Friedrich Theodor Vischer
Auch Einer
Friedrich Theodor Vischer

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Urhixidur war ebenfalls fertig, seine Begleitung stand draußen bereit, und er schritt hervor, nicht ohne beim Austritt feierlich zu husten. Alle Kinder der Gemeinde, die das vierzehnte Lebensjahr erreicht hatten, standen zu zwei und zwei geordnet in ihren Festkleidern bereit; über bunt gewürfelten Röcken trugen sie kurze weiße Mäntelchen um die Schultern. Zunächst ihnen sehen wir die Personen aufgestellt, die von Amts wegen auf diesem Gang nicht fehlen dürfen; die übrige Gemeinde befindet sich schon am Lande drüben auf dem heiligen Platz und harrt auf die Ankunft der Festschar. Der Zug setzt sich in Bewegung. Voran schreitet der Weibel, das ist der Amtsdiener des Druiden, zugleich der Opferdiener. Er trägt senkrecht einen langen Stab von Buchenholz, worauf fremdartige Zeichen eingeschnitten sind. Darauf folgen zwei Büttel, das heißt Amtsdiener des Gemeinderats, zugleich Polizeimänner. Einer derselben ist außerdem Ehegoumer. Was ein Ehegoumer sei, weiß man in jenen Gegenden noch heutzutage sehr wohl, die ehrwürdige Sitte, das ernste Gemeindeamt hat sich bis heute erhalten; es ist ein Mann, der ein wachsames Auge auf sämtliche Ehen der Gemeinde hat, nachspürt, wo Uneinigkeit in einem Hause aufkommt, den schuldigen Teil erkundet, zurechtweist, warnt, ermahnt, und wenn er durchaus gegen Besserung verstockt ist, tüchtig durchhaut. Dem großen deutschen Dichter, als er die Figur des Mittler in seine »Wahlverwandtschaften« einführte, hat ohne Zweifel diese uralte Form vorgeschwebt, er hat das Motiv benutzt, veredelt und so denn auch den letzteren, drastischen Zug passenderweise ausgeschieden. Das Wort kommt von goumen, ein wachsames Auge auf etwas haben, hüten. Man begreift, daß dieses Amt eine ansehnliche und muskelstarke Persönlichkeit verlangte: Eigenschaften, die dem Ehegoumer von Robanus nicht abgingen und die ihn auch ganz befähigten, zugleich als zweiter Büttel die Polizei zu unterstützen. Jetzt folgt, feierlich schreitend, der Druide. Weiß wie sein Mantel ist sein Unterkleid, sein Haupt ziert eine hohe, kegelförmige Pelzmütze, festlicher als jene, die wir als seine häusliche Kopfbedeckung schon kennen: sie ist von Biberfell und mit handbreitem Aufschlage von Hermelin geschmückt. In der Hand trägt er einen Stab mit einem szepterähnlichen Knauf, an dem jenes Mittelding zwischen Halbmond und Kuhhörnern ausgeschnitzt ist, dem wir schon mehrfach begegnet sind. Hinter ihm schreitet Urhixidur und neben ihr ein noch kräftiger Greis mit langem weißem Barte. Sie hat heute öffentlichen Dienst und ist – man sieht es ihr an – sich dessen sehr bewußt. Ein langer schwarzer Mantel mit rotem Gürtel umwallt ihre hageren Glieder, ein rotes Tuch ist turbanartig um ihr Haupt geschlagen; die grauen Haare hat sie heute sorgfältig geflochten, sie hängen ihr in langen Zöpfen über die Brust. Ihr Antlitz ist heute bemalt: sie hat sich mit Rötel (Rotstein) Figuren darauf gezogen, Linien, die von den Schläfen verlaufend über die Wangen sich verbreiten und abwärts als in sich gezogene Kreise endigen; ob sie bloße Ornamente oder von geheimnisvoller Bedeutung, eine Art Runen sind, wissen wir nicht zu sagen. Die Stelle unter den Augen hat sie dunkelblau gefärbt, wie heute noch die Orientalinnen es lieben; ihr Auge lag zwar tief und blitzte stechend genug, um solcher hebenden Folie nicht zu bedürfen. Das Bemalen des Gesichts war eine eben abkommende Sitte, wenige alte Weiber hingen ihr noch an; daß sie einst geherrscht haben müsse, beweist die Menge von Rotsteinstückchen, die Massikomur damals unter den Zeugen der Vergangenheit im alten Seegrund gefunden hat. Der rechte, hinter das Haupt zurückgebogene Arm der unheimlichen Alten hält den Handgriff eines großen Topfes, zwischen dessen Zickzackverzierungen man dasselbe Zeichen eingegraben sieht, das wir soeben wieder am Stabe des Druiden erblickt haben: eine Gefäßträgerin, freilich nicht so anmutig wie die Kanephoren auf dem Fries des Parthenon, nicht so schön bewegt in Linien, wie wir im Orient und in Sizilien Wasserträgerinnen, ihren Krug auf der linken Achsel haltend, wandeln sehen; eine seltsame, wildfremde, gespenstische Erscheinung. Der Greis neben ihr trug an einer blauen Schnur einen Holznapf, in seinem Gürtel steckte eine Art von Futteral, ungefähr jenem gleich, worin unsre Schnitter den Sensenwetzstein tragen. Hinter den zweien sah man sechs Gemeindeälteste schreiten, auf sie folgte der Zug der Knaben und Mädchen und ihn beschlossen zwei Wächter mit Bogen und Speer. Draußen auf dem Platze standen Männer und Frauen getrennt, doch nicht durch so starke Zwischenräume, daß die äußersten Flügel der Bursche und der Dirnen nicht Fühlung miteinander gehabt hätten. Da gab es Geplauder, Spaß, Neckereien. Alpin mied Sigunen; er mußte sie in munterem Gespräch mit Arthur sehen; es tröstete ihn wenig, daß sie doch seine kristallene Halskette trug, denn er dachte, die kostbarere Gabe des schrecklichen Nebenbuhlers werde fürs Hauptfest gespart sein; er wollte sich abzwingen, nicht weiter hinzublicken, und tat es doch; ihm war, wie es Verdammten sein mag, wenn ihnen Teufel die himmlische Seligkeit vormalen, denn wie schön war sie heute! wie leuchtend hob sich Hals und Kopf aus dem feinen Marderpelz, der ihr blau und rot gestreiftes Gewand verbrämte! Die Kugeln und Würfel des Schmuckes aus seiner Hand kamen ihm vor wie Tränentropfen, die er an ihrem Halse weinte. Inzwischen machte sich Gwennywar, Gwydyrs Tochter, in seine Nähe, sein Drittenkindbäschen. Es war der zierlichen Maid etwas mehr im Herzen als Verwandtenliebe; sie sah, wie Alpin nach dem Paare hinstarrte. Ihr gab der Teufel ein höllisches Wort ein: »Du, Alpin, weißt, was Sigune heut im Herausgehen zur Nachbarin Daura gesagt hat?« – »Will's nicht wissen,« aber es war ihm gut anzusehen, daß er's doch wissen wollte. – »Der Arthur hat gar so ein schönes, liebes Genick; es steigt so schön auf und das dunkle Lockenhaar schwebt gar so schön wie angeflogen daran hinauf.« – Sie zupfte, während sie das sagte, schelmisch an dem Kragen von Schwanenpelz, der über ihrer feingebildeten Brust und Schulter lag. Die schlimme Kröte! In Alpin zischte es auf, als wäre ihm siedender Schwefel aus der Glutesse des Höllenpfuhls in die Seele gespritzt. Er ward sich plötzlich und zum erstenmal einer äußerst unvorteilhaften Partie in seiner Erscheinung bewußt. Er trug, wie die andern Bursche des Pfahldorfs, was man im heutigen Süddeutschland einen Hausknecht oder Johann nennt, das heißt einen Kranz von längeren Locken im Nacken, während die Haupthaare kurz geschnitten, oder vielmehr, da es damals nur Scheren von Bein gab, grausamlich abgezwickt waren. Er griff sich mit der Hand da hinten hin; ihm blitzte Selbsterkenntnis auf, ein entsetzliches Licht. In Arthurs Heimat schnitt man sich die Haare aus dem Nacken; dort wußte man, wie das die Linie der Gestalt herausnimmt, hebt, ihr etwas Ausgewickeltes, Freies gibt. Noch einmal: ein Giftwort! Den armen Burschen, den sie doch heimlich liebt, so stechen, verspotten, martern! Und wer weiß, ob sie nicht erst noch lügt?

