche Verbindung andeutet. – »Die mit Saffran gefärbten Hände« lege er darauf, so daß ein Abdruck entsteht, um anzudeuten, daß der Betreffende ganz darin aufgeht, sie zu gewinnen. – »Bildnisse verschiedener Gedanken«: mannigfaltige Gedanken, deren Darstellung, Bildnis, Liebeslust, Kummer, Zorn, Erstaunen und andere Zustände andeutet. – »Mit Briefen versehen«: verhüllt, nachdem ein Brief hineingetan worden ist. – »Diademe«, ebenfalls mit Briefen versehen. – »Er deute seine Wünsche an«, indem er schreibt, nenne er sie in seinem Briefe. – »Gegengeschenk«, Gegengaben. – »Nachdem die beiden sich gegenseitig gewonnen haben«, untereinander einsgeworden sind, »erfolgt die Zusammenkunft im Vertrauen auf die Botin«, indem diese das dann angibt.
Diese finde statt bei dem Besuche bei einer Gottheit, bei Prozessionen, bei dem Spiele in den öffentlichen Gärten, dem Hinabsteigen in das Wasser, bei Hochzeiten, Opfern, ausgelassenen Festen, Feuersbrünsten, Räubersgefahr, bei dem Ausrücken des Heeres, wenn das Volk mit dem Zuschauen und diesen und jenen anderen Dingen beschäftigt ist, lehren die Anhänger des Bābhravya. – Im Hause einer Freundin, Bettelnonne, Buddhistin oder Büßerin ist sie leicht zu ermöglichen, sagt Goṇikāputra. – In deren Hause aber, dessen Eingang und Ausgang man kennt und wo man an die Abwehr von Gefahren gedacht hat, ist das Ein- und Ausgehen trefflich, wobei die Zeit (anderen) unbekannt ist: das ist beständig leicht zu erreichen, sagt Vätsyäyana.
»Bei dem Besuche einer Gottheit«, bei einem Gange, den man geht, um eine Gottheit zu verehren. – »Bei Prozessionen« nach irgend einer Gottheit. – »Bei dem Hinabsteigen in das Wasser«: wenn die Volksmenge, um zu baden, in das Wasser steigt und nicht bemerkt, wenn man von einem Orte zum andern geht. – »Bei Feuersbrünsten«: wenn das Haus des Nachbars brennt, kann man von dort (unbemerkt) in ein anderes Haus gehen. – »Bei Räubersgefahr«, wenn es heißt, daß Räuber kommen. Dabei hat man Glück. (?) »Bei dem Ausrücken des Heeres« in ein anderes Land, um dort einzudringen und es zu erobern (?): denn dann sind die Frauen nicht beglückt, da ihre Lage ja danach ist. »Und diesen und jenen anderen Dingen«, bei allen denen, wobei Menschenfülle oder Menschenleere eintritt. – »Leicht zu ermöglichen«, wenn man es wünscht, geschieht es auch. – »In deren«, der Liebhaberin, »Hause«, in welchem man beides »kennt«, geprüft hat: auf welchem Wege man hinausgeht und eintritt. Das geschieht, »wobei die Zeit (anderen) unbekannt ist«, nicht feststeht. Da ist »das Aus- und Eingehen trefflich«, angemessen, da es nicht bemerkt wird. Das Aus- und Eingehen findet nicht beständig statt, da sie ja nicht immer zu Hause ist. – Nicht in dem Hause einer Freundin usw. – Es ist »leicht zu erreichen«, da man den Weg kennt und Gefahren vermieden werden.
Nachdem der (Verfasser) im allgemeinen die Befugnisse der Botin beschrieben hat, zeigt er die verschiedenen Arten von Botinnen auf, indem er sagt:
Die besonderen Arten von Botinnen sind: die bevollmächtigte, die beschränkte, die Briefträgerin, die selbständige Botin, die einfältige Botin, die Gattinbotin, die stumme Botin und die Windbotin. Die bevollmächtigte Botin ist die, welche nach eigenem Ermessen das Ziel erreicht, nachdem sie bei dem Liebhaber und der Liebhaberin nach Wunsch den Sachverhalt kennen gelernt hat.
