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Darwinismus

Paprika Jantschi, Lehrer von Báranjaßentmiklosch, war kaum ins ›Jägerhorn‹ getreten, als man ihn zum Schiedsrichter anrief in der Frage: was denn die Anpassung sei.

»Aißerst einfoch«, begann er. »Belieben Sie, ich bitte ergebenst, sich ad exemplum zu vorstellen einen Gegend, wo absolut nix is. Einen sogenannten Wüstenai. Und in diese Wüstenai leben zwei Löwen: eine Mandellöwe und eine Weibellöwe. Diese Paar Löwen vermischen sich, mit Reschpekt gesagt, miteinand und kriegen eine ganz klaine Löwe. – Nun ist in diese Gegend eine grosse Mangel an viel zu wenig Nahrung. Besogter Löwenpoor leidet storke Not. Haat wird der Löwenpoor nicht nur selber sehr herunterkommen in sainem Körperbau, sondern auch saine Nachkommen werden aißerst mager. Löwen werden immer klainer und klainer. – Unterdessen wird sich aber durch menschliche Onsiedlungen in bésogter Gegend geausbreitet – Löwen werden immer mehr gezurückdrängt. Jene Löwen, wos bei ihre olte Wildheit und Raubgier bleiben, müssen den Menschen fliehen und gehen in Wüstenai an Hunger zugrund. Nur jene ondre Löwen bleiben übrig, wos sich den neuen Verhältnissen anpassen, sich mit Menschen vertragen, bescheidener und zahmer werden.

Haat – so entfällt auch bald Raubgier – Löwen schließen sich immer mehr an Menschen und immer mehr, werden zahmer und zahmer, werden klainer und klainer, kommen immer näher und näher – Zähne, Krallen verkümmern – und nach ain, zwaihundert Generationen ist aus Löwenpoor geworden durch Anpassung ein Paar Läus.«


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