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Neunundvierzigstes Capitel.
Von der argen Verblendung des Bösen.

Paulus, der Longobardische Geschichtschreiber erzählt, daß der Ungarische König Conan einst bei Forli ein Schloß Namens Sondat berennte. Als nun die Herzogin Rosinilla, die vier Söhne und zwei Töchter hatte, ihn von der Mauer herab als einen sehr schönen Mann erkannte, schrieb sie ihm heimlich: wenn Du mich zur Frau nimmst, will ich Dir meine Burg übergeben. Als dieser nun versprach, daß er sie heirathen wolle, übergab sie ihm das Castell, und alle ihre Kinder entflohen. Der König Conan aber hielt der Königin sein Versprechen und vollzog mit ihr am nächsten Tage seinen Ehebund, am zweiten aber übergab er sie zwölf Ungarn, um sie öffentlich zu beschimpfen und am dritten Tage ließ er sie am ganzen Körper bis an die Kehle durchbohren, indem er sprach: ein solches Weib, die vor fleischlicher Lust ihre eigene Stadt ins Verderben gestürzt hat, muß auch einen solchen Ehemann bekommen.


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