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An einem schönen Septembertage wimmelte es in den Straßen von Saumur von republikanischen Truppen. Ein neuer Schwung schien in das Soldatenwesen gekommen zu sein. Die Bataillone, wenig an Ordnung und Manneszucht gewöhnt, hatten heute eine Haltung angenommen, die sich auszeichnete und Verwunderung erregte. Auf den Plätzen, in den Gassen, standen die Reihen der Soldaten unter den Waffen, und tiefes Schweigen war an die Stelle der Geschwätzigkeit getreten, die sonst selbst auf dem Paradeplatz nicht unterdrückt werden konnte. An einer Ecke des Platzes, der Hauptwache gegenüber, unterredete sich leise und mit unmutigen Mienen eine Gruppe von Bürgern. »Kannst du mir nicht sagen,« begann der eine zu seinem Nachbar, »warum diese Lumpenhunde sich heute so sehr zusammennehmen? Was geht vor? Was werden wir denn wieder erleben?«
Der Nachbar versetzte flüsternd: »Rede doch nicht so laut, Colas, du weißt, daß die Spione des Konvents uns allenthalben umlauern. Die Repräsentanten wissen gar zu gut, daß uns die Leute mit den Kreuzen auf dem Arm willkommener wären als die blauen, zerfetzten Schurken. Um dir aber deine Frage gehörig zu beantworten, magst du wissen, daß heute großer Kriegsrat gehalten wird. Die Schufte bemühen sich, für ein paar Stunden etwas vorzustellen, weil die tapferen Generale und Offiziere von dem Mainzer Korps herüberkommen sollen. Es sind wackere Leute und gemachte Soldaten. Sie würden eine schöne Idee von den Blauen bekommen, wenn sie dieselben in ihrem Alltagszustand sähen: liederlich, nachlässig, wahre Vielfraße, Spieler, Mädchenjäger und täglich betrunken.«
»Horch! Trommeln! Die Herren kommen!« rief ein Dritter, dem jedoch bald ein Vierter, auf dessen Haaren eine zerlumpte Mütze saß, zukrächzte: »Halt das Maul, Royalist! Es gibt keine Herren mehr, sondern Bürger allein, die alle vor dem Gesetz gleich sind. Es lebe die Republik! Die Repräsentanten und der Generalkommandant! Hoch!«
Die Jakobiner der Stadt Saumur jubelten den Ruf nach und empfingen damit die militärischen Autoritäten der Stadt, die sich gerade nach der Hauptwache begaben, wo der Kriegsrat gehalten werden sollte. Die Repräsentanten des Volkes, viere an der Zahl, die als des Konvents Abgeordnete über die Operation des republikanischen Heeres wachen sollten, eröffneten den Zug; Chaudier, mit dem falschen Blick und den lauernden Augen, Rewbel, mit dem stumpfen, dicken Gesichte, der lebhafte, ungestüme Bourbotte, und der tapfere Merlin von Thionville, mit dem ernsten Antlitz, belebt von großen, dunkeln Augen. Die Herren bemühten sich, den militärischen Ton nachzuäffen und hatten die runden Hüte mit dem dreifarbigen Federbusch martialisch aufs Haupt gesetzt, die Schärpen nachlässig und locker geknüpft und die schweren Säbel tief gehängt, daß sie klappernd auf dem Pflaster nachschleiften. Gleichsam in ihrem Gefolge ging der Obergeneral des republikanischen Vendéeheeres, Rossignol. Der Mann hatte alle Pracht auf sich gehäuft, die einem republikanischen General erlaubt war, und wußte nicht, wie er sich stolzer gebärden und unverschämter betragen sollte. Sein Generalstab war ihm ähnlich; Offiziere mit struppigen Haaren, ungeheuern Halsbinden, nachlässig geknöpften Uniformen und in jeder Bewegung das Gepräge der Ausschweifung und Zügellosigkeit tragend. Diesem seltsamen Gemisch von Militärbehörden zur Seite gingen, schier von den Übrigen getrennt, ein kleines