Peter Rosegger
Peter Mayr der Wirt an der Mahr
Peter Rosegger

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Die Neuigkeit wißt ihr nicht?!

Der kleine schwarze Mann war immer noch zu sehen in und um Brixen; es gab auch gar keine Eile, nach Bruneck heimzukehren, die Steuerämter hatten in diesen Tagen seltsam wenig zu thun. Um so wichtiger konnte seine Gegenwart im Thale des Eisack sein.

An einem Sonntagmorgen, als der Mahrwirt hinaufging zur Jakobskirche, schloß Kulber sich ihm an und fragte: »Hast du gehört, was sie dem bayrischen Rentmeister zu Hall angethan haben?«

»Von Hall her ist ein weiter Weg,« sagte Peter.

»Du weißt es nicht. Dieser saubere Rentmeister hat früher alleweil herumgeschrieen: die Tiroler, wenn sie die Wohlthaten der bayrischen Regierung nicht wollten erkennen, wären Rinder und würden noch Heu fressen.«

»Heu fressen thut der Tiroler nicht,« entgegnete Peter gelassen.

»Aber der Bayer frißt's!« lachte Kulber und klatschte in die Hände. »Den besagten Rentmeister haben sie vorige Woche in einen Stall eingesperrt, neben einem Esel an den Trog gebunden und Heu vorgeschüttet.«

»Kein schlechter Spaß,« meinte der Mahrwirt.

»Spaß ist's aber gar keiner,« rief der Steuereinnehmer »spaßen thun wir mit denen Bayern nicht. Er that mit der Zeit auch recht schön bitten, der Herr Rentmeister, bis ihm ein mitleidiger Stallknecht das Heu mit Essig und Oel zubereitet hat.«

»Da muß er lange an der Kette gewesen sein.«

»Vielleicht noch alleweil nicht so lange, als ihr ehrwürdigen Oberhäupter die fünf Bayern mästet im oberen Stadtkeller.« Also Kulber. Der Mahrwirt schwieg.

»Sage mir, Mayr,« fuhr der Schwarze fort, »was denkst du denn?«

»Beim Heutrog!«

»Zieh nicht um. Du weißt recht gut, von wem die Rede ist. Man muß ein Merks aufstecken. Die fünf gefangenen Bayern, was wollen wir mit ihnen anfangen?«

»Auslassen und heimjagen,« antwortete Peter.

Kulber blieb stehen, schaute den Wirt an und sagte ganz weich: »Bist nit gescheit, Wirt. Auslassen! Heimjagen, als ob's ein paar hungrige Aepfeldiebe wären!« Da Peter weiter wollte, faßte ihn Kulber am Jackenflügel: »Auf ein Wort, Peter! Eine Freude wirst du den Leuten doch gönnen als Genugthuung für die unerhörten Opfer, die das Land wegen dieser gottverdammten Bayern gebracht hat. Eine Freude, eine einzige! – Nein, Mahrwirt, ausliefern werden wir diese Gefangenen nicht; wollen mit ihnen auch nichts einlösen, wir werden auch so alles kriegen.«

»Vielleicht wäre doch ein braver Tiroler dafür zu haben.«

»Wir werden auch so alles kriegen, ich sage dir's.«

»Also was soll man mit ihnen anfangen?«

Kulber sagte darauf nichts, fuhr sich aber mit der linken Hand rasch um den Hals. Peter that, als ob er nicht verstände, entblößte das Haupt, wischte sich das Haar glatt über die Stirn herab, machte mit dem Daumen das Kreuz und trat in die Kirche. Auch Kulber trat ein und stellte sich nahe dem Hochaltare auf.

