Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Um seinen Gott sich doppelt schmerzlich mühend, War er ihm, selbsterrungen, doppelt teuer, Dem Ewigen war keine Seele treuer, Kein Glaube je so ungeschwächt und blühend. Mit allen Pulsen für die Menschheit glühend, Ein Elfengeist in einem Menschenleibe, Ein Herz, vom süßen Duft des Himmels trunken, |
|
|
|
Die ihr voll Mut zu schleudern euch nicht scheutet Ein blitzend Wort in unsers Lebens Schwüle, O Glück, wenn ihr euch auf dem Sterbepfühle Vom Neid zerstückter Kränze noch erfreutet! Wie haben Ruhm in Scheffeln sich erbeutet, Brauch deine Hand, die ist der Welt genug, Kannst du nur dichten, gehe lieber müßig; |
|
|
|
O lobt euch nur des Westes Schmeichelwehen, Wenn kräuselnd er ob blauen Flächen zittert Und kaum dem Schilf ein welkes Blatt zerknittert – Ihr stillen Seelen, mög's euch wohl ergehen! Ich aber muß das Meer im Sturme sehen, Ihr mögt ein ungleich größer Glück erfahren, Ich werd nun einmal wilder mit den Jahren, |
|
|
|
Ich kann oft stundenlang am Strome stehen, Wenn ich entflohen aus der Menschen Bann; Er plaudert hier wie ein erfahrner Mann, Der in der Welt sich tüchtig umgesehen. Da schildert er mir seiner Jugend Wehen, Wie wallt er doch so sicher seine Bahn! Du, Seele, nur willst in der Irre schweifen? |
|
|
|
Die uns als wilde, rohe Zweifler hassen Und drob manch derben Fluch uns schon gespendet, Die frommen Leute – wie sind sie verblendet; Der Glauben ist's, von dem wir nimmer lassen. Zieht erst der Frühling jubelnd durch die Straßen, Ja, naht des Jahres Fürst mit seinem Hof Schlief auch sein Glaube dann in Todesgrüften, |
|
|
|
Der Tod, ihr Freunde, ja der Tod soll leben! Ich hab ein glühend Lied in tiefster Nacht Dem treusten Freund der Erde angefacht; Die Toten will ich und den Tod erheben! Wir sind nur Kinder, die mit Widerstreben, Vernichtung dünkt euch eine herbe Pille? Das Sterben macht das Leben ganz und voll; |
|
|
|
Von Hermelin den Mantel umgeschlagen, Das trunkne Haupt weit über mir im Blauen, Die Alpen – wie so stolz darein sie schauen, Als wüßten sie, daß sie den Himmel tragen! Gleich leichtbeschwingten Liebesboten jagen Die Herden läuten, und die Adler fliegen, Läßt sich ein schöner, schöner Bild ersinnen? |
|
|
|
Der Freiheit Priester, der Vasall des Schönen, So wird der Dichter in die Welt gesandt; Ein Troubadour zieh er von Land zu Land, Das Herrlichste mit seinem Lied zu krönen. Die Heldentat gewinn in seinen Tönen Ein Gärtner, dem der Garten nur gegeben, – Sei all sein Trost, nur andre zu beglücken; |
|
|
|
O Freiheit, Freiheit! Nicht wo Hymnen schallen, In reichgeschmückten fürstlichen Arkaden – Freiheit! Du wohnst an einsamen Gestaden Und liebst die Stille wie die Nachtigallen. Du fliehest das Geräusch der Marmorhallen, Ein Engel nahst du bei verschloßnen Türen, Nicht stolze Tempel wollen dir gebühren, |