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In diesem, dem dritten Teil meiner Weltumseglung, führe ich den Leser durch die Wunderländer Indonesiens und durch das Tor der Tränen heim, nicht nur in die Heimat, sondern auch zu mir selbst, und deshalb ist gerade dieser bitterste Teil der wichtigste für mein Innenleben gewesen, denn da lernte ich, daß man ein großes Ding nicht einer Belohnung wegen unternehmen dürfe, sondern nur um der Sache selbst willen. Durch Mißerfolge zermürbt, durch Kampf und Not und Krankheiten gebrochen, durch die freudlose Rückkehr verbittert, sah ich durch den dichten Trauernebel zunächst alles als Verlust und Untergang, was in Wahrheit doch Sieg gewesen. Daß mir jedoch diese Erkenntnis werden durfte, daß es mir vergönnt war, durch meine Schicksale in, wenn auch geringem Maße, anderen Kämpfenden Mut einzuflößen, das verdanke ich einzig meinen Lesern, und deshalb danke ich auch allen, die mich so treu begleitet haben, von ganzem Herzen. Ihr Glaube an mich hat mir den Glauben an das Leben zurückgegeben, ihre Güte hat auf meine Einsamkeit das warme Licht geworfen, ohne das keine Seele sich zu entwickeln vermag. Man erstarkt durch das Leid, doch man vertieft sich durch das, was ich, um ein viel zu mißverstandenes Wort zu vermeiden, die wärmende Zuneigung der Mitwelt nennen will. Möge sie mir stets erhalten bleiben! Und von diesem Wunsche erfüllt, bitte ich die Leser, mir bis an das Ende meiner Fahrten das Geleite zu geben.
zum 11. bis 30. Tausend.
Kaum zwei Jahre sind vergangen, seit das große Reisewerk Alma M. Karlins zum ersten Male erschien, und schon kann der Verlag mit der vorliegenden Ausgabe die Neuauflage der Oeffentlichkeit übergeben. Die Bücher, in denen Alma M. Karlin damals den ungewöhnlichen Bericht ihrer ungewöhnlichen Fahrt niederlegte, begründeten den Namen, den sie sich heute durch ihre allgemein anerkannte und bewunderte Leistung geschaffen hat. Kaum jemand in Deutschland kannte, bevor diese Bücher herauskamen, ihren Namen, und auch in Oesterreich, wo vereinzelt Pressenotizen über Alma M. Karlin und journalistische Arbeiten der Verfasserin in verschiedenen Blättern erschienen, war es schwer, Näheres über sie zu erfahren. Nur auf vielen Umwegen gelang es seinerzeit dem Verlag, durch eine solche Pressenotiz in einem Wiener Blatt aufmerksam gemacht, mit Alma M. Karlin in Verbindung zu kommen, die in ihrer Heimatstadt, dem altösterreichischen Cilli, jetzt jugoslavischen Celje, an ihrem großen Reisewerk schrieb.
Es will schon etwas heißen, wenn in der heutigen Zeit ein so umfangreiches und verhältnismäßig kostspieliges Werk in knapp zwei Jahren 20 000 Käufer findet, so daß eine Neuauflage erforderlich wird. Den veränderten Zeitverhältnissen seit dem ersten Erscheinen trägt der Verlag dadurch Rechnung, daß er die Neuauflage als Volksausgabe zu niedrigstem Preis herausbringt. Diese Maßnahme soll weitesten Kreisen, denen bisher infolge der allgemeinen Einkommensminderungen die Anschaffung nicht möglich war, die Karlinschen Werke als wertvolle Bereicherung ihrer Bücherei zugänglich machen. Dabei haben die Käufer der Volksausgabe noch den Vorteil, daß diese im Gegensatz zur ersten Auflage reich illustriert ist bei ungekürztem Inhalt.