Der Zug hat inzwischen die Brücke überschritten und ist am Festplatze angekommen. Wir haben uns diese Stelle mit ihren geheimnisvollen Steinmalen schon betrachtet, als Arthur daran vorüberschritt. Hinter ihr dehnt sich ein Eichenhain aus, vor ihr ein freier Platz. Die rohe Steintafel, die auf ebenso rohen Stützen ruhte, haben wir als einen Altar angesehen und darin nicht geirrt; sein Name ist Dolmen (Steintisch). Vor ihm pflanzt der Büttel, wie der Zug angekommen, den Stab mit den eingeschnittenen Runen auf. Der Zug wendet sich inzwischen nach rechts, bleibt vor dem Pfeiler mit dem Halbmondbilde stehen, der Priester verneigt sich tief und beschreibt dieselbe Linie, die das Bild darstellt, mit dem Daumen auf seiner Brust, die Kinder folgen seinem Beispiel. Der Zug geht weiter zum rückwärtsstehenden massigen Steinpfeiler. Ihn müssen wir jetzt näher ins Auge fassen als damals, wie wir mit Arthur vorübergingen: er steht schief, er neigt sich über, sein Fuß ruht in einem Felsblock, in dessen Höhlung er wie in einen Sattel eingelassen ist. Der Zug steht wieder still, der Druide winkt, alle männlichen Mitglieder, die drei Diener, die sechs Gemeindeältesten, die zwei Wächter, treten vor und stemmen mit äußerster Kraft die Schultern an eine Seite des Pfeilers, jedoch nicht in rechtem, sondern in spitzem Winkel, sie drücken und drücken, und siehe, er schwankt! Er schwankt nicht nur, sondern er dreht sich auch! Jetzt wiederholen sie den Druck, er dreht sich weiter und so fort, bis eine Kreisbewegung vollendet ist und, da der Druck nicht wiederholt wird, die Felslast in ihre Ruhe zurückkehrt. Ehrfurchtsvoll spannen sich alle Blicke auf diese Erscheinung, alle Lippen vereinigen sich zu einem murmelnden Gebet, solange sie dauert, dann umwandelt der Zug dreimal den ungeheuern Block und schreitet linkwärts weiter.

