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Die beiden Burschen aus Betzheim waren wirklich nach Huteggen gekommen. Sie hatten es schwer gehabt, und sie waren mehr als einmal daran gewesen, zu verzweifeln, aber irgendwo hatte sich immer wieder ein Ausweg, eine Hoffnung aufgetan, und so standen sie eines späten Abends in der Dunkelheit des rieselnden Schnees vor dem Tor des Saas-Tales und riefen die Wachen mit Erlinspiels Namen an. So kam Werners Brief zu Morristone, und die Burschen zu einem Einblick in das gelobte Land und einem vielstündigen Verhör durch Gerdis, die alles und jedes wissen wollte, was es von Werner Erlinspiel zu erzählen gab. Morristone stellte es ihnen frei, zu gehen oder zu bleiben. Sie sagten, der Onkel erwarte sie, und sie möchten die Heimat nicht im Stiche lassen, auch die Eltern würden wohl meinen, sie seien gestorben unterwegs, wenn sie hierblieben; so möchten sie lieber gehen.
Morristone lobte sie dafür und schenkte einem jeden ein Messer. Sie waren sehr stolz, als sie wieder die Sperre von Huteggen des Nachts verließen.
Nun also saßen die Saaser vor dem Briefe. »Wir sollten alles tun, was Werner schreibt«, meinte Gerdis. »Wenn er will, daß wir Zermatt zu uns herüberziehen und auch die anderen Eisenvorräte in unsere Hand nehmen, dann müssen wir es auch versuchen.«
Morristone legte seine Hand auf den Brief. »Liebe, tapfere kleine Frau«, sagte er, »es ist außer Frage, schätze ich, daß dies das Klügste ist, was seit hundert Jahren in einem Brief gestanden hat. Es ist selbstverständlich, daß wir tun, was Werner Erlinspiel will. Die Frage ist nur, ob es sich auch tun läßt.«
»Wir wissen nicht, wie die Zermatter denken«, warf der alte Zurbriggen bedächtig ein. »Vielleicht sind sie mit den Sittenern im Bunde?«
»Dann werfen wir die ganze Bande aus dem Tal hinaus«, fuhr Anthanmaten los. »Wozu haben wir unsere Schießgewehre!«
»Sachte, sachte«, dämpfte Morristone das Feuer. »Geschossen wird nur, wenn es unbedingt sein muß. Wir haben nicht allzuviel Munition. Was da im Tunnel liegt, muß noch Jahre ausreichen.«
»Wenn wir nicht wissen«, meinte Gerdis, »ob die Zermatter mit uns sein wollen oder nicht, dann muß man das feststellen. Auch ob noch Krankheiten im Tal sind.«
Morristone sah auf. »Sie sind klug, Frau Gerdis. Wir werden eine Schleichpatrouille machen, über die Gletscher.«
»Kann ich sie führen?« bat Anthanmaten. »Ich kenne ein paar Zermatter. Wenn sie noch leben, kann ich mit ihnen reden. In längstens drei Tagen bin ich wieder zurück.«
Sie beschlossen, daß Anthanmaten gehen sollte, zusammen mit zwei zuverlässigen Burschen und guten Schiläufern, die auch mit Holzbindungen sichere Schwünge hinsetzten.
»Sei vorsichtig«, warnte Dr. Füßli den Jungen, »du hast nicht gehört, was die beiden Burschen aus Betzheim, die den Brief gebracht haben, über die Sittener Herren erzählt haben. Man hätte sie beinahe geschnappt.«
Anthanmaten lachte. »Diese Wegelagerer«, stieß er hervor.
»Nun, inzwischen hat es ihr Anführer schon zum Grafen von Sitten gebracht, hat Brig besetzt, brandschatzt die Täler, erhebt Abgaben von den Bergbauern, hat die alten Donnerbüchsen von Bronzegeschützen aus dem Museum von Sitten wieder flottgemacht. Und im Frühjahr wollen sie sich unser Gold holen.«
»Unser was?« fragte Anthanmaten und machte ein ungemein geistreiches Gesicht.