»Nach Wunsch«, wie es verlangt wird. – Diese erreicht ein dreifaches Ziel: daß die beiden, die sich gegenseitig noch nicht besitzen, füreinander Neigung fassen, einander gewinnen und sich, einander besitzend, geschlechtlich vereinigen. Diese Botin ist die »bevollmächtigte«, da sie so weit mit der Sache betraut wird, daß sie das und das ausführen soll.
(Der Verfasser) nennt ihren Wirkungskreis:
Gewöhnlich kommt sie zur Anwendung bei solchen, die miteinander bekannt sind und sich gesprochen haben. Von der Liebhaberin beauftragt auch bei solchen, die sich noch nicht kennen und gesprochen haben. Aus Neugierde, wenn beide einander entsprechen und füreinander passen, auch bei solchen, die sich noch nicht kennen.
Man unterhält sich, daher Unterhaltung, das Sichsprechen … Diese beiden sind miteinander bekannt und können sich unterhalten… Bei denen findet man sie »gewöhnlich«. – Von einem von beiden abgeschickt und zwar hier, da die Rede ist von einem lauteren Gebiete, »von der Liebhaberin beauftragt« gewöhnlich »bei solchen, die sich noch nicht kennen und gesprochen haben«: die nur miteinander bekannt sind, aber noch keine Unterredung gehabt haben. Daher heißt es auch (p. 275): »Zuerst knüpfe man Bekanntschaft an, darauf eine Unterhaltung«. – So sieht man auch gewöhnlich, daß ein Liebhaber, der nur eine Unterhaltung führt, infolge der Bekanntschaft leicht zu gewinnen ist, nicht so aber die Liebhaberin. Wenn die Bevollmächtigte wie gewöhnlich »Neugier« empfindet, weil »beide einander entsprechen«, wegen der Gleichheit des Charakters und des Alters zur gegenseitigen Verbindung passen, dann findet man sie »auch bei solchen, die sich noch nicht kennen«, aber nicht gewöhnlich, da ein solcher Fall nur bisweilen eintritt.
Die beschränkte Botin ist die, welche nur einen Teil der Sache und nur einen Teil der Werbung kennt und den Rest vollendet.
»Die beschränkte Botin ist die, welche nur einen Teil der Sache und der Werbung kennt«, das Unvollendete von einem der beiden erfahren hat »und den Rest vollendet«, das Unvollendete. Ihre Sache ist beschränkt, beschnitten.
(Der Verfasser) nennt ihren Wirkungskreis:
Sie findet Anwendung bei solchen, die ihr beiderseitiges Wesen durchschaut haben, sich aber nur sehr selten sehen können.
»Bei solchen, die ihr beiderseitiges Wesen durchschaut haben«, durch Erfassen des Wesens haben sie sich gegenseitig durchschaut (?), weiter nichts: der Rest, der noch von der Sache übrig ist, ist die Unterredung. – »Die sich nur sehr selten sehen können«: das ist von der Werbung noch übrig.
Die Briefträgerin bringt nur Botschaften.
»Nur Botschaften«: da die Sache sicher erreicht ist, überbringt sie nur dergleichen in Briefen oder Worten: daher »Briefträgerin«: so ist der Sinn.
In welchem Wirkungskreise? – Darauf antwortet (der Verfasser):
Sie dient dazu, Ort und Zeit anzugeben für solche, deren Neigung sehr tief ist und die vertraut sind.
