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Des Mädchens Unglück.

Bis jetzt hatt' ich, was ich gefehlt,
den bösen Menschen noch verhehlt
mein Liebesglück im Stillen;
jetzt aber wird es offenbar,
und wohl ein jeder sieht es klar,
ich kann's nicht mehr verhüllen.
Die Mutter schlägt mich alle Tag',
der Vater sagt mir Schimpf und Schmach,
ich muß es ruhig dulden.
Nun sitze ich allein zu Haus
und wage mich nicht mehr heraus,
so drückt mich mein Verschulden.

Geh' in die Stadt ich dann und wann,
so seh'n mich alle Leute an,
betrachten mich – entsetzlich! –
als wär' ein Wundertier zu seh'n,
und schweigen stille plötzlich.
Mit Fingern weisen sie auf mich
und nicken lächelnd, stoßen sich
mit ihren Ellenbogen,
bis eilig ich von dannen flieh',
und in die Ohren flüstern sie,
daß mich mein Herz betrogen.

In aller Munde bin ich nun,
ich fühl's, sie wissen um mein Tun,
ich hör's, wie sie mich höhnen,
und darum leid' ich schlimme Not
und wünsche fast, ich wäre tot,
und weine viele Tränen.

mein lieber Freund ist auch davon
vor meines Vaters Zorn gefloh'n
zum fernen Frankenlande;
nun sitz' ich hier so ganz allein,
mit meiner Sorge, meiner Pein,
und ach! mit meiner Schande.


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