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Wo sind die rechten Dackel?

Während die Tante und ihr Bruder sich freundlicher als sonst unterhielten, Christine und Anna ihre Freude darüber hatten, Jan und Malve sich anschickten, die Dackel zu suchen, und der Mops vor Ärger knurrte, saßen die beiden Dackel in einer kleinen Kammer und ließen sich sehr gutes gebratenes Fleisch schmecken.

Wie waren sie in das Kämmerchen gekommen?

Draußen auf der Straße hatte der Hundemaxe sie richtig erwischt. Er hatte die Leine ergriffen und die zwei Schelme in eine Seitenstraße gezogen, damit sie Tante Laura aus den Augen kamen.

Es ging eine Weile Galopp durch die Straßen, bis auf einmal der Hundemaxe stehen blieb und angelegentlich in einen Laden hineinschaute.

Die Dackel blieben auch gern stehen, sie rochen etwas Aufregendes, es war die Spur ihrer Geschwister. Ganz gewiß, die war es, und nichts anderes. Und die Spur ging weiter, ging die Straße entlang.

Beide schnupperten und beide sagten zueinander: »Hier sind Waldel und Bürschel gegangen, wir müssen ihnen nach.«

»Der schreckliche Mann hält uns so fest«, knurrte Lump.

»Wir zerren! Los, wenn es auch weh tut.«

Sie zerrten beide.

Hundemaxe wankte, strauchelte, glitt aus und plötzlich – plumps! Da lag er auf seinem Hosenboden, und die Dackel rannten wie besessen der Fährte der Geschwister nach. Sie kamen dabei an ein schönes, stattliches Haus; da hinein ging die Spur.

Die beiden setzten sich vor die Haustüre und warteten, einmal würden die Geschwister schon herauskommen. Wie sie so saßen und warteten, kam ein alter, sehr fein aussehender Herr, der sagte: »Na, ihr Schelme, habt ihr euch richtig zurückgefunden? Ihr dürft mir aber nicht mehr ausreißen.«

Wie komisch das war, daß der fremde Herr von ihrem Ausreißen wußte. Die beiden gingen aber ganz ruhig mit in das Haus hinein, drinnen mußten doch die Geschwister sein.

Aber sie waren nicht drin, nur zu riechen waren sie. Überall waren sie gewesen, aber so viel Lump und Schlingel auch schnupperten, sie fanden die Gesuchten nicht.

»Hier sind gewiß Mäuse, die Dackel schnuppern so«, sagte ein Diener in einem braunen Rock zu einem Mädchen, das ein weißes Häubchen trug. Er hatte das von den Mäusen aber noch nicht zu Ende gesagt, da rannte das Mädchen durch das Haus und schrie ganz laut: »Hilfe! Hilfe! Mäuse!«

Gab das einen Aufstand.

Die Köchin sprang auf den Küchentisch und warf eine Porzellanschüssel um, das Zimmermädchen rettete sich auf ein Fensterbrett, während die Ruferin wie wild durch das Haus jagte und immerfort jammerte: »Hilfe, Hilfe, Mäuse!«

»Wo sind sie denn?« fragte der alte Herr, der aus seinem Zimmer kam.

»Oben bei den Dackeln.«

»Da sind die Dackel, huch, sie haben Mäuse im Maul«, scherzte der Diener.

Die Dackel machten ein kleines Späßchen, sie trugen wirklich etwas im Maul. Es waren aber nur Bauklötzchen. Lina hielt sie aber für richtige Mäuse. Sie flüchtete auch in die Küche auf den Anrichtetisch und umarmte stöhnend die Köchin: »Huch, die Dackel bringen die Mäuse!«

»Jemine!« Die Köchin machte auf der Anrichte einen Hopps, und eine zweite Porzellanschüssel flog zu Boden.

»Alte Bangbüchsen, es sind ja nur Bauklötze!«

»Uzen dürfen Sie uns nicht, Johann«, sagte die Köchin.