Häuflein, die Kommandierenden der Mainzer Division. Bei ihrem Anblick verstummte zwar das Gebrüll der Jakobiner, aber das gemäßigte Volk jauchzte ihnen lauten Beifall zu. Alte, gebrechliche Leute, die im Sonnenschein, von ihren Enkeln geführt, lustwandelten, fühlten sich von jugendlicher Begeisterung ergriffen und deuteten auf die versuchten Krieger mit den Worten: »Seht diese Helden, mit Staub bedeckt, als ob sie aus einer Schlacht kämen! Das sind die Helden von Mainz, deren Tapferkeit selbst den Preußen Bewunderung für unser Vaterland abnötigte! Sie haben unsterblichen Ruhm in jener Festung errungen, deren Trümmer sie erst verließen, als der bitterste Hunger sich mit ihren Feinden verschworen hatte!«
Mütter hoben ihre Kinder auf den Armen empor, zeigten auf die Gepriesenen und sprachen: »Merkt euch diesen Tag, ihr Kinder, und lernt von diesen Männern, wie man die Ehre der Heimat verteidigen muß!«
Wo sich neugierige Blicke nach dem Ersten der kleinen Schar richteten, wo eine Frage nach ihm laut wurde, antworteten hundert Stimmen: »Das ist Aubert Dubayet, der Kommandant der Mainzer Festung!«
»Und der Riese, der ihm folgt, dessen Züge Tapferkeit und Milde zugleich verraten?« fragten dringend einige Requisitionärs.
»Das ist Kleber, der Republikaner ohne Furcht und Tadel!«
»Und der Dritte, mit dem wilden, verbrannten Gesicht und den klirrenden Sporen?« fragten wieder andere.
»Westermann ist's, der kühne Reiteroberst, der die deutsche Legion befehligt und schon manchen Sieg mit seinen Reitern erfocht.«
»Und der hübsche, junge Mann mit dem Adlerblick, der jenem zur Seite geht?« fragten halbverschämt einige Mädchen, die sich unter dem Getümmel befanden.
»Marceau, der kecke Marceau, die Blüte unserer Krieger, dessen jugendliches Haupt schon von Lorbeeren umschattet ist.«
Im Innern der Hauptwache, in dem Sitzungssaale des Kriegsrats, bereiteten sich unterdessen sonderbare Auftritte vor. General Rossignol hatte, seiner Gewohnheit gemäß, eine Batterie von Weinflaschen auf die Tafel pflanzen lassen, und lud mit liebenswürdiger Unbeholfenheit die fremden Gäste ein, vorerst mit ihm zu fraternisieren und die Marseillerhymne anzustimmen, die auf ein gegebenes Zeichen von den Fenstern des Saales von der Musikbande eines republikanischen Bataillons erbärmlich aufgeführt wurde. »So wie die Cidevants vormals keine Sitzung eröffnen konnten, ohne dem heiligen Geist eine Messe lesen zu lassen,« meinte der spaßhafte Obergeneral, »so muß ein braver Republikaner alles Wichtige mit dem Marseillerliede und dem ça ira anheben! Hierauf einen Schluck Wein, um die Brüderschaft zu erneuen, und zugleich den Schwur, alle Tyrannen zu vernichten, so weit die Erde und der französische Degen reicht.«
Rossignols Rede wurde von seinem Generalstabe, wie sich's von selbst versteht, beifällig aufgenommen, und in der Geschwindigkeit war eine Menge von Toasten auf das Wohl der Republik, auf den Sturz der Tyrannen, auf den Ruhm der französischen Heere und auf die Vernichtung der Königlichen in der Vendée ausgebracht. Eine allgemeine Umarmung mischte sich in diese Eingangszeremonie, und die Repräsentanten schämten sich nicht, eine Rolle in diesem Schauspiel zu übernehmen. Kleber war der erste, der dem Unfug schnell ein Ende machte, indem er sprach: »Wozu diese Spielereien? Die Republik verlangt, daß wir bluten sollen, um ihr den Frieden zu geben; sie will nicht, daß wir uns berauschen, während der Feind sozusagen vor den