Josef Haltrich
Sächsische Volksmärchen aus Siebenbürgen
Josef Haltrich

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76. Die Büffelkuh und das Fischlein

Einmal kam eine große, große Büffelkuh an ein kleines Bächlein, um zu trinken; sie hatte einen unersättlichen Durst und soff ohne Aufhören. In dem Bächlein aber wohnte ein klein winziges Fischlein, das war immer sehr lustig, hüpfte und sprang und spielte mit den glitzerigen Steinchen. Es fürchtete nun, die Büffelkuh werde ihm das Wasser alles saufen und rief ihr zu: »Warum säufst du so viel? Soll ich hier auf trockenem Sande bleiben und umkommen? Höre auf, nicht daß ich über dich komme!« Aber die Büffelkuh spottete und brummte: »Boah! du kleiner Schnips, ich werde mich gleich vor dir fürchten! Sorge, daß ich dich nicht verschlinge!« und soff fort und fort, bis kein Wasser im Bächlein war. Da ward das Fischlein sehr, sehr zornig, sprang heraus und verschlang mit einemmal das ganze große Tier.

Nicht wahr, es geschah der Büffelkuh recht? Warum hat sie dem armen Pischlein alles Wasser gesoffen und hat es dazu noch verspottet?


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