»Ich uze Sie nicht, sehen Sie doch hin.«

Aber alle drei Weiblein wagten nicht hinzusehen. Erst als der Diener ihnen Lump mit dem Bauklötzchen vor die Nase hielt, glaubte die Köchin es, und sie gab dem armen Lump einen Nasenstüber. Der, böse darüber, schnappte zu und biß die Köchin in die Hand. Schlingel, der das sah, schnappte auch zu, da, wo es ihm am nächsten war, das war Linas Wade, weil Lina gerade vom Tisch herabklettern wollte. Die beiden Mädchen waren sehr böse über das Beißen, sie drohten die Dackel zu wichsen. Die aber merkten wohl, daß die Mädchen Angst vor ihnen hatten, darum fingen sie laut an zu kläffen, und plötzlich tat sich die Türe auf und eine Stimme sagte: »Die Dackel werden eingesperrt, der Herr ist böse über den schrecklichen Lärm!«

Es war wie bei Tante Laura. Die Dackel wurden in eine kleine Kammer gesperrt, sie bekamen aber gebratenes Fleisch zu fressen und hatten es ganz gut. Sie rochen aber auch hier ihre Brüder und fingen gleich an zu schnuppern, und der Diener dachte: hier müssen doch wirklich Mäuse sein, ich werde mal Fallen aufstellen. Der Diener ging und die beiden blieben allein. Die Kammer hatte ein Fenster, das nach der Straße führte. Ein kleiner Vorgarten trennte die Straße von dem Hause, man konnte aber ganz gut hinübersehen. Die Dackel fingen an zum Fenster hinauszusehen. Wie lustig das war, immer gingen fremde Menschen vorbei. Wie viele Menschen es doch in so einer Stadt gab.

Auf einmal aber sahen sie Menschen, die sie kannten. Es waren die netten Kinder, die mit Tante Laura in einem Hause wohnten.

»Wir müssen bellen«, sagten die beiden zueinander.

Schon bellten sie.

Die Kinder blieben stehen. »Das sind die Dackel!« riefen beide zugleich.

»Wir sind es«, antworteten die beiden.

Aber leider verstand niemand die Dackelsprache. Auch der Herr des Hauses nicht, der eben eintrat.

»Was soll das Gebell?« fragte der ärgerlich.

»Es sind die Dackel, die wir suchen!« riefen die Kinder herauf.

»Das ist eine Frechheit, das sind meine Dackel!« Der Herr nahm die Hundchen vom Fensterbrett, schlug das Fenster zu und Jan und Malve standen betreten auf der Straße. Endlich sagte Jan: »Weißt du, ich fürchte, es waren wirklich nicht Lump und Schlingel.«

»Sie waren es doch«, behauptete Malve.

»Wollen mal sehen, wer hier wohnt.« Jan ging an das Gitter und las: »›Graf Bibinell‹. Na, der Hundemaxe ist das nicht.«

»Er hat sie vielleicht gekauft.«

»Unsinn, komm nur, sie waren es nicht.«

Aber Malve, die sonst dem Bruder leicht zustimmte, behauptete: »Doch, sie waren es, sie haben uns auch erkannt.«

»Nun komm nach Hause, ich muß noch meine Schularbeiten machen.« Die Kinder waren seit zwei Stunden unterwegs und Malve sah ein, daß es Zeit war, heimzukehren.

Wie sie sich umdrehten und heimgehen wollten, wer kam da die Straße entlang gerast? – Die Dackel! Wirklich, sie waren es.

Hinter ihnen her jagte ein langer, dünner Mann.

»Das ist Hundemaxe!« rief Jan und sprang in den Weg. Er erwischte die Leine, aber hoppsassa – da saß er schon, und die Hündchen wären wieder ausgerissen, wenn nicht Malve zugegriffen hätte. Die hielt fest.

Indessen keuchte der lange dünne Mann heran. »Ist recht, daß ihr mir meine Hunde festgehalten habt«, lobte er.

Aber Jan bestritt hitzig, daß es seine Hunde wären. Er sagte, sie wären beide auf der Suche nach den Dackeln.

