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Schon das zweite Geschlecht wird verzehrt durch Bürgerbefehdung, Und Roma, selbst von eigner Kraft bewältigt, sinkt. Die zu verderben umsonst anwohnende Marser getrachtet, Umsonst Porsinna, drohend mit Etruskermacht; Die nicht Spartacus Grimm, noch Capua, werbend um Vorrang, Noch, ungetreu in Neuerung. der Allobrog; Nicht blauäugige Horden der rauhen Germania jemals Gebändigt, noch der Väter Abscheu, Hannibal: Diese verderben wir Frevlergeschlecht fluchschwangeren Blutes, Bis wiederum Raubwild die Einöd' überschwärmt. Bald (ach!) steht der Barbar siegreich auf geäscherten Trümmern, Sein Reiter trabt mit lautem Hufschlag durch die Stadt; Und, die Wind und Sonne verschont, die Gebeine Quirinus, O Greuelanblick! streut umher sein Übermut. Jetzt ratschlagt ihr vielleicht in Gemeinheit, oder die Bessern, Ob Rettung euch von solcher Drangsal werden mag. Aller Meinungen soll der Beschluß sein: Wie der Phocäer Gesamte Stadt nach grausem Eidschwur flüchtete, Fern von Herd' und Vatergefild', und zur Wohnung die Tempel Dem Eber nachließ und dem räuberischen Wolf: Gehn wir, wohin auch trage der Fuß, wohin durch Gewog' auch Uns Notus ruf' und ungestümer Afrikus. Billigt ihr? oder ersinnt noch Besseres einer? Wohlauf denn, Mit guter Vorschau, säumt ihr noch? besteigt den Kiel! Doch dies schwören wir alle: Sobald aufstrebend vom Abgrund Der Felsen schwimmt, soll nicht die Heimkehr Greuel sein! Nicht gereue nach Hause gewendete Segelung, wann erst Des Padus Flut Matinums schroffes Haupt umspült, Oder ins Meer vorläuft der erhabene Appenninus, Und Ungetüm durch neue Wollust mißgepaart Seltsamer Trieb: daß gern sich die Tigerin gattet dem Damhirsch, Daß Ehebruch die Taube mit dem Weiher übt; Wann zutrauliches Rind nicht zagt anfunkelnden Löwen, Und salziger Meeresflut zottenlos der Bock sich freut. Dies und alles, was sonst abschreckt von der lockenden Heimkehr, Mit Fluch beschwörend, wandern wir, die ganze Stadt; Oder wer thörichtem Schwarm sich enthob; was zag' und entnervt ist, Das brüte hier auf ungeweihtem Polster fort. Ihr, voll Tugend und Kraft, enthaltet euch weibischen Klagens, Und flieget am Etrusker-Meergestad' entlang. Unser harrt der Umströmer Oceanus. Felder, o suchet Die Segensfelder und des Heils Eilande dort, Wo der Ceres die Erd' ungepflügt sich jährlich verzinset, Und ungeschneitelt immer blüht der Rebenberg, Wo Fruchtzweige sich blähn des niemals täuschenden Ölbaums, Und voll die braune Feige schmückt den Mutterstamm, Honig aus Eichengeklüften herabrinnt und den Gebirghöhn Der rasche Quell in lautem Wellengang enthüpft. Ohne Geheiß dort kommen zur schäumenden Gelte die Ziegen, Und heim mit straffem Euter kehrt die frohe Trift; Niemals schaden dem Viehe Verpestungen; keines Gestirnes Entflammung dörrt kraftlose Herden ungezähmt. Auch kein nächtlicher Bär umbrummt die Hürde des Schäfers, Noch schwillet tief von reger Natternbrut die Flur. Mehrerem noch erstaunen wir Seligen: wie mit des Regens Ergoßnem Absturz Eurus nie das Feld zerschwemmt, Noch in trockener Scholle der fruchtende Same versengt wird. Da Näss' und Glut der Götterkönig mäßiget. Dorthin ruderte nie die argonautische Fichte, Noch trat die unschamhafte Kolcherin den Strand, Nie auch drehten die Rahen dahin sidonische Segler, Und nie die arbeitsame Schar des Ithakers. Jupiter sonderte selbst die Gestad' hier frommem Geschlechte, Da goldne Urzeit er in Erz entwürdigte. Hart aus ehernem schuf er das eiserne Alter, aus welchem Ein gutes Glück, weissag' ich, Fromme mahnt zur Flucht. |