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Die schwarzen Krieger arbeiteten in der feuchten Hitze mühsam unter den erstickenden Schatten der Dschungel. Mit den Speeren lockerten sie den festen dunklen Lehm und die tiefe Lage vermoderter Pflanzen. Mit ihren Fingernägeln kratzten sie die zerkleinerte Erde aus der Mitte der uralten Wildfährte. Oft hielten sie in der Arbeit an, hockten sich auf den Rand der Grube, die sie anlegten, ruhten sich aus, lachten und schwatzten. Während sie mit ihren Speeren gruben, lehnten ihre langen ovalen Schilde aus dicker Büffelhaut an den nahen Baumstämmen. Ihre glatte, schwarze Haut, unter der sich die schönen, vollen Muskeln in der runden Form vollster Gesundheit strafften, glänzte vom Schweiß.
Eine Riedantilope zog vorsichtig auf dem Wege zur Wasserstelle die Fährte entlang, als ihr das Gelächter zu Gehör kam. Sie stand einen Augenblick bis auf die witternden Nüstern bewegungslos, dann wendete sie sich und floh geräuschlos aus der schrecklichen Nähe des Menschen.
Hundert Schritte davon entfernt im Dickicht der undurchdringlichen Dschungel hob der Löwe Numa seinen massigen Kopf. Numa hatte heute fast bis zum Tagesanbruch gefressen, so daß er erst durch den großen Lärm geweckt wurde. Jetzt hob er die Schnauze, zog die Luft ein und fing die scharfe Witterung des Riedbocks und die dumpfe des Menschen auf. Aber Numa war wohl gesättigt. Mit einem leisen, unzufriedenen Grunzen erhob er sich und schlich davon.
Buntgefiederte Vögel mit heiseren Stimmen schossen von Baum zu Baum. Kleine Affen schwangen sich schnatternd und scheltend über den schwarzen Kriegern durch die schwanken Zweige. Und doch fühlten sich diese allein, denn die gleich den Straßen einer Großstadt von Myriaden Lebewesen wimmelnde Dschungel wirkt auf jeden wie der einsamste Flecken auf Gottes großer Welt.
Aber waren sie wirklich allein?
Über ihnen wiegte sich ein grauäugiger Jüngling auf einem dichtbelaubten Ast und bewachte mit reger Aufmerksamkeit jede ihrer Bewegungen. Das zurückgehaltene Feuer des Hasses glomm unter des Jungen offenbarem Wunsch, herauszufinden, welchen Zweck die Arbeit der Schwarzen hatte. Einer so wie diese da hatte seine geliebte Kala getötet. Er konnte nur bittere Feindschaft für sie hegen, aber er belauschte sie gerne, weil er begierig war, das Benehmen der Menschen besser kennen zu lernen.
Er sah die Grube tiefer werden, bis ein großes Loch von der Breite der Fährte gähnte – ein Loch, groß genug, um alle sechs Schwarzen zusammen in sich aufzunehmen. Tarzan konnte sich den Zweck einer solchen Riesenarbeit nicht vorstellen. Als sie lange Stangen schnitten, am oberen Ende zuspitzten und in Abständen senkrecht in den Boden der Grube setzten, stieg sein Erstaunen. Und als sie dann schwache Querstäbe darüber legten und mit einer sorgfältig angebrachten Lage aus Blättern und Erde ihr Werk jedem Blick verdeckten, wurde er nicht klüger daraus.
Als die Schwarzen fertig waren, betrachteten sie ihr Werk mit Zeichen vollster Zufriedenheit und Tarzan betrachtete es gleichfalls so. Selbst für sein geübtes Auge blieb kaum eine Spur davon, daß die alte Wildfährte in irgendeiner Weise angerührt worden war.
Der Affenmensch war so sehr in seine Mutmaßungen über den Zweck der überdeckten Grube vertieft, daß er die Schwarzen nach ihrem Dorfe ohne die übliche Hetze entkommen ließ, die ihn zum Schrecken von Mbongas Stamm gemacht hatte und für ihn gleichzeitig ein Mittel zur Rache und eine unerschöpfliche Quelle der Unterhaltung darstellte.
Aber wie sehr er sich auch den Kopf zerbrach, er konnte das Rätsel der verdeckten Grube nicht lösen, denn die Sitten der Schwarzen waren für Tarzan immer noch etwas Unbekanntes. Sie waren erst vor kurzem in die Dschungel eingewandert – die ersten ihrer Gattung, um den Tieren dort ihre uralte Vorherrschaft aufzudrängen. Für den Löwen Numa, für Tantor, den Elefanten, für die großen und die kleinen Affen, für all und jeden der Myriaden Geschöpfe dieser rauhen Wildnis waren die Mittel und Wege des Menschen neu. Sie mußten noch vieles lernen, was diese schwarzen, haarlosen Geschöpfe betraf, die aufrecht auf den Hinterpfoten gingen – und sie lernten langsam und immer zu ihrem größten Kummer.
