Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Heidnische Tänze und Gesänge erschallten noch immer an den alten Opfersteinen. Bei den Goten, die südlich vom Walde wohnten, ertönten Spiel und Saitenklänge aus den Höfen, aber je tiefer man in das Land der Sveaer hineindrang, desto ernster und stiller war es ringsum. Wortkarg und streng saß der Hausvater auf der Bank und flocht seine Bogensaiten, und im Hause der Götter zu Uppsala leuchtete noch immer der Fackelschein von den Opferfesten der Sveaer.
Die getauften Könige wohnten lieber in Westgotland, und da hatten sie viele Kirchen. Einer dieser Könige hieß Inge. Wohl ritt er zum Thing nach Uppsala, aber als er sich weigerte, in den Tempel zu treten und ihn mit Opferblut zu besprengen, wurde er mit Steinwürfen davon gejagt. Dann stieg sein Schwager, der blutige Sven, auf den Hügel und versprach, ein Blutopfer zu bringen. Darnach bekam er auch seinen Namen. Die Sveaer machten ihn zu ihrem Könige, und er färbte die Götterbilder mit Pferdeblut. Aber eines Morgens in aller Frühe, ehe der Hahn krähte, wurde er von seinem Schwager Inge überfallen und mitsamt seinem Hofe verbrannt. Das Götterhaus zerfiel allmählich, und an seiner Stelle wurde eine Kirche gebaut, deren grauer Turm heute noch hinter den Königsgräbern aufragt. Sverker der Alte war jetzt König, und von ihm wurde gesagt, obgleich es vielleicht eine Sage ist, er stamme aus dem Geschlecht des blutigen Sven. In Ostgotland auf einer Felsenspitze am Wettersee hatte er eine Burg. Dort saß er mit Vorliebe an der Fensterluke und schaute zu dem dunkelbewaldeten Omberg hinüber.
Unten an dessen Abhang spiegelte das neuerbaute Kloster zu Alvastra seine Kirchengiebel im Fischteich der Mönche. Das war ein friedlicher Winkel, wo junge Obstbäume und frische Buchen sproßten, und die Wandrer faßten in den bösen Zeiten neuen Mut, wenn sie das Glockengeläute hörten. Da erst wagten sie es, das Schwert fest in die Scheide zu stoßen und auf ein sichereres Nachtquartier als gewöhnlich zu hoffen. Und dankbar knieten sie auf der Steinplatte nieder, unter der König Sverkers erste Gattin Ulvhild beigesetzt war. Die Mönche stellten angezündete Kerzen aufs Grab und erzählten, Ulvhild habe dieses Kloster mit ihrer eigenen Morgengabe gebaut und sei ihnen jederzeit eine huldvolle Mutter gewesen.
Gefurcht und gebräunt saß Sverker der Alte auf seiner Fensterbank. In früheren Zeiten war er ein höchst einnehmender Mann gewesen; seine Augen hatten da von Übermut gestrahlt, und er hatte sich beim Flötenspiel der Goten am eifrigsten im Tanze geschwungen. Jetzt wehte ihm das graue Haar, das stellenweise auch jetzt noch schwarz war, im Zugwind um den Kopf, und sein Gewand hing lose und faltig um die magern Schultern. Wohl war dieses Gewand noch aus Seide, aber es war vertragen und verblichen, das Kleid eines Mannes, für den Pracht und Staat längst leere Eitelkeiten bedeuten. Dafür liebte er seine Kinder innig, sie überschüttete er mit allem, mit Liebe und Kostbarkeiten; seine Töchter saßen um ihn her, mit goldenen Spangen im Haar, sangen ihm vor und gebrauchten Nadel und Schere.
Eines Tages kamen Leute aus Smäland daher, die Elchhäute und Wildbret verkaufen wollten. Sie hatten ihre Weiber und Kinder bei sich, und drunten auf dem Hofe ging es lustig zu. Johann, des Königs einziger Sohn, lief hinunter zu ihnen, und nachdem er eine Weile mit den fremden Kindern getollt und gerast hatte und müde und erhitzt wieder in den Saal trat, war sein kostbarer Anzug ganz zerrissen.
