Karl May
Auf fremden Pfaden
Karl May

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Blutrache

In Basra

Jeder meiner Leser kennt meinen wackern, kleinen Diener Hadschi Halef Omar, den treuesten und opferwilligsten Untergebenen, den ich jemals gehabt habe. Obgleich ich sein »Herr und Gebieter« war, nannte er sich andern gegenüber doch stets meinen »Freund und Beschützer«, und ich habe dies dem spaßigen Hadschi nie verwiesen, denn ich sah über seine kleinen Schwächen wegen seiner sonstigen guten Eigenschaften gern hinweg. Nach unserer ersten Trennung schrieb er mir, wie aus dem früheren Bande »Der Schut« pag. 472 bekannt ist, einen Brief, den ich für diejenigen Leser, welche ihn noch nicht kennen und weil er ebensowohl ein Muster orientalischer Schreibweise als auch ein Charakterbild Hadschi Halef Omars bietet, hiermit wiedergebe, natürlich in das Deutsche übersetzt:

»Mein lieber Sihdi.

Gnade und Gruß Gottes! Wir sind angekommen, ich und Omar. Freude und Glück überall! Geld! Panzer! Ruhm, Ehre, Wonne! Kara Ben Nemsi Emir sei Segen, Liebe, Andenken, Gebet! Hanneh, die Liebenswürdige, die Tochter Amschahs, der Tochter Maleks, des Abteïbeh, ist gesund, schön und entzückend. Kara Ben Hadschi Halef, mein Sohn, ist ein Held. Vierzig getrocknete Datteln verschlingt er in einem Atem; o Gott, o Himmel! Omar Ben Sadek wird heiraten Sahama, die Tochter von Hadschi Schukar esch Schamain Ben Mudal Hakuram Ibn Saduk Wesilegh esch Schammar, ein reiches und schönes Mädchen. Allah schenke Dir sehr gutes Wetter und schöne Witterung! Rih, der Hengst grüßt sehr ergebenst und höflich. Omar Ben Sadek hat ein gutes Zelt und eine liebenswürdige Schwiegermutter. Heirate auch bald! Allah beschütze Dich! Sei stets zufrieden, und murre nicht! Ich liebe Dich! Vergiß das Siegel; ich habe weder ein Petschaft noch Siegellack! Sei immer tugendhaft, und meide die Sünde und das Verbrechen! Komme im Frühjahre! Sei immer mäßig, bescheiden, zuvorkommend, und fliehe die Betrunkenheit!

Voller Hochachtung, Ehrerbietung, Demut und Anbetung Dein ehrlicher und treuer Freund, Beschützer und Familienvater

Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah.«

Er forderte mich also in diesem sonderbar stilisierten Schreibebriefe auf, die Sünde, das Verbrechen und auch die Betrunkenheit zu meiden, obgleich er nicht den mindesten Grund dazu hatte. Dies war aber so seine Weise, und ich mußte beim Lesen seiner Zeilen herzlich lachen. Der Einladung, im Frühjahre zu ihm zu kommen, konnte ich erst zwei Jahre später folgen, als ich mich wieder am obern Tigris befand. Von dem, was ich da mit dem Hadschi erlebt, habe ich schon einiges erzählt. Hier mag die Schilderung eines weiteren Ereignisses folgen, welches in Basra begann und in der arabischen Wüste endete, wohin ich gar nicht hatte gehen wollen.

Meine Absicht war vielmehr gewesen, von Basra aus per Schiff nach Abuschehr in Persien zu fahren und von dort aus Schiras, das berühmte, zu besuchen. Basra oder Bassora liegt in einer heißen, sumpfigen und also höchst ungesunden Gegend an der Vereinigung des Euphrat und Tigris, welche Schatt el Arab genannt wird. Darum wollten wir, um unsere Gesundheit nicht zu gefährden, uns nicht lange hier aufhalten. Ich sage »wir« und meine dabei mich, Hadschi Halef Omar, Omar Ben Sadek und zwei Haddedihnaraber, welche mich vom letzten Weideplatze der Haddedihn auf einem Kellek den Tigris herab nach Bagdad gebracht hatten. Dies war aus Anhänglichkeit geschehen, und in Bagdad hatten sie mir lebewohl sagen und zurückkehren wollen. Aber Halef und Omar, meine früheren Gefährten in so manchen Gefahren, hatten sich nur schwer von mir trennen können und mich gebeten, noch bis Basra mitfahren zu dürfen. Ich hatte eigentlich nicht ja sagen wollen, aber endlich doch eingewilligt, weil sie gar so gute Worte gegeben hatten.