Bald nach dem Abzug der Schwarzen schwang sich Tarzan auf die Fährte hinab. Vorsichtig witternd umkreiste er die Ränder der Falle. Er hockte sich hin und kratzte das Ende eines Querträgers frei. Dann beroch er ihn, berührte ihn, legte den Kopf auf die Seite und beschaute ihn ernst ein paar Minuten lang. Schließlich brachte er die Stelle wieder sauber in Ordnung, schwang sich hinauf in die Zweige und machte sich auf die Suche nach seinen behaarten Gefährten, den großen Affen von Kerschaks Horde.
Als ihm dabei der Löwe Numa über den Weg lief, hielt er einen Augenblick an, warf seinem Feind eine weiche Frucht in das knurrende Gesicht und schimpfte ihn Aasfresser und Bruder der Hyäne Dango. Numa starrte mit seinen feurigen, runden, gelbgrünen Augen voll tiefem Haß auf die tanzende Gestalt oben. Seine dicken Backen zitterten unter leisem Knurren und die Wut setzte seinen geschmeidigen Schweif in scharfe peitschende Bewegung. Aber aus alter Erfahrung wußte er, wie zwecklos es war, mit dem Affenmenschen auf weite Entfernung zu verhandeln, deswegen schlug er sich alsbald seitwärts in die Büsche, die ihn den Blicken seines Quälgeistes entzogen.
Tarzan schnitt seinem abziehenden Feinde eine affenartige Grimasse und schrie ihm eine letzte Dschungelbeleidigung nach, ehe er seinen Weg fortsetzte.
Eine Meile weiter trug ihm ein Windhauch einen scharfen vertrauten Geruch ganz aus der Nähe in die Nase und gleich darauf sah er unter sich ein ungeheures grauschwarzes Ungetüm geradewegs durch die Dschungel sich Bahn brechen. Tarzan griff neben sich und knickte einen kleinen Zweig und schon machte der wuchtige Körper bei dem plötzlichen Knacken Halt. Große Ohren klappten nach vorne und ein langer, weicher Rüssel hob sich, um rasch auf der Suche nach feindlicher Witterung hin- und herzuschwanken, während zwei schwachsichtige, kleine Augen argwöhnisch aber erfolglos nach dem Urheber des Geräusches spähten, das seinen friedlichen Weg gestört hatte.
Tarzan lachte laut und kam dicht über den Kopf des Dickhäuters.
Tantor! Tantor! schrie er. Bara, der Hirsch, ist nicht so ängstlich wie du – du, Tantor, der Elefant, der größte von allem Dschungelvolk. Du, mit der Stärke von ebensoviel Numas als ich Finger und Zehen habe! Tantor, der die größten Bäume ausreißen kann, du zitterst vor Angst, wenn ein kleiner Zweig knackt!
Ein raschelndes Geräusch, das ebenso ein Zeichen der Verachtung wie der Erleichterung sein konnte, war Tantors einzige Antwort, als er den hocherhobenen Rüssel und die Ohren senkte und seinen Schwanz wieder wie gewöhnlich hängen ließ. Nur die Augen suchten weiter nach Tarzan. Tantor brauchte nicht lange zu warten, denn eine Sekunde später sprang der Jüngling auf den breiten Kopf seines alten Freundes herab. Dort streckte er sich lang aus, trommelte mit den Zehen auf der Haut und kratzte mit den Fingern die zarteren Stellen hinter den großen Ohren, während er Tantor den ganzen Dschungelklatsch erzählte, als ob das große Tier jedes seiner Worte verstünde.
Tarzan konnte Tantor vieles verständlich machen und obgleich sein Geschwätz von der Jagd über die Begriffe des großen, grauen Dschungel-Fürchtenichts ging, stand dieser doch mit funkelnden Augen und leise schwingendem Rüssel, als ob er jedes Wort mit vollstem Verständnis in sich aufnehme. In Wirklichkeit liebte er die angenehme freundliche Stimme, die liebkosenden Hände hinter den Ohren und die enge Vertraulichkeit des Freundes, den er schon so oft auf dem Rücken getragen hatte. Tarzan hatte sich einst noch als kleines Kind dem großen Tier furchtlos genaht, weil er bei dem Dickhäuter die gleichen freundlichen Gefühle voraussetzte, die sein eigenes Herz erfüllten.
Tarzan hatte in den Jahren ihrer Freundschaft entdeckt, daß er eine unerklärliche Macht besaß, seinen mächtigen Freund zu leiten und zu lenken. Von so weit her als Tantor mit seinen scharfen Ohren die schrillen durchdringenden Rufe des Affenmenschen noch vernehmen konnte, kam er auf dessen Ruf herbei, und wenn Tarzan dann auf seinem Kopfe hockte, brach Tantor in jeder Richtung durch die Dschungel, die ihn sein Reiter zu gehen hieß. Es war das Übergewicht des menschlichen Verstandes über den des Tieres und die Wirkung war gerade so, als ob sie beide den Grund gewußt hätten, obgleich keiner von ihnen eine Ahnung davon hatte.