Der Mahrwirt konnte aber heute nicht beten, und fast mitten im Hochamte langte er vom Nagel den Hut und sich hinter andre duckend schlich er hinaus. Geradewegs nach Brixen eilte er zum Kreuzwirt, bei dem mehrere der Aeltesten und Führer in dieser Zeit fast immer beisammen waren. »Ist denn schon wieder Unruhe!« rief der Kreuzwirt dem Erregten entgegen. »Der Brand ist doch gelöscht!«

»Ja, er ist gelöscht,« meinte der Mahrwirt, »aber das Zündeln muß aufhören, sonst gibt's doch noch ein Unglück.«

»Wie ist das zu verstehen, Peter?«

»Ist der Feind geschlagen, so wollen wir keinen Haß mehr züchten, wollen Frieden haben. Die Gefangenen, ich meine, daß wir sie heimschicken.«

»Wirst ihnen auch Bedeckung mitgeben müssen, sonst werden sie unterwegs erschlagen,« sagte der Griesacher.

»Ist schon gesorgt,« sprach der Mahrwirt, »Tiroler Bauerngewand sollen sie anziehen, wird ihnen nichts geschehen.«

Damit zeigten sie sich einverstanden. Und also gingen sie, während das Volk noch beim Gottesdienste war, mit Bedeckung hinauf in den Stadtkeller.

Die fünf gefangenen Soldaten sahen nicht eben sehr verhungert aus, nur ihr Bart, blond und rot, wucherte grauenhaft auf den gutmütigen deutschen Gesichtern. Sie hatten sich weislich eingeteilt in die Pflichten und Rechte des Hauses. Der eine war Ordner, welcher am Morgen die Strohsäcke in Richtigkeit zu bringen hatte; der andre war Speisewart, der die gebrachte Krautsuppe und die Löffel in Bereitschaft zu stellen hatte: der dritte war Unterhaltungsmeister, der mit Geschichten, Spaßen, Rätseln und Gesellschaftsspielen die Zeit zu vertreiben hatte; der vierte mußte Kalender sein, das heißt aufpassen, wieviel Tage und Wochen sie saßen und wann Sonntag war. Denn an diesem Tage, das hatten sie sich vorgenommen, wollten sie nicht fluchen. Nun war es aber merkwürdig, daß im Kotter die Woche keinen Sonntag hatte. Zum Trost meinte aber der Kalender: Gott würde als gescheiter Mann zwischen Fluchen und Beten hoffentlich keinen großen Unterschied machen, das Fluchen sei eben das Gebet der Fuhrleute und Soldaten. Der fünfte endlich hatte an jedem Morgen und auch tagsüber Verrichtungen zu besorgen, die nicht in solcher Art vorkämen, wenn der Mensch frei umherlaufen dürfte.

Man sagt, die Bayern hätten sich in ihrem Kerker so schlecht nicht unterhalten; man hörte, wie sie Vierzeilige sangen – sie haben draußen an der Isar und am Lech ja genau dieselben, wie hier am Inn und Eisack – man hörte, wie sie zum Singen mit ihren Fäusten auf den leeren Fässern Takt schlugen. Daß diese Fässer einen gar so schönen tiefen Ton gaben, war ihr Leidwesen, und das war die einzige Grausamkeit der Tiroler, daß sie den Bayern leere Bierfässer vor Augen gestellt hatten. Um so väterlicher wollte man für ihr Seelenheil sorgen. Ein Gebet- und Erbauungsbuch hatte man ihnen gegeben, damit wußten die Gefangenen aber nichts Rechtes anzufangen, bis einer, wahrscheinlich der Unterhaltungsmeister, auf den Gedanken kam, das Buch in lose Blätter auseinander zu thun und mit Kohlenmerkungen Spielkarten daraus zu machen. Also litten sie insofern keine Seelennot. Auch jetzt hockten sie eben beisammen um ein aufgestülptes Faß und machten ein Spielchen.

Die Männer traten ein und schauten finster auf diesen Zeitvertreib.

»Ist das euer Gottesdienst?« fragte der Griesacher.