Es war dabei von ihnen ein Vorwand benutzt worden, gegen welchen ich nichts sagen konnte. Die Haddedihn, welche vortreffliche Kamelzüchter sind, hatten nämlich mehrere Kelleks, mit Kamelwolle nach Basra gesandt, wo es Händler giebt, welche dieses Produkt gern kaufen und nach Indien und sogar weiter senden. Der Befehl über diese Kelleks war dem zwar jungen aber trotzdem in solchen Handelssachen erfahrenen Mesud Ben Hadschi Schukar übergeben worden. Ben heißt Sohn; Mesud war also der Sohn von Hadschi Schukar, und da, wie Halef in seinem Briefe sagt, Omar Ben Sadek eine Tochter dieses Hadschi Schukar geheiratet hatte, so war er der Schwager dieses Mesud Ben Hadschi Schukar. Dies muß ich erwähnen, wenn das Spätere richtig verstanden werden soll.

Mesud war also mit seinen Flößen und den ihn begleitenden Haddedihn nach Basra gefahren, und dies gab Halef und Omar den Vorwand, mich vollends dorthin zu begleiten, um ihn aufzusuchen und mit ihm zurückzukehren. Ich konnte nichts dagegen haben.

Als wir in Basra ankamen, suchten wir nach Mesud und fanden ihn ohne große Mühe, da die früher so bedeutende Stadt jetzt kaum noch zehntausend Einwohner hat und Menschen also nicht leicht in der Menge verschwinden können. Er hatte die Kamelshaare an den Mann gebracht, einen guten Preis erzielt und sollte das Geld morgen ausbezahlt bekommen.

Ich ging nach dem im Norden der Stadt liegenden Hafenbassin, um mich nach einem abwärts segelnden Schiffe umzusehen, erfuhr aber zu meinem Bedauern, daß ich noch mehrere Tage warten müsse. Was während dieser Zeit anfangen? Ein im Oriente Unbekannter hätte sich wohl für diese kurze Zeit mit Basra beschäftigen können, mir aber konnte dieser Ort gar nichts bieten. Da war es mir denn sehr lieb, daß die Haddedihn die Absicht hatten, nach Kubbet el Islam zu reiten, um den Manen Ibn Risaas ihre Verehrung darzubringen. Kubbet el Islam, zu deutsch Kuppel des Islam, ist nämlich der Name für Alt-Basra, welches ungefähr fünfzehn Kilometer südwestlich von Neu-Basra liegt und bis in das vierzehnte Jahrhundert zu den vier Paradiesen der Moslemim gerechnet wurde. Es spielt nächst Bagdad die bedeutendste Rolle in dem Märchen von Tausend und einer Nacht, und hier war es, wo im vierten Jahrhundert der berühmte Ibn Risaa eine der ersten muhammedanischen Gelehrtenakademien gründete. Daher unterläßt es selten ein »wahrer Gläubiger«, der sich in Neu-Basra befindet, einen Ausflug nach Kubbet el Islam zu machen, was zwar nicht erforderlich ist, aber doch als verdienstlich gilt.

Um die Zeit zu verbringen, wollte ich diesen Ritt mitmachen, und er sollte morgen vorgenommen werden, wenn Mesud das Geschäftliche vollends besorgt haben wird. Da wir auf dem Kellek gekommen waren, hatten wir natürlich keine Pferde mit, doch waren zu jeder Zeit Mietesel genug zu bekommen, unter denen sich, gerade so wie in Bagdad, viele Schimmel befinden, die sonst sehr selten sind. Darum sah ich mich nicht schon heute nach Reittieren um, ein Umstand, den wir später sehr zu beklagen hatten.

Wir hatten uns alle in einer Privatwohnung einquartiert, welche in der Nähe des Marghil oder Kut-i-Frengi lag – so wird das englische Konsulat genannt, welches das beste Gebäude von Basra ist.

Am nächsten Morgen begab sich Mesud zu dem Käufer seiner Wolle und erhielt das Geld ausbezahlt. Ich hatte ihn aufgefordert, dies später zu thun, weil er das Geld noch nicht brauchte und man selbst auf einem so kurzen Ausfluge, wie wir ihn vorhatten, vor unliebsamen Begegnungen nie sicher ist, aber er war mir nicht folgsam gewesen. Als er zurückkam, wollte ich gehen, um die nötigen Hamirzu mieten; da sagte er.

»Das ist nicht nötig, Effendi. Ein freier Araber reitet nicht gern auf einem Esel, und ein so berühmter Emir, wie du bist, darf sich erst recht nicht auf einen so niedrigen Sattel setzen. Wir werden auf Pferden reiten.«

»Hast du etwa welche besorgt?« fragte ich ihn.

