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Unser lieber Herrgott und der Teufel gingen einmal miteinander über Feld. Da begegnete ihnen ein Mann und grüßte höflich. Der liebe Gott dankte ihm und erwiderte freundlich seinen Gruß. Der Teufel jedoch behielt die Hände in der Tasche und streckte die Zunge heraus. Da machte der liebe Gott dem Satan Vorwürfe wegen seiner Unart und fragte, warum er nicht auch seinen Hut abgenommen habe. Der Teufel antwortete, der Gruß habe doch ihm nicht gegolten, sondern dem lieben Gott; wenn er allein gehe, nehme kein Mensch vor ihm den Hut ab, ja, die Leute schimpften oft obendrein noch hinter ihm her. Da erklärte der liebe Gott dem Teufel, wie daß alles nur davon herkomme, weil er immer so böse sei und nur Böses tue. Er möge einmal eine gute Tat verrichten, dann würde es anders werden, meinte der liebe Gott und hielt dem Teufel eine lange Predigt.
»Höre«, sagte der Teufel, als der liebe Gott fertig war, »tät, ich einmal etwas Gutes, so hättest doch du den Dank davon, und verübtest du etwas Schlechtes, würde ich die Schuld daran haben.«
Der liebe Gott wollte das nicht glauben.
»Nun«, sagte der Teufel, »stoß einmal diese Kuh da in den Graben, dann wollen wir sehen, was weiter geschieht.«
Der liebe Gott stieß die Kuh, die grasend am Wege ging und einem armen Mann gehörte, in den Graben. Sodann setzten sich die beiden nieder, um zu hören, wie die Sache ablaufen würde.
Nicht lange darauf kam der arme Mann und fand seine Kuh im Graben. »Was für ein Teufel hat mir das getan?« rief das Bäuerlein zornig und lief ins Dorf, um Leute zu holen, die helfen könnten, die Kuh aus dem Graben zu ziehen.
Der Teufel aber fragte den lieben Gott: »Wer hat denn nun die Schuld bekommen?« stieg in den Graben und brachte die Kuh wieder auf die Beine, so daß sie ruhig grasend am Weg ging, als der Mann mit den Helfern ankam.
»Nun, Gott sei Dank«, rief der Bauer aus, »daß es so gegangen ist!«
»Hörst du wohl«, sagte der Teufel, »wer erntet nun den Dank?«