Eine halbe Stunde lang spreizte sich Tarzan dort auf Tantors Rücken. Einen Zeitbegriff kannten sie beide nicht. Das Leben, wie sie es auffaßten, bestand hauptsächlich aus der Aufgabe, sich den Magen zu füllen. Für Tarzan war diese Arbeit weniger schwer als für Tantor, denn Tarzans Magen war kleiner und als Omnivore, als Allesfresser, fand er leichter Nahrung. Wenn er die eine Art nicht bald genug fand, gab es immer noch viele andere, um den Hunger zu stillen. Er war in der Lebensweise nicht so eigen wie Tantor, der von einigen Bäumen nur die Rinde fraß, das Holz wieder von anderen, während ihm wieder von noch anderen nur das Laub schmeckte und auch das nur zu bestimmten Jahreszeiten.
Infolgedessen mußte Tantor den größten Teil seines Lebens damit zubringen, seinen Magen für die Bedürfnisse seiner mächtigen Muskeln zu füllen. So geht es allen Tieren – ihr Leben ist mit Nahrungssuche und Verdauung so voll beschäftigt, daß ihnen wenig Zeit für andere Erwägungen bleibt. Zweifellos hat sie diese Belastung gehindert, sich ebenso rasch als der Mensch, dem mehr Zeit zum Nachdenken über alles bleibt, weiter zu entwickeln.
Doch ließ sich Tarzan durch solche Gedanken nur wenig stören und Tantor schon gar nicht. Der erstere wußte nur, daß er sich in der Gesellschaft Tantors wohl fühlte. Warum, wußte er nicht. Er verstand nicht, daß er als Mensch – als normal empfindender, gesunder Mensch – sich nach einem Lebewesen sehnte, dem er seine Zuneigung schenken konnte. Die Spielgefährten seiner Kindheit unter Kerschaks Affen waren nunmehr große, mürrische Bestien geworden. Sie konnten Vorliebe weder hegen noch erwecken. Mit den jüngeren Affen spielte Tarzan noch gelegentlich und liebte sie in rauher Weise, aber als Kameraden waren sie weder befriedigend noch ruhig genug. Tantor dagegen war ein Berg von Ruhe, Gesetztheit und Zuverlässigkeit. Es war eine Erholung und Befriedigung, sich auf seinem rauhen Schädel auszustrecken und ihm unklare Hoffnungen und Ziele in seine großen Ohren zu erzählen, die dann so gewichtig und verständnisinnig vor- und zurückklappten. Seit ihm Kala genommen war, hegte Tarzan von allem Dschungelvolk für Tantor die größte Liebe. Manchmal hätte Tarzan gerne gewußt, ob Tantor diese Zuneigung erwiderte, aber es war schwer, das herauszufinden.
Die Stimme des Magens – die dringendste und beständigste Forderung, welche die Dschungel kennt – brachte schließlich Tarzan wieder auf die Bäume und auf die Nahrungssuche, während Tantor seinen unterbrochenen Marsch in entgegengesetzter Richtung wieder aufnahm.
Eine Stunde lang ging der Affenmensch auf Nahrung aus. Ein luftiges Nest gab seinen frischen, warmen Inhalt her. Früchte, Beeren und zarte Pisangbananen fanden ihren Platz auf seiner Menükarte in der Reihenfolge, in welcher er auf sie stieß, denn nach solcher Nahrung suchte er nicht erst. Fleisch, Fleisch, Fleisch! Affentarzan jagte immer nach Fleisch; nur bekam er es manchmal nicht, wie zum Beispiel heute.
Während er die Dschungel durchstrich, befaßte sich sein lebhafter Geist nicht nur mit seiner Jagd, sondern auch mit vielen anderen Dingen. Gewohnheitsmäßig rief er sich die Ereignisse der vergangenen Tage und Stunden ins Gedächtnis zurück. Er erlebte wieder seine Begegnung mit Tantor, er dachte an die grabenden Neger und die merkwürdige, zugedeckte Grube, die sie zurückgelassen hatten. Wieder und wieder fragte er sich, was wohl deren Zweck sein könnte. Er verglich seine Wahrnehmungen und kam dabei zu Urteilen. Dann verglich er seine Urteile und gelangte zu Schlüssen, die wohl nicht immer richtig waren, aber er gebrauchte sein Gehirn zu dem Zweck, für welchen es Gott bestimmt hatte, und da er nicht durch das meist irrige Urteil anderer vorher beeinflußt war, fiel ihm der rechte Gebrauch nicht so schwer.