»Ja.«

»Von wem?«

»Von Abd el Kahir, dem berühmten Scheik der Muntefikaraber.«

»Das ist allerdings ein berühmter und höchst vertrauenswerter Mann; aber es wundert mich, daß er sich auf ein solches Geschäft einläßt. Ein so hervorragender Krieger pflegt seine Pferde nicht zu vermieten.«

»Da hast du recht. Er vermietet sie uns auch nicht, sondern er leiht sie uns umsonst, weil er sich freut, dir dienen zu dürfen.«

»Mir? Ich bin hier fremd. Was weiß er von mir?«

Da fiel mir mein kleiner Hadschi Halef, welcher jede Gelegenheit, mich und dabei natürlich auch sich zu verherrlichen, gern ergriff, rasch ein:

»Wie kannst du nur so fragen, Sihdi? Hast du vergessen, was für Heldenthaten wir vollbracht haben? Giebt es auch nur einen Menschen, der uns gleichzustellen ist? Wir sind die Riesen der Kühnheit und der Tapferkeit, und alles, was außer uns lebt, ist Zwerg gegen uns. Unsere Namen sind durch alle Länder erklungen, und von unsern Thaten wird in allen Häusern und Zelten erzählt und gesungen. Warum soll Abd el Kahir da nicht wissen, daß du der unbesiegliche Emir Kara Ben Nemsi Effendi bist, der unter meinem unüberwindlichen Schutze steht?«

»Halef, schneide nicht auf! Es ist möglich, daß er von unsern früheren Erlebnissen einiges gehört hat; aber woher weiß er, daß wir uns hier befinden und nach dem Kubbet el Islam reiten wollen?«

»Von mir,« antwortete Mesud. Ach habe es ihm gesagt.«

»Wo hast du ihn getroffen?«

»Bei dem Händler, von welchem ich mir das Geld geholt habe.«

»Bei dem war er? Hat er gesehen, daß du soviel ausbezahlt bekamst?«

»Ja.«

»So sei vorsichtig, und nimm es nicht mit!«

»Effendi, was denkst du von Abd el Kahir! Er ist ein ehrlicher Mann, bei dem wir sicherer sind als an jedem andern Orte, soweit die Erde reicht. Und wem sollte ich die Summe während unserer Abwesenheit anvertrauen?«

»Es mag einer von euch hier bleiben, dem du das Geld giebst.«

»Dazu entschließt sich keiner, denn das wäre die Unterlassung eines sehr verdienstlichen Werkes.«

»Hm! Kennst du Abd el Kahir persönlich?«

»Nein.«

»So kannst du also nicht wissen, ob er es wirklich ist. Wann will er mit seinen Pferden kommen?«

»In einer Stunde.«

»Hm! So möchte ich während dieser Zeit zu dem Händler gehen und mich erkundigen, ob der Araber, welcher bei ihm gewesen ist, wirklich Abd el Kahir war.«

»Das ist unnötig, denn der Händler hat ihn bei diesem Namen genannt und, als ich dabei war, mit ihm vom Stamme der Muntefik gesprochen. Als wir miteinander fortgingen, kamen wir in ein kurzes Gespräch, wobei ich ihm sagte, daß wir mit dir nach dem Kubbet el Islam wollten, und zwar auf Eseln reitend. Da bot er mir gleich seine Pferde an, indem er sagte, daß es eines solchen Emirs, wie du bist, nicht würdig sei, sich auf ein solches Tier zu setzen; er werde dir gern seine eigene, kostbare Stute leihen.«

»So? Sagte er dir, wo er seine Pferde hat?«

»Im Dorfe El Nahit, welches draußen vor dem Thore von EI Mirbad liegt. Natürlich ist nur die Stute sein; die übrigen gehören seinen Leuten, die mit ihm sind; die werden aber nichts dagegen haben, daß wir sie für die kurze Zeit benutzen.«

»Weiß er denn, wo wir wohnen?«

»Ja, denn er ist mit mir bis an dieses Haus gegangen.«

»So konntest du ihn mit hereinbringen!«

Mein Verhalten schien ihn halb zu kränken und halb zu erzürnen, denn er sagte:

»Du hast mich bis jetzt noch nicht für einen Knaben gehalten, scheinst es aber nun zu thun. Bedenke, daß mir die Kelleks und ihre Fracht anvertraut worden sind! Das mag dir sagen, daß ich es nicht nötig habe, Worte des Mißtrauens anzuhören!«

»Und ich versichere dir, daß es nicht meine Absicht gewesen ist, dich zu beleidigen. Ich habe die Gewohnheit, alles mit möglichster Vorsicht zu thun, und will hoffen, daß dies im vorliegenden Falle nicht angebracht gewesen ist.«

Damit war der Wortwechsel zu Ende, denn ich glaubte, allerdings zu weit gegangen zu sein. Wer sollte es wagen, sich für Abd el Kahir auszugeben, ohne es zu sein! Dieser Scheik, dessen Name »Diener der Tugend« bedeutet, stand in einem sehr guten Rufe, und es war eine Ehre für mich, auf seiner Stute reiten zu dürfen.

