Friedrich von Hagedorn
Versuch in poetischen Fabeln und Erzehlungen
Friedrich von Hagedorn

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Der Berg und der Poet.

        Ihr Götter, rettet! Menschen, flieht!
Ein schwangrer Berg beginnt zu kreissen,
Und wird itzt, eh man sichs versieht,
Mit Sand und Schollen um sich schmeissen.
Er brüllt, er kracht, und Thal und Feld
Sind durch gerechte Furcht entstellt.
Was kann dem nahen Unfall wehren?
Es wird ein Wunderwerk geschehn:
Er muß mit Städten trächtig stehn
Und bald ein neues Rom gebähren.

    Sussenus schwitzt und lärmt und schäumt:
Nichts kann den hohen Eifer zähmen;
Er stampft, er knirscht; warum? er reimt,
Und will itzt den Homer beschämen.
So setzt sich Pythons Priesterinn
Halb rasend auf den Dreyfuß hin,
Und spürt in Hirn und Busen Wehen.
Was ist der stolzen Feder Frucht?
Was würkt des Dichters Wirbelsucht?
Zum minsten, glaub' ich, Odysseen.

    Allein, gebt Acht, was kömmt heraus?
Hier ein Sonnet, dort eine Maus.


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