Jeder, der Alma M. Karlin an Hand des vorliegenden Buches auf ihrer Heimfahrt von achtjähriger Odyssee durch alle Länder und Meere der Welt begleitet hat, wird den Wunsch haben, auch die früheren Erlebnisse der Verfasserin kennen zu lernen. In dem Buche » Einsame Weltreise. Erlebnisse und Abenteuer einer Frau im Reich der Inkas und im Fernen Osten« erzählt Alma M. Karlin, wie sie, vom Ehrgeiz eines Columbus getrieben, im Jahre 1919 sich aufmachte, um die Welt zu sehen, und was sie dann in Peru und Panama, in Nordamerika, auf Hawaii, in Japan, China, Korea und bei den Kopfjägern Formosas erlebte. Den abenteuerlichsten Teil ihrer Weltfahrt schildert Alma M. Karlin in dem Buche, das dem vorliegenden Band unmittelbar vorangeht: » Im Banne der Südsee. Als Frau allein unter Pflanzern und Menschenfressern, Sträflingen, Matrosen und Missionaren«. Acht Jahre währte Alma M. Karlins Weltfahrt, acht Jahre, die angefüllt waren mit unvergleichlichen Erlebnissen und erregendsten Abenteuern, aber auch mit den härtesten Entbehrungen, furchtbarster Mühsal und Gefahr und mit unendlichem Leid.
»Was ist das Abenteuerleben großer Männer gegen ein Frauenleben wie dieses«, so schrieben die »Deutschen Monatshefte« (Berlin) bald nach dem ersten Erscheinen des großen Reisewerkes und sprachen damit aus, was alle Leser empfanden: die große Bewunderung vor dieser Frau.
»Turmhoch über der üblichen Weltreiseliteratur steht dieses in seiner Art einzige Werk«, sagte die »Berliner Börsenzeitung« in einer Besprechung, und dem Sinne nach dasselbe sagen viele Hunderte von Pressestimmen in Kritiken und spaltenlangen Feuilletons. Immer wieder wird das Unvergleichliche und Einzigartige von Alma M. Karlins großer Leistung anerkannt. Einige wenige Beispiele mögen hier Raum finden:
»… Ich kenne viele, viele Reisebeschreibungen, aber ich gebe gern zu, daß ich nur ganz selten eine las, die diesen »Berichten einer Frau« gleichgekommen wäre. Diese Bücher haben mich gepackt und erschüttert und mir mehr als eine schlaflose Nacht bereitet …«
Welt und Haus, Leipzig.
»… Ein ungewöhnliches Buch, wie es in dieser Art selten erscheint …«
Koralle, Berlin.
»… Daß Alma M. Karlin eine ungewöhnliche Frau ist, versteht sich nach ihren Erlebnissen von selbst. Ungewöhnlich und fesselnd aber ist auch ihre Darstellungskunst …«
»… Ein ungewöhnliches Buch, von einem ungewöhnlichen Menschen geschrieben …«
Bergstadt, Breslau.
»… Das abenteuerlichste Reisetagebuch unserer Zeit … Alma M. Karlin hat keine neuen Länder entdeckt; aber die Abenteuer des täglichen Lebens, die ihr auf ihrer Weltfahrt begegneten, sind spannender und erregender als der Bericht mancher Forscherfahrt …«
Mitteilungen der Deutschen Kolonialgesellschaft.
»… Was sie geleistet, steht ganz vereinzelt in der Literatur der Reisebeschreibungen da …«
Neues Wiener Journal.
»Dieses Buch ist ganz einzig. Es erfüllt den Leser mit einer unbegrenzten Hochachtung vor dieser tapferen kleinen Frau …«
Neue Badische Landeszeitung, Mannheim.
»Wir stehen sprachlos vor den Leistungen dieser Frau. Das Buch kann wärmstens empfohlen werden. Es enthält die Weltreise einer Heldin. Wo ist der Forscher, der Aehnliches leistete?«
Der Erdball, Berlin.
»Das Buch ist ein Erlebnis … Dies Buch ist eines der wertvollsten, die je geschrieben wurden …«
Berliner Volkszeitung.