»Ich habe drunten mit einem smaländischen Dirnlein, namens Blända, gespielt,« rief er keuchend und pflanzte sich trotzig und keck vor seinem Vater auf. »Siehst du nicht, Vater, daß ich meinen neuen Anzug zerrissen habe? Wirst du mich nicht dafür schlagen?«
»Ja, warum schlägst du nie zu, Vater?« riefen die Töchter und steckten ihre Nadeln fest in das Tuch.
Sverker reichte ihnen die Hände und schlug die Augen nieder.
»Ich bin selbst schwer genug geschlagen,« sagte er mit leiser Stimme. »Warum sollte ich andere schlagen? Das Licht spielt in den Edelsteinen an euern Fingern; ich kann den Edelstein zerschlagen, aber seinen Glanz kann ich doch nicht festhalten. Kann ich nicht mit guten und klugen Worten zu eurer Seele dringen, meine Kinder, was könnte die Rute nützen? O, mein Sohn, das Körperliche ist nur ein Kleid, gerade wie dein zerfetzter Mantel, und wird bald vergehen. Was lohnt es sich da, zuzuschlagen? Überlaßt mich meinen Gedanken!«
Da trat eine Bettlerin, die mit den Smälandern gekommen war, vor und sagte: »Warum sitzest du immer an der Fensterluke, König Sverker? Warum ist dein Blick den ganzen Tag unbeweglich auf das Kloster gerichtet?«
»Weil mich dort mein Grab erwartet.«
»Sieh lieber mich einmal an, König!«
»Ich bin zu alt, mich nach einem Paar holder Wangen umzuschauen.«
Da warf die Bettlerin ihren Schleier ab, und nun stand weder eine Bettlerin noch eine Frau da, sondern ein dänischer Fürstensohn.
»Olof heiße ich,« sagte er, zu Sverker hintretend. »Alle meine Verwandten, von dem frommen Knut Lavard an, sind meuchlings ermordet worden. In den Schleier einer Bettlerin gehüllt bin ich zu dir geflohen. Zieh dein Schwert, König Sverker, und hilf mir, dann werde ich dir später auch helfen! Weißt du« – er neigte sich zu Sverkers Ohr hin und senkte die Stimme – »daß du Feinde in meinem Land hast, die nach deinem Königsstuhl trachten? Sie schicken im geheimen Briefe an deine Hofleute. Hüte dich, je mit beiden Augen zu schlafen, König Sverker!«
Sverker lehnte sich an den Fensterrahmen und sah wieder nach Alvastra hinüber.
»Täglich kommen Flüchtlinge hierher,« sagte er; »die einen werben um meine reichen Töchter, die andern um mein Schwert. Und wenn ihnen auch geholfen würde – Unheil, Unheil ist doch das Ende von allem. Mein neunzigjähriger Vater war ein Heide, als ich froh und harmlos ihn schließlich dazu brachte, mit mir in die Kirche zu Kaga zu gehen. Aber kaum hatte man ihm das weiße Taufhemd übergeworfen, als er tot umfiel. Und meine Ulvhild? Wo sind jetzt die glücklichen Stunden, als wir miteinander hier am Fenster saßen? Ich hatte vollgerüstete, glänzende Reiter, und jetzt rufen sie mir von den mit Gras bewachsenen Schlachtfeldern zu: ,Sverker, denk an uns, dann kannst du nicht schlafen!' Meine Sklaven schleppten Balken herbei und setzten Flügel an die Mühlen und Räder an die Wagen, aber jetzt wachsen Würmer in dem Holzwerk, und bald wird es vermodert sein. Alles könnte ebensogut ungetan geblieben sein. Steige hinunter in die Herberge, Fürstensohn, dort wirst du große Gesellschaft finden. Du kannst mir noch weniger sagen als meine eigenen Gedanken, wenn ich allein sitze und schweige. Sie sind Propheten, meine Gedanken. Weißt du, was sie mir für mich und meine Nachkommen prophezeien? Jammer, lauter Jammer!«
Da ging der Fremde hinunter in die Herberge; aber Johann setzte sich dort neben ihn auf die Bank und hänselte die Flüchtlinge. Schon nach wenigen Tagen hielten es weder diese noch die Smäländer länger da aus; sie zogen ab, aber Johann ritt eine lange Strecke hinter ihnen drein und sang Spottlieder auf sie. Da hob Blända, die bei der Mutter auf dem Pferd saß, erschrocken ihr blondes Köpfchen aus der Mantelfalte. Aber Sverkers rotgeschminkte Töchter auf dem Söller lachten überlaut hinter ihnen her, und keine dachte daran, daß Sverker nun wieder einige Freunde weniger hatte.