Und während er sich so wegen der Grube den Kopf zerbrach, tauchte plötzlich vor seinen Augen im Geiste eine massige, schwarzgraue Gestalt auf, welche gewichtig eine Dschungelfährte entlang trampelte. Im Nu spürte Tarzan schlagartig eine Gefahr dahinter. Entschluß und Ausführung fielen bei dem Affenmenschen gewöhnlich zusammen, und schon rannte er durch die belaubten Zweige davon, ehe er die Bedeutung der Fallgrube im Geiste noch ganz erfaßt hatte.
Von einem wehenden Ast zum anderen sich schwingend eilte er durch die mittlere Terrasse, in welcher die Bäume am dichtesten mit den Zweigen aneinanderstießen, dann sprang er wieder zu Boden und schnellte sich leichtfüßig über den Teppich aus vermoderten Pflanzen, bis er wieder in die Bäume hinaufkletterte, wenn ihm dichter Unterwuchs das raschere Vorwärtskommen auf dem Boden verwehrte.
In seiner Hast vergaß er alle Vorsicht. Die Warnung der tierischen Instinkte war von der redlichen Freundschaft des Menschen übertönt, und so konnte es kommen, daß er eine große, baumleere Lichtung betrat, ohne vorher daran zu denken, ob nichts dort sei, was ihm den Weg streitig machen könnte.
Er war schon halb über die Lichtung hinweg, als gerade vor ihm auf dem Wege in nur wenigen Schritten Entfernung aus einem Flecken großer Gräser ein halbes Dutzend schnatternde Vögel aufflogen. Tarzan schlug sich auf die Seite, denn er wußte gut genug, was für ein Geschöpf die kleinen Schildwachen verrieten. Buto, das Nashorn, raffte sich auf seine kurzen Beine und schoß wütend zum Angriff vor. Buto rennt aufs Geratewohl drauf los. Mit seinen schlechten Augen sieht es selbst auf kurze Entfernung nicht viel, und es ist schwer zu entscheiden, ob sein irrsinniges Drauflosstürzen von sinnloser Angst beim Flüchten oder von dem jähzornigen Charakter, den man ihm zuschreibt, herrührt, übrigens ist das auch für einen, den Buto angreift, ziemlich nebensächlich, denn wenn er gefaßt und gespießt ist, läßt sich zehn gegen eins wetten, daß er nachher wenig Interesse für diese Frage hat.
Heute schoß nun Buto zufällig gerade über die wenigen trennenden Schritte Grasfläche auf Tarzan los. Er hatte die Richtung nach dem Affenmenschen genommen und griff ihn mit Schnaufen und Schnarren an, als er ihn vor seine schwachen Augen bekam. Die kleinen Nashornvögel flatterten im Kreise um ihren großen Beschützer, über ein Dutzend Affen drüben in den Zweigen an der Ecke der Lichtung schnatterten und schalten, als sie das laute Schnarchen der wütenden Bestie erschreckte und in Verwirrung in die höheren Zweige jagte. Nur Tarzan schien gleichgültig und heiter.
Er stand dem Ansturm mitten im Wege. Es war keine Zeit, jenseits der Lichtung auf den Bäumen Rettung zu suchen, aber Tarzan hatte auch gar nicht die Absicht, Butos wegen seinen Weg zu verzögern. Er war dem dummen Vieh schon früher begegnet und hatte nur höchste Verachtung dafür.
Jetzt hatte Buto ihn erreicht, der massige Kopf senkte sich und das lange, schwere Horn neigte sich für den furchtbaren Gebrauch, zu dem es die Natur bestimmt hatte. Aber als Buto aufwärts fuhr, spießte seine Waffe in die leere Luft, denn der Affenmensch war mit einem katzenartigen Satze in die Höhe und weit über dem drohenden Horn auf den breiten Rücken des Nashorns geschnellt. Noch ein Sprung, er war hinter dem Tier auf dem Boden und sauste wie ein Hirsch nach den Bäumen.
Geärgert und angeführt durch das merkwürdige Verschwinden seines Opfers wandte sich Buto und schoß wütend nach einer anderen Richtung, aber das war nicht die von Tarzans Flucht, der Affenmensch kam zu den deckenden Bäumen und setzte seinen eiligen Weg durch den Wald fort.
In einiger Entfernung vor ihm bewegte sich Tantor stetig auf der stark ausgetretenen Elefantenfährte vorwärts, während ein schwarzer, schleichender Krieger vor Tantor angestrengt mitten auf dem Pfad lauschte. Jetzt hörte er das erhoffte Geräusch – den krachenden, schnappenden Ton, welcher das Nahen eines Elefanten verkündet.