»… Anschaulicher kann ein Reisebericht wohl kaum sein. Wer das Buch zur Hand nimmt, wird in seinen Bann gezogen …«
Dresdner Nachrichten.
»… Diese »Einsame Weltreise« steht ganz für sich da, und mehr noch die Art, wie sie geschrieben wurde …«
Ostsee-Zeitung, Stettin.
»… Ein in jedem Sinne außergewöhnliches Werk … Alma M. Karlins Darstellungsgabe ist außergewöhnlich stark …«
Pfälzische Rundschau, Ludwigshafen.
»… Ein Werk von ganz eigener Prägung …«
Tägliche Rundschau für Mittelschlesien.
»… Das ist in Wahrheit ein Buch, das Aufsehen erregen muß … Ein seltenes Buch, geschrieben von einer einzigartigen Frau …«
Darmstädter Tagblatt.
»… Die Reisen unserer großen Forscher sind, verglichen mit dem, was Alma M. Karlin durchmachte, bequeme Spaziergänge gewesen …«
Das Echo, Berlin.
»… Eine ungewöhnliche Persönlichkeit, eine fein empfindende Seele spricht aus ihnen, schlichte Bescheidenheit und ein über alle erlebten gräßlichen Schrecknisse triumphierender Humor. Bewunderung vor dieser Frau! Mögen ihre ungewöhnlich anschaulichen, packend geschriebenen Bücher weiteste Verbreitung finden.«
Doch genug davon. Zwar ist es eine Freude für den Verlag, in der Besprechungsmappe eines so allgemein begeistert anerkannten Werkes zu blättern und verlockend genug, die Beispiele noch zu vermehren; aber man würde kein Ende finden; denn wollte man alles abdrucken, was über Alma M. Karlin in den kaum zwei Jahren seit dem Erscheinen der ersten Auflage geschrieben worden ist, so würde das ein Buch ergeben, so dick, wie die drei Bände der neuen Volksausgabe zusammen. Nicht nur in Deutschland und Oesterreich, auch in der Schweiz und Tschecho-Slowakei, in Ungarn, Jugoslavien, Holland, Frankreich, England und Skandinavien feierte die Presse allgemein Alma M. Karlins große Leistung. Eine englische und amerikanische Ausgabe des Reisewerkes ist im Erscheinen begriffen. Durch Vorträge in allen großen Städten und vielen kleineren Orten Europas wurde Alma M. Karlin weit über den Kreis der Leser ihrer Bücher hinaus bekannt; aber wohl der schönste Lohn, den sie nach all den Jahren der Entbehrungen und Leiden davontrug, waren die unzähligen spontanen Zuschriften tiefgepackter Leser, die Alma M. Karlin ihre Bewunderung und ihre Sympathie zum Ausdruck brachten. Der Verlag kann es sich nicht versagen, an dieser Stelle einige Proben aus solchen Briefen an die Verfasserin wiederzugeben:
»In tiefster Ergriffenheit habe ich das letzte Kapitel Ihrer prachtvollen, originellen Weltreise gelesen. Man fühlt sich einem solchen Unikum von Menschen, der diese grandiosen Erlebnisse mit seinem Herzblut geschrieben, so verbunden, daß man nicht für immer von ihm Abschied nehmen möchte. Man muß ihm doch wenigstens sagen, daß er nicht umsonst gelebt und gelitten, daß er Tausenden, jetzt so niedergetretenen, Willens- und Lebenskraft gegeben hat …«
Dr. R. G. in Wien.
»In fast fieberhafter Spannung, die sich zu einer unerhörten Bewunderung steigerte, habe ich Ihr Buch verschlungen. Und in diese Bewunderung mischt sich fast ein Grauen: wie konnte ein einzelnes Menschenkind all das leisten, ertragen und durchführen? Ich bin kein enthusiastischer Backfisch, sondern eine 69jährige Frau, die in völlig anderer Form und auf ganz anderer Ebene so viel Leid auch ertrug, als ein Frauenleben nur aufzuweisen vermag. Aber – und das danke ich Ihnen, und deshalb schreibe ich Ihnen – mich dünkt all mein gegenwärtiges Leid gering, gemessen an dem, was Sie mit vorbildlicher Tapferkeit durchlebten …«
Frau M. L. in Wiesbaden.
