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Am Südende gewährte 25. D. bei Parvillers nur kurze Unterstützung, tat dann einen großen Sprung zum Nordende der Schlachtlinie, wohin sich alle Aufmerksamkeit lenkte, daher der dürftige H. B. uns völlig im Dunkel läßt über heftigen Kampf der Saarbrücker schon bis 8. bei Chavatte (166., 60., 174.), Fronsart (137., 138.), Chilly (70.). Von Quesnoy dehnte man sich über Lihons aus, seitwärts begleitet von 70. L. W. Verlust 4000. Billigerweise beachten wir die unaufhörlichen Blutopfer dieses braven Korps, das sich später in Rußland besondere Lorbeeren holte. Die verstärkte 1. Münchner Division (man sollte nicht immer von 1. K. hier reden; 2. D. trat südlich der Somme bald ganz in Reserve) machte bei Lihons den Saarbrückern Platz und nahm den früheren der Pfälzer bei Maricourt ein, nördliche Verschiebung über Peronne, denn das 2. bayr. K. befand sich in allmählichem Abmarsch zur Lys. An 3. 20. bayr. Inf. bei Bray schloß sich 39. R. an, nordwestlich davon drang 26. R. D. auf Thiepval vor, wobei das Tübinger Inf. Rgt. von 6.–8. bei Richecourt blutig kämpfte. Erst spät erschienen Teile 28. R. D. Weiter nördlich befanden sich noch Pfälzer 23er bei Herbecourt bis 27. im Kampf, 9. bei Longeval, 17., 22. nebst 2. P. fühlten sich von der Arrasschlacht magnetisch angezogen und machten dort Station. Nur 18. zog schon am 7. von Heudoucourt ab, erst am 24. erfolgte Aufbruch zur Lys. Es ist schlechterdings ausgeschlossen, daß außer 5., 18. Inf. dies Korps vor 1. Nov. vereint bei Ypern focht. Gesamtverlust aller vom Südende bis nördlich der Somme Fechtenden 11 500, (3850 Bayern vom 1., 2. K.). Castelnau will durch mächtigen Gegenangriff Linke und Mitte der 6. A. gefesselt haben, ihn von Maunoury abzusprengen gelang nicht. Zwischen Ancre und Oise floß viel Lebensnaß dahin, doch selbst die größere Schlacht bei und um Arras fand nicht so viel Aufmerksamkeit, als ihrer Bedeutung entsprach. Denn das Auge des Vaterlandes ruhte vornehmlich auf den mit teurem Blute gefüllten Becken der flandrischen Ebene.
Unsere ununterbrochen nordwärts geschobene Linie ließ eine Lücke südlich Arras. Sobald sie von Garde und Armin gefüllt, stand jetzt die Front straffgeschlossen bis nordöstlich Arras, doch von dort bis zur Lys war noch alles leer. Das in zwei Staffeln verladene 7. Korps mußte sich teilen, eine Gruppe nördlich werfend, eine andere nach Souchez zur Speisung der Arrasschlacht. In der leeren Mitte zwischen beiden wendete sich Kav. Richthofen nach Bassée, während Marrwitz nur 2. Kav. D, südlich beließ, wo 2. Kür., 12. und Leibhusaren bei Adinfer zugleich die 40. Art. Armins bewachten.
4., 9. Kav. D. nebst 4., 10. Jg. waren schon an der Lys, das neue Kav. K. Stetten (Bayr. und 3., 7. Kav. D. nebst 1. bayr. 6., 9. Jg.) desgleichen. Erst in der zweiten Monatshälfte entspann sich hier, was die Entente »Schlacht bei Lille« nennt, der Name deckt sich nicht ganz mit der Lage. Dagegen erhob die Arrasschlacht schon früh ihre furchtbare Stimme, während südlich davon Castelnaus Kampf mehr und mehr einschlief. Er verlor ganz das Sommetal – hier gleichsam für größere künftige Schlacht vorgetauft, wobei die Allgäuer 20er sich ebenso auszeichneten, wie im September die »Leiber« – und wollte umsonst bei Albert die Flanke anfallen. Die Württemberger R. D. hielt ihn rechtzeitig auf und bezog fest den Ehrenposten an der Ancre. Inzwischen überbrückte Armee Maudhuy die Lücke zwischen ihm und French, Castelnaus Linke bekam aber wohl noch mit neuem Feind zu tun: Das auf St. Quentin basierte Korps Armin kam nordwärts angriffsweise Maudhuy entgegen, der den Pfälzern und bayrischen Reserven in die Weiche fallen wollte, südlicher aber schob sich schon die Garde ein. Mit ihrer Linken verband sich 1. bayr. F. Art. bei Pusiaux, diese verlor 140 und 3., 4. G. Art. 152, der Geschützkampf war also hart, während 2. G. D. dort bei Achiet und Ficheux weit weniger litt als ihre Schwesterdivision bei Hebuterne und Gommecourt. Hier erschien 2. G. am 2. zuallererst auf dem Kampfplatz und reichte später nebst 2. G. Art. (98) bei Les Essarts der 8. D. die Hand. Die Garde verlor 5000, doch der Zusammenstoß bei Armin wurde sogleich viel mörderischer. Bis 14. verloren 66., 165., 153. schon 2750. Der über Mercatal angesetzte Stoß stockte, doch Armins Rechte drang mit gewaltigem Anstoß über Croisilles bis Ecurie südwestlich Arras und bis Neuville ins Weichbild der Festung, gegen welche 75. Art. (99) kräftig donnerte. Das kostete 7200, größter Korpsverlust im Oktober. Es befremdet, im amtlichen H. B. so wenig von solcher Tat zu lesen, man gewöhnt sich aber daran, daß man sich nie aus H. B. ein richtiges Bild machen kann. Da General v. Plettenberg bald mit 1., 4. G. Brig. nach Ypern abging, so blieb die ganze Strecke südlich Arras fortan Armin überlassen. Seine Rechte faßte schon Fühlung mit den Bayern in der südöstlichen Vorstadt St. Laurent, er nahm die Festung unter schwere Beschießung mit großen Brandschäden. Weithin Flammenschein, Kanonenkugeln flogen in die Zitadelle.
