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Das starke Licht in dem Besuchzimmer, von dem wir schon gesprochen haben, setzte den Everard in den Stand, seine Bekannten Desborough, Harrison und Bletson zu erkennen, die an einem großen eichenen Tische, welcher nahe beim Kamin stand, versammelt waren, und vor welchen Wein, Bier und Rauchmaterialien standen. Zwischen dem Tisch und der Thüre stand eine Art beweglicher Credenztisch, der ursprünglich dazu bestimmt war, bei festlichen Gelegenheiten das Silbergeschirr aufzunehmen, jetzt aber zu einem Schirme dienen mußte; welchen Zweck er so gut erfüllte, daß Oberst Everard, ehe er ihn umging, das folgende Fragment von Desboroughs Reden hörte, das er mit lauter Stimme sprach: »geschickt, um mit uns zu theilen, ich geb' euch mein Wort darauf – das war immer so der Gebrauch Sr. Excellenz meines Herrn Schwagers – wenn er ein Gastmahl für fünf Freunde bereitete, so lud er mehr ein, als der Tisch fassen konnte – ich habe schon gesehen, wie er drei Leute zu zwei Eiern einlud.«
»Still, still,« sagte Bletson, als die Diener hervortraten, um den Obersten Everard zu melden.
Es wird vielleicht dem Leser nicht unangenehm sein, hier eine Beschreibung der Personen zu finden, welche der Oberst hier versammelt traf.
Desborough war ein kräftiger, muskulöser Mann, von mittlerer Größe, mit groben gemeinen Zügen, finsteren und langen Augenbraunen und Glasaugen. Das Emporblühen des Glückes seines mächtigen Verwandten zeigte sich im Schnitt seiner Kleider, die zierlicher waren, wie es unter den Rundköpfen gebräuchlich war. Sein Rock hatte Stickereien und Schnüre an den Nähten; seinen Hut schmückte eine Feder mit einer goldenen Agraffe und seine ganze Kleidung glich eher der eines Hofcavaliers, als eines Offiziers der republikanischen Armee; aber Gott weiß, wie wenig hofgemäße Anmuth oder Würde in dem Wesen des Mannes lag, dem seine schöne Kleidung stand, wie dem Schweine auf einem Meilenzeiger seine vergoldete Rüstung. Nicht gerade als wäre er unförmig oder ungestaltet gewesen, denn im Einzelnen war seine Gestalt gar nicht so übel; aber seine Glieder schienen sich nach verschiedenen entgegengesetzten Grundsätzen zu richten und zu bewegen. Die rechte Hand bewegte sich, als stünde sie nicht gut mit der Linken, und die Füße zeigten eine Neigung, sich nach verschiedenen entgegengesetzten Richtungen zu bewegen. Kurz, die Glieder des Generals Desborough schienen, um eine weit ausgeholte Vergleichung zu gebrauchen, eher den streitenden Stellvertretern eines Föderativcongresses zu gleichen, als der wohlgeordneten Uebereinstimmung der Stände des Staates in einer festen wohlgegründeten Monarchie, wo jeder an seinem bestimmten Platze steht, aber alle den Vorschriften eines gemeinschaftlichen Oberhauptes gehorchen.