Toren steht. Weil uns die Kapitulation verbietet, ein ganzes Jahr lang an den Ufern des Rheins zu dienen, wo der Schauplatz unserer Siege ist, so wünschen wir, hier für das Vaterland zu kämpfen, und fürchten uns nicht, gegen Mitbürger das Schwert zu ziehen, da sie von der Sache der Freiheit abtrünnig geworden. Man hat uns wahrlich nicht den weiten Weg von Nantes hierher gesprengt, um die gemessene Zeit bei Banketten zu verschwenden. Darum weg mit den Weinflaschen; die Karte ausgebreitet und frisch beratschlagt, wie der Feind am schnellsten zu vernichten.«
Diesem eindringlichen Begehren wurde Folge geleistet und eine Karte herbeigeschafft, welche unleugbare Spuren an sich trug, daß sie schon lange nicht benutzt worden war. Hierauf setzten sich die Herren mit halbschweren Köpfen um dieselbe und die Repräsentanten brachten einen schon fertigen Operationsplan hervor, der soeben aus dem Wohlfahrtsausschuß angekommen war, nebst einem neuen Dekret desselben, worin die Generale mit Drohungen ermahnt wurden, den Aufstand in der Vendée in Bälde und um jeden Preis zu unterdrücken. Eine allgemeine Stille folgte auf die Verlesung des Dekrets und Kleber versetzte mit bitterem Lächeln: »Das Komitee in Paris hat gut einen Kriegsplan entwerfen. Wer weiß, mit welcher Nachlässigkeit alle Geschäfte des Kriegsdepartements besorgt werden, darf sich über die Unrichtigkeiten nicht wundern, von welchen der Plan wimmelt. Es scheint, als ob der Obergeneral keinen zuverlässigen Rapport über die topographische und militärische Situation der empörten Distrikte eingesendet hätte.«
Rossignol wurde feuerrot und stieß zornig die Worte hervor: »Allerdings hab' ich getan, was meine Pflicht ist. Es steht dir nicht an, Kleber, daran zu zweifeln. Ich habe mich immer für die Republik aufgeopfert. Meine Bürgertugend ist immer anerkannt worden, wie viele Mühe sich auch niedrige Verleumder gaben, sie zu verkleinern.«
Ein Blick des tiefsten Grolls flog nach dem Abgeordneten Merlin hinüber. Dann fuhr der General fort: »Es ist leicht, beim Konvent Mißtrauen zu erregen; aber es ist auch leicht, sein Vertrauen wieder zu gewinnen. Man hatte mich abgesetzt, zur Freude vieler meiner Amtsgenossen, aber man hat mich auch wieder eingesetzt. Ich werde immer meine Pflicht tun und jedem Rede stehen, der mich angreift, wäre er auch von denen, die Mainz an die Preußen übergeben haben. Ich fürchte mich nicht. Mit diesem Arme« – er streifte seinen Ärmel in die Höhe –, »mit diesem Arme habe ich allein dreiundsechzig Priester bei den Karmelitern zu Paris umgebracht. Ich weiß meinen Säbel zu führen.«
Ein stiller Schauer bemächtigte sich des vernünftigen Teils der Versammlung. Kleber und seine Gefährten schwiegen voll Abscheu und Bourbotte fuhr fort, den Operationsplan zu verlesen. Das ganze Geheimnis desselben bestand darin, von den Grenzen der Vendée aus nach dem Mittelpunkt derselben zu marschieren, die Royalisten zwischen die Armeen von Brest und Rochelle zu klemmen und, von allen Seiten nach dem Zentrum hinarbeitend, zu erdrücken. Die Planmacher in Paris hatten eine Frist von wenigen Tagen zur Vollendung des ganzen Unternehmens hinreichend vermeint und Kleber schüttelte ein über das andere Mal den Kopf und schwieg nicht mit seinen Einwürfen. Dubayet hörte schweigend zu, aber Westermann ließ sich laut gegen den Plan heraus. »Die Kavallerie kann nicht operieren, wie es hier vorgeschrieben ist,« rief er; »das durchschnittene Terrain, mit Büschen besetzt, von Hecken durchkreuzt und durch Gräben und Kanäle alle Verbindungen hindernd, widersetzt sich den eiteln Vorschriften des Komitees. Ich verlange, daß ein anderer Plan beliebt werde.«