»Deren Neigung sehr tief ist«, indem sie zur geschlechtlichen Vereinigung neigen; »und die vertraut sind«, die schon vereint sind. Bei solchen kann man sie sehen. – Wozu dient sie? – Darauf antwortet er: »Ort und Zeit«: sie wird von einem von beiden abgesandt mit der Bestellung: ›Zu der und der Zeit oder an dem und dem Orte wollen wir uns treffen‹. –
Die selbständige Botin ist von zweierlei Art: die eine ist die für andere arbeitende, die von jemand anders beauftragt ist; die zweite arbeitet für sich und bekommt den besonderen Namen der selbständigen Botin. (Der Verfasser) gibt die Regeln für dieselbe an:
Die von einer anderen als Botin abgeschickt selbständig zu dem Liebhaber geht und, anscheinend ohne etwas zu wissen, entweder den mit ihm zusammen im Traume vollzogenen Liebesgenuß schildert oder ein Verwechseln des Namens, oder seine Gattin tadelt; unter diesem Vorwande selber Eifersucht zeigt; oder irgend einen Gegenstand hingibt, der mit den Nägeln und Zähnen gezeichnet ist; oder sagt: »Ich habe daran gedacht, dir zuerst etwas zu geben«: oder in der Einsamkeit ihn befragt: »Welche ist schöner, ich oder deine Gattin?« – das ist eine selbständige Botin. Sie zeigt sich und wird empfangen am einsamen Orte. Auch diejenige ist eine selbständige Botin, die zwar unter dem Scheine einer freundlichen Gesinnung einer anderen sich widmet, aber vermittelst des Überbringens der Botschaft derselben den Liebhaber gewinnt und jene vernichtet. – Damit ist auch der Liebhaber, der für einen anderen den Boten macht, abgetan.
»Als Botin«, in der Funktion einer Botin. »Die von einer anderen«, der Liebhaberin, »abgeschickt selbständig zu dem Liebhaber geht«, ihn liebt, die ist eine selbständige Botin: so ist der Zusammenhang. – (Der Verfasser) unterrichtet über die Mittel des Liebesbesuches, indem er sagt: »Anscheinend ohne etwas zu wissen«. – ›Heute bin ich von dir im Traume genossen worden!‹ – »Sie tadelt ein Verwechseln des Namens«: ›Soweit ist es mit diesem meinen Namen gekommen, daß du damit die Gattin rufst!‹ – Sie tadele »seine Gattin«: ›Es wäre passend, sie so anzureden, wenn sie schön wäre‹. – »Unter diesem Vorwande«, indem sie die Namensverwechslung zum Vorwande nimmt, »zeigt sie selber Eifersucht«. – »Der mit den Nägeln usw. gezeichnet ist«, um die Zuneigung anzudeuten. – »Irgend einen Gegenstand«, wenn Betel an der Reihe ist, Dinge, die Leidenschaft bedeuten. (??) Sie gibt es hin, um ihre Verliebtheit anzudeuten, und sagt dabei, wie (der Verfasser) sagt: »Dir zuerst« usw. – »Welche ist schöner?« Wer kann das wissen?
Nachdem sie das Vertrauen der einfältigen Gattin des Liebhabers gewonnen und ungehinderten Zutritt erlangt hat, frage sie nach dem Treiben des Liebhabers; lehre sie die Kniffe, schmücke sie bedeutungsvoll, lasse sie Zorn fassen, lasse sie hören: »So mußt du handeln!« – Sie selbst bringe ihr Nägel- und Zahnmale bei und auf diese Weise bringe sie dem Liebhaber ihr Wesen bei. Das ist die einfältige Botin.
»Schmücke sie bedeutungsvoll«, um die eignen Absichten anzudeuten. – »Lasse sie Zorn fassen« gegen ihn, um die eigne Eifersucht zu zeigen: »Er ist unbeständig und hängt einer anderen an; gibt es einen Grund, daß du nicht zürnst?« – »Lasse sie hören: ›So mußt du handeln!‹ wie ich es angebe: Er wird dann merken, daß sie ihm abhold ist, ich ihm aber wohl will. – »Sie selbst bringe ihr (der Gemahlin) Nägel- und Zahnmale bei«, um ihr Verlangen nach fleischlicher Vereinigung anzudeuten. – »Auf diese Weise«, die in diesem beschwerlichen Pfade (?) besteht, »bringe sie dem Liebhaber ihr Wesen bei«, mache sie ihm ihr Wesen begreiflich, damit er merkt, daß sie nach fleischlicher Vereinigung verlangt. – »Das«, die Gattin, »ist die einfältige Botin«: da sie von den Dingen, die eine Botin angehen, nichts versteht; so ist die Unterscheidung festzuhalten.