General Harrison, der zweite Commissär, war ein schlanker, schmaler Mann, in den mittleren Lebensjahren, der seine hohe Stelle in der Armee und seine Freundschaft mit Cromwell seinem unwandelbaren Muthe in der Schlacht und der Volksthümlichkeit verdankte, welche er sich durch seinen übertriebenen Schwärmereifer unter den militärischen Heiligen und Independenten erworben hatte. Harrison war von niederer Abkunft und ursprünglich zum Handwerke seines Vaters, der ein Metzger war, bestimmt. Doch war sein Ansehen, obgleich etwas rauh, nicht gemein, wie das des Desborough, der ihm doch in Geburt und Erziehung überlegen war. Er war, wie schon gesagt, von männlicher Größe und Muskelkraft, war schön gebaut und sein Betragen zeigte den rauhen militärischen Charakter, den man fürchten, aber weder verachten noch lächerlich finden kann. Seine Adlersnase und seine dunklen schwarzen Augen stellten seine sonst unregelmäßigen Züge vortheilhaft dar, und der wilde Enthusiasmus, welcher darin funkelte, wenn er seine Meinung mittheilte, und der oft unter seinen langen dunkeln Augen zu schlafen schien, wenn er darüber nachbrütete, verliehen seinem Anblick etwas auffallend Wildes und selbst Edles. Er war einer der Hauptführer derer, die man die Männer der fünften Monarchie nannte, welche selbst den gewöhnlichen Fanatismus dieser Zeit übersteigend, die Offenbarung Johannis nach ihrer eigenen Weise auslegten und behaupteten, daß die zweite Ankunft des Messias und das tausendjährige Reich bald eintreten würde. Dann würden die Heiligen auf Erden regieren, und sie, welche die Gabe besäßen, diese zukünftigen Begebenheiten vorauszusehen, wären die auserwählten Hülfsmittel zur Begründung des neuen Reiches oder der fünften Monarchie, wie man es nannte, und sie wären auch bestimmt, seine himmlischen und irdischen Ehren zu erlangen. Wenn dieser Schwärmergeist, der wie eine fixe wahnsinnige Idee wirkte, das Gemüth des Harrisons nicht unmittelbar ergriff, so war er ein geistreicher Weltmann und ein guter Soldat; ein Mann der keine Gelegenheit vorbeigehen ließ, seine Vermögensumstände zu verbessern, und der, seine Erhebung in der fünften Armee erwartend, unterdessen ein bereitwilliger Geist zur Feststellung der Oberherrschaft des Lord Generals war. Man kann nicht wohl unterscheiden, ob es von seiner früheren Beschäftigung und von seiner Gewohnheit herkam, bei menschlichen Leiden und beim Blutvergießen gleichgültig zu sein, ob es seiner natürlichen Anlage und dem Mangel an Gefühl, oder ob es endlich seiner Schwärmerei zuzuschreiben war, daß er seine Gegner betrachtete, als widersetzten sie sich den göttlichen Worten selbst, und verdienten daher weder Berücksichtigung noch Gnade. Aber alle kamen darin überein, daß nach einem Siege oder nach der Erstürmung einer Stadt, Harrison einer der grausamsten und unbarmherzigsten Menschen in Cromwells Armee war, der immer einen falsch angewendeten Bibelvers bereit hatte, um die beständige Hinrichtung der Flüchtlinge und sogar derer, welche sich freiwillig ergeben hatten, zu rechtfertigen. Doch sagt man, daß die Erinnerung an diese Grausamkeiten zuweilen sein Gewissen beunruhigte, und die Träume seiner Erhebung zu den Heiligen störte, mit denen ihn seine Einbildungskraft einzuschläfern suchte.
Nun müssen wir noch den Bletson erwähnen, der in Figur und Gestalt den beiden Andern schnurgerade entgegen war. In seinem Aeußeren lag weder Pracht noch Nachlässigkeit, auch trug er durchaus kein Zeichen des Soldatenstandes an sich. Ein schmaler Spatzierdegen schien nur seinen Rang als Edelmann bezeichnen zu wollen, ohne daß seine Hand mit dem Griff oder sein Auge mit der Klinge bekannt zu sein schien. Seine Züge waren scharf und fein und mit Linien bezeichnet, die mehr die Sorge, als das Alter gezogen hatten; und ein beständiges Hohnlächeln in seinen Zügen, selbst wenn er es am wenigsten wünschte, Verachtung auszudrücken, schien der Person, mit welcher er sich unterhielt, zu sagen, daß er in Bletson einen Mann finde, der ihm in geistiger Hinsicht sehr überlegen sei. Doch war dieses nur ein Triumph der Vernunft, denn bei allen Gelegenheiten, wo es sich um Verschiedenheit in spekulativen Ansichten handelte, und bei allen übrigen Streitigkeiten vermied Bletson die Waagschale durch Stöße und Streiche auf seine Seite zu ziehen. Doch fand sich selbst dieser friedfertige Edelmann genöthigt, beim Beginnen des Bürgerkrieges persönlich in der Parlaments-Armee zu dienen, bis er unglücklicherweise mit dem kühnen Prinz Robert zusammenstieß und er sich so schleunig zurückzog, daß er allen Schutz seiner Freunde nöthig hatte, um sich vor einem Urtheilsspruch eines Kriegsgerichts zu schützen. Aber da Bletson im Unterhause, das seine natürliche Sphäre war, schön und mit großem Erfolg redete, und deßwegen hoch in der Achtung seiner Partei stund, so überging man sein Betragen bei Edgehill, und er fuhr fort, lebhaften Antheil an allen politischen Begebenheiten jener geschäftsreichen Periode zu nehmen, obgleich er den Kriegsschauplatz nicht wieder betrat.