Es wurde einsamer und immer einsamer um ihn her. Indessen wuchs Johann zwischen geräuschvollen Trinkgelagen heran. Da drang einmal eine Rede an sein Ohr, die lautete, es gebe zwei Schwestern, die seien schöner als andere Frauen. Die eine sei verheiratet mit einem hallandischen Häuptling, namens Karl. Als nun dieser Häuptling einmal abwesend war, drang Johann in seine Burg und entführte beide Schwestern mit Gewalt. Da erhob sich ein Murren im ganzen Lande, und als Johann zum Thing kam, wurde er erschlagen.
»Dieser Sohn hatte einen großen Platz in meinem Herzen,« seufzte Sverker, der alt und verfallen an seiner Fensterluke saß. Er war jetzt ganz weißhaarig, und sein Mantel war so verblichen wie ein altes Segel. Die Sveaer, die ihr altes Recht, die Könige einzusetzen, nicht vergessen hatten, wollten Sverker nicht mehr gehorchen. An seiner Statt hatten sie Erik gewählt, der nach seinem Tode den Beinamen der Heilige erhielt. Jeder Bote, der auf schweißtriefendem Pferd vor das Burgtor gesprengt kam und die Stufen hinaufeilte, brachte schlimme Botschaft. Mönche von Nydala, Varnhem und anderen Klöstern, die Sverker gegründet hatte, gingen in ihren Mänteln durch den Saal, und an der Feuerstelle stand ein römischer Kardinal mit seiner ungeheuern roten Kaputze, die weit über den Rücken hinabfiel, und wärmte sich. Er war im vorhergehenden Jahr nach Schweden gekommen, den alljährlichen Peterspfennig für den Papst zu erheben. Alle im Saale verhielten sich stumm und fühlten sich bedrückt.
Da sagte Sverker: »Ein feines Gehör habe ich bekommen in meiner Einsamkeit, Kardinal. Schon seit mehreren Tagen vermeine ich, in einer Entfernung von dreißig Meilen die Schritte vieler tausend eisenbeschlagener Füße zu vernehmen. Aber ich mag mein Schwert nicht von der Wand herabnehmen. Die Schande, die mein Sohn auf mein Geschlecht gehäuft hat, kann selbst ein Sieg nicht abwaschen.«
Und es war, wie Sverker gesagt hatte. Um den Frauenraub zu rächen, war der Dänenkönig Sven Grate in Småland eingefallen und zog nun durch den Bezirk Finnveden daher. Aber es lag tiefer Schnee, und seine Krieger suchten Schutz in den Häusern, wo sie nur konnten. Die småländischen Wohnungen waren niedrige Blockhäuser ohne Stühle und Bänke und ohne andere Fenster als die Rauchöffnung in dem rasengedeckten Dache. Nicht viele Menschen hatten Raum darin, und auf dem offenen Bodenraum über der Eingangstür konnte bei der strengen Kälte niemand Wache stehen. Da mußte die Mehrzahl der Krieger draußen im Schnee um große Feuer herum nächtigen. Deshalb stahl sich auch die eine oder andere kleine Schar heimwärts, Dänemark zu. Da ließ Sven Grate zum Rückzug blasen; aber der in seiner Hausehre gekränkte Karl blieb auch ferner mit seiner Schar in Värend.