Was will, was soll dieses rätselhafteste unter den Malen, was bedeuten die heiligen Bräuche, die wir vor und an ihm vollziehen sahen? Niemand weiß es, niemand selbst unter eben dem Geschlechte, bei dem wir uns hier befinden, es müßte denn eine dunkle Sage Grund haben, die in unsrer und rings in mancher Dorfgemeinde umging: es leben in den größeren Niederlassungen, den Wasserstädten, wo sich die Druiden- und Bardenschulen befanden, im Schoße dieser Zünfte noch Männer, welche uralte Erinnerungen und mit ihnen den Schlüssel des Geheimnisses bewahren. Der Name dieser Pfeiler war Menhir, und der besagt nichts als: Steinsetzung, Steinmal. Am Ufer bei Turik standen deren zwölf, einen Kreis um den Dolmen bildend, dunkle Gerüchte gingen um, daß sie bei verwandten Völkern gegen Abend in ganzen langen Doppelreihen, bis zu hunderten, ja zu tausenden stehen. Einige meinten, sie seien zum Andenken tapferer und verdienter Männer einst hergewälzt und gesetzt, andre bezweifelten das und rieten auf dunkle Religionsgeheimnisse, die meisten dachten gar nichts, alle aber betrachteten sie mit dunkler Scheu und Ehrfurcht.

Der Zug verweilt jetzt vor dem Pfeiler mit der unförmlichen Molchgestalt; der Druide betrachtet dies Gebilde mit Schauder, macht mit beiden Händen eine Gebärde, die ein Abweisen, eine Scheue ausdrückt, beschreibt hierauf mit dem Daumen eine Schlangenlinie auf der Brust, verbeugt sich dann tief, und auch diese Bewegungen werden von sämtlichen Teilnehmern des Zuges nachgeahmt. Hierauf schwenkt derselbe linksum in der Richtung des Dolmen ab, auf ihn stellt Urhixidur feierlich ihren großen Topf, sein Inhalt muß hochbedeutend sein, wenn er an diesem Orte ruhen darf; ihr gegenüber setzt der Greis, der im Zuge neben ihr ging, seinen Napf auf das andre Ende des Steintischs, zieht das Holzhalfter aus dem Gürtel und nimmt daraus einige dünne, kurze, spitze weiße Beinchen, die er pünktlich nebeneinander auslegt. Beide bleiben neben dem Altare stehen, die Kinder stellen sich ihm gegenüber in einem Halbkreis auf und inmitten des freien Raums ernst und feierlich der Druide. Ringsherum steht die Gemeinde; zu sitzen gibt es nichts, nur zum großen Festmahl übermorgen sind Bänke und Tische, sehr einfache Zimmerarbeit, im Hain errichtet, der an den Dolmen stößt.

Der Druide räuspert sich und hustet, gemessen, feierlich. Die Gemeinde folgt seinem Beispiel, ebenso die Kinder, mit Nachdruck die Knaben, schwächer und unzulänglicher die Mädchen. Der Druide intoniert einen Gesang, ein kurzes, geistliches Lied, dessen Text wir nicht hersetzen, weil er in poetischer Kürze nur enthält, was wir jetzt aus Fragen und Antworten ausführlicher entnehmen werden.

Mit freundlich väterlichem Tone beginnt nun der Priester: »Ihr sollt heute zeigen, liebe Kinder, ob ihr im Glauben fest seid und wohl vorbereitet, aus dem Kindesalter überzutreten in das Alter des Jünglings und der Jungfrau, auf daß ihr nicht erlieget den Versuchungen der Jugend, den Gefahren der Welt, sondern wandelt als ehrsame Glieder dieser frommen Heidengemeinde, bis ihr einst das Irdische segnet und ausgenommen werdet in das Paradies, das da ist im lichten blauen Zelt über den Sternen.«

Es beginnen nun die Fragen, deren wichtigsten Teil wir mit den Antworten ihrer Reihe nach hersetzen.

