Ignaz Vinzenz Zingerle
Sagen aus Tirol
Ignaz Vinzenz Zingerle

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Die Gründung von Völs

In alter, grauer Zeit, als Tirol noch eine völlige Wildniß war, kamen Juden und zogen durch's Eisackthal. Es waren Juden, die unseren Herrn und Meister, als er am Kreuze hieng und starb, gehöhnt und gelästert hatten. Schon Thal aus, Thal ein waren sie gewandert, als sie endlich in die Gegend kamen, wo jetzt Völs steht. Hier gefiel es ihnen sehr wohl und sie ließen sich am Bühl, der heute Peterbühl heißt, nieder. Aber die Erde brachte ihnen nichts hervor als Unkraut, den Gott hatte den Spöttern Fluch und Strafe nachgesandt, sie sollten zu keiner Ruhe und keiner Kraft kommen. Der Peterbühl war öde und kahl und war es von der Zeit an, wo ihn die Juden bebauten.

Eine andere Sage greift noch tiefer in die graue Vorzeit zurück, indem sie meldet: Dort, wo heute die Peterskirche steht, war ein heidnischer Tempel und um denselben herum hatten die Heiden ein Dorf. Bald darauf drangen die Lehren des Christenthums in die Thäler und auf den Trümmern dieses heidnischen Tempels erhob sich eine christliche Kirche, geweiht dem Apostelfürsten Petrus, und um die geheiligte Stätte bildete sich allmählig ein Dorf. (Völs.)

 


 


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