»Ist heut am Ende Sonntag?« riefen die Bayern und schleuderten die Karten entsetzt von sich. »Wie sich der Christenmensch irren kann im Kotter, du verdammtes Zeug!«

»Laßt es gut sein,« sagte der Griesacher. »Euch ist für eure Gottlosigkeit kein Tag zu gut und keiner zu schlecht.«

Der Ernst, mit welchem die Männer dastanden, schien den Gefangenen ein wenig unheimlich, sie schwiegen daher. Da trat der kernige Kreuzwirt vor und sprach leise und langsam zu den Gefangenen: »Wenn es jetzt zum Sterben wäre!«

Diese Ansprache konnte die unheimliche Stimmung nicht vermindern. Ein paar waren aufgesprungen und hatten bleiche Gesichter bekommen.

Der Mahrwirt stellte sich hin und sprach: »Ihr werdet es wissen, wie eure Landes- und Kriegsgenossen haben gewirtschaftet in Tirol. Ihr werdet wohl selber nicht viel Gutes erwarten bei uns. Schon manchen Feind hat dieses Land gesehen, aber wie ihr Bayern, so hat's keiner getrieben.«

Aus den fünfen traten jetzt zwei flachshaarige Recken hervor und einer davon sprach mit feiner, hastiger Stimme: »Herr Jesses, wir sind Sie doch keine Bayern nicht, hören Se doch, Gutester, wir zweie sind aus dem Sachsenland. Wenn Se mal nach Dräsden kommen, so haben Se doch die Güte und fragen gefälligst nach dem Böttchermeister Herrn Gotthold Gräse, Friedrichsstraße, die Ecke links, zwei Treppen hoch. Jedes Kind kann's Ihnen sagen, und der da, mein lieber Kamerad –«

»Ihr seid Sachsen!« unterbrach ihn Peter der Mahrwirt, »dann möcht' ich doch wissen, was euch Tirol angeht? Was haben euch Sachsen die Tiroler gethan, daß ihr mit unsrem grimmigsten Feind im Bunde über uns hereinbrecht? – Schweigt! – Und geht jetzt. Geht alle miteinander und erzählet daheim von dem wilden Volk der Berge, dem ihr alles habt zerstören und ausrotten wollen, was es seit Urzeiten her an Ehr' und Eigen besessen. Dieses Volkes Gefangene seid ihr gewesen in jenen Tagen, während anderswo in demselben Lande eure Genossen unerhörte Grausamkeiten haben verübt. Und die Tiroler haben euch nicht hinaus geführt, nicht auf die höchsten Bäume ihrer Wälder geknüpft, nein, sie haben euch freigegeben und Schutz gewährt zur Heimkehr. – Das einfache Kleid desselben Volkes, welches ihr so hart habt verfolgt, soll euch sicher machen. In ein paar Stunden wird das Gewand da sein und heute abend, wenn es finster wird, soll das Thor offen stehen. Wir wollen im Frieden scheiden, wollen euch zum Abschied noch einen Rat geben: denket an eure Vorfahren und lasset euch von dem korsischen Bösewicht nicht mehr wie Hunde hetzen gegen euren eigenen Stammen. Jetzt sind wir fertig, behüt' euch Gott!«

So hatte der Mahlwirt gesprochen und dann waren die Männer, ernsthaft wie sie gekommen, ihres Weges gegangen, wohl hinter sich noch einmal das Thor verschließend.

»Das vom eigenen Stammen hättest nicht sagen sollen,« bemerkte unterwegs der Kreuzwirt zum Peter, »mag wohl in der Neuzeitung so stehen, aber wahr ist's nit und die Bayern und die Tiroler sind nimmermehr eines Stammens.«

»Eines Stammens wären sie beiläufig schon,« sagte jetzt der Rampesbauer, »aber eines Sinnes sind sie nicht. Ich höre, daß die Bayern sogar auch den katholischen Glauben haben sollen.«

»O Narr!« rief der Griesacher, »Glauben hin, Glauben her! Der Bonaparte hat auch den katholischen Glauben und sperrt doch den Papst ein und schlachtet doch die Völker ab. Der Glauben ohne die Werke ist tot und der Bruderstamm ohne Brudersinn ist ein Unsinn – Gott verzeih' mir's!«