1. Warum wohnen wir auf den Seen?

Weil es Selinur befohlen hat.

2. Woher weißt du das?

Es stehet geschrieben.

3. Wo stehet es geschrieben?

Auf dem heiligen Buchstab.

Wobei das Kind zu dem oben erwähnten Stab aufschaut und hindeutet.

4. Hat Selinur uns geoffenbart, warum sie es befohlen hat?

Ja.

5. Hat sie es befohlen aus weltlichen Gründen?

So meinen die törichten Weltmenschen.

6. Was meinen denn die törichten Weltmenschen?

Sie meinen, wir wohnen auf den Seen, um Schutz zu haben vor wilden Tieren und vor Feinden.

7. Warum ist dieses töricht?

Weil unsre Seen im Winter zufrieren, so daß uns böse Tiere und Menschen leicht erreichen könnten, wenn wir sie nicht anders abwehrten.

8. Was ist der wahre Grund, aus welchem Selinur es befohlen?

Zum Heil unsres Leibes und unsrer Seele.

9. Wer ist denn Selinur?

Die große Mutter aller Dinge, die da wohnet im Monde, die da gesponnen hat auf heiliger Spindel Erde und Wasser und Luft und Gras und Bäume und Tiere und Menschen und diesen oft erschienen ist als weiße Kuh.

10. Was tat sie, als sie den Menschen gesponnen?

Sie blies ihm den lebendigen Odem durch die Nase.

11. Was tat der Mensch hierauf?

Er nos.

Richtig, liebes Heidenkind, aber man sagt nicht: er nos, sondern: er nieste.

Der Knabe, ein allerliebster Lockenkopf, wurde feuerrot. Der Druide streichelte ihm freundlich die Wange. In diesem Augenblick mußte der Junge selbst niesen. Ein wohlwollendes Nicken und Lächeln ging durch die Gemeinde. Der Druide fragt weiter den nächsten Knaben.

12. Was bedeutet es aber, daß der Mensch niesen mußte?

Es bedeutete, daß er solle leben und sich bewegen und eine Seele haben und aber auch unterworfen sein dem schlimmen Reize, denselbigen aber ausstoßen und sich läutern, auf daß er werde rein, klar und gut.

13. Wer hat solches bemerket und zum Uebel gewendet und will den Menschen damit verderben?

Der böse Grippo.

14. Wer ist Grippo?

Der Geist der Finsternis, der große Molch, der da erzeuget ist im Urschlamm, der Drache aus dem Pfuhl, der furchtbare Entzünder.

Das Kind blickt mit Schauer nach der Molchgestalt auf dem hohen Blocke links vom Dolmen.

15. Sollen wir ein so finsteres Wesen hassen und verachten?

Scheuen sollen wir es und begütigen durch Opfer.

16. Was für Opfer?

Lämmer, Böcke, Stiere.

17. Sind nicht in schweren Fällen noch andre Opfer nötig?

Ja.

18. Was für?

Menschenopfer.

19. Wozu sind Menschenopfer außerdem noch gut?

Wahrzusagen aus den Zuckungen der Sterbenden.

20. Aus welchem besonderen Grunde sollen wir Grippo scheuen und ihm opfern?

Weil der große Grippo auch ist der Gott des Kriegs und dem Volke, dem er gnädig, aus dem Hirnreize des Pfnüssels entzündet die Aergawydd, das heißt die Schlachtwut, den Feind aber schläget mit Stumpfheit und Dumpfheit, die da ist eine Frucht desselbigen Uebels.

21. Was aber ist dies für ein Uebel, sofern es nicht also dienet, sondern uns verderbet?

Es beginnet in der Nase und im Hals und will nicht heilen und gehet hinab in den Magen und in alle Gedärme und wird Stockschnupfen, bleibende Verschleimung, jahrelanger Husten, sei es einfacher oder Keuchhusten, Glutgift, das da dringet durch alle innere Haut und Fleisch, Blut, Mark und Knochen, und tötet öfters schmachvoll den Menschen im Wust, der da gleichet dem Urschlamm, woraus Grippo erzeuget ist.

22. Welchen Schaden nimmt dadurch die Seele des Menschen?

Sie wird zuerst dumpf und stumpf, hierauf erzeuget sich, wenn die Augen brennen und die Ohren blaurot werden, Erbitterung, Zorn, Grimm, Wut, steigen auf arge Gedanken, Haß, Bosheit, Mord, Raub und alle Laster, kurz die Sünde.

23. Können wir uns davor schirmen und retten durch uns selbst?

Ach, nein!