»So mögen wir nur unser Testament machen,« erwiderte Santerre wild; »der Konvent ist nicht in seiner besten Laune. Wer weiß nicht, daß Custine im Kerker sitzt? Daß an ihm ein fürchterliches Exempel statuiert werden soll? Der General, der hier eine Änderung machen wollte, dürfte sich wohl um seinen Kopf operieren.«
»Was läge am Ende daran?« erwiderte Kleber mit kaltem Blute. »Was läge daran, den Kopf zu wagen, um dem Vaterland einen Dienst zu leisten? Dem Glücklichen wird eine Bürgerkrone statt des Anklagedekrets, aber dem Unglücklichen wahrscheinlich die Guillotine, wenn er auch tausendmal befolgte, was ihm der Ausschuß vorschrieb. Die Tätigkeit der Heere wird immer gelähmt sein, so lang uns die Pariser, die öfters nicht wissen, wie es zu Saint-Denis aussieht, vorschreiben wollen, was wir zu tun haben; so lang die Konventsdeputierten bei der Armee eigenmächtige Befehle geben; so lang ein General nicht einmal mehr während eines Feldzugs seiner Autorität gewiß ist; so lang einfältige Bursche, die nicht einmal zu schultern wissen, zu Obersten und Generalen gemacht werden, bloß weil sie auf den Jakobinertribünen sich im Klatschen und Schreien auszeichneten; so lang endlich die Hauptquartiere und Lager von dem Geschmeiß elender Agenten wimmeln, die ein hinterlistiges Ministerium oder weiß Gott welche Behörde aufstellt, um das Spionhandwerk bei Offizieren und Soldaten und Angeberei gegen die Generale zu treiben.«
Er bemerkte, daß Ronsin mit einem wahren Tigergesicht einige Zeilen in seine Schreibtafel notierte und fuhr fort: »Schreibe nur zu! Du mußt doch auch wissen, warum du hier bist. Mache immerhin, als Genosse des würdigen Vincent in Paris, daß ich vor die Schranken des Konvents geladen werde. Es sollte mir eine Freude sein, müßte ich auch untergehen, dein und deines Gelichters nichtswürdiges Gewerbe an den Tag zu bringen.«
Marceau stieß den Sprecher mit warnender Miene an und winkte ihm, nicht weiter fortzufahren. Canclaux jedoch und Westermann ergriffen das Wort und forderten Ronsin auf, wenn er eine Denunziation gegen Kleber abzuschicken hätte, ihre Namen mit hinzuzufügen. Beysser sprach hierauf: »Was Kleber spricht, ist nicht unwahr. Verbesserungen in der Armee sind unumgänglich nötig, und sie müssen von der Wurzel ausgehen. In welchem Zustand sind unsere Truppen! Barfuß, nackt, ohne Waffen und Nahrung; wenn wir ihnen nicht erlauben, die Bürger zu plündern, sind sie Vogelscheuchen und Tagedieben ähnlich, nur nicht Soldaten. Wenn uns nicht die tapfere Mainzer Kolonne beistände, so wären wir verloren. Unsere Bataillone laufen beim ersten Schuß der Königlichen davon, sie haben den Beweis geliefert!«
Fremde Offiziere traten ein, die man an ihrem Betragen und ihrer Kleidung allsogleich für Pariser erkannte. Sie befehligten ein freiwilliges Bataillon von Kanonieren, das unter Trommellärm und unmäßigem Jubel auf den Platz zog. Zugleich eröffnete der Repräsentant der Versammlung, daß ein neuer Obergeneral soeben eingetroffen sei und allsobald erscheinen werde, um dem Kriegsrat seine Bestallung vorzulegen und seine Pflichten anzutreten. Ein Donnerschlag für Rossignol, eine Kränkung für Dubayet, Canclaux und andere verdienstvolle Männer, die im selben Augenblick ihre Entlassung erhielten.