Zur Rechten und Linken an anderen Stellen der Dschungel wachten weitere Krieger. Ein leise weitergegebenes Zeichen meldete auch den Entferntesten, daß die Beute nahe war. Rasch schwenkten sie nach der Fährte zu ein und postierten sich gegen den Wind auf Bäumen, an denen Tantor vorbeimußte. Sie warteten schweigend und wurden bald durch den Anblick eines mächtigen Elefanten belohnt, der eine solche Menge Elfenbein in seinen langen Stoßzähnen trug, daß ihnen das gierige Herz im Leibe lachte.
Sobald er an ihren Stellungen vorbei war, kletterten sie von ihren Sitzen. Aber sie waren nicht mehr still, sie klatschten in die Hände und schrien, sobald sie auf dem Boden waren. Tantor, der Elefant, blieb einen Augenblick mit hocherhobenem Rüssel und ausgestrecktem Schwanz stehen und spitzte seine großen Ohren, dann schwang er sich in raschem, schleifendem Gang die Wildfährte entlang – geradewegs auf die verdeckte Grube mit den geschärften Pfählen auf dem Boden zu.
Hinter ihm kamen die heulenden Krieger und jagten ihn in raschere Flucht, damit er nicht den Boden vor sich prüfen konnte. Tantor, der Elefant, der seine Gegner mit einem einzigen Angriff hätte in alle Winde zerstreuen können, floh; er floh wie ein gehetzter Hirsch – einem schrecklichen, qualvollen Tode entgegen.
Erst hinter der ganzen Hetzjagd kam Affentarzan, der mit der Eile und Gewandtheit eines Eichhörnchens durch den Dschungelforst raste, weil er die Rufe der Krieger gehört und sich richtig gedeutet hatte. Einmal hatte er einen gellenden Schrei ausgestoßen, der durch die Dschungel dröhnte, aber Tantor hörte entweder nicht mehr in seiner heillosen Angst oder er wagte nicht darauf zu achten.
Jetzt war der große Dickhäuter nur noch wenige Schritte vor dem im Wege lauernden Tode. Die Schwarzen waren ihres Erfolges bereits ganz sicher, schrien, tanzten, schwangen ihre Speere und feierten schon im Voraus den Gewinn des prachtvollen Elfenbeins an ihrer Beute und außerdem das Festmahl an Elefantenfleisch, das sie diese Nacht haben würden.
Sie waren so erpicht darauf, sich Glück zu wünschen, daß ihnen das leise Vorbeihuschen des Tiermenschen über ihren Köpfen ganz entging. Auch Tantor sah und hörte nicht, obgleich ihm Tarzan Halt zurief.
Noch ein paar Schritte und Tantor mußte in die spitzen Pfähle stürzen. Tarzan flog derweil geradezu durch die Bäume, bis er das flüchtige Tier eingeholt und dann überholt hatte. Vor dem Rand der Grube sprang der Affenmensch in der Mitte der Fährte zu Boden. Tantor war fast auf ihm, ehe er mit seinen schwachen Augen den alten Freund erkannte.
Halt! schrie Tarzan und das große Tier hielt vor der erhobenen Hand.
Tarzan stieß einiges Buschwerk zur Seite und enthüllte die Grube. Tantor sah und verstand.
Kämpfe! grollte Tarzan, sie sind hinter dir! Aber Tantor, der Elefant, ist ein großes Bündel Nerven und jetzt war er vom Schrecken halb verstört.
Vor ihm gähnte die Grube, wie weit wußte er nicht, aber rechts und links blieb noch der jungfräuliche, von Menschen unbetretene Urwald. Mit einem Quieken drehte sich das Riesentier um einen rechten Winkel und brach sich geräuschvoll einen Weg durch den festen Wall verwachsener Pflanzen, der jedem anderen als ihm den Durchbruch verwehrt hätte.
Tarzan auf dem Rande der Grube lächelte über Tantors würdelose Flucht. Die Schwarzen mußten bald kommen. Es war besser, daß Affentarzan von der Szene verschwand. Er wollte einen Schritt vom Rand der Grube wegtun, aber als das ganze Gewicht seines Körpers auf dem linken Fuß allein ruhte, gab die Erde nach. Tarzan machte eine einzige herkulische Anstrengung, sich noch nach vorne zu werfen, aber es war zu spät. Er fiel rückwärts hinab auf die spitzen Pfähle unten in der Grube.
Als die Schwarzen einen Augenblick später ankamen, sahen sie schon aus der Ferne, daß ihnen Tantor entkommen war, denn das Loch in der Grubenbedeckung war zu klein, um den gewaltigen Körper eines Elefanten durchgelassen zu haben. Sie dachten erst, ihre Beute sei mit einem der großen Füße durch die Deckung getreten und habe sich, dadurch gewarnt, zurückgezogen. Aber als sie an die Grube kamen und hinuntersahen, machten sie vor Erstaunen große Augen, denn auf dem Boden lag still und stumm der nackte Körper eines weißen Riesen.
