Sagen aus Schleswig-Holstein
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Das Haus mit neunundneunzig Fenstern bei Witzwort

Bei Witzwort in Nordfriesland freite einst ein armer junger Bauer um die reiche Nachbarstochter; auch das Mädchen sah den Burschen gern, aber ihrem Vater war er zu arm. Da verschrieb sich der Junge dem Teufel, der sollte ihm in einer Nacht bis zum Hahnenschrei ein Haus mit hundert Fenstern dafür bauen. Als aber der Bau dann so grausig schnell in die Höhe wuchs, lief der Arme in seiner Angst zu den Frauen ins Nachbarhaus.

Doch des Mädchens Mutter, die zu den beiden Liebesleuten hielt, wußte Rat. Sie eilte in den Hühnerstall und weckte den Hahn, daß er laut zu krähen anfing. Nur mehr ein Fenster fehlte an dem Bau, als der erste Hahnenschrei ertönte. Wutentbrannt fuhr der Teufel zur Hölle; denn er hatte das Spiel verloren.

So steht der Bau noch heute mit seinen neunundneunzig Fenstern, ein schöner, großer Hof, er heißt der rote Hauberg. Die hundertste Scheibe hat man oft einzusetzen versucht, aber sie ist immer wieder zerbrochen.

 


 


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