Värend war eine abgelegene Gegend mit tiefen Tälern und wilden undurchdringlichen Wäldern, wo mächtige Eichen und Buchen ihre Zweige weit ausbreiteten. Das Volk, das früher seine eigenen Könige gehabt hatte, hielt seine Überlieferungen in Ehren und hatte eine hohe Meinung von seiner eigenen Kraft, und besonders wurde den Frauen große Ehrfurcht bewiesen. Wenn ein Freier kam, warf sie ihm den Handschuh vor die Füße, und er mußte im Zweikampf mit ihr kämpfen. War er der Schwächere, mußte er unter Spott und Gelächter seiner Wege ziehen. Überwand er sie aber, dann war sie ihm treu bis zum Tode. Mit Pfeifen und Trompeten, wie eine Kriegerschar, zog der Hochzeitszug dann durch die Ortschaft, und die Braut setzte sich mit Helm und Harnisch angetan auf die Brautbank.
Dort wohnte Blända, die jetzt eine stattliche Jungfrau war, mit zwei dicken langen Haarflechten, die ihr über den Rücken hinabhingen. Sie schickte Botschaft an alle Frauen, die Stöcke und Äxte und Sensen tragen konnten, und ließ ihnen sagen, sie sollten sich am Hügel Inglinge einfinden und ihr bestes Essen und ihr stärkstes Bier mitbringen. Da Blända aus angesehenem Bauerngeschlecht stammte, beeilten sich die andern, ihrem Aufruf Folge zu leisten. Um die Mitte hatte jede ein Feldzeichen aus grünem und rotem Tuch geschlungen.
»Ich habe König Sverker gesehen und weiß, daß wir uns selbst helfen müssen,« sagte sie, nachdem sie den alten Richterstuhl auf dem Hügel bestiegen hatte. »Aber sagt, haben wir Frauen in Värend nicht bei unserem Hochzeitszuge Trommelschläger an der Spitze und erben wir nicht zu gleichen Teilen mit unsern Brüdern? Nun wohl, meine lieben Spielgenossinnen aus der Kinderzeit, laßt uns nun auch in der Stunde der Gefahr zeigen, daß wir nicht schlechter sind als Männer!«
Alle Umstehenden stimmten ihr wie aus einem Munde bei, und das Frauenheer, das sich allmählich aus fünf Bezirken ansammelte, zog schließlich von dannen und schlug ein Lager auf. Eine der schönsten trat vor das feindliche Heer, das einige Meilen entfernt lag, und sagte lachend:
»Verzieht aus dieser Gegend und verheert das Land nicht mehr! Unsere Männer sind von uns gegangen und im Kampfe gefallen, und nun wollen wir euch liebe Hausfrauen werden. Das Hochzeitsmahl steht schon bereit und wartet auf euch.«
Die Dänen begaben sich hierauf gegen Abend ins Lager der Frauen. Da stand in zwei geräumigen Scheunen das Festmahl bereit; aber kein Mensch war zu sehen.
»So sind die Frauen, sie sind geflohen,« sagten die Dänen und drängten sich hungrig um die besten Plätze. Einer solchen Bewirtung ungewohnt, aßen sie nach Herzenslust und schliefen zuletzt auf ihren Sitzen ein. Da stürmte Blända mit ihren Genossinnen aus dem Walde daher; sie legten Feuer an die Scheunen, und als die Männer herausflüchten wollten, fielen sie unter den Waffen der Frauen.
Als nun Blända das ganze Värend befreit hatte, trat sie in eine Felsenhöhle und stellte eine rote Schale auf den steinernen Tisch zum Dankopfer für Odin. Lange Zeit hindurch sahen die Bauern noch die rote Schale dort stehen; aber schließlich stürzte der Eingang der Höhle ein.
