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auf einem Privattheater.
Darf, Edle, die ihr hier versammelt seid, Darf auch des Schauspiels Muse den Krystall, Worin sie Alles, was vom Anbeginn Der Erde unter Sonn' und Mond geschah, Lebendig darstellt, darf die Muse wol Den Zauberspiegel, düstrer Scenen voll, Euch vor das Antlitz halten, daß vor Schreck Die Knie euch wanken, daß von bitterm Schmerz Die Busen schwellen und von Thränen euch Die Augen übergehn? – Ergötztet ihr Nicht lieber euch am lächerlichen Tand Der Thorheit? Oder an dem heitern Glück, Womit am Schluß des drolligen Romans Die Lieb' ein leicht genecktes Paar belohnt? – Vielleicht! Vielleicht behagt es euch auch wol, Ein schönes, keusches, liebetreues Weib, Umlagert von der schnöden Wollust Brut In einen sauern Kampf verstrickt zu sehn. Ihr nähmet theil an ihrer Angst und Noth; Ihr zittertet und weintet bald mit ihr; Bald zöget ihr mit rascherm Odemzug Den Muth, zu überwinden, mit ihr ein. Doch müßt' auch dann am Ende Heil und Sieg Die Brut zerschmettern, und den Kranz, Den schönen Kranz um ihre Scheitel ziehn, Woran ihr Recht bewährte Tugend hat; Doch müßt' auch dann des Friedens sanfte Ruh Die Wunden heilen, die der Kampf ihr schlug, Und nicht das arme, keusche, treue Weib Ihr Heil – o Gott, ihr eines letztes Heil! – Gezwungen sein zu suchen in der Gruft! – Wol ist's ein edles, herrliches Gefühl, Das solche Wünsch' in euern Herzen zeugt. Allein auf Erden kämpft nicht immerdar Die Tugend, wie der Edle wünscht. Ach, oft Ist nichts Geringers als das Leben selbst Das Lösegeld für den erhabnen Sieg. Der Lorbeerzweig, nach dem sie blutend rang, Flicht sich zur Todtenkron' auf ihren Sarg. – Doch dann auch mag's euch frommen, diesen Kampf, |