»Unser Gold«, nickte Füßli grimmig. »Ist am letzten Tag vor der Katastrophe in dicken Kisten hier hinaufgekommen, das ganze Rhonetal weiß das.«
Anthanmaten lachte herzlich. »Wir werden sie schrecklich zusammenhauen, die Bande.«
»Ich wußte das auch noch nicht«, mischte sich Gerdis ein. »Das ist viel ernster, als ich dachte. Sie müssen besonders vorsichtig sein, Anthanmaten.«
»Woher wollen denn die Burschen das alles so genau wissen. Das ist doch Gewäsch.« Anthanmaten wollte mit Gewalt nicht an eine Macht in Sitten glauben. »Die sind doch alle an der Pest gestorben«, meinte er.
Dr. Füßli seufzte. »Leider sterben immer die falschen an der Pest, lieber Freund«, sagte er. »Und wer von Bayern bis Saas läuft, um einen Brief herzubringen, hört schon mehr auf solch einer Fahrt als nur Gewäsch.«
»Alsdann«, Anthanmaten gab sich geschlagen, »gehen wir halt nach Zermatt. Die Sittener Herren, wenn sie droben sind, werden mich schon nicht kennen.«
»Sofern sie keine Helfer haben«, warnte Gerdis. »Macht schafft leichte Folger. Es verrät sich ein Mensch leicht an einen Mächtigen.«
»Sie sollen mich schon nicht fangen!« Anthanmaten nahm sein Gewehr. »Heut nacht noch geh ich los, wenn die Sonne aufgeht, sind wir am Gletscherbruch, vielleicht daß wir drüber können, Spalten wird's nicht mehr haben bei dem Schnee.«
»Vier Meter reichen. Die decken jede Spalte zu.«
»Und gefroren ist er auch, seit Tagen schon ist es kalt.«
»Gute Fahrt also.«
Anthanmaten zog davon, seine beiden Kameraden zu suchen, die Schier aus dem Vorratshaus zu holen.
* * *
Sie kamen hinüber nach Zermatt. Sie brachen bis an die Brust in den Schnee, sie gerieten zwischen niederdonnernde Staublawinen, sie verliefen sich, trotzdem sie jeden Schritt kannten von Jugend auf, im dichten Schneetreiben, aber sie kamen trotzdem hinüber. Sie brauchten dafür vierzehn Stunden. Dann stand Anthanmaten vor der ersten Hütte oberhalb Zermatt. Seine Kameraden lagen, im Schnee vergraben, die Revolver schußbereit.
Es dämmerte. Mit dem letzten Licht kam Anthanmaten ins Dorf hinein. Nichts rührte sich, vor dem Hause des Amtmanns standen zwei fremde Kerle, unter dem Lodenüberwurf trugen sie handfeste Lederkoller, schwere Holzkeulen baumelten ihnen vom Armgelenk. Auf den Mützen hatten sie zwei Hahnenschwänze. Es war klar, die Sittener hatten Zermatt. Anthanmaten stapfte die Straße hinunter, hinter den Häusern traf er ein paar aus dem Dorf.
Sie maßen ihn mit mißtrauischem Blick, wollten wissen, woher er käme. Gehörte er zu den Männern aus Sitten, hatten die Saaser mit denen gemeinsame Sache gemacht? Aus den Fragen klang Haß gegen die Fremden. Anthanmaten atmete auf. Es machte ihm Freude, nun als Befreier zu kommen. Die Zermatter hatten lange genug auf die armen Teufel von Saas herabgesehen, die kein Matterhorn besaßen, nun sollten sie sich bedanken kommen bei den Saasern.
Vorsichtig setzte er seine Fragen. Ja, die Seuchen seien erloschen, aber dafür habe man den Teufel im Tal, wehren hätte man sich halt sollen, als sie kamen. Aber sie wären schon einige Male hier gewesen und immer wieder abgezogen. Man habe sich einschüchtern lassen, von dem militärischen Getue und den Handgranaten.