Seit 3. raste hier die Schlacht und fraß um sich wie ein Waldbrand, da immer mehr Bayern nördlich der Scarpe eindrangen. Zunächst setzte sich 13. Inf. (siehe früher) bei Thelus fest, 10., 13. R. über Bois Bernard, 3., 12. R. dehnten sich südlicher bis Vimy, Atbis, Neuville, wo 1. R. F. Art. bei Farbus auffuhr, 7., 6. R. am rechten Flügel bei Souchez. 5. R. Art. verlor dort 155, der Kampf war so heftig, daß zuletzt plötzlich die Mindener Brigade der 13. Westf. D. einspringen mußte, was keine Darstellung erwähnt, so undankbar bei deren großer Einbuße. Durch ihre Hilfe versagte Maudhuys Vorstoß zwischen den Straßen nach Lille und Bethune, nur seine Artilleriestellung gebot deutschem Gegenstoß Halt, der schon Ablain–Carency in seine Gewalt brachte. Bis 22. verebbte hier die Schlacht. Sie begann damit, daß 5. R. D. den Vimyrücken mit 9. und das Straßenkreuz westlich Arleux mit 11. Brig. nahm. 7. R. Bayreuth drang zuerst über Vimy durch, »zumeist ohne Schuß«; mit dem Bajonett überrannten Nordfranken und Ingolstädter um Mitternacht zum 5. die Turkos der Orandivision. Inzwischen ging 1. R. D. mit Münchner Brig. auf Atbis, mit Brig. Augsburg auf Roclincourt. So bildete sich eine 18 km lange Front, gegen die erst seit 8. feindliche Gegenwirkung einsetzte. Man trotzte ihr so zuversichtlich, daß 3. R. Kav. Straubing sogar schon bis Lorettohöhe 2 km nordwestlich Souchez preschte, bis zu deren Fuß 6. R. folgte. Bei Carency trotzten 7. R. und Westfalen opfervoll einem großen Gegensturm. Am Südflügel brachen die Münchner gegen Wegkreuz und Höhen bei Maison Blanche vor und schlugen noch am 27. bei Roclincourt eine Brig. Senegalneger nieder. Daß diese, »etwa 6000«, von 2. R. »fast völlig aufgerieben« sei, übertreibt wohl der etwas selbstgefällige Bayernstolz. Um Lorettohöhe ist nicht, wie man meint, schon im Oktober gerungen worden. Weithin flammte Feuersbrunst der Zitadelle, als 1. R. nach dreitägigem Raufen am Rathaus des Vororts St. Laurent die Löwenfahne aufsteckte. Mehr Hervorhebung laut Verlust verdient aber 13. R., dessen stürmischem Andrang bei Targette der Feind in Neuville erlag, und 2. R., dem man am 23. das blutbeströmte Weiße Haus östlich Roclincourt überlassen mußte. Beim linken Flügel halfen die früher genannten Pfälzer Teile mit, bei Athis die endlich abgelöste wackere 35. L. W. Verlustsumma über 8000 (1962 Westfalen), Gesamteinbuße der Arrasschlacht 20 300. Die bayrischen »Reserven« warfen den Feind mit einer Tapferkeit, die alles Bisherige bayrischer Aktivtruppen überbot. Das Blutopfer entsprach aber nicht dem lokalen Gewinn, so lange Maudhuy die Waldschlucht nördlich Loretto-Höhe behauptete. Dieser martialische Herr wollte umsonst einer Überflügelung nördlich und südlich Arras offensiv zuvorkommen mit seinen 8 Divisionen: 21. K. Linke bis Bassée, 11. K., 45. D. Mitte, 33. K. (3 Res. D.) Rechte. Sein Unterführer Petain, auch ein »neuer« Mann mit jüngeren, neueren Truppen, schlug sich brav gegen so erstrangige »alte« Armins und der Garde. Der kleine, schneidige Castelnau hielt seine Front an der Ancre noch fest zusammen, obwohl er 9. K. nach Ypern schickte und mit 4. K. seitwärts Maunoury half. Viel zu viel deutsche Kräfte waren zwischen Roye und Ancre gebunden, es war höchste Zeit, daß 2. K., 25. D. dort losgelöst wurden.
