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Matter Schwermuth Klagen oder Thränen
Ziemen nicht zum Todtenopfer Denen,
Deren Lob durch Raum und Zeit erschallt.
Die sind Spende nur dem Erdensohne,
Dessen Name mit dem letzten Tone
Seiner Sterbeglocke schon verhallt.
Jene Starken aus dem schwachen Haufen,
Wann sie glorreich ihre Bahn durchlaufen
In der Kraft, die ihnen Gott verlieh,
Sinken bei dem Klange hoher Lieder
In die Kühlung der Cypressen nieder;
Um sie weinet nicht die Elegie.
Denn die Geister hoher Weisen schweben
Nicht, in Nacht sich hüllend, aus dem Leben
In die Wohnung der Vergessenheit.
Ihre Weisheit waltet fort hier oben;
Ihrer Weisheit Götterwerke loben
Die Entschwebten bis in Ewigkeit.
Schmerz entpreßt vor Hades' Thor den Schaaren
Derer, welchen sie einst theuer waren,
Keinen trostbegehrenden Gesang.
Nur der Hochverehrung süße Schauer
Füllen ihre Herzen statt der Trauer;
Ihre Lippen strömen Preis und Dank.
Preis und Dank für ehrenwerthe Thaten,
Preis und Dank für Das, was sie gerathen,
Was sie wohl geordnet, wohl bestellt,
Für die Fackel, die sie hoch gehalten,
Die des Irrthums Chaos zu Gestalten
Wandelloser Wahrheit aufgehellt.
Stets in diesem Lichte fortzuwandeln,
Stets darin zu lehren und zu handeln,
Schwört zum Dank die andachtsvolle Schaar. –
Dir auch, Michaelis, großer Lehrer,
Bringen feiernd deine Hochverehrer
Dieses höhre Todtenopfer dar. |