Anthanmaten mußte sich zusammenreißen. »Geh«, sagte er wegwerfend, »wo werden die denn Handgranaten haben!« Aber dann stellte es sich heraus, daß der Graf von Sitten Weißblechdosen aufgetrieben hatte, die er mit Pulver und gehacktem Stein und Eisenfetzen füllte. Manchmal explodierten die Dinger sogar, ein Zermatter hatte gesehen, wie so eine Konservenbüchse einem Sittener den Arm abgerissen hatte, als er sie nicht rasch genug wegwarf. Es hinge so eine Art Zündschnur dran, ungefährlich sei 's nicht, mit den Büchsen umzugehen, aber Eindruck hätten sie halt gemacht!
Anthanmaten fragte vorsichtig, wie sie sich das denn dächten, wenn die Zermatter und die Saaser zusammen … Er holte seinen Revolver heraus. »Soweit können die nit werfen, wie der schießt«, meinte er.
Die Zermatter sahen sich an.
»Aber die haben einen richtigen Militär als Führer, soll früher Leutnant gewesen sein«, zweifelte ein Zermatter.
»Gott«, sagte Anthanmaten sehr von oben herab, »wir haben einen englischen General. Vielleicht habt ihr seinen Namen schon mal gehört. Morristone heißt er.«
Die Zermatter staunten andächtig. »Ja, mit einem General!« Sie überlegten, daß ein General mehr können müsse, als ein Leutnant, von dem man es noch nicht einmal genau wußte, ob er jemals einer gewesen. Die Zermatter also würden keine Schwierigkeiten machen, wenn die Saaser kämen. In Stalden allerdings drunten läge noch einmal eine Abteilung von den Sittenern.
Die werden wir schon nuntertreiben, ins Rhonetal, hatte Anthanmaten großmäulig versichert. Er tat, als sei das nichts anderes, als eine Lustbarkeit für die Saaser.
Schön, meinten schließlich die Zermatter. Sie würden also abwarten, selber nichts unternehmen. Wann denn der Angriff käme?
Aber da schwieg sich Anthanmaten aus. »Bald«, meinte er, »vielleicht in ein paar Tagen, vielleicht in einer Woche. Nein, sicherlich vor einer Woche nicht.«
Die Zermatter seufzten, jetzt war es ihnen sichtbar zu lang, diese Woche noch auszuharren. Vielleicht, daß die Saaser schon mit der ganzen Streitmacht irgendwo lauerten und Anthanmaten nur erkunden sollte? Sicher, in dieser Nacht noch würde der Überfall stattfinden. Aber Anthanmaten lächelte nur und verschwand mit kurzem Gruß in der Dunkelheit.
Vier zweifelnde Männer blieben zurück, die ein Ehrenwort band zu schweigen. Das vielleicht war das härteste an der ganzen Sache. Mißmutig stapften sie in ihre ausgeplünderten Hütten.
In Saas war der Kriegsrat kurz. Der Überfall auf die Sittener sollte so rasch als möglich gemacht werden. In Zermatt und in Stalden gleichzeitig. Wenn die Burschen aus dem Rhonetal wirklich auch gegen Saas etwas im Schilde führten, dann war es gut, das Tal in Stalden abzuriegeln, man deckte mit einer starken Feldwache beide Eingänge dort: den nach Saas und den anderen nach Zermatt.
Als Anthanmaten von seinem Gespräch berichtet hatte, war Morristone wie ein Junge umhergesprungen. »General«, lachte er, »General Morristone. Anthanmaten, das ist wundervoll, was soll ich denn noch werden!«
»Wenns in Sitten einen Grafen gibt, warum soll es in Saas keinen General geben«, hatte Anthanmaten ganz ernsthaft erwidert.