24. Warum nicht?

Weil vor dem Feuerqualm des Gottes sich nicht gehütet hat Urnar der erste Mensch und hat vererbet auf alle seine Kinder und Kindskinder den bösen Hang zum giftigen Pfnüssel.

25. Wer allein kann uns helfen?

Die große Göttin, welche liebet die Menschen, die Weltmutter Selinur.

26. Was hat die große Gottheit getan zu unserm Heile?

Sie hat sich unser erbarmet und uns geoffenbaret, wir sollen wohnen auf den Seen, als da geschrieben stehet Buchstab Zeile 2.

27. Kann uns die große Mutter ganz bewahren vor dem Uebel?

Nein, es ist zu spät. Aber sie kann das Uebel selbst zum Guten wenden.

28. Sage mir dieses nun deutlicher.

Wir sollen wohnen auf den Seen, weil allda der feuchte Nebel über dem Wasser den Pfnüssel zu regelmäßigen Fristen hervorbringt und aber der Mondschein, der da ausgehet von der Göttin Selinur und im Nebel dämmert und wallet, ebendenselbigen Pfnüssel gesetzmäßig ausbrütet, auskocht, ausheilet.

29. Welches sind diese Fristen?

Vier im Jahre: Anfang März, Anfang Juni, Anfang September, Anfang Dezember.

30. In welchem Zeitpunkte befinden wir uns jetzo?

Im Anfang der dritten Heilwoche des September, da in der letzten großen Hust- und Niesnacht das Uebel sich ersprießlich gelöset hat.

31. Was ist die Frucht solcher Auskochung und Ausschüttung?

Leib und Seele wird geläutert und der Geist wird offen, Selinur zu erkennen, zu verehren und ihr zu dienen mit guten Werken und viel Gebet.

32. Wen würdiget Selinur besonders solcher ordentlicher Verkältung und folgender Läuterung?

Fromme Menschen.

33. Wodurch äußert sich der Beginn der jedesmaligen Läuterung?

Durch kräftiges, helles, gesundes und biederes Husten.

Es läuft hier durch die versammelte Gemeinde eine geordnete Reihe solcher stoßenden Kehlvorgänge, wobei jene Männer, die wir schon unter dem Namen alte Huster aufgeführt haben, sich durch besonders feierliche Aktion auszeichnen.

34. Wer stehet der großen Göttin in diesem heilsamen Werke noch insbesondere bei?

Die heiligen Feen, ihre Dienerinnen, die schönen, die weißen.

35. Wo sind diese?

Sie schweben und weben mit den Strahlen des Mondes in den Lüften überall und besonders im Schilf, im Röhricht der Seen, und singen geheimnisvolle Lieder und niesen sanft.

36. Hat der wilde Grippo auch Gehilfen?

Ja, die Korrig, das sind die bösen schwarzen Zwerge.

37. Wo wohnen solche?

In der Zugluft.

38. Welche Waffen führen sie?

Feine Binsen, Distelstacheln, Schneidgrasspitzen, Dorne, Brennesseln, Büschel aus Raupenhaaren, Barte der Gerstenähre, womit sie in der Nase kitzeln, im Schlunde kratzen und stechen und hinablangen tief ins Innere des Menschen, Fläschchen voll brennenden Giftes, das sie in die Blutadern spritzen, Bretter, die sie dem Menschen vor die Stirne nageln, daß er wird verstöret und seine Seele verfinstert und verblendet, daß sie nicht mehr kann unterscheiden Recht und Unrecht, Gut und Böse.

Der Druide hielt nun einige Minuten inne und man sah ihm an, daß es ein schwieriger Punkt sein müsse, zu dem er zaudere überzugehen; dann fragte er weiter:

39. Sind mehr als nur die zwei großen Götter?

Ja, es ist noch ein Gott.

40. Wie heißt er?

Der unbekannte Gott.

41. Was wissen wir von ihm?

Nichts.

42. Woher wissen wir, daß er ist?

Es steht auf dem heiligen Buchstab Zeile 7

43. Wie sollen wir ihm dienen?

Wir sollen sagen am Schluß aller unsrer Gebete.

Sei auch du uns gnädig, unbekannter Gott!

Nachdem dies letztere Thema in solcher Kürze absolviert war, wandte sich der Fragende, sichtbar erleichtert, zu einem andern, das ihm weniger peinlich zu sein schien.

44. Wie erlangen wir Gehör bei den Göttern?

Allein durch die Druiden, welche sind die Mittler zwischen der Gottheit und dem Menschen und welche zweierlei Gewalt haben: den Frommen die göttliche Gnade zu öffnen, den Gottlosen zu verschließen.