»Leute,« mahnte nun der Mahlwirt, »thut jetzt nicht so viel reden und denkt nach, was zu thun ist. Mir kommt's schon wieder nicht recht für.«

Die Gefangenen sind an demselben Abende davongeschlichen, auf einsamsten, unwirtlichsten Wegen ihrem fernen Vaterlande zu. Ob sie alle es glücklich erreicht haben, das kann nicht gesagt werden, denn es hat sich weiter niemand um sie gekümmert. Nur Kulber hatte an der »Flucht« der Bayern etwas wie Hochverrat finden wollen. Es war aber keine Zeit, diesem Ereignisse nachzuhängen, es gab andres zu thun. Eines Tages, während Kulber wachsam auf Gassen und Straßen war, stets auslauernd, ob nicht endlich österreichisches Militär angerückt käme, versammelten sich die Aeltesten im Domhofe, gleichsam um den mächtigen Schutz-Herrn, den himmlischen Vater.

»Es wird etwas kommen und wir müssen Gott bitten, um seinen Beistand,« meinte der Rampesbauer.

Darauf antwortete ein Domherr: »Bevor wir ihn bitten für das Künftige, geziemt es sich, daß wir ihm danken für das Vergangene.«

Und nun wurde beschlossen, ein großes Kirchenfest zu begehen. Dasselbe solle stattfinden am Tage der Heiligen; ein Dankfest für die Befreiung des Landes aus verhaßter Knechtschaft der Bayern. Ein hochfeierlicher Gottesdienst solle abgehalten werden mit dem größten Glanze, den Kirche und Volk vermögen. Alle Glocken, die mitgeschrieen hatten zum Aufruhr, sollen nun in weihevollen Friedenstönen klingen; alle Fahnen, die den Streitern vorausgegangen und von Kugeln durchbohrt worden waren, sollen nun über den Häuptern der betenden Scharen wehen, und das Pulver, welches noch übriggeblieben war, solle nun aus Mörsern und aus Böllern krachen.

»Das Pulver sollen wir nicht verpuffen!« sagte der Mahrwirt. Da schauten ihn mehrere so von der Seite an. Verpuffen nennt er das, wenn es zur größeren Ehre Gottes soll krachen! – Der schier frohgestimmten Männer Festplan lautete weiter: Der Hauptort des Festes, obzwar es im ganzen Lande stattfindet, soll Brixen sein, die Bischofsstadt. Sie soll in ihren Blumen und Fahnen zu schauen sein wie ein ungeheurer Rosenstrauß voller Bänder. Der weite Weg, den die Prozession nimmt, soll hin und hin mit frischen Fichtenbrettern belegt werden. An beiden Seiten endlose Reihen der in die Erde gesteckten Tannen- und Lärchenwipfel, mit ihrem Harzdufte die Luft würzend. An verschiedenen Stellen der Matten und Felder sollen hohe Altäre errichtet werden, mit Statuen und Gemälden, mit Teppichen und Vorhängen, mit zahlreichen Lichtern und alles umschlingenden Kränzen, und der Platz um je einen Altar soll ein Meer von Rosen sein, die der Süden noch liefert in späten Tagen. Der Fürstbischof wird auf solchem Wege das Allerheiligste tragen von Altar zu Altar und an denselben aufstellen, daß das Volk davor kniee und bete. Gesang und Musik soll erklingen im ganzen Thale und alles soll freudig, freudig, freudig sein. Und auch der darauffolgende Allerseelentag soll zu einem Ruhmesfeste werden für die gefallenen Helden. Da sollen auf den Hochzinnen der Berge große Weihefeuer brennen, und jeder soll über den Gräbern fröhlich sein in Gott, und keiner soll im Lande darben oder ungetröstet sein an diesem Tage. Wie man einst die zum Aufstande rufenden Kreuthzeichen hinabrinnen ließ auf dem Eisack, so sollen am Allerseelentage auf bekränzten Schifflein Pechlunten und flimmernde Ampeln dahinwallen zur nächtlichen Stunde, auf daß gleich den Menschen Feuer und Wasser Gott lobe.

