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Mäusethurm und Ehrenfels.

Unterhalb der Stadt Bingen, nördlich vom Bingerloch, erhebt sich auf einem Felsen mitten im Rheinstrom der allen Reisenden wohlbekannte Mäusethurm. Wann derselbe erbaut wurde, das ist bisher genau nicht festgestellt worden. Man nimmt an und es hat diese Annahme die grösste Wahrscheinlichkeit für sich, dass der Erzbischof Willigis von Mainz diesen Thurm um Jahr 1000 zum Zwecke der Landesverteidigung errichten liess. Wie die Sage erzählt, ist in dem Thurm der Erzbischof Hatto von Mainz durch Mäuse aufgefressen worden. Ziemlich verfallen wurde der Thurm im Jahre 1856 von Grund auf restaurirt. Er dient seit jener Zeit dazu, dass, von ihm aus, wenn wegen eines herankommenden Schiffes das Bingerloch nicht passirt werden kann, Warnungssignale abgegeben werden.

Ihm und gleichzeitig Bingen gegenüber am rechten Rheinufer, ruht auf felsigem Untergrund der Ehrenfels, eine alte, theils von Gestrüpp bewachsenen Burgruine, von deren 4 Thürmen der höchste noch am besten erhalten ist. Ehrenfels ist im Jahre 1210 von dem Statthalter des Rheingaues Philipp von Bolanden erbaut und hat im 15. Jahrhundert den Mainzer Erzbischöfen als Wohnsitz gedient. Nachdem die Burg 1689 von den Franzosen zerstört war, ist sie im Laufe der Zeit mehr und mehr verfallen.

Vom Ehrenfels aus geniesst man einen schönen Ausblick über die landschaftlichen Reize des jenseitigen Rheinufers, während die Burgruine, aus der Ferne gesehen, einen etwas düsteren, wildromantischen Anblick bietet.