Nach der angegebenen Zeit ließ sich draußen Pferdegetrappel vernehmen, und dann erschien im offenen Eingange ein dunkelbärtiger Mann, der uns mit einem kurzen Blicke musterte, und dann, zu mir gewendet, mit einer höflichen Verneigung grüßte:

»Sabah el cher, ia Emir – guten Morgen, o Emir! Mein Auge ist stolz darauf, dich sehen zu dürfen.«

Er trug Sandalen an den nackten Füßen und einen einfachen, durch eine Kamelschnur zusammengehaltenen Haïk, dessen Kapuze hinten hinunterhing, so daß sein Kopf jetzt unbedeckt war. Noch selten hatte ich so einen Charakterkopf gesehen. Das dunkle Haar desselben war in viele, dünne Zöpfchen geflochten, welche nach allen Seiten herunterhingen. Schief über die niedrige aber breite Stirn gingen zwei nahe beieinander liegende Narben, welche nicht von einer Verwundung herrührten, sondern sichtbar durch absichtliche Messerschnitte hervorgebracht worden waren. Es giebt Stämme, und dies sind immer sehr kriegerische, welche ihre Angehörigen durch solche Merkmale vor andern auszeichnen. Daß die Muntefikaraber solche Narben trugen, war mir bisher unbekannt geblieben. Der Bart war dichter, als sonst bei den Arabern zu bemerken ist. Sein Auge hatte einen scharfen, fast stechenden Blick, was aber kein Grund war, mißtrauisch zu sein, zumal er in so höflicher Weise grüßte. Daß er vom Stolz sprach mich zu sehen, war orientalische Ausdrucksweise und nicht etwa eine Überschwenglichkeit, die mich hätte zur Vorsicht mahnen können. Darum stand ich auf, verbeugte mich ebenso und antwortete:

»Sabah el cher, ia Scheik! Sei mir willkommen, und setze dich!«

Ich reichte ihm die Hand, und dann setzten wir uns nebeneinander nieder, um uns einige Minuten lang in jener Weise zu unterhalten, welche eigentlich keinen Zweck hat, aber durch die Sitte geboten ist. Dann erhoben wir uns wieder und gingen hinaus, um den beabsichtigten Ritt zu beginnen.

Wir waren zusammen zwölf Personen, und draußen hielten ebensoviele Pferde, die nicht beaufsichtigt und auch nicht zusammengebunden waren. Er hatte auf einem gesessen, und die andern waren ihm, gehorsam wie die Hunde, bis zu unserer Wohnung gefolgt; dies ist den Beduinenpferden angewöhnt. Ich sah eine sehr schöne Fuchsstute dabei, die jene kostbare Art Sattel- und Riemenzeug trug, welche der Perser Reschma nennt. Er deutete auf sie und sagte:

»Steig auf, Emir! Dieses Pferd ist für dich bestimmt, und ich denke, daß du mit ihm zufrieden sein wirst.«

Ich folgte seiner Aufforderung, als ob es sich von selbst verstände, daß ich das beste Pferd zu bekommen hätte, und dann ging es im langsamen Schritte zur Stadt hinaus. Als wir dieselbe im Rücken hatten, nahmen wir eine schnellere Gangart an, und da merkte ich gar wohl, welchen Wert die Stute hatte. Mit meinem Rih war sie aber freilich nicht zu vergleichen. Später fielen wir aus dem Trabe in Galopp, und es war nach der langen Fahrt auf dem Floße ein wahres Vergnügen, so über die Ebene dahinzufegen.

Ich war noch nie in dieser Gegend gewesen, wußte aber, daß Kubbet el Islam südwestlich von Neu-Basra lag; wir ritten aber beinahe gerade nach Süden. Das fiel mir zunächst nicht auf, denn ich konnte falsch unterrichtet sein. Als aber eine Stunde vergangen war und wir Alt-Basra noch nicht erreicht hatten, wurde ich bedenklich. Wir mußten weit über fünfzehn Kilometer zurückgelegt haben.

Die Haddedihn hatten sich während des Rittes unterhalten, ich aber war mit Halef an der Spitze schweigsam gewesen, weil ich mich nur mit dem Pferde beschäftigt hatte. Jetzt drehte ich mich nach dem Scheik um, welcher der letzte war. Dieses Umdrehen geschah rasch und für ihn unerwartet, und da sah ich, daß seine funkelnden Augen mit einem unerklärlich begehrlichen Blicke auf mich gerichtet waren. Als er aber bemerkte, daß ich ihn ansah, senkte er sofort die Lider, und sein Gesicht nahm den Ausdruck der Gleichgültigkeit an. Ich hielt mein Pferd an, ließ ihn zu mir herankommen, ritt dann an seiner Seite, aber nun langsam, weiter und fragte.