Einige, die diesen Waldgott schon flüchtig gesehen hatten und ihm seit einiger Zeit die Wunderkräfte eines Dämons zuschrieben, zogen sich voll Scheu vor seiner Gegenwart zurück. Aber andere dachten nur an die Gefangennahme eines Feindes, drängten sich vor, sprangen in die Grube hinab und hoben Tarzan heraus.
Eine besondere Verletzung war an seinem Körper nicht zu entdecken. Keiner der spitzen Pfähle hatte ihn durchbohrt – nur eine Geschwulst am Hinterkopf zeigte an, daß er beim Rücklingsfallen mit dem Kopf gegen die Seite eines Pfahles geschlagen war und dadurch das Bewußtsein verloren hatte. Die Schwarzen beeilten sich nach dieser raschen Feststellung, dem Gefangenen Arme und Beine zu binden, ehe er das Bewußtsein wiedererlangte, denn sie hegten einen heillosen Respekt vor diesem merkwürdigen Tiermenschen, der mit den behaarten Baumleuten zusammenlebte.
Noch ehe sie den Affenmenschen weit getragen hatten, blinzelte er mit den Augen. Er schaute einen Augenblick verwundert um sich, dann kam ihm mit dem vollen Bewußtsein auch sofort Klarheit über den Ernst seiner Lage. Von Kind auf gewohnt, sich nur auf seine eigenen Hilfsmittel zu verlassen, dachte er nicht erst an fremde Hilfe, sondern überlegte sich, welche Möglichkeiten zu entkommen in seiner eigenen Macht lagen. Er wagte keinen Versuch, seine Fesseln zu zerreißen, solange ihn die Schwarzen trugen, damit diese sie nicht aus erweckter Befürchtung verstärkten. Als seine Häscher herausfanden, daß er bei Besinnung war, hatten sie keine Lust mehr, den schweren Menschen in der Dschungelhitze zu tragen, sie stellten ihn auf seine eigenen Beine und zwangen ihn zum Vorwärtsgehen, indem sie ihn ab und zu mit ihren Sperren stachen, wobei sie aber ihre abergläubische Scheu vor ihm nicht ganz verbergen konnten.
Da sie entdeckten, daß das Stechen keine Zeichen von Schmerzen hervorrief, wuchs ihr Schauder noch, so daß sie die Quälerei bald sein ließen, weil sie schon halb und halb glaubten, daß der fremde, weiße Riese ein übernatürliches Wesen sei, dem man keinen Schmerz zufügen konnte.
Als sie dem Dorfe näherkamen, stießen sie ihren lauten Siegesruf aus, so daß um die Zeit, als sie das Tor tanzend und speerschwingend erreichten, eine große Menge von Männern, Weibern und Kindern zu ihrer Begrüßung versammelt war, um die Erzählung ihres Abenteuers zu hören.
Die Augen der Dorfbewohner blickten starr auf den Gefangenen und die großen Mäuler standen ihnen vor Staunen und Ungläubigkeit weit offen. Seit Monaten lebten sie in ständiger Angst vor einem unheimlichen, weißen Dämon, und nur wenige, die ihn gesehen hatten, waren am Leben geblieben, um ihn zu beschreiben.
Krieger waren schon in Sicht des Dorfes mitten auf dem Wege und aus der Mitte ihrer Kameraden so geheimnisvoll und spurlos verschwunden, als ob sie die Erde verschlungen hätte und später in der Nacht waren ihre Leichen wie vom Himmel herab auf die Dorfstraße gefallen.
Dieses fürchterliche Wesen war nachts in den Hütten erschienen, hatte getötet und hatte beim Verschwinden außer den Getöteten in den Hütten noch erschreckende Anzeichen seines unheimlichen Sinnes für Humor hinterlassen.
Aber jetzt war er in ihrer Gewalt und konnte sie nicht länger erschrecken! Langsam dämmerte ihnen die Erkenntnis dieser Tatsache. Ein Weib sprang mit einem Schrei vor und schlug den Affenmenschen in das Gesicht. Dann kam eine andere und wieder eine, bis Affentarzan von einem schlagenden, kratzenden, brüllenden Haufen der Wilden umgeben war.
Aber der Häuptling Mbonga ging zwischen sie hinein und hieb kräftig mit dem Speer nach den Schultern seiner Leute, bis er sie von ihrem Opfer wegtrieb.
Wir wollen ihn für heute abend aufheben, sagte er.
