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Briefe eines Zurückgekehrten

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Ich habe gelernt, was Heimat heißt, und darin einen Schatz gefunden, der mich reich macht, und in dessen Besitz ich nie wieder arm werden kann. Ich könnte Amerika, und besonders einen westlichen Staat der Union, dessen Name nichts zur Sache tut, fast ebensogut mein Vaterland nennen wie Europa und besonders einen gewissen südlichen Staat Deutschlands, wenn ich nämlich nach der Zahl der Jahre rechnete, die ich in beiden gelebt habe. Aber solange ich drüben war, habe ich mit sehnsüchtigem Herzen an dem Lande, an dem Dorfe, an der Hütte der Heimat gehangen. Den Tag über übertäubte die Aufregung des kämpfenden Lebens jeden Gedanken, der nicht den nächsten oft drängenden Aufgaben gewidmet war, aber die Nacht, die alle Entfernungen auslöscht, führte meine Seele in die Heimat zurück. Wer dieses doppelgeleisige Leben nicht kennt, kann sich keine Vorstellung von der beständigen Paarung und Durchkreuzung der Gedanken von hier und von dort machen. Der Hudson und der Rhein, die White Mountains und der Schwarzwald, das Felsengebirge und die Alpen, die Legislatur und der Landtag, der Kongreß und der Reichstag, der Präsident und der Kaiser, und so weiter bis zur Scharlacheiche und Steineiche, zur Catawbatraube und zum Riesling, und hinunter bis zum Bier von Milwaukee und von München: dieses gedoppelte Denken, das ewig nebeneinanderstellt und -drängt und vergleicht, muß natürlich auf einer Seite endlich ein Minus finden. Die Mehrzahl wird von der bunten Gegenwart besiegt, die Erinnerungen verblassen, sie sind endlich nur noch der fast unwirklich blauende Hintergrund für die Szenen von heute und gestern. Die Minderzahl kämpft die Stärke der frischen Eindrücke nieder und läßt sie gar nicht bis an die Erinnerungen herankommen, die an geschützter Stelle weitergrünen; aber sie trägt Wunden von diesem Kampfe, die nur der Tod oder die Heimkehr heilen. Sie mögen äußerlich noch so frisch erscheinen, es sind im Grunde leidende Menschen, die mit ihren Erinnerungen nicht fertig werden können. Es entstehn in ihrem Gehirn die seltsamst gewundnen Gedankenwege, die alle an bestimmten kleinen Punkten enden, die die größte Ähnlichkeit mit dem haben müssen, was man fixe Ideen nennt. An diesen Punkten erheben sich nicht so ausschließlich, wie uns die Bücher glauben machen wollen, Gräber der Liebe, Rasenbänke mit verliebten Erinnerungen, uralte Bäume der Kindheit und dergleichen; ich habe Männer gekannt, deren Erinnerungen um eine kleine Weinschenke (die man dort Beisel nennt) in Lerchenfeld und wieder um einen bestimmten Winkel in dem kleinen hölzernen Raum eines Gastzimmers schwebten wie Schatten, die an einen Ort gebannt sind, an den sie immer zurückkehren müssen, und andre, die heimwehkrank waren an der Erinnerung an die Durlacher Kirchweih. Mein Beruf brachte mich einmal mit drei Pfälzer Deserteuren von demselben Regiment zusammen, die sich mit leuchtenden Augen von ihren Erinnerungen an die alte Kaserne, sogar an ihren Gefängnisraum, worin sie öfters gesessen hatten, unterhielten. Ich bin überzeugt, daß sie gern in ihr »Kaschoh,« wie sie es mit heimischem Klange nannten, zurückgekehrt wären, wenn sie sich damit die Rückkehr überhaupt hätten erkaufen können. Für solche Leute ist der größte Festtag des Jahres die Nachahmung einer heimischen Gewohnheit, so wie die Bayern ihre »Wiesn,« eine enge Erinnerung an die Münchner Theresienwiese beim Oktoberfest, und die Schwaben ihr Cannstatter Volksfest in Newyork haben. Man muß den Zug der deutschen Vereine beim Deutschentag in Chicago 1893 gesehen haben, damit man dieses Hängen an den kleinen Besonderheiten der kleinsten Landschaften und Bezirke versteht: es kommt aus derselben Wurzel wie das Gesündeste an dem alten politischen Partikularismus, und man hatte ja gerade dort die Empfindung, daß die Liebe zum Vaterlande leicht durch die Liebe zu den Vaterländern verdunkelt werden könnte. Ich zweifle, ob dem großen Vaterlande mit gleicher Freude das wiederkehrende Opfer tagelanger Reisen nach einem zentralen Versammlungsort gebracht würde, das gewisse alte Korpsstudenten hier in Amerika alljährlich auf dem Altar ihrer Universitätserinnerungen niederlegen.