Schon früh lief die Kunde ein, daß die Leipziger Lille erstürmten; der Gouverneur mit 4500 kapitulierte. Die nicht als Festung, aber als Industriezentrum wichtige Stadt nahmen nur Teile der Brigaden Löwensprung und Saydewitz; wesentlich warfen nur Bataillon Süßmilch vom 181. und eine Batterie 69. Art. die Garnison nieder. Der ganze Spaß kostete dem 139., 179. nur 452. Hier blickten auch 300 braune Spahis in roten Burnus neugierig auf die Nordländer, denen sie ihre Säbel aushändigten. Übrigens machten auch hier Bayern sich verdient, nämlich Ulanenrittmeister Fürst Wrede durch kühnen Aufklärungsritt und der aus Prinz Rupprechts Stab entsendete Generalstäbler Major von Xylander durch selbständig kühne Befehle. Schon früh durchritt die Bayrische Kav. D. die Umgegend und plänkelte nach Belgien bis Courtrai; ihr folgten 6. K. D. mit zugeteilten 1. b. R. Jägern und 3. K. D. mit I/1. R., welche bayrischen Fußtruppen leichte Gefechte hatten im Verein mit der hier auftauchenden L. W. Brig. Schulenburg. Am 7. streiften deutsche Reiter bei Dickebusch und Kemmel vor Ypern. Prinz Rupprecht beabsichtigte mit klugem Feldherrnblick, sofort seine Rechte bis nach Kemmel zu werfen, doch die O. H. L. hielt ihn davon ab; verhängnisvolle Kurzsichtigkeit.
Die Leipziger, hintereinander in Teilen eintreffend (II/134. schon am 2., 179. erst am 12.), bauten mit unglaublich rascher Flottheit die Nordecke der Westfront aus, kaum daß sie in der Champagne abbauten. Gegen sie befand sich das 3. engl. K. (3 Div.) im Vormarsch; kam zum Entsatz zu spät, eröffnete jedoch scharfen Kampf nordwestlich Lille bis zur Lys. Bis zur Ankunft der Sachsen war die Besetzung der Nordlinie äußerst dünn. Zunächst schlug sich nur Richthofen in den Bergwerken von Lens und bei Bassée herum, er erreichte den Zweck: als er die Front freimachte, nahte endlich die Vorhut der Badenser. Richthofens Verlust war nicht so schlimm, wie Stegemann gruselig macht, auch focht die Gardekavallerie nicht allein, sondern bei ihr waren fünf Regimenter von andern Unterteilen (4. Drag, verloren ihren Obersten), sowie 17., 27. Pioniere des Saarbrücker Korps (200) und 1. G. A. (130) inkl. reitende Batterien von 8., 15. Art, betrug bis 14. die Gesamteinbuße des zweimaligen Gefechts 813, wovon nur 325 Reiter, hielt sich also in mittlerem Maß. Abgesessene Reiterschützen, deren Masch. Gew. aus Bergwerkgängen sprühten, und Gardejäger hielten sich rühmlich gegen eine Alpenjägerbrigade und schlugen schon am 12. die anrückende 15. englische Brigade. Als Teile 21. K., linke Schulter an den Bassée-Kanal gelehnt, gegen Richthofens Linke vorgingen, riß ihn Eintreffen der Badenser heraus. 28. D. hier die übliche Verwechselung, nur deren Vorhut, die verspätete Masse kam nur regiments- und bataillonsweise an. So 114., 142., bis 21. am rechten, 169., II/170. am linken Flügel, II/170. litt sehr, wie stets isolierte Einheiten. Erst nach 20. rückten 40., 113., später 142. nordwärts zum Anschluß an die Westfalen über Loos und Lens nebst 14., 30. Art., 14. P. Die Westfalen waren früher da, doch nur vier Regimenter deckten zunächst die lange Strecke von Lievin, wo 8. Husaren plänkelten (3. 34), bis Festubert. Wir sahen, daß anfangs Oktober noch Teile bei Reims standen. 13. J. traf erst am 16. bei Lievin ein; Teile 53. vor Bassée. Als die erste Staffel der Badenser dort erschien, marschierten die abgelösten Westfalen nach Richebourg nördlich Bethune, wo 16., 56., 158. nebst 7. P. (105) bei Givenchy einen wahren Heldenkampf gegen das von St. Omer aufgerückte neu aufgefüllte K. Dorien führten, Hier bluteten 3375, bei Lievin 1500 (inkl. Souchez 6850 Westf.). Die drei angelangten Regimenter der 13. D. hatten zwischen Souchez und Angres einen recht einsamen Aufenthalt, bis sie nach Ankunft der Badenser sich den ebenso im Norden vereinsamten drei der 14. D. gesellen durften. Das erklärt den großen Verlust, prozentual noch größer als bei den Magdeburgern, da noch mindestens 10 Batl. fehlten. Den im September schon so Hartgeprüften schuldet