Man lasse durch sie auch deren Gegenantworten übermitteln.
»Deren«, der Liebhaberin. – »Durch sie«, die einfältige Botin. – »Gegenantworten«, Gegen Werbungen.
Wenn die Liebhaberin, sei es aus Scham, sei es, weil der Fall vorliegt, der mit dem Worte gekennzeichnet wurde: »Damit ist auch der Liebhaber, der für einen anderen den Boten macht, abgetan«, – selber den Botendienst nicht übernehmen will, dann gewinne man sie durch die eigene Gattin. So sagt (denn der Verfasser):
Oder man beauftrage die eigne, einfältige Gattin, bringe sie mit jener auf Grund des Vertrauens zusammen, lasse durch sie sein Wesen offenbaren und seine eigne Geschicklichkeit ausposaunen: das ist die Gattin als Botin. Durch sie ergründet man das Wesen jener.
»Einfältig«, nichts wissend. Wenn sie nämlich etwas merkte, würde sie argwöhnisch denken: ›Weshalb bringt er mich mit ihr zusammen?‹ »Auf Grund des Vertrauens«: gibt den Grund des Zusammenkommens an. – »Und lasse durch sie«, seine eigne Gattin, »sein Wesen offenbaren«, greifbar darstellen. – »Geschicklichkeit«, Gewandtheit in den Künsten, »lasse er ausposaunen«, durch sie. – »Das ist die Gattin als Botin«, eine Art von Briefträgerin. – »Durch sie«, die Gattin als Botin, »ergründet man das Wesen jener«, d. h. die Gegenantwort der Liebhaberin zunächst.
Wenn die eigne Gattin nicht in Betracht kommen kann, was soll dann geschehen? – Dazu sagt (der Verfasser):
Oder man sende eine junge, keine Sünde kennende Dienerin durch kein böses Mittel ab. Dabei lege man in einem Kranze oder einem Ohrgehänge heimlich einen Brief nieder oder ein Nägel- und Zahnmal. Das ist die stumme Botin. Durch sie erbitte man ihre Gegenantwort.
»Oder eine junge Dienerin«, die dem Liebhaber genehm ist. – »Keine Sünde kennend«, nicht hinterlistig. – »Durch kein böses Mittel«, vermittelst eines Kinderspielzeuges usw. Diese »sende man« täglich nach dem Hause der Liebhaberin. – »Dabei«, wenn sie vertraut geworden ist, merkt sie, nachdem sie den heimlichen Brief gelesen hat, daß der Liebhaber sie nach ihrem Wesen prüfen will. – »Oder ein Nägel- und Zahnmal« bringe man an »dem Kranze« oder »Ohrgehänge« an: so ist zu verbinden. – »Das ist die stumme Botin«, da sie kein Wort sagt. Sie ist eine Art Briefträgerin. – »Durch sie erbitte man ihre«, der Geliebten, »Gegenantwort«: wenn sie aus dem Ohrgehänge das Blatt herausnimmt, dann entsteht die Frage: »Was suchst du da?«
Wenn auch ein Mädchen nicht in Betracht kommen kann, was ist dann zu tun? – Darauf antwortet (der Verfasser):
Eine, die gleichgültig ein Wort übermittelt, welches das Merkmal einer von früher bekannten Sache enthält, von keinem anderen verstanden werden kann, oder einen gewöhnlichen Sinn enthält, aber doppelsinnig ist, das ist die Windbotin. Durch sie erbitte man ebenfalls ihre Gegenantwort. Das sind deren verschiedene Arten.