45. Wer hat den heiligen Orden der Druiden gestiftet?

Taliesin oder Strahlenstirn, der als Zwerg Gwyon genossen aus dem Wundertopfe der Fee Coridwen, von ihr verschluckt worden ist als Weizenkorn und aus ihr geboren als Grundbesitzer aller Gnadengaben des Geistes und solche verliehen hat dem heiligen Orden, den er gegründet.

Bei Erwähnung des Zwergs Gwyon zuckte etwas wie verhaltenes Lächeln in den Zügen des antwortenden Kinder und die Gemeinde schien ähnlich gestimmt, doch alle Gesichter wurden wieder sehr ernst bei dem Schlußsatze von der Gründung des ehrwürdigen Druidenordens.

46. Was ist die größte Gottlosigkeit?

Zu leugnen, daß Selinur sei und ihre heiligen Feen, und zu leugnen, daß Grippo sei und seine schwarzen Zwerge, und nicht zu gehorchen dem Willen der Götter, der da spricht aus den Druiden.

47. So ein Mensch sich also verhärtet und verstocket, was soll ihm geschehen?

Die Antwort auf diese Frage war an ein Mädchen gekommen. Es fing an:

Er soll werden gepfählet oder –

Hier stockte es, zuckte zusammen und zitterte. Der Druide nahm es freundlich an der Hand und sagte: »Wart, liebes Kind, ich helfe dir, sprich nur zugleich mit mir.« Gestützt und getragen von der Stimme des Priesters brachte nun das Kind mühsam die Worte hervor:

oder gekreuzigt oder soll ihm mit Horndolch aufgeschlitzt werden die Brust oder der Bauch, und wann der Druide hat geweissagt aus dem Zucken seiner Glieder oder Eingeweide, soll er verbrannt werden vor dem Bilde Grippos.

48. Was wird aus ihm werden nach seinem Tode?

Er wird verdammt sein in Ewigkeit, sich zu wälzen im Pfuhle des Schlammes und der Flammen, darin hauset der böse Grippo, der Wurm der Hölle, und soll ihm dennoch das Feuer nicht ausglühen den ewigen Pfnüssel, damit er ist behaftet und gestrafet.

49. Was aber wird werden aus den Gläubigen und Frommen nach ihrem Tode?

Sie werden wohnen in Ewigkeit im blauen Gezelte Selinurs und tanzen und singen mit ihren Feen.

Es sei uns erlassen, den Fragen und Antworten weiter zu folgen; die fernere Reihe derselben beschäftigt sich mit den Einzelheiten des Gottesdienstes, deren interessanterer Teil durch unsre Erzählung dem Leser vor Augen geführt wird. Es waren siebzig Kinder und ebensoviel Fragen. Den Schluß machte ein Gebet, das der Druide vorsprach und die Kinder nachsprachen. Hierauf tritt der Druide an den Dolmen und spricht: »Ihr sollt nun, geliebte Kinder, das Zeichen empfangen, daß ihr jetzo gewürdigt seid, einzutreten in die Heilsordnung der großen Mutter Selinur, reif und mündig, zu wandeln durch die Pforten, die sie gesetzet hat, und die da führen zur Läuterung des Leibes und der Seele.« Die Kinder, ihm folgend, stellen sich am Dolmen auf. Jetzt hebt Urhixidur feierlich den Deckel von ihrem Topf, nimmt heraus und reicht dem Priester ein viereckiges Stück feinen Linnens, blau mit weißen Tupfen; in der einen Ecke ist mit gelbem Zwirn das Halbmondzeichen der Selinur eingestickt: eine mühsame Arbeit der Alten, unter Mithilfe einiger geschickter Mütter vollzogen. Der Priester reicht die Gabe dem ersten Kinde und so geht die Handlung der Reihe nach fort, bis das letzte beschenkt ist. Angus zog, als die Verteilung zu Ende war, sein eignes, ebenfalls blaues und weißgetupftes Tuch und gebrauchte es kräftig und feierlich. Die Kinder folgten ihm auch in diesem Akte, doch die Mädchen fast nur scheinbar. Der symbolische Akt dieser ersten Verwendung war eigentlich feststehendes Herkommen, bei den Mädchen hielt man aber nicht eben strenge darauf und sah es gerne, wenn sie das Angebinde nur vergnügt ansahen, kaum zum Näschen führten und dann einschoben. Das Weib war, wir dürfen es nicht verschweigen, von den Pfahlbewohnern nicht eben hoch geachtet; daß es von der Entzündung der Schleimhäute, welche der Glaube dieses Volks in so sonderbare Verbindung mit der Religion brachte, seltener befallen wird, und daß sie bei ihm viel leichter zu verlaufen pflegt, darin sah man eine gewisse Oberflächlichkeit, um deren willen man sich berechtigt glaubte, es als ein niedrigeres Wesen zu betrachten. Nicht daß es unter diesem verwerflichen Fehlschlusse viel gelitten hätte; heimlich im Innern der rauhen Männerbrust fällte das Gefühl ein zarteres Urteil als im Kopfe der dogmatisch beengte und erstarrte Verstand: selbst der Pfahlbürger sah es denn doch natürlich nicht ungern, daß das schöne Geschlecht bei Verkältungen von der Natur milder und schonender behandelt wird als der Mann, selbst er fühlte, daß er für die Gründlichkeit, womit die Natur im starken Geschlechte diesen Prozeß durchzuführen pflegt, denn doch auch sehr der Langmut und Nachsicht jener bedurfte, die sie ihrerseits darin nicht ebenso bedürfen. Und so verweilten denn nicht nur die Mütter, sondern auch die Väter mit wohlgefälligen Blicken auf den anmutigen Mädchen, wie sie der säuberlichen Gabe sich nur als einer Art von neuem Garderobestück erfreuten.