Es liegt da eine deutsche Besonderheit vor, die zu der oft besprochnen politischen Ausstattung unsers Volkes gehört. Der Ire, der ja so ziemlich überall in Amerika gleich neben dem Deutschen kommt, folgt en masse seiner grünen Fahne, die sich am St. Patrickstage sogar den Ehrenplatz auf den Flaggenstangen der ersten Regierungsgebäude einzelner Staaten erobert. Die Franzosen, zu wenig zahlreich, daß sie als Menge wirken könnten, hängen bekanntlich mit einer leidenschaftlichen, geradezu krankmachenden Sehnsucht an der Heimat. Das berühmte Schweizerheimweh ist nichts im Vergleich mit dieser Sehnsucht, die dem, den sie befällt, die Lebenslust aussaugt und den Willen welken macht. Selbstmorde aus Verzweiflung an der Fremde, die ihnen nicht erlauben will, in die schöne Heimat zurückzukehren, sind bei Franzosen häufiger als bei jeder andern Nation. Als ich in einem kleinen Gasthaus eines verfallnen Nestes in den Dünen des Stillen Ozeans lebte – es war eine Oase von Behagen inmitten von Öde und Armut –, trat der Wirt, ein kleiner Franzose, am ersten Vormittag mit zwei Schnapsgläsern und einer Flasche Mezcalbranntwein auf gläsernem Brett in mein Zimmer und bat mich, ein Gläschen mit mir trinken zu dürfen. Er plauderte eine Viertelstunde und zog sich dann mit der feinen Höflichkeit zurück, die dem weichen, nur allzu weichen Gemüt des Franzosen entstammt, weshalb sie auch an keine Stufe von Bildung oder gar Besitz gebunden ist. Die kurzen Sitzungen wiederholten sich jeden Tag. Der Mann erzählte mir aus seinem Leben und dem Leben seiner Gefährten; alles, was er erzählte, endete unglücklich, kaum einem Franzosen war es in diesem Staate gelungen, sein Leben »zu machen,« und viele hatten mit Selbstmord geendet. Jetzt stand er allein im Kampf ums Brot, und was für ihn mehr war, im Kampf um ein anständiges Leben, mit Italienern, deren Wettbewerb ihn hart bedrängte. Ich war noch nicht vier Wochen wieder in meine Stadt zurückgekehrt, als ich die Nachricht erhielt, daß mein französischer Gastfreund sich erhängt habe. Und diese Nachricht lief bei mir an demselben Tage ein, an dem die Washingtoner Zeitungen den Selbstmord des französischen Botschafters bei der Regierung der Vereinigten Staaten meldeten.

