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Der Name und die Person dieses Bullatius sind gleich unbekannt. Daß er ein guter Freund unsers Dichters, und, ungeachtet der Dunkelheit seines Namens, wenigstens sein eigner Herr und nicht ohne Vermögen gewesen, wäre aus dem Ton dieses Briefs und verschiednen Umständen zu vermuten, wenn man Lust hätte, den Abgang historischer Nachrichten durch Vermutungen zu ersetzen. Er scheint durch fehlgeschlagene Hoffnungen, oder vielleicht bloß durch eine hypochondrische Verstimmung, einen Widerwillen gegen Rom gefaßt zu haben, und auf den Entschluß, eine Reise nach Griechenland und Asien zu tun, gekommen, ja sogar mit dem Gedanken, sich in irgend einer hübschen Stadt dieser schönen Weltgegend festzusetzen, umgegangen zu sein. Horaz, der seinen Mann ohne Zweifel genauer kannte, hat in diesem Briefe die Absicht, ohne geradezu gegen seine Laune anzustoßen, ihn von der Ausführung eines solchen milzsüchtigen Einfalls unvermerkt abzulenken. Er sucht ihn deswegen zu überzeugen, daß einer sogar zu Ulubrä (wohin geborne Römer nicht weit zu reisen hatten) so gut als zu Rhodus oder in der schönen Mitylene im Verborgnen glücklich sein könnte, sofern er nur in der innerlichen Verfassung sei, irgendwo glücklich zu sein. Diese Moral wird in einem leichten muntern Ton mit so vieler Anmut herbeigeführt, daß es dem Bullaz sein mußte, als habe er sich die letzten Verse selbst gesagt: und dies ist die gute Art zu moralisieren, die unser Dichter dem Sokrates und dem Sokratischen Aristipp abgelernt hat, und worin ihm, meines Wissens, kein andrer gleich gekommen ist.