man besonderen Dank für ihr opferwilliges Einspringen. Übrigens half ihre 22. Art. bei Arras–Vimy, 43., 58. Art. entsendet nach Seringhem zu den Leipzigern. Tapfer zogen hier auch 11. hessische Jäger auf Posten (228) und ließen sich Richebourg nicht entreißen. Dagegen wäre nördliche Flankendeckung bei Aubers durch 221. Res. Darmstadt, 223. Frankfurt belanglos geblieben, wenn nicht die Leipziger rechtzeitig zur Seite traten. Die Badenser hatten es leichter, da sie schon eine etwas eingerenkte Lage trafen, doch sind von ihren 30 Batl. nur 20 in V. L. ersichtlich. Da sie notgedrungen so lange in Lothringen verweilten, kamen sie später als alle andern und natürlich bruchstückweise an. 28. D. zog sich mit Rückschwenkung links an die Bayern heran, Gefechte bei Lorgies-Noulette, bis wohin am 18. schon die 13er vorgerückt waren, waren hitzig genug. 29. D. zog sich möglichst weit rechts zur Verbindung mit den Westfalen. Zwischen beiden Flügeln erstürmten III/112., I/109. und anlangende Teile von 110. Vermelles, die Rechte nahm Bassée, worauf sich alles über Hulluch und Loos bis Festubert durchrang. Hier bluteten 3650, auf der schwächeren linken Seite 2350 inkl. 50. Art. Der Erfolg war groß, Maudhuys Linke und Doriens Rechte mußten das ganze Kohlenrevier verlassen, umsonst strengten Engländer sich an, das zerschossene Bassée zurückzugewinnen, man jagte sie in die Flucht über den Kanal. Zeitweilig ließ Maudhuy auch die in Trümmer geschossene Lorettokapelle, Wallfahrtsstätte auf beherrschendem Plateau nördlich Arras, am Monatsende fahren, weil die deutsche Kanonade vom Vimyrücken unerträglich wurde. Doch nur einige westfälische Schützenschwärme erklommen die Plateauränder; an den Ostausläufern feuerten zwei bayrische hinaufgeschleppte Geschütze, die Iliade dortiger Kämpfe begann viel später. Gardejäger dorthin versetzen ist grober Irrtum, sie fochten damals schon im Lysgebiet.
Die Reiterei war nämlich nach Richthofens Abzug nicht müßig geblieben, 6. Jg. der 3. Kav. D. unterstützten den Angriff auf Arras, Stettens 7. und bayr. Kav. D. warfen sich der nach Ypern vorbeiziehenden Reitermasse Mitry-Conneau entgegen. Letztere behauptet, sie habe Marrwitz an die Lys geklemmt, die deutsche Reiterei umgekehrt, sie habe den Feind geworfen, ihm zahlreiche Gefangene abgenommen. Dies soll schon am 10., 11. geschehen sein, bei Hazebrook, welcher Name aber in den V. L. nicht vorkommt, sondern Neuve Chapelle. Dort belästigte 9. Kav. D. die linke Flanke Doriens. Dort und bei Laventie bluteten 240 Reiter, dazu 140 von 10. Jg., 10. R. Jg. Den Verlust der 1., 2. bayr. Schweren Reiter können wir nicht hierher rechnen, sondern zu späteren scharfen Lysgefechten. Übrigens ließ 7. Kav. D. ihre Württemberger Dragonerbrigade bei Ognolles, obschon 9. Jg. von dort mitkamen. Jedenfalls sollte man nicht auf »Hazebrook« stolz sein, der Zweck wurde gänzlich verfehlt, man ließ K. Haigh vorbei nach Ypern und sperrte auch Mitry nicht von der Lys ab, auch Kav. K. Allenby zog unbehindert nach Messines südlich Ypern. Das Kavallerie-Oberkommando Marrwitz verlegte sein Augenmerk ganz östlich ans Lysufer, die Bahn nach Norden blieb für die Verbündeten frei. Bamberger Ulanen und 6. Bayreuther Chev. setzten freilich bei Merville der 7. franz. Kav. D. scharf zu, im Ganzen mußten aber die bayrische und auch die 3., 6., 7. Kav. D. hinter die Lys ausweichen. Zunächst lag der in großem Stil gehandhabten Operation ob, den Aufmarsch des 7., 14., 19. K. zu schirmen, dies gelang, doch umsonst prallten die Geschwader früh und weit vor, erst bei Monatswende überschritten sie teilweise wieder die Lys, als der Feind deren Nordufer schon längst innehatte, jede Aufklärung über die Lage bei Ypern wurde verabsäumt. Zwar steht in den V. L., dieser Stenographieerklärung der Wirklichkeit, daß 13. Drag, ausgerechnet am 13. in Ypern einrückten. Doch 13 ist nun mal eine Unglücksnummer, diese unbekannte Episode zerrinnt in Nebel. Kav. K. Richthofen nebst Gardejägern näherte sich jetzt gleichfalls nordwärts der Lys.