»Du weißt genau, wo Alt-Basra liegt, o Scheik?«

»Wie sollte ich es nicht wissen!« antwortete er.

»Es scheint mir aber doch, daß du dich irrst. Wir sind so schnell geritten, daß wir schon längst dort sein müßten.«

»Wie gefällt dir die Stute?«

Diese Frage schien mit meinen Worten so wenig in Beziehung zu stehen, daß ich verwundert antwortete:

»Sie ist ein gutes Pferd; aber ich sprach doch nicht von ihr, sondern von Kubbet el Islam!«

»Das habe ich wohl verstanden, doch sah ich, daß dir das Pferd gefiel, und weil ich dir die Freude, es zu reiten, gönnte, haben wir einen Umweg gemacht, der aber nur gering ist. Kommt jetzt zurück!«

Er wendete sein Pferd um und schlug eine nordwestliche Richtung ein. Wir waren also schon über Alt-Basra hinaus. Das machte mich mißtrauisch, obgleich seine Ausrede eine sehr geschickte war.

»Ich hoffe, daß du uns ein ehrlicher Führer bist, o Scheik!« warnte ich ihn.

Da fuhr er zornig auf:

»Willst du mich beleidigen, Emir?«

»Nein; aber wir haben Kubbet el Islam besuchen, jedoch nicht spazierenreiten wollen. Warum hast du uns nicht auf geradem Wege hingeführt?«

»Aus dem Grunde, den ich dir gesagt habe. Du solltest das Vergnügen länger haben. Ich borgte euch unsere Pferde, ohne etwas dafür zu verlangen, und du dankst mir dafür durch eine Beleidigung. Es ist ein Glück für dich, daß ich keine Waffe bei mir habe, sonst würde ich dich zwingen, mit mir zu kämpfen.«

»Wie? Du wärst nicht bewaffnet?«

»Nein. Ich habe Messer und Gewehr zurückgelassen und bin allein mit euch geritten, um euch zu zeigen, daß ich es ehrlich meine und dem berühmten Emir Kara Ben Nemsi die Achtung zolle, die ihm gebührt. Schau her!«

Er hatte allerdings kein Gewehr bei sich, und als er bei seinen letzten Worten den Haïk vorn auseinanderschlug, sah ich, daß er auch kein Messer bei sich hatte. Da verschwand mein Mißtrauen und ich bat:

»Verzeihe, daß meine Rede anders klang, als ich beabsichtigte! Beleidigen wollte ich dich nicht.«

»Ich mußte mich über dein Mißtrauen zehnfach wundern, denn selbst wenn ich hundert Krieger bei mir hätte und wir alle bewaffnet wären, könnten wir doch nichts gegen euch machen. Es ist ja bekannt, daß Kara Ben Nemsi mehrere Bunduk es Sihr besitzt, mit denen er immerfort schießen kann, ohne laden zu müssen. Dies müßte, selbst wenn ich eine böse Absicht gegen euch hätte, mich von derselben abbringen.«

Also selbst bis in diese Gegend, bis zu den Muntefikarabern war die Kunde von meinem Henrystutzen gedrungen! Ich brauchte mich freilich nicht darüber zu wundern, wenn ich an die Erfolge dachte, welche ich diesem Gewehre bei den Arabern des Tigris zu verdanken gehabt hatte.

Nach kurzer Zeit kamen wir an den ausgetrockneten Flußarm, welche Dscharri Zaade heißt, und da sahen wir die Ruinen von Alt-Basra liegen. Wir hätten eigentlich von Nordosten an dieselben kommen müssen, befanden uns aber infolge unseres Umweges an ihrer südöstlichen Seite.

Mein Mißtrauen war, wie bereits gesagt, verschwunden, erwachte aber wieder, als ich bemerkte, daß Abd el Kahir das Ruinenfeld mit einem scharfen, erwartungsvollen Blicke absuchte. Hatte er etwa jemand herbestellt, nach dem er jetzt forschte? Wer konnte das sein? Einer seiner Leute? Oder gar mehrere? Von der Zeit an, wo er sich gegen Mesud erboten hatte, uns seine Pferde zu borgen, waren weit über zwei Stunden vergangen, genug für die Muntefik, um zu Fuße herzukommen. Hatte ich das Richtige getroffen, so war ihr Weg der direkte, der kürzeste gewesen, und der Scheik hatte einen Umweg gemacht, damit wir ihre Spuren nicht sehen sollten. Jetzt kam mir sein Verhalten in einem ganz andern Lichte vor. Nun erklärte ich mir auch den begehrlichen Blick, den er auf mich geworfen hatte; er war weniger auf meine Person als vielmehr auf meine Gewehre, auf die »Zauberflinten« gerichtet gewesen, die schon gar manchem in die Augen gestochen hatten.