Bletsons theoretische Grundsätze über Politik neigten sich lange Zeit den Meinungen des Harrison oder der anderen zu, welche von der Idee träumten, in einem so weitläufigen Reiche, wie Britannien, eine rein demokratische Republik zu errichten. Das war eine übereilte Ansicht in einem Lande, wo ein so unendlicher Unterschied zwischen Rang, Gewohnheit, Erziehung und Moralität besteht – wo so ein ungeheures Mißverhältniß im Reichthum der Bürger ist, und wo ein großer Antheil der Einwohner in den unteren Classen der großen Städte und der gewerbetreibenden Ortschaften besteht, Männer, die unfähig sind, jenen Antheil an der Regierung des Staates zu nehmen, welche die Mitglieder einer Republik im eigentlichen Sinne des Wortes ausüben müssen. Dem zufolge hatte man auch kaum den Versuch gemacht, als man es schon deutlich einsah, daß diese Regierungsform nicht die geringste Festigkeit gewähre, und die Frage war nur, ob der Ueberrest, oder wie man es gewöhnlich nannte, der Rumpf des langen Parlaments, das nun durch die Ausschließung so vieler Mitglieder auf wenige zusammengeschmolzen war; ob dieses Parlament trotz seiner Unpopularität fortfahren sollte, die Angelegenheiten Britanniens zu leiten? Ob sie alles wegwerfen sollten, indem sie sich auflösten, und ein neues Parlament wählen ließen, für dessen Zusammensetzung sowohl, als für die Maßregeln, die es versammelt ergreifen würde, Niemand stehen konnte? Oder ob endlich, wie es wirklich geschah, Cromwell nicht das Schwert in die Waage werfen sollte, um sich kühn in Besitz der Macht zu setzen, welche der Ueberrest des Parlaments zu halten unfähig, und welcher zu entsagen es nicht Willens war? Bei diesem Zustande der Parteien versuchte es der Staatsrath, bei der Vertheilung der guten Dinge, welche er besaß, die Armee zu besänftigen und zufrieden zu stellen, so wie ein Bettler einem bellenden Hunde einige Brodkrumen zuwirft. In dieser Absicht machten sie in der Angelegenheit von Woodstock den Desborough zum Commissär, um Cromwell'n zu befriedigen, dann Harrison, um die Männer der fünften Monarchie zu besänftigen, und den Bletson, als einen aufrichtigen Republikaner und einen von ihrem eigenen Teige.
Wenn sie aber glaubten, Bletson habe nur im Geringsten die Absicht, ein Märtyrer seines Republikanismus zu werden, oder sich deßwegen einem ernsten Verluste zu unterwerfen, so irrten sie sich sehr in dem Manne. Er war freilich ihren Grundsätzen aufrichtig ergeben, wenn sie schon unausführbar waren; denn das Mißlingen seines Experiments bekehrte den politischen Schwärmer so wenig, wie die Explosion einer Retorte einen Alchimisten aus seinem Wahne reißt. Aber Bletson war schon bereit, sich Cromwell oder jedem Andern zu unterwerfen, der sich der höchsten Gewalt bemächtigen würde. Er war ein bereitwilliger Unterthan jeder bestehenden Macht, und machte wenig Unterschied unter den verschiedenen Regierungsformen, da er sie alle für fast gleich unvollkommen hielt, sobald sie von dem Modell der Republik des Harrison abwichen. Cromwell hatte ihn schon wie Wachs um seine Finger gebogen, und lächelte darüber, wenn er sah, wie die Männer des Staatsraths den Bletson als ihren getreuen Anhänger belohnten, während er ihm doch seine Anhänglichkeit versicherte, sobald er die bestehende Regierungsform umstoßen würde.