Am Weihnachtsabend, gerade zwei Jahre nach diesem Streite, als der Tag zur Neige ging, ertönte plötzlich lautes Trommeln vor Sverkers Burg. Blända war es, die mit ihren värendischen Frauen heranzog. Obgleich sie durch schlechte Wege aufgehalten worden waren, kannten sie keine Müdigkeit. Jede von ihnen hatte ihren kostbaren Mantel über den Sattel gebreitet, und über dem weißen Kleid flatterte ein offenes Gewand von leuchtenden Farben. Jede von ihnen trug Schmucksachen, die miteinander den Wert von mehreren Höfen ausmachten; allein der silberne Rand, mit dem das Feldzeichen eingefaßt war, wog wohl seine vier Mark. Sie bestimmten alles selbst genau nach värendischen Rechtsbrauch. Bländas Anzug bestand aus dem Helm und Panzer eines besiegten Häuptlings, die beide mit rotleuchtendem Golde überzogen waren, und in ihrem Schild war eine gepanzerte Frau abgebildet, die den Fuß auf einen gefallenen Feind setzte.
Sverker hatte eben seinen Schlitten bestiegen, um auszufahren. Blända ritt vor ihn hin und sagte mit lauter Stimme:
»Als Lohn für unsern Sieg erbitten wir värendischen Frauen von dir, daß du jetzt mit einem Gelöbnis unser uraltes Erbrecht bestätigst, deshalb sind wir den weiten Weg hierhergeritten. Siehst du, König Sverker, bisweilen hilft das Dreinschlagen doch.«
»Es nützt dem, der etwas zu verlieren hat,« erwiderte Sverker, und während er noch sprach, ertönte heller Lärm aus der Burg heraus: dort drehten sich seine Töchter und Eidame fröhlich im Kreise. »Ihr freien Frauen aus Värend, ihr sollt für alle Zeiten als ein ganz besonderes Vorrecht und Ehrenzeichen eure Trommelschläger und euer Erbrecht behalten. Darauf gebe ich euch mein königliches Wort. Ich selbst bin ein Mann, der der Sonne den Rücken gewendet hat.«
Als sein Schlitten hierauf mit dem beschneiten Drachenhaupt davonfuhr, lag sein Schatten lang und gerade voraus auf dem Wege. Hintenauf stand der Rosselenker, die Zügel in der Hand. Er griff wiederholt an sein Schwert; aber da merkte er, daß der König seinen Schatten noch sehen konnte.
»Rosselenker,« sagte Sverker, »ich höre Geldstücke in deiner Tasche klirren. Leihe sie mir, damit ich Almosen austeilen kann. Vielleicht ist dies mein letzter Weihnachtsabend. Wenn ich zu meiner Ulvhild ins Grab steige, will ich etwas zu berichten haben, was ihr Freude macht.«
Als Sverker die Geldstücke in die Hand bekam, sah er, daß es fremdländische Münzen waren, die seine Feinde dem Rosselenker heimlich geschickt hatten, um ihn zu bestechen. Aber als der Abend anbrach, wurde es sternenhell, und Sverker fuhr immer weiter von Hof zu Hof. Er trat bei den Armen ein mit seinen Gaben und setzte sich eine Weile mit ihnen zu ihrem Festmahl.
»Herr, wir sollten bis zur Achtuhrmesse in Alvastra sein,« sagte schließlich der Rosselenker und wendete den Schlitten heimwärts.
Den steilen Hang am Alebäker Strand hinauf mußten sie sehr langsam fahren. Es war einsam da, erst wenig Messebesucher waren auf dem Wege; da zog der Rosselenker rasch sein Schwert und schlug zu. Als der Schlitten mit herabhängenden Zügeln vor der Klosterpforte anhielt, lag darin der lebensmüde alte König verblutet und tot.Dies geschah im Jahre 1156.
Sverker wurde in Alvastra begraben, und seine Nachkommen erhielten ihre Ruhestätten neben ihm; fast alle wurden bis zu ihrem Tode von einem dunklen Schicksal verfolgt. Bei Alebäk ist jetzt ein Denkstein aufgerichtet worden.
Von Blända wird noch berichtet, daß sie in ihrem Heimatort auf einem Acker bei dem Ort Värnlande begraben wurde, und daß aus dem grünenden Hügel eine schlanke Eiche aufgewachsen sei.