Aber ich konnte mich auch irren und sagte mir darum, daß ich nichts gegen ihn unternehmen dürfe, bis ich die Beweise für seine Unehrlichkeit in den Händen hätte. Wenn ich ihn wieder ohne Grund beleidigte, konnten wir alle leicht der Rache dieses mächtigen Scheiks verfallen.

»Da du Kubbet el Islam so genau kennst,« sagte Mesud zu ihm, »so wirst du uns wohl sagen können, welche von den Ruinen die des Beit Ibn Risaa ist? Dort müssen wir unsere Andacht verrichten.«

Der Gefragte zeigte nach einem auf der Südseite gelegenen Ruinenhaufen und antwortete:

»Dort ist's, wohin ich euch führen muß. Die Pferde lassen wir hier.«

»Warum?« fragte ich. »Wir können ja hinreiten.«

Da blitzte mich sein Auge drohend an und er erwiderte:

»Die Pferde gehören nicht euch, sondern mir, und sie bleiben da, wo ich es bestimme!«

»So bleibe ich auch hier!«

»Thu, was du willst. Ihr andern kommt!«

Er ging fort, und sie folgten ihm. Ich fand kaum noch Zeit, Mesud zuzuraunen, vorsichtig zu sein, und Omar Ben Sadek einen warnenden Blick zuzuwerfen. Halef blieb bei mir stehen.

»Du gehst nicht mit?« fragte ich ihn.

»Nein. Ich gehöre zu meinem Sihdi und habe keinen Grund, diesen Ibn Risaa zu verehren. Ich verehre Isa aber nicht Risaa. Dieser Scheik scheint dir nicht zu gefallen?«

»Nein. Ich habe ihn im Verdacht, böse Absichten gegen uns zu hegen. Bleib hier bei den Pferden, während ich nachsehen werde, ob meine Vermutung richtig ist!«

»Welche Vermutung?«

»Daß sich seine Muntefik auch hier befinden.«

»Die sind doch in dem Dorfe EI Nahit!«

»Will es wünschen! Es ist bis jetzt nur ein Verdacht, der auf keinem festen Grunde ruht, und es wird mir sehr lieb sein, wenn ich diesen Grund nicht finde. Also bleib hier, und entferne dich ja nicht von den Pferden, deren Besitz für uns höchst wichtig ist.«

»Wo willst du hin?«

»Nach der Nordseite des Ortes. Sehe ich dort keine Spuren, so habe ich mich geirrt.«

»So laß mir deine Gewehre hier, denn sie werden dir beim Klettern hinderlich sein.«

»Gerade die nehme ich mit, denn man könnte es auf sie abgesehen haben.«

Ich ging. Halef hatte vom Klettern gesprochen, und zwar mit Recht. Ich hätte allerdings den ganzen Plan umgehen können, ohne klettern zu müssen, aber dazu lange Zeit gebraucht, während meine Anwesenheit jeden Augenblick nötig werden konnte. Darum ging ich nicht ganz nach dem nördlichen Ende der Ruinenstadt, sondern bog schon eher in westlicher Richtung zwischen die Trümmerhaufen ein. So mußte ich jede von Norden kommende Spur durchkreuzen und bemerken.

Das Ruinenfeld besaß eine weit, weit größere Ausdehnung, als ich gedacht hatte. Ich kam immer tiefer zwischen Schutt und Mauerreste hinein, ohne auf eine Spur zu treffen. Mein Mißtrauen war doch wohl ungerechtfertigt gewesen. Schon wollte ich mich umwenden, um zu Halef zurückzukehren, da sah ich, zwischen zwei verfallenen Lehmmauern stehend, jenseits derselben eine ebene, freie Stelle, wo die Erde fein wie Staub war, und in diesem Staube schien es Eindrücke zu geben, welche freilich auch von einem Tiere herrühren konnten. Schnell war ich dort und bückte mich – – nein, ich bückte mich nicht nieder; dies war gar nicht notwendig, denn ich sah auch so ganz deutlich, daß hier Leute vorübergekommen waren; es konnten kaum weniger als zehn Personen gewesen sein.

Meine Ahnung! Im ersten Augenblicke wollte ich zu Halef zurück; aber er befand sich wahrscheinlich gar nicht oder überhaupt nicht in Gefahr, sondern es war zunächst auf Mesud abgesehen, der das Geld bei sich hatte. Er war mit den andern Haddedihn nach irgend einer Stelle gelockt worden, wo sich die Muntefik versteckt hatten, um ihn auszurauben und gar auch zu ermorden. Nach dieser Stelle mußten die Spuren, die ich vor mir sah, führen. Darum kehrte ich nicht um, sondern ich folgte ihnen, und zwar so schnell, wie es mir bei dem schwierigen Terrain möglich war. Es ging auf- und abwärts, bald einen Trümmerhaufen empor, bald in ein steiles Loch hinunter. Zuweilen war ich, um einen Bogen, welche die Fährte machte, abzuschneiden, zu gefährlichen Sprüngen gezwungen. Ich rannte, sprang und kletterte weiter und weiter, bis ich, auf einem hohen Ruinenhaufen angekommen, keuchend stehen bleiben mußte, um mich einen Augenblick zu verschnaufen.