So verzehrt von Heimatsehnsucht wie Franzosen, und so leidenschaftlich die Heimat umfassend wie Iren habe ich Deutsche selten gefunden, fast nie. Der Deutsche läßt sich selten von einer Empfindung ganz erfassen, er brennt selten lichterloh, er hat immer einen Vorrat von abkühlenden Reflexionen, mit denen er unzeitgemäße Entflammungen zu löschen weiß. Es sind darunter Eigenschaften, die ich nicht lieben und nicht loben kann, und die ich übrigens jetzt auch nicht auseinanderfasern möchte. Es sind darunter auch Eigenschaften von der größten Bedeutung für Deutschland und für andre Länder. Im Deutschen lebt eine erstaunlich starke Teilnahme für Dinge, Menschen, Vorgänge um ihn her. Es kostet ihn gar nichts, jeden Augenblick so objektiv zu werden, daß er mit dem, was ihn gerade fesselt, völlig verschmilzt. Daher seine Wanderlust, seine Forschbegier, sein Grübeln und sein Verbohren, seine Einwurzelung im fremdesten Boden. Darum ist er ja der geborne Kolonist, der den Russen Sibirien, den Amerikanern Amerika, den Holländern Indien uneigennützig erwerben hilft. Etwas hat das neue Reich daran geändert. Ich merke es an der jungen Generation der Landsleute, daß ihr Blut in vollern Wellen durch die Adern pulst und nicht mehr so dünn wie früher, wo es viel Raum für die Transfusion fremdester Säfte ließ. Ich sehe in den letzten dreißig Jahren nicht mehr soviel grüne blühende Schosse des alten Patriotismus abwelken, die nicht weiterleben konnten, weil sie dem Kirchturm-, Hütten-, Gräber-, Kneipenpatriotismus entsprungen waren, der nur in einer ganz engen Atmosphäre gedeiht. Diese hat aber nie auf die Dauer unserm atlantischen Sturmklima standgehalten. Es ist ein großer Fortschritt, daß sich der überseeische Deutsche in die Vorstellung einlebt, Deutschland sei so gut wie England kraft seiner Lebensinteressen überall auf der Welt, wo Deutsche leben. Wo der Deutsche seinem alten Lande die Lösung weltpolitischer Aufgaben zutraut, hat seine Vereinzelung aufgehört, und sein Nationalgefühl ist nicht mehr ein Pflänzchen unter Glas, das mit kleinlicher Sorge mühsam und unter Aufwand vielen Biers gehegt werden muß.

Warum sollten wir es nicht offen bekennen, daß die große Mehrzahl der Deutschen in den Vereinigten Staaten im Grunde nie so recht an ihre volle politische Gleichberechtigung mit den Anglokelten geglaubt, sie nicht mit dem Feuer herzlicher Überzeugung angestrebt hat? Sie sind politisch anders angelegt, können politisch nicht dasselbe und mit denselben Mitteln wollen. Sogar ein Karl Schurz, als Redner bewundert und bewundernswert, ist nicht ganz der Politiker, wie er für Amerika sein müßte. Man müßte den Deutschen viel gründlicher ausgezogen haben, daß man ganz sicher im Tritt mit den Amerikanern zu marschieren vermöchte. Das gelingt nur den Deutschen der dritten und der vierten Generation, an denen dann leider nur noch der Name deutsch ist, der Name Astor, Kautz, Havemeyer und so weiter. Es hängt mit ganz guten Elementen des deutschen Charakters zusammen, daß wir keine lebhaften Bewundrer der Politik als Handwerk sind und demgemäß in der handwerksmäßigen Politik, wie sie in den parlamentarischen Staaten West- und Mitteleuropas betrieben wird, übrigens auch in der lebhaftern, gewalttätigern und spannendern Innenpolitik der Vereinigten Staaten, keine großen Anstrengungen machen. Diese Politik ist zu dilettantisch, zu phrasenhaft, als daß dem ehrlichen Deutschen so recht wohl in dem rasselnden Betrieb dieser Mühle werden könnte, von der man Mirza Schaffys Wort gebrauchen möchte: Das Klappern der Räder höre ich wohl, aber ich sehe kein Mehl. Der Deutsche hat Interesse für die lokale Politik der Gemeinde, des Bezirks, des kleinen Staats, wo er die Verhältnisse kennt und überschaut; hier entwickelt er sogar manchmal eine unverhältnismäßig große Leidenschaft, die höherer Siegespreise würdig wäre. Aber den Blick fürs Große des Staates glaubt er seinen Staatsmännern, seinen erprobten Beamten überlassen zu können. Diese bequeme Auffassung führt jedoch zu übeln Ausgängen. Deswegen vertritt der minder gebildete Irländer den gebildeten Deutschen in den Legislaturen der Vereinigten Staaten, und wenn je ein Deutscher, wie Karl Schurz, mit in den Vordergrund tritt, sind seine Landsleute unter denen, die ihn schmähen und nicht verstehn wollen. Darum vertritt eben der Magyar im Pester Reichstag die Millionen von Deutschen des Banats, Westungarns und der Zips. Auch in Preußen, wo zweifellos das Staatsbewußtsein der Deutschen eine höhere Stufe erstiegen hat als je vorher im ganzen Verlauf ihrer Geschichte, ist man den Polen, den Litauern gegenüber sehr rücksichtsvoll verfahren. Man ist nur mit Anforderungen der Kultur, nicht der Politik an sie herangetreten. Die Masuren, die Litauer, die protestantischen Polen Schlesiens haben sich zu einem guten Teil selbst germanisiert. Auf die preußische Germanisation hätten sie lange warten können.

