Emanuel Geibel
Gedichte
Emanuel Geibel

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XXXVII.

Die Sonn' hebt an vom Wolkenzelt
Verstohlnen Glanz zu schießen;
Da gibt es rings in Wald und Feld
Ein Rauschen, Rieseln, Fließen.

Das Eis zergeht, der Schnee zerrinnt,
Dann grünt es über ein Weilchen,
Und leise singt der laue Wind:
Wacht auf, wacht auf, ihr Veilchen!

O lindes Säuseln tief im Tal!
O erster Duft des Märzen!
Nun blüht und klingt die Welt zumal,
Nun klingt's auch mir im Herzen.

Und wie die Lüfte wundervoll
Sich blau und blauer dehnen –
Ich weiß nicht, was das werden soll,
Was will dies Ringen und Sehnen?

Mir wird die Brust so weit, so weit,
Als ob's drin blüht' und triebe –
Kommst du noch einmal, Jugendzeit?
Kommst du noch einmal, Liebe?

 


 


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