Da sah ich links, doch weit von mir die Pferde. Halef saß bei ihnen im dürren Grase, und neben ihm stand – – der Scheik. Sie schienen sich ganz freundlich zu unterhalten. Sollte ich mich denn wieder und immer wieder irren? Sollte Abd el Kahir doch ein ehrlicher Mann sein? Schon wollte mir das Herz wieder leicht werden, da sah ich, daß er einen Stein vom Boden aufhob und, ihn zum Schlage hochhaltend, schnell hinter Halef trat.

»Halef, ati balak, ati balak – – Halef, paß auf, paß auf!« schrie ich hinunter, doch zu spät; der brave Hadschi bekam den Hieb auf den Kopf und fiel hintenüber.

Da packte mich eine Wut, wie ich sie wohl noch nie gefühlt hatte. Ich rannte, oder vielmehr ich sauste rutschend von dem Haufen hinab, schlug unten die Richtung nach den Pferden ein, mußte über eine hohe, von der Sonne fast zu Mehl gebrannte Mauer klettern; sie war mürbe wie Pfefferkuchen; dennoch kam ich hinauf; ich wollte drüben hinab, sah aber gerade in diesem Augenblicke Leute kommen, die nicht meine Haddedihn waren und unten vorüber wollten. Zugleich ertönte weiter südwärts von mir ein Geschrei, welches mir sagte, daß dort ein Unglück geschehen sein müsse. Sollte ich dorthin, oder – – ja, was ich sollte oder wollte, das galt jetzt nichts, denn die Mauer, auf welcher ich stand oder vielmehr hing, brach unter mir zusammen und ich stürzte hinab, mitten zwischen die Kerls hinein, die sich augenblicklich auf mich warfen.

Was in den folgenden Minuten geschah, das weiß ich nicht. Es war mir später, als ob ich, in eine dichte Staubwolke gehüllt und von vielen Händen am Boden festgehalten, mit Händen und Füßen um mich geschlagen und gestoßen hätte, um mich frei zu machen. Dann hüllte mich nicht bloß der Staub, sondern auch die Vergessenheit ein.

Als ich wieder zu mir kam, sah ich Omar Ben Sadeks Gesicht gerade über dem meinigen.

»Du schlägst die Augen auf, Effendi?« rief er aus. »Hamdulillah, du bist also nicht tot! Siehst du mich? Hörst du, was ich sage?«

Ich wollte antworten, brachte aber im Moment kein einziges Wort hervor. Mein Hals schien eine umgewendete Kardendistel und mein Kopf ein großes aber leeres Wasserfaß zu sein, so war ich an dem ersteren gewürgt und auf den letzteren geschlagen worden.

»Wach auf, Sihdi, wach vollends auf!« bat Omar weiter. »Verstehst du denn nicht, was ich sage? Du hast doch die Augen offen!«

Es standen sieben Haddedihn bei ihm, welche ebenso angstvoll auf mich niederblickten; aber ich konnte weder etwas sagen noch mich bewegen.

»O Allah! Er ist trotz der offenen Augen tot!« fuhr er fort. »Wo mag Halef sein? Warum ist er nicht mit unserm lieben Effendi gegangen!«

Halef! Mein guter, kleiner Hadschi! Das gab mir die Besinnung, die Bewegung und auch die Sprache wieder. Ich sprang auf und schrie:

»Kommt, kommt! Halef ist wahrscheinlich ermordet worden!«

Ich wollte fort, wankte aber und stürzte wieder nieder, raffte mich abermals auf und brach noch einmal zusammen.

»Halef ermordet? Wo denn, wo?« riefen die Haddedihn.

»Bei den Pferden. Lauft hin, lauft hin!«

»Ja, lauft hin, rennt hin!« stimmte mir Omar bei. »Ich muß hier bei meinem Sihdi bleiben; er kann nicht auf, er kann nicht fort.«

»Ich kann, denn ich muß!« entgegnete ich, während sie fortrannten.