Der Mann wurde grob und drohte mit der Polizei. Da flüsterte Jan Malve zu: »Wir reißen aus mit den Hunden, komm.«

Der Mann wollte gerade mit Gewalt Jan die Leine entwinden, als sich die Kinder in Trapp setzten. Kinder und Dackel liefen um die Wette, und der Mann rannte pustend und schimpfend hinterdrein. Ein paar Jungen, die das sahen, rannten auch mit.

Näher und näher kamen die Verfolger. Aber da war das Haus. Hinein, die Treppe hinauf ging es im Sturmschritt.

Nun wird er unten bleiben, dachte Jan.

Aber der Mann blieb nicht unten, und schon tauchte er auf der Treppe auf. Da öffnete Tante Laura selbst die Türe. Sie kam gar nicht dazu, etwas zu sagen, so stürmisch drängten die Geschwister sie zur Seite.

»Der Hundemaxe«, keuchte Jan und klappte dem schlimmen Mann die Türe vor der Nase zu.

.

Der Mann klingelte heftig und Tante Laura fragte ganz erschrocken, was denn der Mann wolle. Die Kinder erzählten hastig ihr Erlebnis, und die Tante wurde böse, öffnete das Flurfenster und schalt hinaus, das wären ihre Dackel, und wenn er nicht gleich ginge, riefe sie die Polizei.

Als der Mann sah, daß nichts zu machen war und er noch nicht einmal Finderlohn bekam, schalt er ärgerlich und sagte, er würde nächstens auch den Mops holen.

»Bello, ach, Bello!«

.

Drinnen dachten sie, die Tante würde in Ohnmacht fallen, aber sie fiel nicht, sie blieb aufrecht stehen und sagte, alle müßten jetzt die drei Hunde doppelt hüten, denn der Mann wäre schlimm.

Christine hörte die Dackel bellen, sie kam eilig herbei und wollte die Wiedergefundenen begrüßen. Die bellten laut, sprangen an ihr hoch und taten sehr erfreut.

Aber Christine blieb ganz erstarrt stehen.

»Nun, freust du dich nicht, daß Lump und Schlingel wieder da sind?« fragte die Tante etwas verwundert.

»Aber das sind ja gar nicht Lump und Schlingel!«

»Himmel, dann haben sie doch dem Mann gehört!« rief Tante Laura entsetzt.

»Der holt die Polizei«, jammerte Malve.

»Wer holt die Polizei? Der Graf?« fragte Christine, die von der ganzen Geschichte nichts wußte.

Die Kinder klärten sie auf, und als sie von den Dackeln in des Grafen Hause erzählten, rief Christine: »Das waren Lump und Schlingel. Das hier sind Waldel und Bürschel. Seht die Erkennungszeichen.«

Alle sahen nun die weißen Fleckchen am Schwanz und am linken Ohr.

»Aber wie kommt der Graf zu ihnen?« Tante Laura schüttelte vor Erstaunen immerzu den Kopf.

Eine seltsame Geschichte war es schon.

Am liebsten hätte die Tante die beiden Dackel behalten. Aber Christine sagte, das ginge nicht, der Graf würde es merken.

»Dann müssen die beiden zu ihm geführt werden. Anna mag gehen.« Doch Anna behauptete, sie graule sich fürchterlich. Auch die Kinder graulten sich, zu dem Grafen zu gehen, der sie so angefahren hatte. Erst als Christine mutig erklärte, allein gehen zu wollen, riefen alle: »Wir gehen mit!«

Selbst Anna war dazu bereit. Sie sagte aber auch: »Wollen erst mal sehen, ob der Hundemaxe nicht draußen steht, solche Leute haben manchmal komische Gewohnheiten. Wenn man denkt, sie sind nicht da, da sind sie gerade da.«

Die Kinder lachten, sahen aber doch nach, und es fand sich, daß Anna recht gehabt hatte, der Hundemaxe war wirklich da. Er stand an einem Gartengitter und beobachtete das ganze Haus.