Inzwischen befanden sich die Leipziger im flottesten Vordringen. Ehe das englische 3. K. Poultenay längs der westfälischen Flanke vorbeikam, war 40. D. schon da, die nördlich von Lille vorbeiging. Am 18. warfen 104., 133. die englische Vorhut bei Frelinghem, 106. wandte sich nordöstlich nach Rue de Bois, 24. D. brach von Lille so rüstig auf, daß die Engländer bei Ennetieres, südwestlich bei Promesque, Pont Rouge, Epinette gründlich geschlagen wurden, dann nördlich nochmals bei Radeghem. Hier wurde der Erfolg kostspielig: 179., 181. verloren 1290. Seit 21. stellten sich als Schutzwehr der westfälischen rechten Flanke die 13. Jg. (280) bei Epinette auf. Die Briten verloren 2800 Gefangene, 8 Geschütze, und wo sie angeblich in einem Graben eine sächsische Fahne auflasen, wissen wohl nur die Götter Altenglands. Sie bis nördlich Bethune zurückzuschlagen, kostete den Sachsen nur 3200 (inkl. Lilleverlust), doch bisherige Darstellung verschwieg, daß sie bei dieser erheblichen Dienstleistung ganz gehörig von Hessen und Württembergern unterstützt wurden. Die 26. D., die man erst bei Messines im Feuer denkt, marschierte in der sächsischen Schlachtreihe auf und an deren rechten Flügel griff 25. R. D. bei Armentières kräftig ein. Hier erschienen aber auch 168. J., 83. R. als Linke der R. D., sie fochten in dem Weißen Holz und bei Radeghem, vereint mit der Stuttgarter D., die über Englos, Château de Flanders am 27. bis Aubers vorkam. Außer diesen sechs Regimentern, die den Sieg der Sachsen vollenden halfen, fanden sich bei Lille seltsamerweise noch 76., 119. R., 87. L. W. und anscheinend auch Teile 76. L. W. ein, ein unnützer Aufwand zur Bewachung Lilles. Nun stand Poultenays Linke schon am Lysufer, in Verbindung mit Allenby, den zahlreiche Artillerie und Riflemen verstärkten. Sie wollten den Hessen den Aufenthalt am Ufer verleiden, bei Le Quesnoye entbrannte ein mörderisches Gefecht, das natürlich auch die amtliche G. St. Schr. über Ypern nicht kennt. Gottlob sind wir da, um den Verdienst zu historischem Recht zu verhelfen. 25. R. D. und vor allem das aus Parvillers am Südende der langen Front hierhergeworfene 116. J. (1900 bis 2.) behaupteten sich heldenhaft unter Strichfeuer der englischen Massenbatterien. 116. R. vereinte sich am wichtigen Lysübergang Warneton mit 106. Sachsen, begleitet von 77. Art., die von Farm Cholera über ein langwieriges Reitergefecht bis Werwicq wegfeuerte. Hier hatten die Hessen schon zwei aktive Feldart. Reg. und zwei Fußart. (3. Mainz, 22. Kassel), denen Fliegerwurf auffälligen Schaden tat. Mit 4500 Toten und Verwundeten erkauften alle anwesenden Hessen ihren ruhmvollen Anteil, wofür man sie wahrlich nicht mit Schweigen übergehen sollte. Totalverlust zwischen Angres und Armentières 22 000 (1100 Württemb.) Es tritt aber viel Reiterverlust hinzu.