Aber Bletson hing noch weit mehr an seinem metaphysischen, als an seinem politischen Glauben, und trieb seine Lehre von der Vervollkommnung des menschlichen Geschlechtes eben so weit, als seine Ideen über die eingebildete Vollkommenheit seiner erdachten Regierungsform; und so wie er sich hier gegen jede Gewalt erklärte, welche nicht direkt vom Volke ausginge, so läugnete er auch, in seinen moralischen Spekulationen, den Ursprung aller Naturbegebenheiten in einem Grundprincipe zu finden. Wenn man recht heftig in ihn drang, so war Bletson freilich gezwungen, einige halblaute, unverständliche Lehren über einen Animus Mundi, oder eine schaffende Kraft in den Werkstätten der Natur zu murmeln, durch welche diese ursprünglich ins Dasein gerufen ward, und die noch immer an der Erhaltung ihrer Werke arbeitet. »Dieser Kraft nun,« sagte er, »leisteten einige der reinsten Metaphysiker einen gewissen Grad der Huldigung; auch wolle er selbst diejenigen nicht geradezu tadeln, welche durch die Einrichtung der Festtage, der Tänze und Gesänge und durch harmlose Gast- und Trinkgelage geneigt würden, die große Göttin der Natur zu feiern. Denn wenigstens wäre das Tanzen, Singen, Essen und Jagen eine angenehme Beschäftigung für Jung und Alt, und er wisse also nicht, warum es nicht eben so gut an solchen bestimmten Feiertagen geschehen sollte, wie unter einem anderen Vorwande. Aber diese gemäßigten religiösen Feierlichkeiten sollten so gehalten werden, daß man Niemand zum Tanzen, Trinken, Singen oder Gastiren zwingen könne, dessen Geschmack sich solchen Unterhaltungen nicht zuneige; auch sollte Niemand gezwungen werden können, die schaffende Macht anzubeten, es sei nun unter dem Namen Animus Mundi, oder unter irgend einem anderen. Die Einwirkung der Gottheit in menschlichen Dingen läugnete er ganz, nachdem er zu seiner Zufriedenheit bewiesen hatte, daß diese Idee nur von den Pfaffen ausgehe. Kurz, mit der leichten, eben erwähnten metaphysischen Distinktion, näherte sich Mr. Bletson von Darlington, Mitglied des Parlaments für den Flecken Littlecreed, einem Atheisten so sehr es nur möglich ist. Aber wir sagen das mit einem nothwendigen Vorbehalt; denn wir haben gar viele wie Bletson gekannt, deren Sophismen durch Aberglauben gewaltig erschüttert wurden, obgleich die Religion diese Furcht nicht billigte. Man versichert uns, daß die Teufel glauben und zittern; aber auf Erden gibt es gar viele, die, schlimmer noch als die natürlichen Kinder des Verderbens, zittern ohne zu glauben, und sich fürchten, während sie Gotteslästerungen ausstoßen.
Dem zufolge mußte Mr. Bletson nichts verächtlicher behandeln, als die Zwistigkeiten zwischen der bischöflichen Kirche und der presbyterianischen, zwischen den Presbyterianern und den Independenten, über Quäker und Anabaptisten, Muggletonianer und Brownisten und allen den Sekten, welche der Bürgerkrieg hervorbrachte, und welche ihm stets neuen Gährungsstoff gaben. »Es wäre,« sagte er, »als wenn sich die Lastthiere um die Form ihrer Zügel und ihrer Lastsäcke streiten wollten, statt die erste beste günstige Gelegenheit zu ergreifen, sie abzuwerfen.« Solche und ähnliche witzige und spitzige Bemerkungen pflegte er zu machen, wenn Zeit und Ort günstig schienen, so z. B. in dem Club, die Rota genannt, welchen Saint John häufig besuchte und den Harrington gestiftet hatte, um dort politische und religiöse Gegenstände zur Rede zu bringen.
Aber wenn sich Bletson nicht in dieser Akademie oder Festung der Philosophie befand, war er vorsichtig genug, seine Verachtung der allgemeinen Neigung zu Gunsten der Religion und des Christenthums nicht mehr zu verrathen, als höchstens durch einen verblümten Widerspruch oder ein höhnisches Lächeln. Bot sich ihm aber die Gelegenheit dar, im Geheim mit einem geistreichen, Wahrheit suchenden Jünglinge zu reden, so versuchte er es zuweilen, Proselyten zu machen, und zeigte viel Gewandtheit, die Eitelkeit des Unerfahrenen zu reizen, indem er ihm vorstellte, ein Geist wie der Seinige müsse die Vorurtheile der Kindheit und der Erziehung wegwerfen, jugendlichen blinden Glauben beseitigen und nun selbst untersuchen und entscheiden. So gelang es zuweilen seiner Schmeichelei, unerfahrene Jünglinge zu bethören, welche die eindringendste Beredtsamkeit und die künstlichsten Sophismen nicht hätten zum Unglauben bewegen können.