Laß mich zur Gegenwart zurückkehren und entschuldige, wenn ich hier von Dingen geredet habe, die ich vielleicht in einigen Monaten anders, wenn auch vielleicht nicht besser verstehn werde. Die Gedanken fliegen voraus wie die Seevögel, die mit ihren langen weißen Sichelschwingen den Schaum der Wellenkämme aufflattern machen. Gestern versank die atlantische Küste Nordamerikas. Nun noch eine Woche Wasser und Himmel, und eine andre Küste wird auftauchen. Ihre ferne flache Linie wird uns dann gerade so fremd vorkommen wie die so wohlbekannte amerikanische, die schon im Nebel entschwindet. Was sind denn diese Linien überhaupt anders als schattenhafte Ausdrücke für den allgemeinen Begriff »Land«? Kein Haus, kein Baum, kein Tier, nur ein welliger graulicher Saum am Horizont. Es ist wie eben gebornes Land, das gerade hervortaucht, noch feucht, wie es im Schoß des Meeres lag, von unbestimmten Umrissen, noch nicht aus- und durchgebildet. Was daraus zu uns spricht, das ist von uns erst hineingelegt worden. Es ist nicht Amerika und nicht Europa, es ist Land überhaupt. Genau so war das Land lange, ehe menschliche Augen es erblickten. Es ist in seiner Wesenlosigkeit eines der ältesten Landschaftsbilder überhaupt. Nur das Meer selbst ist noch älter, die Urmutter der Erde und des Lebens. Darum verlange auch niemand vom Meere die Schönheit der Wiese oder des Waldes. Das Meer ist eine große, stille Quelle, aber was sie ununterbrochen ergießt, das sieht nur ein geistiges Auge. Das Meer ist ein gewaltiges Gefäß voll Möglichkeiten, aber was sich daraus verwirklicht hat und verwirklichen wird, sieht wieder nur ein geistiges Auge. Das Meer ist ein riesiges Grab, worin Millionen Generationen ruhen, aber nur Lot und Fangnetz dringen in seine Tiefe. Das Meer ist eine gewaltige Kraft, von deren Größe Sturm und Brandungswelle nur eine Ahnung geben. Das durchsichtige Grün des Wellengipfels, die Ringe der Schaumstreifen, das nächtliche Leuchten in der Kielfurche, das alles ist nur ein Träumen von der Wirklichkeit dieses gewaltigen, ewig an die Erde gefesselten, sich ewig aufbäumenden Riesen.