Es war seltsam zu schauen, wie ein fast lautes Gelächter den Eintretenden empfing. Viele von den anwesenden Offizieren hatten nämlich den guten Lechelle in früherer Zeit gekannt und waren von seiner gänzlichen Nichtigkeit überzeugt. Der Mann war seines Handwerks ein Fechtmeister gewesen und hatte zu Saintes mit unschuldigen Rappieren gefochten, bis die Revolution ihm den scharfen Säbel und vor wenig Tagen der Jakobinerklub den Feldherrnstab in die Hände gab. Er stellte sich den Anwesenden mit den faden Manieren eines Klopffechters vor, und Rossignol streckte sich um einen Zoll höher, als er diesen Nachfolger gemessen, während die Repräsentanten ihn mit Gruß und Bruderkuß zu seinem Sitz führten. Lechelle sprach unverständliches Zeug von seinen in Paris erhaltenen Instruktionen, von dem Geiste, den er in der Armee zu finden hoffe, und demjenigen, den er darin heranzubilden gedenke. So schlecht es mit seinen rhetorischen Fähigkeiten aussah, so greulich waren auch seine militärischen bestellt. Er hatte im Wohlfahrtsausschuß wie im Jakobinerklub einige Phrasen aufgeschnappt, die er nun zu jeder Zeit bis zum Ekel wiederholte, um seine Unwissenheit dahinter zu verbergen.
»Der Konvent will um jeden Preis ein Ende dieses Krieges sehen,« sagte er bei jedem Abschnitt der Verhandlungen über den Operationsplan. »Der kleine Krieg führt zu nichts. Man muß die Rebellen mit Gewalt erdrücken; man muß vor allem majestätisch und in Masse marschieren.«
»So hätten wir denn genug,« sagte Kleber, dessen Geduld zu Ende ging, »so bleibt es denn bei dem schon besprochenen Manöver. Das Glück gebe seinen Segen dazu. Ich empfehle euch, Kameraden, pünktlich auf dem Rendezvous zu sein. Übermorgen marschieren wir von Nantes aus und hoffen auf allen Punkten unterstützt zu werden. Nur durch diese Unterstützung wird es möglich sein, dem Plan einen leidlichen Erfolg zu verschaffen, und,« setzte er mit spöttischer Miene bei, »dem neuen Obergeneral zu einem gelungenen Probestückchen zu verhelfen.«
»Das wird geschehen,« antwortete dieser freundlich und geschmeichelt, »wenn du nur mit deinen Gefährten den Befehlen des Ausschusses getreulich folgst. Überhaupt Bürger Generale, müßt ihr nicht vergessen, majestätisch und in großen Massen zu marschieren. An mir soll es nicht fehlen.«
In diesem Augenblick vernahm man ferne Kanonenschüsse, das Lärmgeschütz vor Saumurs Toren wurde gelöst, Alarm getrommelt und ein Chasseur sprengte heran mit einem Rapport vom Kommandanten der vorgeschobenen Posten, welcher neue Bewegungen des Feindes meldete. Lechelle war etwas bleich geworden, Rossignol und sein Stab sahen mit offenem Mund auf den Platz hernieder, wo sich am Fuß des Freiheitsbaumes die Pariser Kanoniere betranken und die Besatzung von Saumur, schon wieder aus Reihe und Glied getreten, ihnen Gesellschaft leistete. Kleber mit den Seinigen warf sich aufs Pferd und sprengte auf großen Umwegen nach seinem Hauptquartier zurück. Canclaux, der auf Bitten der Repräsentanten provisorisch noch seine Gewalt behalten hatte, ordnete alles zum Einfall in die empörte Provinz an, und die Mainzer Kolonne von zehntausend Mann, die einzig disziplinierte der beiden Heere, rückte unter den Befehlen Klebers und Marceaus in das sogenannte Bocage der Vendée ein; voraus der kecke Westermann mit seiner Avantgarde.