»Von früher bekannt«: was dem Liebhaber und der Liebhaberin von früher bekannt, passiert ist, mit dem Kennzeichen desselben versehen, um des Wiedererkennens willen: ein solches »Wort«, welches »von keinem anderen verstanden werden kann«, indem nur sie seinen Sinn versteht. Hier ist an die Kunst der verschiedenen verabredeten Sprachen zu erinnern. »Was einen gewöhnlichen Sinn enthält«, den das gewöhnliche Volk versteht, »aber doppelsinnig ist«, indem es auch noch einen unbekannten Sinn enthält. – »Gleichgültig«, so daß sie es nicht irgendwo andersher erfährt. Eine solche nennt man die »Windbotin«. Auch sie ist eine Art Briefträgerin. – »Durch sie erbitte man die Gegenantwort«: d. h., man bitte um eine Antwort auf seine Frage. – »Das sind deren verschiedene Arten«: der bevollmächtigten usw. besondere Arten wie die selbständige Botin usw. So gibt es hier auch noch andere zu sehen, wie es sich gerade fügt: so sagen die Anhänger des Bābhravya: »Puppen, auffallende Gegenstände, Tiere, Papageien und Predigerkrähen verrichten Botendienste für alle, die heimliche Liebe hegen«.
Welche Frauen sind nun die drei Botinnen, von denen die Rede war? – Darauf antwortet (der Verfasser):
Hier gibt es einige Verse:
Witwen, Wahrsagerinnen, Sklavinnen, Bettelnonnen und Künstlerinnen finden schnell Zutritt, gewinnen das Vertrauen und verstehen den Dienst einer Botin.
»Finden Zutritt«, in einem Hause, ist zu ergänzen. – »Gewinnen«, erlangen »das Vertrauen« und »verstehen den Dienst einer Botin.«
Die Funktionen der Botin faßt (der Verfasser) nun zusammen, indem er sagt:
Sie lasse Haß gegen den Gatten fassen, schildere die Reize und offenbare auch vor anderen seine merkwürdige Art bei dem Liebesgenusse.
Sie schildere die Leidenschaft des Liebhabers und immer wieder seine Erfahrung in der Wollust; daß er von hervorragenden Frauen begehrt wird und seinen Mut.
»Sie lasse Haß fassen«, durch die Anpreisung der Schönheit usw. jenes, nach den Worten: »Sie lasse sie Reue empfinden« usw. – »Sie schildere die Reize«, nach den Worten (p. 276): »Sie berichte über des Liebhabers Wandel, entsprechendes Wesen und Lieben«. – »Sie offenbare seine merkwürdige Art bei dem Liebesgenusse«, nach den Worten (p. 278): »Sie schildere seine Manneskraft und die Kenntnisse der vierundsechzig Künste«. – »Auch vor anderen«, nicht bloß vor der Liebhaberin, sondern auch in Gegenwart von deren Freundinnen, damit diese es ihr erzählen. – »Sie schildere die Leidenschaft des Liebhabers«; nach den Worten (p. 278): »Höre diese merkwürdige Begebenheit« usw. – »Und immer wieder seine Erfahrung in der Wollust«, weil das die Hauptsache ist. – »Daß er von hervorragenden Frauen begehrt wird«, nach den Worten (p. 278): »Sie schildere seinen heimlichen Liebesgenuß mit einer angesehenen Frau, mag er stattgefunden haben oder nicht.« – »Mut«, seinen festen Entschluß bezüglich der Liebhaberin; daß er in ihrer Nähe oder auf dem Totenacker ruhen will; wie es denn oben (p. 278) hieß: »Daher ist es möglich, daß er heute noch den Tod erleidet«.
Im ersten Teile (p. 72) sind als die Tugenden der Boten die Gewandtheit usw. genannt worden; jetzt sagt (der Verfasser), um zu zeigen, daß darunter die Gewandtheit die Hauptsache ist:
Selbst ein nichtbeabsichtigtes, aus Versehen ausgesprochenes Wort macht die Botin zu nichte durch ihre Redegewandtheit.
»Aus Versehen«, da sie nicht aufpaßte. Sie hat ein Wort, als kein Unheil anzurichten vermögend, fallen lassen; »nicht beabsichtigt«, unüberlegt. Text verderbt! Die Botin macht das »zu nichte«, ungeschehen, »durch ihre Redegewandtheit«, infolge ihrer Behendigkeit.
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