Ich las vor einiger Zeit in Darwins »Reise um die Welt« kleinliche Bemerkungen über den Eindruck der Meeresbilder: »Und welches sind die so gerühmten Herrlichkeiten des unendlichen Ozeans? Eine langweilige Öde, eine Wasserwüste, wie der Araber ihn nennt. Es gibt allerdings einige entzückende Szenen. Eine Mondnacht mit dem klaren Himmel und dem dunkel glitzernden Meere, und die weißen Segel mit der weichen Luft eines sanft wehenden Passatwindes gefüllt; eine Windstille, wo sich nur die spiegelglatte Oberfläche des Meeres sanft wallend hebt, und alles still ist mit Ausnahme des gelegentlichen Flatterns der Segel. Wohl ist es schön, einmal einen Sturm zu sehen, wie er sich am Horizont erhebt und mit Wut daher kommt, oder den heftigen Orkan mit den berghohen Wogen. Aber ich bekenne, daß meine Einbildung mir etwas Großartigeres, etwas Schrecklicheres in dem Anblick eines rechten Sturmes vorspiegelte. Es ist ein unvergleichlich schöneres Schauspiel, wenn man ihn am Lande sieht, wo das Schwanken der Bäume, der wilde Flug der Vögel, die schwarzen Schatten und die hellen Lichter, das Rauschen der Ströme den Kampf der entfesselten Elemente verkünden.« Alle Achtung vor Darwins Geist; aber dieser Satz würde jederzeit hinreichen, zu beweisen, daß man ein großer Geist und eine enge Seele sein kann. In diesem Anspruch gegenüber dem Meere, daß es nicht so sein solle, wie es ist, liegt dieselbe Beschränktheit, die den Kampf um Nahrung zur Triebkraft der Schöpfung alles Lebens machen wollte. Darwin war eine merkwürdige Mischung von Genie und Philister. Schon sein umständlicher Stil ist mir auf die Dauer zuwider. Schade, daß gerade deutsche Gelehrte hohen Ranges zuerst und zumeist vor Darwin auf den Knien gelegen haben, der sicherlich die Bewunderung nicht voll verdient hat, die ihm noch heute von vielen gezollt wird, immer noch mehr im Auslande als in England und Amerika. Gerade über diese Proskynesis wäre manches zu sagen. Ich fürchte, es wird sich noch mehr Gelegenheit dazu geben, als mir lieb ist.

Ein Ozeandampfer von zehntausend Tonnen, der im Nebel mit fast ungeminderter Geschwindigkeit seinen Weg durch pfadlose Meere macht, ist mir immer ein viel überzeugenderer Ausdruck für das gewesen, was man Fortschritt der Wissenschaft nennt, als die plumpe Hypothese vom »Überleben des Passendsten im Kampf ums Dasein.« Die Schiffskonstruktion, der Chronometer, der Kompaß, die Seekarten, und was sonst dazu nötig ist, sind Triumphe des menschlichen Geistes. Aber noch immer gibt es Unberechenbarkeiten. Hörte man nicht eben den Gang des Schiffes sich verlangsamen? Warum das? Einigen fährt schon ein Schrecken in die Glieder. Gemach. Du fühlst den kalten Hauch, der uns entgegenweht. In wenig Minuten wird der Offizier, der ohne Unterlaß die Temperaturen der ins Meer hineingesenkten Thermometer abliest, die Nähe des Gefrierpunkts zu notieren haben. Eisberge müssen nahe sein, oder mindestens Treibeismassen, groß genug, daß sie viel Abkühlung bringen. Diesesmal scheinen sie nicht auftauchen zu wollen die geheimnisvollen schneeweißen Schlösser, Mauern, Gebirgsketten, Klippen mit den grünlich leuchtenden Linien ihrer Spalten, Täler, Friese und Pilaster. Der Nebel will sich heben, die Nebelfrauen fangen an mit langen Gewändern und fliegenden Bändern über den Wellen zu tanzen, ein gebieterisch geradliniger Sonnenlichtreflex durchzuckt schwertgleich das Gewölk und legt sich breit auf das Meer, wo sich sein Licht in tausend Funken auflöst. Die Gefahr einer Eisbewegung ist beschworen. Wir werden Muße haben, uns mit den Menschen bekannt zu machen, die sich dieser Planke oder vielmehr dieser Stahlröhre anvertraut haben.


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