»So versuche es, mein lieber, lieber Effendi! Ich werde dich stützen.«

Er hob mich auf, und mit seiner Hilfe konnte ich gehen, langsam zwar, aber doch. Je weiter wir kamen, desto freier wurde mir der Kopf, und desto williger gehorchten mir die Beine. Als wir dorthin kamen, wo ich Halef zurückgelassen und zuletzt mit dem Scheik gesehen hatte, lag er ohne Besinnung und mit blutendem Kopfe auf der Erde. Die Pferde waren fort, alle fort. Das brachte mir meine körperliche und geistige Spannkraft wieder. Ich machte mich von Omar los, der mich nun nicht mehr zu halten brauchte, und befahl einem Haddedihn:

»Lauf eiligst nach dem Nordende der Trümmerstadt, ob du von dort aus die Muntefik mit ihren Pferden noch erblikken kannst!«

Er gehorchte dieser Aufforderung, und ich kniete neben Halef nieder, um ihn zu untersuchen. Er war nicht tot, sondern nur betäubt, und die ihm mit dem Steine beigebrachte Wunde, welche blutete, schien auch nicht gefährlich zu sein. Wir konnten unbesorgt um ihn auf sein Erwachen warten. Nun erst bemerkte ich, daß wir nicht vollzählig waren.

»Wo ist denn Mesud?« fragte ich. »Ich sehe ihn doch nicht.«

»O, Sihdi, wie recht hattest du, als du mir winktest und ihm leise sagtest, vorsichtig zu sein!« antwortete Omar. »Mesud, der Bruder meines Weibes, ist tot, erstochen und ausgeraubt worden von den Hunden vom verfluchten Stamme dieser Muntefik.«

»Herrgott! Ist's wahr?«

»Ja. Wir fanden seine Leiche.«

»Ich dachte es mir, als ich euch schreien hörte. So hat er meine Warnung also doch nicht beachtet!«

»Leider nicht! Während wir auf unsern Knieen lagen, um diesen Ibn Risaa zu verehren, den Allah besser nicht erschaffen hätte, lockte der Häuptling ihn, ohne daß wir es bemerkten, unter irgend einem Vorwande fort. Da hörten wir ihn um Hilfe rufen und eilten ihm nach, mußten aber suchen, ehe wir ihn in einer Blutlache fanden. Er war gerade in das Herz gestochen worden. Das Geld ist fort. Wir erhoben ein großes Geschrei und wollten zu den Pferden, zu dir. Das hat die Mörder von dir verscheucht und dir das Leben gerettet. Aber sie sind entkommen!«

»Für jetzt, doch nicht für immer; darauf kannst du dich verlassen. Wir werden den Schatt el Arab nicht eher verlassen, als bis wir mit diesem Scheik Abd el Kahir abgerechnet haben. Wo liegt Mesud Ben Hadschi Schukar? Führt mich zu ihm!«

Einige blieben bei Halef; die andern gingen mit mir fort. Wir kamen an der Stelle vorüber, wo sie mich besinnungslos gefunden hatten. Hier fielen mir meine Gewehre ein, die ich bei mir gehabt hatte. Welch ein Schreck! Sie lagen nicht da; sie waren verschwunden; die Muntefik hatten mit Entzükken Besitz von den berühmten »Zauberflinten« ergriffen. Das war ein Verlust, daß ich, anstatt darüber zu klagen, ihn schweigend hinnahm; aber dieses Schweigen war ein Schweigen grimmiger Entschlossenheit, mir die Gewehre wiederzuholen. Sonst hatten die Muntefik mir nichts genommen, weil sie von den herbeistürmenden Haddedihn vertrieben worden waren.

Dann kamen wir dorthin, wo Mesud lag. Wie schnell hatte er seine Vertrauensseligkeit, sein zu großes Selbstbewußtsein büßen müssen. Ja, er war tot, gerade und genau ins Herz getroffen. Den Inhalt aller seiner Taschen hatten die Muntefik mitgenommen. Omar Ben Sadek sah finstern Blickes auf die Leiche nieder, tauchte die Finger der rechten Hand in das Blut, hob diese Hand dann empor und sagte:

»Effendi, ich weiß, daß du milder denkst als wir. Ich habe schon einmal einen Racheschwur gethan, damals auf dem Schott, unter dessen Salzdecke mein Vater verschwunden warSiehe »Durch die Wüste« pag. 52 und später mich nicht durch den Tod des Mörders gerächt, sondern ihn nur geblendet; diesmal aber werde ich keine Gnade walten lassen, sondern meine Hand ebenso in Abd el Kahirs Blut tauchen, wie ich sie jetzt in dasjenige des Ermordeten getaucht habe. Willst du mir dazu verhelfen?«

Zum Gegenmorde verhelfen? Ich, als Christ? Nein! Und doch konnte ich ja sagen, weil ich wußte, daß nicht der Scheik der Mörder war, sondern seine Leute Mesud getötet hatten, wenn auch in seinem Auftrage. Darum antwortete ich:

»Ja, dieser Scheik soll sterben, falls er der Mörder ist. Ich muß ja auch zu ihm; ich muß ihn finden, denn ich werde mein Leben daran wagen, meine Gewehre wieder zu bekommen!« –


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