Weit draußen in der Dschungel stand Tantor, der Elefant, mit hochgestellten Ohren und pendelndem Rüssel. Seine anfängliche sinnlose Angst hatte sich gelegt. Aber was ging in den Windungen seines wilden Gehirnes vor sich? War es möglich, daß er nach Tarzan suchte? Konnte er sich an den Dienst, den ihm der Affenmensch geleistet hatte, erinnern und seine Bedeutung ermessen? Das steht außer Zweifel. Aber fühlte er wohl Dankbarkeit? Hätte er wohl sein eigenes Leben gewagt, um Tarzan zu retten, wenn er die Gefahr gekannt hätte, die seinem Freunde drohte? Daran kann man zweifeln. Jeder, der mit Elefanten vertraut ist, wird es bezweifeln. Auch die Engländer, welche in Indien viel mit Elefanten gejagt haben, erklären stets, daß kein Fall bekannt ist, in welchem ein solches Tier einem Menschen in der Gefahr zu Hilfe gekommen wäre, wie oft auch der Mensch sich ihm freundlich gezeigt hatte. Es war also mehr als zweifelhaft, ob Tantor versuchen würde, seine instinktive Angst vor den schwarzen Menschen soweit zu bezwingen, daß er Tarzan zu Hilfe kommen konnte.
Die Schreie der wütenden Dorfbewohner drangen schwach an seine empfindlichen Ohren, er schwenkte wie erschrocken herum und dachte an Flucht. Aber irgend etwas hielt ihn zurück, er drehte sich wieder um, hob den Rüssel und ließ ein schrilles Trompeten ertönen.
Dann blieb er lauschend stehen.
In dem entfernten Dorfe, wo Mbonga mittlerweile Ruhe und Ordnung wieder hergestellt hatte, war Tantors Stimme für die Schwarzen kaum vernehmbar, aber für das scharfe Gehör Tarzans brachte sie eine Botschaft.
Seine Häscher führten ihn gerade nach einer Hütte, in der er bis zur nächtlichen Orgie seines martervollen Todes eingeschlossen und bewacht werden sollte. Als er Tantors Ruf hörte, hob er den Kopf hoch und stieß einen schauerlichen Schrei aus, daß es die abergläubischen Schwarzen kalt überlief und daß selbst die ihn bewachenden Krieger ein paar Schritte zurückwichen, obgleich dem Gefangenen die Arme auf den Rücken gebunden waren.
Mit erhobenen Sperren umgaben sie ihn, während er noch einen Augenblick lauschend stand. Ganz schwach ließ sich aus der Ferne ein anderes Trompeten als Antwort hören und Affentarzan drehte sich befriedigt um und ging ruhig nach der Hütte, in der sie ihn einsperrten.
Der Nachmittag verging. Der Affenmensch hörte rund herum im Dorfe geschäftige Geräusche zur Vorbereitung des Festes. Durch den Eingang der Hütte sah er die Weiber die Kochfeuer anzünden und ihre irdenen Töpfe mit Wasser füllen. Aber seine Ohren waren der Dschungel zugewendet und lauschten gespannt auf Tantors Kommen.
Selbst Tarzan konnte nur halb daran glauben, daß er kommen würde. Er kannte Tantor beinahe besser als dieser sich selbst. Er wußte, welch feiges Herz in dem riesigen Körper steckte. Er wußte auch, welch sinnlose Angst die Witterung der Gomangani jener wilden Brust einflößte und je näher die Nacht kam, desto mehr erstarb in seinem Herzen die Hoffnung, und er bereitete sich mit der stoischen Ruhe des wilden Tieres, das er ja auch im Grunde war, darauf vor, seinem ihn erwartenden Geschick zu begegnen.
Den ganzen Nachmittag hatte er an den Fesseln um seine Gelenke gezerrt, gezerrt, gezerrt. Ganz langsam gaben sie etwas nach. Vielleicht bekam er die Hände frei, ehe sie ihn zu der Schlächterei hinausführten, und dann – Tarzan lächelte kalt und grimmig. Sie sollten seinen Grimm zu kosten bekommen, ehe sie mit ihm fertig würden!
Schließlich kamen sie – bemalte, federgeputzte Krieger – noch scheußlicher, als sie die Natur schon geschaffen hatte. Sie kamen und stießen ihn durch die Öffnung ins Freie, wo sein Erscheinen von dem versammelten Dorfe mit wildem Gebrüll begrüßt wurde.
Sie führten ihn nach dem Marterpfahl, gegen den sie ihn rauh stießen, um ihn zunächst für den bald beginnenden Todestanz festzubinden. Da spannte Tarzan seine mächtigen Muskeln und zerriß mit einem einzigen, mächtigen Ruck die gelockerten Fesseln seiner Hände. Schnell wie ein Gedanke sprang er unter die nächsten Krieger. Ein Faustschlag streckte den einen zu Boden, während der Affenmensch knurrend und schnarrend dem nächsten an die Kehle sprang. Im Nu gruben sich seine Zähne in die Halsader des Gegners, und dann sprang ein halbes Hundert Schwarzer auf ihn und riß ihn zu Boden.