Jedes beschenkte Kind war, die vorige Ordnung einhaltend, auf seine alte Stelle zurückgetreten, der Halbkreis war wieder gebildet, der Druide trat wieder vor und redete die Kinder an: »Und jetzo empfanget mit Andacht an euerm Leibe das heilige Zeichen der Weihe!«

Die Kinder wurden unruhig, mehreren sah man Spannung und Angst an, sie wurden dafür von den andern geneckt, die Miene des gestrengen Priesters selbst zeigte eine gewisse Erheiterung, es zuckte in seinen Mundwinkeln, durch die Gemeinde, namentlich durch die Schar der Dirnen zog ein anwachsendes Kichern. Der erste Knabe schritt stolz entschlossen zum andern Ende des Dolmen, wo der bärtige Alte stand, und bot ihm den entblößten Arm. Der Greis hatte bereits eines seiner spitzen Beinstäbchen in den Napf getaucht, die Spitze erschien nun blau, er faßte den Arm des Knaben, ritzte ihm die Haut und verweilte einige Sekunden drehend in der Wunde, der Junge biß die Zähne übereinander und verharrte lautlos. Nicht alle Kinder hielten so fest, wie sie nun nacheinander drankamen, unter den Mädchen waren kaum ein paar, die nicht aufquiekten und weinten, worauf jedesmal ein helles Lachen durch das junge Volk in der Gemeinde lief. Auch diese Handlung war endlich zum Schlusse gelangt, das Halbmondzeichen war auf dem letzten Mädchenarm – noch nicht fertig, aber angelegt. Es wäre nicht so heiter, nicht mit so wenig Schmerzen abgelaufen, wenn das Ritzgeschäft mit diesem einen Mal ganz durchgeführt worden wäre. Die Kinder mußten in den folgenden Wochen noch mehrmals daran, dann tat es weher, denn für jetzt wurden nur die Endpunkte des Bildes leicht eingegraben, später erst ward das Blau, der Saft aus der Pflanze Waid, mit ätzender Flüssigkeit gemischt und so in die frische Wunde eingeführt, um sich inniger mit der Haut zu verbinden, dann erst zugleich das ganze Bild fertig punktiert, und endlich auch an diesem neuen Teil noch eine Wiederholung vorgenommen. Doch die Opfer dieser harten chirurgischen Einwirkung standen ja in dem glücklichen Alter, wo man nicht an die Zukunft denkt, jetzt hatten sie nur noch ein kurzes heiliges Lied zu singen, dann wartete ihrer zu Hause ein wohlbesetzter Tisch, und vergnügt suchte nun jedes seine Eltern auf, als nach Vollendung der Zeremonien alles nach dem Dorfe zurückging.