Diese Versuche, den Einfluß dessen, was man mit Freidenken und Philosophie bezeichnete, zu vergrößern, geschahen aber, wie wir es schon zu verstehen gaben, mit einer Vorsicht, welche die Furchtsamkeit des Gemüths dem Philosophen auferlegte. Er wußte wohl, daß man seine Lehren für verdächtig hielt, und daß die beiden Haupt-Secten, die Bischöflichen und die Presbyterianer, seine Handlungen beobachteten, und, wie feindselig sie auch gegen einander waren, doch einen noch größeren Feind in einem Manne sahen, der nicht allein einer jeden kirchlichen Verfassung, sondern dem Christenthum selbst entgegen war. Er fand es also bequemer, sich unter die Independenten zu mischen, welche allgemeine Gewissensfreiheit und unbegränzte Duldung verlangten, und deren Glaube, welcher in jeder Hinsicht von den übrigen abwich, und bei einigen in so tolle Irrthümer ausartete, daß sie die Schranken einer jeden Secte des Christenthums ganz überschritten und sich dem Unglauben sehr näherten, so wie man sagt, daß sich die Extreme berühren.
Bletson mischte sich also unter diese Sectiker, und so sehr vertraute er auf die Kraft seiner Logik und seiner Rede, daß man glaubte, er habe Hoffnungen gehegt, zu seiner Zeit den schwärmerischen Vane sowohl, wie den nicht minder schwärmerischen Harrison zu seinen Ansichten zu bekehren, vorausgesetzt, daß sie sich entschließen würden, ihren Träumen von einer fünften Monarchie zu entsagen und sich mit der Herrschaft der Philosophen in England während der natürlichen Periode ihres Lebens begnügen wollten, statt der Herrschaft der Heiligen, während des tausendjährigen Reiches. Das war also die sonderbare Gruppe, in welche Everard jetzt eingeführt ward; sie zeigte in ihren verschiedenen Meinungen, an wie vielen felsigen Küsten der menschliche Geist Schiffbruch leiden kann, wenn er einmal den Anker fahren läßt, welchen die Religion ihm zur Stütze gab. Der thörichte Eigendünkel und das weltliche Wissen des Bletson – die rohen unwissenden Folgerungen des feurigen ungebildeten Harrison, führte sie zu den entgegengesetzten Extremen des Aberglaubens und des Unglaubens, während Desborough, ein Schwachkopf von Natur, gar nicht über Religion nachdachte; und während die beiden andern auf verschiedenen, aber gleich irrigen Wegen mit aller Kraft einhersegelten, glich er einem Schiffe, das auf der Rhede selbst einen Leck bekömmt und untersinken muß. Es war wunderbar zu sehen, welch eine sonderbare Verschiedenheit von Mißgriffen und Irrthümern von Seiten des Königs und seiner Minister, von dem Parlamente und seinen Häuptern, und von den vereinigten Königreichen Schottland und England gegen einander sich verbunden hatten, um Männer von so gefährlichen Meinungen und von so eigennützigem Charakter zu Schiedsrichtern über das Schicksal Englands zu machen.
Diejenigen, welche für eine Partei streiten, werden alle Fehler der andern beilegen, ohne diejenigen zu erkennen, welche ihre eigene beging; diejenigen aber, welche diese Geschichte zu ihrer Belehrung studiren, werden bemerken, daß nur der Mangel an Nachgiebigkeit auf beiden Seiten und der tödtliche Haß, welcher die Partei des Königs und des Parlaments spaltete, das schöne Gleichgewicht der englischen Verfassung so ganz über den Haufen stoßen konnte. Aber wir eilen uns, das Feld der politischen Betrachtungen zu verlassen, um so viel mehr, da, wie wir glauben, die Unsrigen weder den Whigs noch den Tory's gefallen werden So recht, Sir Walter! Wer dem Parteigeist nicht huldigt, dem huldigen wir. Anm. d. Uebers..