»Nun gut«, der Reverend gab sich geschlagen. »Was ihr wollt«, meinte er, »von mir aus macht mich zum Feldmarschall des Allalingletschers.«
Aber dennoch entwickelte er nun beachtliche militärische Fähigkeiten. Sorgsam maß er die Marschzeiten aus, immer wieder mußte Anthanmaten schildern, wie der Weg über die Gletscher sich dehnte. Der junge Supersaxo wurde geholt. Wie lange es bestenfalls, wie lange es schlimmstenfalls bis Stalden dauern würde für einen Trupp von 30 Mann, bewaffnet, in der Nacht zu marschieren. Bei den Lawinenfeldern, die mächtig im schmalen Tale lagen? Endlich war alles klar. Die Abmarschzeiten waren so festgesetzt, daß beide Trupps, der über die Gletscher gehen sollte nach Zermatt und der sich hinunterkämpfen sollte nach Stalden, gleichzeitig auf den Gegner treffen würden, damit die Sittener einander nicht Warnung oder Hilfe zu schicken vermöchten.
»Sehen Sie, Morristone«, meinte Füßli, und schlug sich vor Vergnügen auf die Schenkel, »Sie sind doch der geborene General!«
Morristone nahm das Lob gelassen hin.
Jede Abteilung bekam eine Maschinenpistole mit und zehn Gewehre. Dazu hundert Schuß Munition. Geschossen sollte nur im äußersten Notfall werden. Abmarsch am kommenden Abend. Solange mußte man Anthanmaten Ruhe geben. Die 28 Gletscherstunden lagen ihm in den Gliedern.
»Krieg ist doch anscheinend die schönste Beschäftigung für die Männer«, seufzte Gerdis, als am anderen Abend singend die beiden Trupps abmarschierten, in die Nacht hinaus. »Ich habe die Burschen noch nie so lustig gesehen.«
Füßli stand neben ihr.
»Was wollen Sie«, sagte er, »endlich ist Abwechslung. Nur Wachdienst im meterhohen Schnee und Holzhacken ist schließlich eine Tätigkeit, die auf die Dauer langweilig wird. Und dann der Stolz, endlich einmal den Zermattern, den eingebildeten, zeigen zu können, was die Saaser für Kerle sind. Und endlich, Frau Gerdis, – dieser schöne Irrstern, der da vor einem halben Jahre etwa in unsere gute alte Sonne fiel, hat zwar das Eisen verwandeln können, – aber die menschliche Natur? Dazu reichten sogar seine Strahlen nicht aus …«
* * *
Rascher ging der Vormarsch, als Anthanmaten gehofft hatte. Gegen Mittag lag die Schneeschuhkolonne bereits in der verlassenen Bétempshütte. Anthanmaten fuhr allein nach Zermatt ab. Als es Nacht wurde, schlich er sich ins Dorf. Die Verschworenen empfingen ihn mit Freude.
Nur dreißig Mann von den Sittenern waren in Zermatt geblieben, die anderen waren wieder bergab gezogen. Wahrscheinlich wollten sie mit der Gruppe in Stalden gegen Saas marschieren. Anthanmaten war nicht wohl bei dieser Nachricht. Er beschloß den Angriff so früh anzusetzen als möglich, das war am nächsten Morgen. Wenn er sofort wieder aufstieg zur Bétempshütte, konnte er seine Leute noch am Abend bis zum Riffelsee hinunterbringen. Der Angriff in der Morgendämmerung war dann nicht schwer. Die Zermatter sollten sich nicht am Kampf beteiligen. Sie sollten in den Hütten bleiben und Frauen und Kinder ruhig halten.
So war alles wohlgeordnet. Anthanmaten stapfte wieder bergauf. Es war eine mondhelle Nacht. Die Kälte hatte nachgelassen. Kurz nach sieben Uhr, in der grauen Ungewißheit des Tagesanbruchs, gelang der Überfall. Die beiden Wachen der Sittener schliefen. Sie lagen in einem Heustadel, offenbar hatten sie gegen die nächtliche Kälte mit Alkohol gut geheizt. Ohne daß ein Mann zur Waffe zu greifen brauchte, wurden die übrigen aus den Häusern geholt. Ehe sie begriffen, was geschah, waren sie überwältigt, gebunden, wehrlos gemacht.