Anna holte Bello herbei und zeigte ihm den Mann. Sie erzählte ihm, vor dem müsse er sich in acht nehmen, und Bello kläffte laut am offenen Fenster. Der Mann hörte das, und er sah böse nach dem Hause hin. Er ging aber doch weg, und nach einem Weilchen sagte Christine: »Nun können wir wohl gehen. Ich halte die Hunde schon fest, mir werden sie schon folgen!«

In dem Augenblick ertönte wütendes Gebell. Bello war immer um die neuen Dackel herumgestrichen, Anna aber hatte gut aufgepaßt, aber nun hatte sie sich mal umgedreht, gleich waren die drei aufeinander losgefahren. Es wußte niemand, daß Bello in der Hundesprache gesagt hatte: »Eure Brüder sind Straßenhunde, die taugen nichts, pfui!«

So etwas läßt ein echter Dackel nicht über seinen Bruder sagen. Das war eine schlimme Schimpferei.

Tante Laura mußte mit dem Stock kommen, eher gingen die drei nicht voneinander.

Sie wollte die beiden Brüder hauen, aber die entwitschten im rechten Augenblick, und Bello bekam die Schläge.

Bello fing fürchterlich zu heulen an, und Tante Laura ließ vor Schreck den Stock fallen und fing an, Bello zu trösten. Da klingelte es.

»Der Hundemaxe!« riefen die Kinder.

»Ich sehe nach«, erklärte Anna, nahm einen Schrubber und ging zur Türe.

»Um's Himmels willen, Anna, was soll der Schrubber?« rief Tante Laura.

»Ich wische ihm bloß eins über«, antwortete Anna kampfbereit.

»Aber wenn er es gar nicht ist?«

»Er ist es, es ist so ein langer Lackel.«

Es klingelte wieder.

Anna ging öffnen und alle drängten sich an der Flurtüre zusammen, um zu sehen, was kommen würde.

Anna hantierte sehr gefährlich mit dem Schrubber herum, und die Tante mahnte: »Vorsicht, Anna.«

Es klingelte zum dritten Male sehr heftig.

»Na, warte!« brummte Anna und öffnete die Türe. Von draußen wurde stark nachgeholfen.

Ein lauter Schrei, eine wohlbekannte Stimme schalt einmal über das andere Mal: »Potzhundert«, und Anna kreischte: »Der Herr Potzhundert kommt mit dem Hundemaxe!«

»Wau, wau, wau, wau!« tönte es vierfach, und vier Dackel sprangen aneinander hoch, in der Türe aber erschien der Graf Bibinell.

Das gab eine Verwirrung!

Tante Laura standen die Haare fast zu Berge vor Aufregung, ehe sie den Grafen in ihrer besten Putzstube untergebracht hatte. Auf dem blauen Seidensofa hatte noch nie ein Graf gesessen, und doch wollte Tante Laura tun, als säßen alle Tage Grafen darauf. Ehe sie aber noch dazu kam, sagte ihr Bruder: »Potzhundert, so feinen Besuch hast du noch nie gehabt, Laura. Nun laß dir aber erzählen, warum der Herr Graf gekommen ist.«

»Der Dackel wegen«, antwortete der Graf. »Aber wie kommen Sie zu meinen Dackeln, und wo sind die Kinder?«

Da mußten die, sehr zu der Tante Mißvergnügen, hereinkommen, und Christine mußte auch kommen, das verlangte der Onkel. Nur der Mops blieb draußen. Das wieder ärgerte die Tante.

Der Graf fragte und erzählte, bald nachdem er die Tante getroffen hätte, sei er heimgeschlendert. Er sei sehr langsam gegangen und habe unterwegs noch einen Bekannten getroffen. Mit dem sei er in ein Gespräch gekommen, und dabei habe er die Leine etwas locker gelassen. Auf einmal seien die Dackel weg gewesen; er habe nun überall gesucht, jedoch die beiden Ausreißer nicht gefunden. Als er aber heimgekommen sei, da hätten beide vor der Türe gesessen und ganz unschuldig getan. Er habe sie nicht genau angesehen und sie mit hinaufgenommen; erst vorhin sei der Diener gekommen und habe gesagt, das wären nicht die rechten Hunde, da seien ihm gleich die Dackel von Fräulein Minkerling eingefallen, und er sei darum hergekommen.