Hauend, kratzend, beißend kämpfte der Affenmensch – er kämpfte, wie es ihn seine Pflegeeltern gelehrt hatten – kämpfte wie ein Raubtier, das in die Ecke gedrängt ist. Seine Stärke, seine Gewandtheit, sein Mut und seine Klugheit ließen ihn wohl einem halben Dutzend Schwarzer im Handgemenge gewachsen sein, aber selbst Affentarzan konnte es nicht auf die Dauer erfolgreich mit einem halben Hundert aufnehmen.
Langsam überwältigten sie ihn, obgleich ein Dutzend von ihnen aus bösen Wunden blutete, während zwei schon ganz still unter den trampelnden Füßen und den herumrollenden Körpern der Ringer lagen.
Überwältigen konnten sie ihn wohl. Aber ob sie ihn auch zum Binden festhalten konnten? Eine halbe Stunde der verzweifeltsten Anstrengung bewies ihnen, daß sie dazu nicht imstande waren, und Mbonga, der sich wie alle tüchtigen Anführer im sicheren Hintergründe gehalten hatte, befahl einem, mit dem Speer dazwischen zu gehen und das Opfer zu durchbohren. Langsam näherte sich der Krieger durch den Strudel kämpfender Männer seinem Ziel.
Er hob den Speer über den Kopf und wartete auf den Augenblick, der ihm einen Teil des Affenmenschen freigeben würde, ohne daß der Stoß einen Schwarzen gefährdete. Näher und näher drängte er sich zwischen die Bewegungen der ringenden, sich windenden Kämpfer. Bei dem Knurren des Affenmenschen lief es dem Krieger mit kaltem Schauer das Rückgrat hinab und er wollte erst recht vorsichtig sein, um nicht bei einem ersten Fehlstoß selbst den erbarmungslosen Zähnen und mächtigen Händen preisgegeben zu sein.
Endlich ersah er eine Blöße. Höher hob er seinen Speer, die Muskeln unter der glänzenden, glatten, schwarzen Haut spannten sich wie Seile – als aus der Dschungel gerade hinter der Pallisade ein donnerndes Krachen kam.
Der Schwarze hielt mit dem Sperre an und sah nach der Störung zurück wie die anderen, die nicht mit dem Niederhalten des Affenmenschen beschäftigt waren.
Sie sahen im Feuerschein eine riesige Masse gegen die Wand stürmen, sie sahen die Pallisade schwanken und nach innen sinken. Sie sahen noch, wie sie zersplitterte, als ob sie aus Stroh gebaut wäre und dann donnerte Tantor der Elefant auf sie ein.
Mit Schreckensschreien flohen die Schwarzen nach rechts und links. Einige, oben auf im Handgemenge mit Tarzan, hörten es und brachten sich in Sicherheit, aber ein halbes Dutzend von ihnen war so in wahnsinniger Kampfwut verbissen, daß sie selbst die Ankunft des riesigen Elefanten überhörten.
Tantor griff diese mit wütendem Trompeten an. Über ihnen stand er, schwenkte seinen empfindlichen Rüffel, und jetzt hatte er Tarzan auf dem Boden herausgefunden, zwar blutete dieser, aber er kämpfte immer noch.
Einer der Krieger sah aus dem Handgemenge auf. Über ihm türmte sich der riesige Koloß des Dickhäuters, das Licht des Feuers glänzte auf den kleinen Augen – boshaft, fürchterlich, schreckenerregend sahen sie herab. Der Krieger schrie, aber schon umfaßte ihn der biegsame Rüssel, hob ihn hoch empor und schleuderte ihn hinter dem Haufen Fliehender her.
Mann für Mann riß Tantor die anderen vom Körper des Affenmenschen und schleuderte sie nach rechts und links, wo sie dann stöhnend oder ganz still liegen blieben, je nachdem sie der Tod langsam oder sofort ereilte.
Mbonga sammelte in einiger Entfernung seine Krieger. Seine gierigen Augen hatten die großen Stoßzähne des Elefanten bemerkt. Als der erste Schreck vorbei war, jagte er seine Leute mit den schweren Elefantenspeeren zum Angriff vor. Aber als sie kamen, schwang Tantor Tarzan auf seinen breiten Kopf, schwenkte herum und trampelte durch die große Bresche, die er in die Pallisadenwand gebrochen hatte, wieder in die Dschungel hinaus.
Die Elefantenjäger mögen recht haben, wenn sie behaupten, daß dieses Tier einem richtigen Menschen einen solchen Dienst nicht erwiesen haben würde, aber für Tantor war Tarzan kein Mensch – er war ihm ein Kamerad aus den Dschungeltieren.
Und damit erfüllte Tantor, der Elefant, eine Dankespflicht gegen den Affentarzan und kittete ihre alte Freundschaft noch fester. Denn sie bestand schon zwischen ihnen, seit Tarzan noch als kleiner, brauner Knabe unter den Gestirnen des Äquators auf Tantors mächtigem Rücken durch die mondbeschienene Dschungel geritten war.