Die Übergänge Wervicq und Comines sperrten verbündete Geschwader, doch die Hauptmasse Mitrys, deren Vorbeizug Marrwitz umsonst anzufallen versuchte, marschierte schon längst im Weichbild von Ypern auf. Allenby besetzte die westliche Strecke im Rücken von Ypern vom Kemmelberg bis Messines–Douve–Plogstert. Noch aber klammerte sich Poultenays Linke bei Armentières fest, alles Übrige war weit zurückgedrückt über Erpinghem–Laventie–Rouge Croix nordöstlich Bethune, wo man sich auf gleiche Höhe mit den Westfalen vorarbeitete. Als French sein Hauptquartier in Bethune aufschlug, hatte er 7 engl. Div., 4 indische Brigaden. (Letztere natürlich nicht erst nach 4. August mobilisiert! Sie hätten sonst die Versammlung in Indien nebst Instandsetzung des Militärtransports für Pferde, Geschütze, Munition, sowie die Seereise bis Southampton oder Marseille, für einen Schnelldampfer 27 bis 30 Tage, in 56 Tagen erledigt! Ein Wunder, das dem ebenbürtigen der Senegalneger verständnisinnig die Hand schüttelt, denn die Afrikaner machten den kleinen Katzensprung von der Sahara bis Belfort in – 9 Tagen!). Jetzt war er eingeengt und mit der Linken festgeklemmt, Haigh und Rawlinson weit nordöstlich von ihm getrennt in notdürftiger Verbindung. Umgekehrt hielt Marrwitz für die Hauptsache, unmittelbaren Verkehr mit der 4. A. herzustellen. Als Ravlinson, der anstandslos Roulers östlich Ypern besetzte, auf Menin marschierte, machte er bald Bekanntschaft mit Kav. K. Stetten, das am frühesten (1. Schw. Reiter sogar bis Gent) über die Lys kam, 14. Husaren des Fürsten Schaumburg, 23. Hess. Leibdragoner streiften bis Menin, 1. bayr. Fußjäger hatten Gefecht bei Courtrai. Stettens Linke schlug sich aber noch westlich bei Comines mit feindlichen Geschwadern. Dort 9. Drag., 11., 15. Ul., 9. Hus., 4. R. Drag, in lebhaftem Getümmel, in das die bayrischen 2. Schw. R. 7. Chev. und Bamberger Ulanen eingriffen, während 4., 6. Kav. D. und Teile 3., 5. Kav. D. von Radeghem nach Warneton zogen. Des Kronprinzen 6. Kav. D., ohne 3. Fußjäger, stieß nämlich auch noch zu Marrwitz, 2. Kav. D. kam von Mercatel, auch sächsische leichte Reiterei verfolgte bei Steenwerk, 9. bayr. Chev. bei Baseville. Man nestelte sich an Mitrys Nachhut an, wo man ihrer diesseits der Lys auch habhaft wurde, bei Wervicq manöverierte reitende Artillerie geschickt auf dem Uferplateau der Farm Cholera, hier sind 4. Kür., 13., 14. Drag, erkennbar. Bis Warneton hin pirschten 4., 7. Fußjäger verlustreich (300), 4., 9., 10. Jg. waren als Rgt. Petersen vereint Stetten beigegeben, dessen 1. bayr. Jg. bei Estaires die 7. franz. Kav. D. abschlug. Bei 30 Off., 717 der bayr. Kav. D. offenbar die Jäger einbegriffen, da sie nur 242 Pferde verlor (Kriegsarchiv).
Es ist indessen sicher, daß schon früher deutsche Schwadronen nördlich der Lys streiften, 8. Jäger zu Pferd melden für sich am 14. »Bailleuil«, auch 15. Drag. waren vielleicht bis 22. drüben, siehe früher 13. Drag. Jetzt schickte sich 25. R. D. an, auf Ypern vorzurücken, eine bayrische Vorhut überschritt den Fluß und Teile der Sachsen bezweckten über Woulverghem gegen den Kanal anzugehen. Mit 1900 Reitern, 800 Fußjägern der Kav. K. betrug somit Gesamtverlust der Westfront 56 500, dazu 3500 bis 18. in Belgien. Exkl. Flandernschlacht 114 000 Monatsverlust.
Stimmt es, daß deutsche Schwadronen bei Ypern und Bailleul am 13., 14. ihre Vedetten hatten, so scheint ausgeschlossen, daß die O. H. L. nichts, so schlecht ihr sonstiger Informationsdurst war, vom Anrücken Haighs und d'Urbals am Ypernkanal erfuhr. Hinüberwerfen der zwei Hessen-Darmstädter Divisionen nach Armentières zu ziemlich früher Stunde scheint darauf hinzudeuten, daß man verschieden Glocken läuten hörte. So oder so hätte großzügige Leitung keinen Augenblick zögern dürfen, sobald man Antwerpens Fall erfuhr, Massen sofort in Richtung Bethune zu schicken. So viel wußte man in jedem Fall von Richthofen, daß nördlich von Maudhuy damals noch breite Lücke klaffte. Der gesunde Menschenverstand mußte sich sagen, daß es darauf ankam, den Erfolg Beselers und Ankunft der 4. A. möglichst rasch durch Verbindung über Lys und Ypernkanal auszubeuten. Wie anders würde sich die Lage entwickelt haben, wenn man – die Verspätung des 14. K. war vorauszusehen – Garde und 4. K. nicht südlich Arras, sondern nördlich davon auslud. Diese Kerntruppen hatten gegen Petain nichts zu suchen, während es reine Zeitvergeudung und Verwirrung gab, das 2. bayr. K. statt dessen nordwärts zu schicken. War es einmal südlich Arras, so mußte es da bleiben, zumal derlei Lösungen nie glatt gelingen, und wir ja 6 Pfälzer Bataillone noch unentwegt bei Arras im Feuer finden. Xylander genügte vollkommen, Petains Angriff abzuschlagen, die Saarbrücker und 14. R. K. desgleichen gegen Castelnau, übrigens konnte man die am Südzipfel sonst unnötige 25. D. in solchem Falle dort belassen, statt sie auf endlosem Umweg zur Lys zu befördern. Vielleicht weil sich dort die andern Hessen-Darmstädter befanden? Solche Kinkerlitzchen wären der O. H. L. zuzutrauen. Hätte man Garde und Armin sofort auf Lens eingedreht, so wäre Maudhuy von French abgedrängt worden, der dann entweder den Rückzug antrat und so die Fühlung mit dem Ypernheer verlor oder unter sehr gefährlichen Verhältnissen ausharren mußte, bis die dann förmlich im Rücken abgeschnittenen Ypernkorps sich über den westlichen Lyslauf retteten. Dann gab es keine Schlacht bei Ypern, die Yserlinie Dixmuiden–Nieuport wurde von Süden aufgerollt, French auf Dünnkirchen–Boulogne zurückgeworfen. Das wäre damals durchaus möglich gewesen, freilich gehörte dazu noch etwas anderes, nämlich rechtzeitiges Anlangen der 4. A., rasches Anrennen Beselers an der Yser. Doch nichts, gar nichts klappte einheitlich, nirgends brachte man Zeit und Raum in richtigen Einklang.
