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Sammlung aus dem Projekt Gutenberg-DE
2017
für zwei fromme Kinder.
Ein Blümlein steh' ich im Erdenthal, Mich lockt die Sonne mit warmem Strahl, Mit meinen Blättchen buhlet der Wind, Der Zephyr nennt mich liebliches Kind, Und Thau und Regen erquicken mich; Wohl jung und lustig und schön bin ich, Doch muß ich welken und sterben. Und wann ich endlich gestorben bin, |
Zieh mich auf! zieh mich auf zu dir! Du, der im Himmel wohnet. O wie schön, o wie schön bei dir, Der überschwänglich lohnet! Jugend flieht, Freude fliehet früh, Sei denn fromm, sei denn still in mir, |
Ein Kind wollt' Blumen pflücken gehn Des Morgens früh im Thaue, Und tausend Blümlein bunt und schön Entblühten auf der Aue. Lenz war es rings und Sonnenschein, Und alle Blümlein groß und klein Standen da in süßer Freude. Und als das Kindlein tritt ins Feld, Da plötzlich tritt ein Engel weiß Willkommen, Veilchen still und zart! Er drauf das Kindlein freundlich küßt Und als er doch nicht wiederkömmt, Da siehe! wie ein Himmelschein Und diesen Kranz von Engelhand So oft nun Kinder Blumen sehn, |
Gott, deine Kindlein treten Mit Freuden zu dir hin, Sie stammeln und sie beten: Du kennst der Worte Sinn. Was aus dem Borne quillet, Das lockst du hoch nach oben O du, der in den Höhen Gieb fromme Kinderworte |
Du, der in flammende Gebete Des Lebens höchste Kraft gelegt Und aus des Busens tiefster Stätte Das Herz in süßer Sehnsucht regt, Du, aller Himmel höchster Meister, Du, alles Lebens höchster Schein, Komm, führe in das Land der Geister Dein sehnend Kind zum Lichte ein! Wo Myriaden Sonnen kreisen, Denn ach! zur kalten Erde wollen Drum Himmel steige! sinke Erde! |
Wir wandeln hier in Finsternissen Und schaun vergebens nach dem Licht! Nicht trösten mag uns, was wir wissen, Und was wir können, helfen nicht: So wickelt ewig auf und ab Sich Labyrinth aus Labyrinthen, Und heute sehen wir verschwinden, Was gestern süße Täuschung gab. Doch liebt der Stolze seine Irre, O du, durch den die Sinnen brennen Aus deines Lichtes reichem Meere |
Lehr' mich beten, Gott der Herrlichkeit! Kindlich vor dich treten, Wie das Herz gebeut. Mach' unschuldig, Nach dem Bilde Nimm die Erde, O Gedanke! |
Traum ist das Leben, Schatten von Träumen der Jugend Lust: Wolken verschweben, Also die Bilder der Menschenbrust; Alles ist Wanken, Sinken und Steigen, Selbst die Gedanken, Sterblicher, sind nicht dein eigen. Doch willst du bauen, Saget denn keiner Ach! nicht hienieden, Da gehn die Lichter, |
Gottes süße Liebe, Gottes freundlich frommes Herz, Ziehe meine Triebe Alle himmelwärts Unten sind nur Thränen, Unten ist nur Mühe, Alle, gleich den Blinden, O du reiche Quelle, Ziehe, süße Liebe, Gottes Liebe, ziehe, Gottes Liebe, Spiegel Daß ich gleich der Lerche |
Ich bin so traurig in dem Herzen Und weiß nicht mehr wohin noch her, In meinem Innern braust von Schmerzen Ein weites kaltes wüstes Meer, Es reißt mich Sehnsucht und Verlangen Vom Süd zum Nord, vom Ost zum West, Gleich einem Menschen, der von Schlangen Im Busen trüg' ein ganzes Nest. Ich bin so traurig in dem Sinne, Denn ach! mein Gott hat mich verlassen, O du, der in das Land der Nächte Du tröste, was den Trost verloren, |
Der heil'ge Christ ist kommen, Der süße Gottessohn, Des freun sich alle Frommen Am höchsten Himmelsthron; Auch was auf Erden ist, Muß preisen hoch und loben Mit allen Engeln droben Den lieben heil'gen Christ. Das Licht ist aufgegangen, Verwaiset sind die Kinder Drum freuet euch und preiset, |