Arthur hatte dem zweiten Teile der Handlung keine Aufmerksamkeit zugewendet, dem ersten aber von Anfang an mit gehaltenem Ernste, zugleich mit einem Ausdruck von Trauer zugesehen und bei den Fragen und Antworten finster den Kopf geschüttelt. Wir haben längst gesagt, daß er das alles kennt; er kennt es, und doch ist es ihm bei diesem Anblick wieder neu geworden und drückt ihm sichtbar die Seele nieder. Zu spotten über Dinge, die andern heilig scheinen, war nicht seine Art. Einen gewissen Blick, den ihm der Druide zusandte an jenen Stellen der Fragen, wo von schweren Fällen, verstockten Leugnern und Menschenopfer die Rede war, hatte er in seiner Unbefangenheit gar nicht bemerkt. Nun aber kam ein Moment, wo er sich des Lächelns nicht ganz erwehren konnte. Als die singenden Kinder gleichzeitig und anhaltend alle den Mund weit öffneten, fiel ihm auf, daß er in lauter blauschwarze Höhlen sah. Es war die Heidelbeerenzeit, die Kinder sämtlich hatten sich's vormittags im Walde schmecken lassen, und nachmittags die Eltern wohl daran gedacht, sie hübsch herauszuputzen, aber nicht daran, daß sich die Kleinen den Mund ausspülen sollten. Das Kosmetische war eben in dieser Richtung sehr wenig ausgebildet. Die Erscheinung fiel auch keinem Menschen außer Arthur auf; um so mehr wurde sein Lächeln von den vielen mißdeutet, die es bemerkten. Das hätte man vielleicht vergessen, als aber die Gemeinde mit den Kindern heimzog, entfiel ihm ein sehr unbedachtes Wort; die Brust war ihm zu voll, er konnte nicht schweigen. Gwalchmai ging gerade neben ihm, den er als einen der aufgeweckteren Köpfe des Pfahldorfs schon kannte. »Arme Kinder!« sagte er zu ihm, »ich denke, die Heidelbeeren werden ihnen gesünder sein, als der Blödsinn! Wie ist es nur möglich, daß er noch besteht! Kann man damit noch ein Volk erziehen? Ist dies ein Stab und Schild für den Eintritt in die Welt? Und es wär' so ein schöner Brauch, einen starken Einschnitt in die junge Seele zu machen an diesem Wendepunkt! Was hätt' ich drum gegeben, hätt' mir einer zu der Zeit eindringlich, aber einfach gesagt, wo das wahre Glück zu suchen ist! Und der unbekannte Gott, nun, was den betrifft –« Er brach ab, er wußte wohl nicht weiter. Er ging vorwärts, ohne eine Antwort abzuwarten, still vor sich niederblickend wie ein Mann, in welchem Gedanken gären und langsam reifen. Wer außer Gwalchmai seine Worte noch vernommen, hatte er nicht bemerkt. Es war Alpin, zugleich aber noch ein andrer, von dem wir hören werden.

Jetzt kam mit einem Trupp Kameradinnen Sigune vorüber, ohne Alpin gewahr zu werden; sie holten Arthur ein, Sigune nahm ihn an der Hand und sagte: »Komm jetzt zu uns, Vetter, wirst einen langen Magen haben, laß dir gefallen, was unser Tisch bietet.« Alpins guter Wille war gewesen, abzuzwingen, was in ihm stach, bohrte, brannte, trotz alledem wieder in Odgals Haus einzutreten und mit breiter Brust sich vor Sigunen zu stellen auf Gefahr, daß er den tief Gehaßten dort treffe. Jetzt gab er es auf und rannte weg, hinaus und dahin, wo er am frühen Morgen schon Trost gesucht: in die Berge, in die Wälder, um ihnen aufs neue sein Leid zu klagen. Er war da zu fern, um einen Auftritt mit anzusehen, der die Gemeinde abends noch einmal aus ihren Wohnungen, von ihren festlich besetzten Tischen ins Freie trieb.

Ein Verwundeter war im Walde gefunden worden, ohnmächtig, man trug ihn herein; als er zu sich kam und die Sprache wieder fand, berichtete er in abgerissenen Lauten, ein Wisent habe ihn beim Holzschlagen überrascht, angegriffen, mit einem Stoß in die Seite niedergeworfen, und nur dem Umstand, daß ein zweites Wild derselben furchtbaren Gattung herbeigekommen und alsbald ein Kampf zwischen beiden Stieren sich entsponnen habe, verdanke er seine Rettung; er wäre sicher in die Luft geschleudert und dann zerstampft worden; er sei dann fortgekrochen, so weit er konnte, bis ihn das Bewußtsein verlassen habe. Er hatte eine breite Wunde unter der linken Brust, das Blut floß noch immer. Man brachte ihn zum Druiden. Als wir die Aemter dieses Mannes aufzählten, erschien es nicht notwendig, auch die Funktion des Arztes mitzunennen. In größeren Gemeinden war allerdings ein besonderer Arzt, ein Barde, ein Naturkundiger und Mediziner vom Fach, aber für kleinere Gemeinden, wie die unsrige, versah der Druide diese Stelle; es wurden in Turik von den Barden besondere Vorlesungen für künftige Druiden gehalten, die ihnen das Nötigste aus der Medizin und Chirurgie zu eigen machten. Der Leser ist bereits gewarnt worden, sich den Stand dieser Wissenschaften in jener Zeit nicht als einen allzu rationellen zu denken. Immerhin waren neuerdings bedeutende Fortschritte gemacht worden; die Studienzeit unsres sechzigjährigen Druiden war aber vor dieselben gefallen. Er hatte zudem, die Wahrheit zu gestehen, die pastoral-medizinischen und chirurgischen Vorlesungen etwas unregelmäßig besucht, indem er dachte, er könne seine Zeit besser anwenden mit Erwerbung von Kenntnissen solcher Heilungsmittel, von denen kräftigere Wirkung zu hoffen sei. Wie diese Mittel beschaffen waren und wen er hierin zu getreuer Beihilfe herangezogen, das werden wir nun ersehen.


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