Sie waren so überrascht, daß sie es für selbstverständlich hielten, daß die Zermatter es waren, die gegen sie aufgestanden waren. Anthanmaten ließ sie bei ihrem Glauben.
In schrecklichen Beispielen schilderte ihr Führer die Rache, die der Graf für den feigen Aufstand nehmen werde. »Die Haut wird er euch abziehen bei lebendigem Leibe«, schrie er, »vierteilen wird er euch, in siedendem Öl wird er euch braten!«
Anthanmaten lachte. »Bei dem geringsten Widerstande sind die Gefangenen umzubringen«, befahl er, laut genug, daß alle Sittener es hören konnten. Danach schwieg auch ihr Führer.
Die Zermatter jubelten. Anthanmaten schnallte die Bretter wieder an; so rasch es mit den ungefügen Bindungen ging, sauste er nach Stalden hinab. Vielleicht, daß Supersaxo mit seinem Trupp dort in schwerem Kampfe lag.
Aber ehe er Stalden zu sehen bekam, sauste er in eine Gruppe von Männern hinein, die mühsam die steilen Kehren der Straße emporstiegen.
Es gab einen tüchtigen Sturz. Aber die Männer waren Männer aus Saas-Fee, und sie hatten Stalden schon im Besitz. Die Sittener waren so von ihrer Macht überzeugt gewesen, daß sie nicht einmal Wachen aufgestellt hatten. So hatte man sie, schnarchende und berauschte Bären, wie in einer Falle gefangen. Der Graf allerdings war nicht dabei!
»Schade«, sagte Anthanmaten. »Hätte ihn gern über den Haufen geschossen.« Die Burschen kehrten wieder um nach Stalden. Anthanmaten stieg wieder hinauf nach Zermatt. Er wollte noch zehn Mann von seiner Gruppe nach unten senden. Der Graf mußte ja bald merken, was geschehen war. Mit den Zermattern wurde Anthanmaten auch mit wenigen Männern fertig.
Als es Abend wurde, hatte er das Reich Erlinspiels bis zum Matterhorn und bis Stalden ausgedehnt. Zwei Täler hörten nun auf Morristones Befehle.
* * *
»Die Schlacht von Stalden oder die Geburt des Imperialismus«, spöttelte der, als er die Kunde bekam. Er versteckte so seine Freude.
Füßli zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen. Man kann Notwendiges nicht unterlassen, auch wenn es einen wenig schönen Namen hat.«
Anthanmaten sah ohne Verständnis die beiden an. Er hatte sich den Empfang anders vorgestellt. »Die Zeit der Unschuld ist vorüber«, dozierte Morristone. »Ich müßte dir einen Orden verleihen und dich befördern, Anthanmaten.«
»Aber wir sollten doch die Schienen vom Gornertunnel uns sichern. Und dann den Lötschberg und den Simplon und den Gotthard …«, sagte der Junge ganz verstört.
»Eben, eben«, nickte Morristone, »ganz richtig.« Er sah mit trübem Lächeln zu Gerdis hinüber.
»Es muß wohl so sein«, sagte sie sanft und ging zu Anthanmaten. Sie nahm ihn bei den Händen, sah ihn fest an. »Gut hast du das gemacht.«
Anthanmaten errötete. Die Frau hatte du zu ihm gesagt.
Er verbeugte sich plötzlich. »Danke«, würgte er hervor. Er schämte sich.
Hatte er überhaupt so viel geleistet? Das bißchen Schneeschuhlaufen und ein paar schlafende Leute überrumpeln? Plötzlich kam er sich sehr klein und elend vor. Eilends lief er davon.
Morristone und Füßli sahen ihm nach.
»Ich wollte, Werner wäre wieder da«, seufzte der Reverend.
Doktor Füßli nickte. »Das Pfarrersein hat Sie doch verdorben«, meinte er. Morristone tat, als hätte er es nicht gehört.
»Werner und Peter«, sagte er leise.
Gerdis sah zu Boden. Sie schüttelte den Kopf, sehr langsam und sehr traurig. Lautlos begann sie zu weinen.