Statt dessen setzte man Westfalen und Richthofen ungleichen Gefechten aus und ließ zu, daß die Verbündeten ihre Nordfront lückenlos schlossen. Es fällt schwer, solche Unzulänglichkeit feldherrlichen Überblicks zu verstehen. Vermutlich glaubte man, die eigene Front südlich Arras möglichst stark machen zu sollen, um einen taktischen Sieg zu erzwingen, der strategisch bei Arras geringe Folgen haben konnte und den Feind höchstens aus der Vorder- in eine Hinterstellung trieb. Diese Form, wobei die Arbeit immer von neuem anhebt, ist sehr beliebt, wo Begriffe fehlen. Immer Taktik, nie Strategie. Oder befürchtete man einen Rückschlag südlich Arras gegen die Pfälzer, so war dies völlig gleichgültig, falls man im Norden einbrach, Petain wäre dann von selber zurückgegangen. Man sage also nicht, daß sich derlei hinterher leichter überschauen läßt. Nichts da! Es lag klar auf der Hand, daß nach Fall Antwerpens die Entscheidung im Norden lag, man also sich dorthin nachschieben und die äußerste Eile anwenden mußte, um rasch auf Linie Ypern–Lys einen allgemeinen Flankeneinbruch zu übernehmen. Das könnte ein strategischer Anfänger sehen, doch was heißt hier Anfänger! Es gibt nur geborene Strategen mit natürlichen klaren Augen und solche, die weder Augen noch Ideen haben. Deshalb änderten Luftdienst und Telegraph nicht die wahre Aufklärung. Denn wenn sich frühere Feldherrn nur auf Reiterrapporte verließen, so wären diese unverständlich geblieben – ohne jene seherische Divination, die allein den Feldherrn macht. Die wahre Aufklärung sitzt im Gehirn des strategischen Denkers. Auch ist sie kein bloßer spontaner Genieblitz der Intuition, sondern einfach die Fähigkeit »schneller« zu denken als andere, doch viel richtiger, die ein Kriegskommissar an Bonaparte entdeckte. Dies schnellere und doch richtige Denken beruht auf Anwendung der Logik. Ein Sherlock Holmes würde ein trefflicher Stabschef sein, wenn er seine Detektivfunktionen auf Beurteilung von Kriegslagen anwenden dürfte. Der Einwand, man könne bei historischem Überschauen nachher leicht klug sein, entbehrt gleichfalls der Logik. Denn auch hier ists wieder das hellsehende Auge, was im Nebel absichtlich und künstlich vertuschender und »appretierender« Berichte die Dinge richtig überschaut, so daß man den Finger auf die erspähte Wahrheit legen darf. Theoretische Kritik ist divinatorisch geradeso schwer und so leicht, als das Handeln im damaligen Augenblick, wo man wenigstens zutreffende Meldungen erhält, die heute in den Archivakten schlummern und die ein Profaner nie zu Gesicht bekommt.