»Ich muß Ihnen danken von ganzem Herzen für die Stunden innigsten Erlebens, die mir Ihre »Weltreise« und »Im Banne der Südsee« schufen – sie sind mir ein ganz kostbares Geschenk geworden, das mir unendlich viel gegeben und einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht hat. – Werke von solcher Echtheit und Tiefe sollten in alle reifen Frauenhände gelegt werden …«
Käthe H. in R.
»Ich erlaube mir kein Urteil über Ihr Werk, ich möchte Ihnen nur sagen, daß es mich begeisterte und zugleich tief bewegte. Welch Zeugnis unerhörter Opferwilligkeit, einzig dastehenden Mutes einer Frau, die alle Leistungen von Männern auf gleichem Gebiet weit in den Schatten stellt, welche Kunst der Darstellung, welche gewandte Feder …«
Marie B. in Bamberg.
»Man muß diese Lebenskraft, diesen Wissensdurst und Heroismus bewundern. Ihre Offenheit mutet sehr modern und manchmal männlich an. Ich glaube, das ist das Größte, was eine Frau bisher geleistet hat.«
Professor Sch. in Wien.
»Ihr Werk hat meine Frau und mich derart in Bann gehalten, in so hohem Maße ergriffen und bewegt, daß ich Ihnen schreiben muß, schreiben, wie sehr wir Sie bewundern, Ihre stählerne Tatkraft, Ihren eisernen Willen, Ihren Mut und, womöglich noch mehr, Ihr warmes, edles Fühlen für alles Gute und Schöne, Ihre tiefe Liebe für alles Sein … Es ist mehr als genug, was Sie gelitten. Für Ihre literarischen Leistungen verdienen Sie den Nobelpreis. Ich habe sehr viele Reisebeschreibungen gelesen, aber keine, keine war so wunderbar geschrieben, weil mit Herzblut, wie Ihre …«
Generaloberst v. M. in E.
»Ich habe das herzliche Verlangen, Ihnen zu schreiben, nachdem ich Ihre Bücher gelesen habe. Ich bin so erschüttert, daß eine Frau klaglos, unter so schweren Entbehrungen und Leiden, doch das gesteckte Ziel erreicht. Es ist so schwer auszudrücken, was Sie mir mit Ihren Büchern gegeben haben, denn ich habe so viel Schweres durchmachen müssen, daß mich Ihr Buch aufgerichtet hat …«
Erna B. in B.
»Nachdem ich Ihre Bücher gelesen habe, komme ich nicht mehr von ihnen los, die Bücher sind wie ein Zauber, man muß sich mit ihnen beschäftigen, man ist im Innersten erschüttert von solchen Erlebnissen, und wie sind sie geschildert! Nie wieder wird eine Frau leisten, was Sie geleistet haben, die Anerkennung wird kommen, muß kommen. Niemand kann gleichgültig bleiben beim Lesen dieser Bücher. Haben Sie Dank für diese Büchergabe, die alles enthält, was das Herz erbeben läßt, man wird immer wieder danach greifen, immer von neuem erregt und erschüttert sein.«
Frau E. T. in Lüdenscheid.
Möge das große Werk Alma M. Karlins in seiner neuen Gestalt in die weitesten Kreise derer Eingang finden, die beim Lesen eines Buches nicht nur gespannt und gefesselt, sondern auch um tiefes Wissen bereichert und seelisch erhoben und gestärkt werden wollen. Mit diesem Wunsch läßt der Verlag die neue Auflage von Alma M. Karlins Lebenswerk in alle Welt hinausgehen.
Der Verlag.