Nun mußten die Kinder erzählen. Sie taten es ein bißchen durcheinander, denn wenn Jan sprach, wollte Malve erzählen, und wenn Malve erzählte, wollte Jan dreinreden, und zuletzt wollten die Dackel auch mitreden, sie kläfften dazwischen, denn manches wußten sie besser als die Kinder. Dumm war es nur, daß diese sie nicht verstanden.

Das ist überhaupt sonderbar, daß die Menschen, die doch so klug sein wollen, die Tiere nicht verstehen; zu sonderbar ist das.

Da sagte der Graf, und auf einmal waren die Dackel ganz still: »Ich möchte die Dackel alle haben, sie sind so niedlich zusammen.«

Tante Laura machte ein Gesicht wie sieben Meilen schlechter Weg, denn das Wort gefiel ihr gar nicht. Sie gab nie gern etwas her, was sie besaß.

Da sagte auch noch Onkel Potzhundert: »Potzhundert, das wird meine Schwester gern tun, sie hat ja ihren Mops.«

Da bat Christine: »Gib doch die Dackel dem Herrn Grafen, dann sind die Geschwister alle beisammen.«

Die Tante schüttelte heftig den Kopf. Der Graf stand auf, er mochte nun nicht mehr auf dem blauen Seidensofa sitzen, Tante Laura war ihm zu unliebenswürdig. Er hätte aber zu gern die beiden Schelme gehabt, drum sagte er höflich: »Vielleicht werden sie Ihnen zu viel, dann denken Sie an mich.«

Nun braucht keiner etwas hergeben, wenn er nicht will, aber ein bißchen artig kann er schon nein sagen. Tante Laura aber wurde beinahe grob, und der Graf nahm seinen Hut und ging. Onkel Potzhundert hinter ihm drein, und Anna kam herein und sagte: »Der Graf ist aber schnell weggegangen. Warum weint denn Fräulein Christine? Hat sie sich mit dem Grafen gezankt?«

Ja, warum weinte Christine? Niemand wußte es, nur die Dackel. Die dachten daran, daß Mama Minka gesagt hatte: »Unsere Christine möchte den Grafen Rolf heiraten, sie hat ihn lieb.« Liebhaben aber war etwas sehr Schönes, das wußten die Dackel schon, sie hatten die freundliche blonde Christine auch lieb, und sie hätten ihr gern zur Heirat mit dem Grafen geholfen. Aber wie sollten zwei kleine Dackel das anfangen?

»Ich weiß was«, sagte Lump zu Schlingel, »erst müssen sich Tante Laura und der Graf versöhnen, denn Tante Laura hat das Geld, das dem Grafen fehlt.«

»Woher weißt du denn das?«

»Der Oberförster hat mal zu seiner Frau gesagt, wenn er nur halb so viel Geld hätte wie Tante Laura, dann könnte Christine ihren Grafen heiraten.«

»Ich weiß was, wir nehmen das Geld der Tante weg!« rief Schlingel.

»Dackeldummkopf, du, das ist doch gestohlen.«

Lump belehrte nun den Bruder, daß Geldstehlen etwas sehr Schlimmes wäre; ein Würstlein, wenn er Hunger hätte, dürfte ein Dackel schon mal nehmen. Sie berieten nun hin und her, wie der armen Christine zu helfen sei, und immer sagte Schlingel: »Tante Laura muß mit dem Grafen wieder gut werden. Dann würde alles recht werden.«

Es waren richtige Luftschlösser, die die kleinen Dackel bauten, und der Mops, der zuhörte, vernahm nur, daß die Tante und der Graf versöhnt werden sollten. Das paßte ihm gar nicht. Na wartet, dachte er, daraus wird nichts, das verderbe ich euch gründlich.


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