Die Schlacht an der Neufront wurde wieder frontales Anringen, strategischer Fehlschlag. Daß Armin, nachdem er Petain weiteres Heraustreten aus Arras untersagte, ein gewaltiges Verteidigungssystem aufbaute, kräftigte nur spätere Offensive. Für so Unvollkommenes hatte man kostbare Kräfte vergeudet, die anderswo entscheidend gewirkt hätten. Übrigens nahm die Reiterei ihren Mund zu voll über ihre Aufklärungsarbeit. Die Generalstabsschrift »Ypern« bekennt nämlich offen, daß 2. Kav. K. sogar schon den Kemmel besetzte. 13. Drag. waren also wirklich schon in Ypern, siehe früher, wir finden sie später neben 9. Drag., 13. Hus. bei Warneton, wohin sie also auswichen. Wie tadelnswert statt ostwärts! Der 6. Kav. D. fehlte anscheinend die badische 28. Brig., doch 33., 45. Brig. waren stark genug, vollends 4., 9. Kav. D. mit ihren Jägern, um sich entweder gegen Mitry zu behaupten und Haighs Anmarsch zu belästigen oder ostwärts den bei Ladeghem stutzenden und anhaltenden Copper vollends zu verwirren und zu umgarnen. Wußte Graf Schmettow, dessen 6. Kav. D. hier wohl am nächsten in Betracht kommt, nichts vom Nahen Herzog Albrechts? In solche wichtigen Grundlagen müßte jeder aufklärende Reiterführer eingeweiht werden, damit er sich danach richte. Begriff der so befähigte Marrwitz nicht, daß ein Stand seiner Geschwader, Jäger, Batterien am Kemmel unschätzbaren Vorteil bot, den Ypernkanal möglichst lange zu sperren? Mußte man den Kemmel räumen – wir sehen nicht ein warum –, dann müßte das Kavallerieoberkommando wenigstens jedes vorzeitige Räumen der Kanalränder verweisen. Mochte es dadurch von der übrigen Reiterei getrennt werden, so wußte 2. Kav. K. doch wohl, daß Kleist über Gent im Anzuge war und 66. R. bei Stade stand. Im Notfall konnte es also nordwärts ausweichen und welcher Notfall drohte denn? Mindestens die Hälfte der verbündeten Reiterei wendete sich nach Werwicq gegen Stetten oder nach Warneton gegen Richthofen. Bridons Territoriale scheinen kaum vor 18. angelangt. Vielmehr ist wahrscheinlich, daß rascher Rapport aus Ypern die 4. A. aus ihrer Duselei aufgerüttelt und jedenfalls den unternehmenden Kleist sofort vorwärts getrieben hätte. Er würde belgische Spitzen aufgerollt und den Kanalkopf, Die Grachten, besetzt haben mit unberechenbaren Folgen. Leider achtet ein Abteilungschef auf seine eigene, nicht die allgemeine Lage. Doch woher sollte Marrwitz sie kennen, kannte die O. H. L. sie doch selber nicht! Die 4. A. rückte auf Roulers–Menin nicht, um eine Schlacht zu schlagen, sondern um sich mit Beseler und dem rechten Flügel der 6. A. zu vereinen, nichts schwante ihr von Feindesversammlung bei Ypern. Heißt eine Aufklärung! Wäre auch nur 33. Kav. Brig. (9., 13. Drag.) auf Langemark ausgewiesen, – statt daß das ganze 2. Kav. K. den Kemmel so lange als möglich wie recht und billig behauptete, – dann wäre 4. A. erst endlich alarmiert und in Eilmarsch gesetzt worden, um jene Stellung zu besetzen, die sie nachher blutig erkämpfen sollte. Die alte Geschichte: Widerliche unverantwortliche Rückzüge in falscher Richtung à la Bülow, wo Standhalten größten Erfolg versprach, oder verspätete nervöse Überhastung des Angriffes. Taktische Coups, die nichts einbringen, strategischer Bankrott.
Es war alles falsch disponiert, weil die O. H. L. nur taktischen Gelegenheitschancen nachlief. Ihr Hin und Her macht den Eindruck überstürzter Verlegenheit. 25. R. D., 2. bayr. K. waren schon ziemlich abgekämpft, als sie den Sturmkeil auf Ypern aus Süden ansetzen sollten. 3. D. gleichfalls, 26. D. nur etwas weniger; jetzt sollte noch 15. K. im Gewaltmarsch von der Aisne anlangen. Daß diese der 6. Armee überwiesene Gruppe unter Fabeck aus den sich fremdesten Verbänden zusammengestellt wurde, wird wohl niemand als Vorteil erachten. Daß diese 7 Div. nicht alle Ende Oktober eingreifen konnten, sondern nur mit Vorhuten, lehrte ein Griff mit dem Kartenzirkel. Trotzdem möchte man uns dies einreden. Obendrein wurde die Anmarschstraße, wo die Verbindungsader zur 4. A. entlanglief, erst sehr spät geöffnet. Da jede Spur strategischer Berechnung fehlte, folgte die Riesenschlacht im Westen und Norden den einfachsten naivsten Grundlinien: Zunächst Entsatzbewegung Joffres für Antwerpen, dann beiderseitige Kraftbindung im Westen, um die Schlacht im Norden vor Eingriffen zu schützen. Der Berg, verwickelt umständlicher Umgruppierung, gebar eine Maus oder richtiger einen Rattenkönig von Unglaublichkeiten.