Jeder der Männer schlug etwas Besonderes vor für das Fest. Der Stauker kam sogar mit dem auf offenem Markte gebratenen Ochsen und mit der am Marktbrunnen sprudelnden Weinquelle. Die alten Adelsgeschlechter Tirols hätten es auch so gehalten bei besonders festlichen Anlässen, aber ein solcher Anlaß, ein solch grenzenlos freudiger Anlaß, wie diesmal, sei noch gar nie gewesen.

Die Festplanmacher wurden ein wenig unterbrochen, Während draußen ein Bote rasch vorbeiritt, rief zum offenen Fenster plötzlich eine schrille Stimme herein, ob sie nicht schon bald fertig wären mit ihrem Dank- und Jubelfeiertag? Wenn ja, dann würde ein andrer kommen und ums Wort bitten. Der schwarze Steuereinnehmer war's, welcher mit ausgespreiteten Beinen, die Arme auf dem Rücken, da draußen auf dem Sande stand und mit einem merkwürdig verzerrten Gesichte zum Fenster heraufsah.

»Ihr seid ja Stümper im Festmachen!« rief Kulber. »Das muß höher hergehen! Den Schlern oder den Ortler oder so einen wollen wir an der steilsten, weitausblickenden Seite glatt schleifen, daß er vom Fuße bis zum Gipfel wie eine Marmorwand ist. Und wisset, was wir auf diese Marmorwand schreiben? Auf diese Wand wollen wir mit goldenen Buchstaben, deren einer tausend Klafter hoch ist, den heiligen Namen Napoleon schreiben!«

Die Festräte im Saal schauten einander an. Was soll denn das bedeuten? Hat er den Verstand verloren?

Da kam Kulber schon die Stufen herauf und zur Thür herein. Immer noch die Hände hinter dem Rücken und den breiten Hut auf dem Haupte, so trat er ein. Keinen grüßte er, auch nicht den anwesenden Fürstbischof. Sein Antlitz war fahl, ganz unheimlich loderte sein kleines Auge.

»Die Neuigkeit!« stieß er mühsam wie in einem Lungenkrampf heraus, »die Neuigkeit wißt ihr nicht!«

»Neuigkeit? Was für eine Neuigkeit?«

»Frieden!« rief Kulber.

»Gottlob!« sagte der Fürstbischof.

Kulber zog die Hand mit einem Verordnungsblatte vom Rücken: – »Friedensschluß!«

»Endlich!«

»Zwischen Oesterreich und Bayern!«

»Gott, der Allmächtige sei gelobt!« sagten mehrere der Männer und schlugen die Hände zusammen. »So ist die Zeit der Prüfung vorüber. Vivat unser Kaiser Franz!«

Der schwarze Steuereinzieher schrie nicht mit. Starr wie ein Baumstrunk, den das Feuer des Blitzes übriggelassen, stand er mitten im Saale. Und als es ruhiger geworden war, sagte er ganz gelassen und fast leise: »Tirol ist von Oesterreich auf ewige Zeiten an Bayern abgetreten!«

Jetzt horchten sie hin, was er da sage.

Kulber las vom Blatte: »Im Namen Seiner Majestät des Kaisers Franz des Ersten von Oesterreich und im Namen Seiner Majestät des Königs Maximilian Josef des Ersten von Bayern: Tirol ist von Oesterreich auf ewige Zeiten an Bayern abgetreten.«

Die Männer, welche noch gesessen, erhoben sich langsam. Starr, sprachlos, totenblaß wie aufrechte Leichen, so standen sie da. – – – Peter der Mahrwirt wankte endlich tappend gegen ein Fenster, als strebe er nach Halt, nach Luft, nach Licht. Denn dunkel ward es, ein Gewirre von Funken kreiste vor seinen Augen.



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