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Frühlings-Conzert.

Mit leichte Aetherflügel,
      Umkränzt vom Sonnastrahl,
Liebäugelat vom Hügel
      Der Morga 's Wiesathal.

Scho lauft mit Busch und Spoara
      As Göckele im Hof,
Und sei Trompeterhoara
      Schröckt 's Pipperle im Schlof.

Jetz ruckeret as Täuble
      Und schnäblet unterm Dach,
Und los! – Em Wachtelweible
      Schreit 's Wächtele: »Wach! Wach!«

As luftig Imavölkle,
      Im kloina Zeallahaus,
Surrt wie a Weatterwölkle
      Uf's Feald zur Arbet 'naus.

Der Vogel – 's ist zum Lacha! –
      Schreit hinter'm Busch: »Guku?«
Däs hoißt beim Fangismacha
      Guet schwäbisch: »Find'st mi du?«

Am kloina Wasserfälle,
      Im grüna Laubergang,
Do dichtat 's Nachtigälle
      Da schönsta Frühlings-G'sang.

Döt in de Wiesahalma,
      Do grillat stundalang
As Grille seine Psalma,
      Au ohne Orgelklang.

Grünhöslig hupft as Fröschle
      As kloiner Dudelsack,
Und mit seim broita Göschle
      Schreit's freudig auf: »Quackquack!«

Im Graba läutet d'Unka;
      Ihr Stimmsack ist im Sumpf
Versoffa und versunka,
      D'rum klingt's so hohl und dumpf.

As Störkle machet Faxa
      Und lauft uf Stealzafüeß;
Jetz thuet es epas gaxa,
      As ob es welscha müeß.

As Stierle uf der Heida
      Verplärrt a kräftigs: »Mu!«
Und 's Bächle hupft vor Fraida,
      Und gurglat: »Gli! Gla! Glu!«

Uf Mückamüllers Brückle,
      Do tanzt im Sonnaschei,
Mit leichte Füeß as Mückle,
      Und geigat obadrei.

As Müllers Tuteltäuble,
      Däs balgt am Feanster 'rum;
Jez lacht sei froindlis Weible,
      Und dreht si um und um.

Vom Giebel schleicht der Rulle,
      Und küßt sei junga Frau;
Däs sieht a kloiner's Mulle,
      Und schreit verliebt: »Mi au!«

Döt hollt us zate Kräuter
      Der Käfer Blumastaub;
Jetz pfluderet er weiter,
      Und bringt seim Schatz da Raub. –

Er duderet a Predig,
      Und sait zu seiner Frau:
»Der Weitzmann ist no ledig,
      Er sott a Schätzle hau!«

Jetz klinglat heall und lieble,
      As Mockele im Ried;
Jetz blosat 's Hirtabüeble
      Und 's Meile singt a Lied.

Und Aelles singt und dudlat,
      Und sumset früh und spot;
's Oi leiret, 's Ander hudlat,
      Wie 's halt am Besta goht.

Gealt, Hänsle! 's ist zum Lacha.
      Und doch goht's uf anand;
Es geit zu älle Sacha
      Da Tak as Schöpfers Hand.


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